Privi mit Phiana || BL

Kay

"Und in all den Jahren hast du nicht den Mut gehabt, mir zu schreiben, dass du mich liebst?". fragte ich und schüttelte den Kopf. "Ich möchte dich damit nicht runtermachen. Nein, ganz im Gegenteil. Weißt du... ich finde es sogar irgendwie süß", gab ich leise zu.

Alex
Ich sah ihn nur traurig an, nickte dann und ging dann schnell davon. Gerade konnte ich echt nicht damit umgehen, dafür hatte er mir trotzdem zu weh getan ... Tränen kamen mir hoch, ich schluckte sie runter und lief weiter.

Kay

Als Alex einfach ging, sah ich ihm verwirrt hinterher. "Alex?", rief ich vorsichtig. "Hey warte! Alex!"
Ich sprang auf und lief ihm nach. Aber er war verschwunden. "Scheiße!", rief ich und holte aus, um meine Faust in der Wand zu versenken. Aber irgendwas hielt mich davon ab.
"Komm zurück, Alex!", schrie ich. "Ich weiß, dass du mich hören kannst!"

Alex
Natürlich konnte ich ihn hören, doch warum sollteb ich auf ihn hören? Immerhin hatte er mir wehgetan. Trotzdem blieb ich stehen und senkte den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, ob er mir hinterherkam oder nicht ...
Leises Schluchzen kam mir nun aus der Kehle und ließ sich nicht verhindern.

Kay

Ich lehnte mich gegen die Wand, in der ich eigentlich meine Faust versenken wollte. Ich war zugegeben ein bisschen wütend, dass Alex einfach abgehauen war.
"Alex?", fragte ich leise, als ich Geräusche hörte. "Es tut mir leid, Alex." Ich versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen, sodass niemand mich erkennen konnte, wenn man an mir vorbeiging.
Irgendwann zog ich mein Handy aus der Hosentasche und entschied mich, ihm zu schreiben. Ich fing zwar an, aber nach einer Weile kam es mir komisch vor.
Man sollte Alex so lange in Ruhe lassen, bis er sich wieder eingekriegt hat. Er kam immer zurück zu seinen Freunden, wenn er sich beruhigt hatte und ich schien ihm ja verdammt wichtig zu sein.

Alex
Ich ließ mich an einer Ecke der Garagen sinken und zog die Beine an den Körper. Noch immer schluchzte ich trocken, Tränen wollten mir nicht kommen. Fest umschlang ich meine Knie mit den armen und legte meinen Kopf darauf.
Ich wußte nicht mal, was ich jetzt machen sollte, jetzt wo Kay alles wußte ... wo ich alles wußte. Immerhin waren inzwischen einige Jahre vergangen, ich hatte mich genau so verändert wie er und was genau ich für ihn empfand, konnte ich nicht wirklich in Worte fassen.

Kay

Ich seufzte und schloss für einen Moment die Augen. Was, wenn er nur zehn Meter von mir entfernt saß? Sollte ich dann einfach zu ihm gehen?
Irgendwann fiel ich zur Seite in den warmen Sand, rollte mich zusammen und hörte auf nachzudenken. Nachdenken war nicht gut für mich. Dann würde Alex sich wieder Sorgen um mich machen müssen und das wollte ich nicht. Er hatte gerade andere Dinge im Kopf.

Alex
Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, doch was mußte Kay jetzt von mir denken? Allerdings mußte er doch einsehen, wie ich mich gerade fühlte, zumindest hoffte ich das, denn er hatte früher immer schon ein wenig seltsam reagiert, so, als würde er gar nicht wirklich mitbekommen, wie es einem ging.
Doch hätte er doch nicht einfach mit einer anderen hinter meinem Rücken was anfangen müssen, zumal das Mädchen ja mit mir zusammen war. Was hatte ich getan, daß sie mich fverlassen hatte? Ich hätte alles für sie getan ...

Kay

Ich lag einfach da und starrte in den Himmel, der sich langsam bezog. Die Wolken wurden größer und dunkler und plötzlich goss es wie aus Eimern.
"Scheiße", murmelte ich und sprang auf. Ich lief zurück in die Garage, in der wir vorhin saßen und ließ mich auf meinen vorherigen Platz fallen.
Es war dunkel hier und laut vom Regen, der auf das Dach prasselte. Seufzend legte ich den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Als ich Schritte hörte, öffnete ich sie wieder und schaute auf.

