Unexpected Feelings - BL mit Pandorias

Lorencz
Ich sah zu ihm und nickte seinen Namen ab. Gerold ... hörte sich schon so adelig an, fand ich. Auf seine nächsten Worte musste ich etwas lächeln. "Ja, nicht unbedingt. Mit dem ganzen Zeug kenne ich mich nicht aus, meinte ich und erhob mich. Während ich in ein Ei biss, begann ich, alle Fenster und Türen zu schließen - bei den Stallungen hatte ich das bereits erledigt. Denn manchmal trauten sich die Wölfe bis hier her. Achja ... ich sollte ihn vielleicht warnen. "Meine Mutter ist tot und mein Vater ... wahrscheinlich auch", meinte ich und setzte mich zu ihm. Damit hatte ich schon lange abgeschlossen, weshalb diese Worte nicht mehr schmerzten. "Nachts gibt es hier Wölfe, also solltest du hierbleiben"

Gerold

„Musst du ja auch nicht, für dich sind andere Dinge wichtiger als Titel,“ meinte ich und sah ihn an. „Obwohl es vielleicht nicht schlecht wäre, deine Herren zu kennen, immerhin lebst du hier unter ihrer schützenden Hand,“ sagte ich und sah ihn prüfend an.
Etwas verwundert sah ich ihm dann zu, als er alles verrammelte, so dass es ziemlich düster in der Hütte wurde.
„Das mit deiner Mutter tut mir leid,“ meinte ich dann, als er von seiner Familie erzählte. „Aber entweder dein Vater oder sie kamen nicht von hier, oder? Deine Haarfarbe ist bei uns recht selten, meistens sind es nur Händler, die bei uns Dinge feilbieten mit solch einer Haarfarbe, wie du sie hast,“ meinte ich dann.
Tatsächlich hatte der überwiegende Teil der Bevölkerung braunes bis schwarzes Haar, aus sein Körperbau wies nicht darauf hin, dass er von hier kam, hier waren die Bauen meist von kräftiger Statur.
Als er die Wölfe erwähnte, zuckte ich kurz zusammen, wieder fuhr mir ein Schmerz durch den Kopf. „Ich weiß, man hatte mich vorhin in der Hoffnung liegengelassen, dass mich die Tiere hier wohl fressen sollten,“ murmelte ich.

Lorencz
Ich sah zu ihm und zuckte mit den Schultern. "Diese 'Herren' haben mir jedenfalls bis jetzt noch nie geholfen, also sind sie mir auch egal", meinte ich. Keine Ahnung, wie Gerold auf die Idee kam, dass sie mich schützen würden. Als er mir sein Beileid gab nickte ich dieses bloß ab, da ich jetzt auch nicht viel damit anfangen konnte. Dann sah ich wieder zu ihm, während ich weiter aß. "Meine Mutter. Sie kam aus dem Ausland und traf auf meinen Vater in einem Gasthaus, wo sie kellnerte", meinte ich. Mehr wusste ich auch nicht, aber auf jeden Fall kam ich ziemlich nach ihr. Einzig die Augen hatte ich von meinem Vater. Beide waren noch ziemlich jung gewesen, als sie mich bekommen hatten. Mutter achtzehn und Vater einundzwanzig. Als sie gestorben war, war ich neun Jahre alt gewesen.
Auf seine nächsten Worte hin sah ich kurz etwas überrascht zu ihm. Welcher Mensch würde einen anderen absichtlich dem Tod überlassen? Leicht schüttelte ich den Kopf, ehe ich begann, ein paar Fackeln anzuzünden, sodass es wieder heller wurde.