Alex
Plötzlicher Regen schreckte mich auf und ich zog den Kopf ein, stand auf und lief schnell zur Gruppe, die sich zusammengedrängt unter einer Art Dach untergestellt hatte. Sie plauderten und lacheten, ich hielt mich abseits, nixht mal Katja antwortete ich auf ihre Fragen, ich hörte nicht mal richtig hin. Seufzend schloß ich die Augen und lehnte mich an eine wand.

Kay

Ich wunderte mich, ob Alex hier irgendwann wieder auftauchen würde. Allerdings gleubte ich da noch nicht so ganz dran. Immerin war ich der, mit dem seine Ex ihn betrogen hatte und obendrein hatte ich das auch noch als witzig empfunden. Bis er sauer wurde. So sensiel kannte ich ihn gar nicht. Und dass er sich dann auch noch in mich verlieben musste und mir jahrelang nichts gesagt hat. Ich war ein kleines bisschen enttäuscht. Wir hätten doch über alles reden können.
Irgendwann beschloss ich, die anderen zu suchen.

Alex

Ich merkte, wie es kühler wurde, konnte aber auch dran liegen, daß ich völlig durchgeweicht war, was mir aber gerade total egal war. Seufzend öffnete ich die Augen, als mir eine Jacke um die Schultern gelegt wurde, doch war es nicht Kay, der mir entgegengrinste, sondern ein Junge aus der Gruppe. "Hier, sonst ist der Urlaub doch voll im Arsch," meinte er und ich nickte, zog die Jacke nur enger um mich. Warum er die mithatte, fragte ich erst gar nicht, eigentlich war es ja warm genug.
"Danke," murmelte ich und er stellte sich neben mich.

Kay

Ich lief über das Gelände in der Hoffnung, dass ich irgendjemanden finden würde, aber die einzigen Personen, die ich sah, waren die Menschen, die hier arbeiteten.
Irgendwann hörte ich jedoch bekannte Stimmen. Meine Freundin und Alex' Zimmergenossin? Tatsächlich. Aber wo war Alex?
Ich ging auf die beiden zu, sprach sie allerdings nicht an, sondern ging einfach weiter. Durchnässt wie ich war, fand ich meinen besten Freund endlich. Mit einer Jacke? Und neben einem anderen Kerl?
"Ich sollte nach Hause fliegen", seufzte ich und verließ unbemerkt das Gelände.

Alex

Nach einer Weile wurde von der Betreuertante bemerkt, daß Kay fehlte, was für Aufregung sorgte, ich machte mir echt Sorgen, da auch ich ihn nicht gesehen hatte, ich hätte ihn nicht alleine lassen sollen, verdammt.
"Ich such ihn," erbot ich mich und drückte dem Typen seine Jacke wieder in die Hand, bedankte mich noch mal bei ihm und ging dorthin zurück, wo ich ihn das letzte Malbgesehen hatte, nur war er nicht dort. Seufzend machte ich kehrt und fragte dann einfach ein paar Leute, die hier arbeiteten und einer wiies mir eine Richtung, in die ich schnell rannte, tatsächlich sah ich, wie er gerade auf der Straße um eine Ecke bog.
"Kay," rief ich ihm hinterher. "Wart doch mal, wo willst du denn hin?"

Kay

"Weg", murmelte ich, was er wohl kaum gehört haben könnte und ging einfach weiter. Irgendwie würde ich schon wieder irgendwo ankommen.
Ich hörte schnelle Schritte hinter mir, drehte mich kurz um und sah Alex, der mir hinterher lief. Erst beleidigt abhauen und dann wieder angekrochen kommen. Typisch für ihn.

Alex
Ich folgte ihm weiter, bis ich direkt hinter ihm war und faßte nach seinem arm, drehte ihn zu mir herum.
"Kannst du mir mal sagen, was auf einmal in dich gefahren ist, warum willst du auf einmal weg? Und vor allem, wohin, wir sind hier in einem fremden Land, du kennst dich nicht aus ... also was soll das?"

Kay

"Ich weiß auch nicht", nuschelte ich und schob meine Hände in die Hosentaschen. "Und wieso läufst du mir plötzlich hinterher? Du hast mich vorhin einfach allein gelassen!", beschwerte ich mich nach einigen Sekunden der Stille. "Sowas macht man als bester Freund nicht."

Alex

"Ich hab gesehen, wie du zu uns gekommen bist, mich angestarrt hast ... und dann bist du einfach ohne ein Wort abgehauen, da mach ich mir schon sorgen und wollte wissen, was los ist. Klar war meine Aktion bescheuert, aber meinst du, deine ist jetzt besser oder was?", fragte ich ihn und seufzte.
"Bitte komm wieder mit zurück zu den anderen, okay?"

Kay

"Und was ist, wenn ich nicht will? Schleppst du mich dann mit Gewalt zurück?!", wollte ich wissen. Leider wurde ich ein bisschen zu laut, was die Aufmerksamkeit einiger Passanten auf uns zog.
"Ich will nicht wieder zurück. Die Leute sind alle komisch..."
Ich drehte mich um, ging ein paar Schritte weiter, blieb dann jedoch wieder stehen. Eigentlich wollte ich nicht stehenbleiben, aber ich konnte auch nicht weitergehen. Irgendwas hinderte mich daran.

Alex

"Ich würde sowas nie tun und das weißt du auch," meinte ich verletzt und sah ihm nach.
"Bin ... bin ich für dich etwa auch komisch," fragte ich ihn dann einfach, das hatte mich schon getroffen.
"Wenn du nicht zurück willst, dann kann ich dich nicht zwingen, aber ... ich wollte diesen Urlaub eigentlich sehr gern mit dir verbringen," meinte ich und ging ihm nach, umarmte ihn einfach von hinten.
"Ich bin doch froh, daß ich dich wiederhabe," murmelte ich an seinem Ohr, achtete gar nicht darauf, daß die Passanten, die eh schon komisch guckten, noch seltsamer aus der wäsche schauten.

Kay

"Ja, du auch", seufzte ich. "Du bist der, der komischer nicht sein könnte."
Ich löste mich aus seiner Umarmung, drehte mich um und schaute ihn an. "Wieso sollte man sich um mich eigentlich Sorgen machen? Das ist doch schwachsinnig."

Alex
"Dann tut es mir leid, daß ich so bin, wie ich nun mal bin ... Ich dachte nur, daß du ... daß du dich auch freust, mich wiederzusehen, aber da lag ich wohl falsch," sagte ich und sah auf meine Schuhe.
"Und ... und ist es denn so schlimm, wenn ich mir Sorgen um dich mache, immerhin bist du mein Freund, da ist das doch normal, oder? Oder würde es dir am Arsch vorbeigehen, wenn ich hier irgendwo rumirren würde und nicht wüßte, wo ich hin sollte."

Kay

"Es muss dir nicht leid tun", nuschelte ich in meine Hand.
Er machte sich also Sorgen, obwohl wir uns jahrelang nicht gesehen haben. "Und scheißegal bist du mir nicht", fügte ich leise hinzu und sah ihn kurz an.
Nie hatte sich jemand um mich gesorgt, geschweige denn mich als richtigen Freund bezeichnet. Ich war immer nur der Kumpel, der Kollege. Der, zu dem man ging, wenn kein anderer Zeit hatte.
"Aber trotzdem musst du dir keine großartigen Sorgen um mich machen. Ich gehe schon nicht verloren oder so." Eigentlich würde ich gerne mal verloren gehen, aber im Moment konnte ich Alex das nicht antun...

Alex
"Nein, du gehst ganz sicher nicht verloren, ich laß dich nämlich hier eh nicht weg, ob du es willst oder nicht," meinte ich, sah ihn ohne Lächeln an.
"Und ob ich mir Sorgen um dich mache oder nicht, ist doch mein Problem, da kannst du eh nichts machen. Komm bitte wieder mit zurück zu den anderen, okay," fragte ich ihn und hielt ihm meine Hand hin.

Kay

Seufzend griff ich nach seiner Hand. Sie war warm und zitterte ein wenig. "Ist alles okay bei dir? Du zitterst", sagte ich leise und schaute kurz zu ihm hoch, da ich ja immer noch kleiner war. Das hat mich früher schon genervt. Ich war immer der kleinere von uns beiden und wurde immer durch den Kakao gezogen. Sogar meine erste Freundin war damals größer als ich.