Gerold
„Wahrscheinlich auch nur, weil wir bisher nicht wussten, dass du überhaupt hier lebst,“ sagte ich nur und seufzte leise. „Meine Eltern können auch nicht jedem direkt helfen, verstehst du, dafür gibt es zu viele Menschen hier, aber es wird regelmäßig Essen verteilt an die Armen und sie sorgen dafür, dass niemand dieses Land überfällt und plündert.“
Ich sah ihm nach, wahrscheinlich war ihm das gleich, da er ja, wie er sagte, noch nichts davon mitbekommen hatte.
„Wenn du öfter in die Stadt kommen würdest, dann würdest du auch sehen, was sie für das Volk tun,“ wenigstens verteidigen musste ich meine Eltern doch, dazu war ich verpflichtet.
„Komm mit mir, wenn es mir besser geht, dann kann ich es dir beweisen.“

Lorencz
"Ist auch gut so, wenn niemand weiß, dass ich hier lebe. So werde ich auch in Ruhe gelassen", meinte ich und aß mein letztes Ei. Richtig satt war ich nie, aber das Gefühl kannte ich auch gar nicht. Seine nächsten Worte nickte ich nur ab. Essen verteilen? Ich nahm doch keine Almosen an! Solange ich mich ernähren konnte, würde ich auch hier bleiben. "Nun, vielleicht, aber ich habe nicht vor, die Wälder hier zu verlassen. An der Stadt liegt mir nichts", sagte ich und nahm Platz, ehe ich meine Hände einfach an der Hose abwischte. Ich wischte eine nervige Spinne von meiner Schulter und sah wieder zu Gerold. "Du brauchst mir nichts zu beweisen. Außerdem bin ich hier glücklich", meinte ich kopfschüttelnd. Als ob ich einfach meine Tiere in Stich lassen würde!

Gerold
„Es reicht schon, wenn ich es weiß,“ meinte ich und sah ihn an. „Und auch wenn du es nicht willst, werde ich in deiner Schuld bleiben, immerhin falle ich dir ja hier auch zur Last, da du schon nicht viel hast und es jetzt auch noch mit mir teilen musst,“ beharrte ich auf meine Meinung.
„Interessiert dich denn gar nicht, wie es um dich herum aussieht, außerhalb des Waldes? Warum magst du andere Menschen nicht, obwohl du sie nicht einmal kennst? Du tust ihnen Unrecht, Lorencz,“ sagte ich und sah ihm in die Augen, in denen sich das Licht der Fackeln spiegelte und ihnen eine eigenartige Färbung verlieh.
„Außerdem habe ich ja auch nicht gesagt, dass du das Ganze hier verlassen sollst, aber vielleicht kann ich dir helfen, dass es dir hier etwas besser geht,“ schlug ich dann vor, er musste doch mal auf etwas eingehen, so was bot ich sonst niemandem an.

Lorencz
Während er sprach, begann ich etwas Stroh aus allen Ecken zusammenzutragen und legte schließlich eine alte und durchlöcherte Decke darüber, sodass ich mich hinlegen konnte und es wenigstens etwas gemütlich hatte. Ich sah zu Gerold. "Du willst nicht mehr in meiner Schuld stehen? Gut, dann erzähl niemandem von mir und meinem Zuhause", sagte ich und zog meine Beine etwas an. Der Tag war anstrengend gewesen und ich war dementsprechend erschöpft, also schloss ich schließlich meine Augen und gähnte etwas. "Ich will einfach hier in meinem Zuhause bleiben und das Leben leben, dass ich schon immer getan habe. Die anderen interessieren mich nicht", murmelte ich leise, doch ich hörte mich nicht unfreundlich, sondern verteidigend an. "Schon gut ... ich glaube nicht, dass ich hier weggehen würde ... wenn auch nur für einen Tag", murmelte ich leise und drehte mich auf die Seite, sodass mein Gesicht zu Gerold zeigte, ehe ich meinen Kopf auf meine gefalteten Hände bettete.

Gerold
Ich sah ihm zu, als er sich ein noch ärmlicheres Nachtlager bereitete, als das, auf dem ich schon lag, doch würde er sicher abweisend reagieren, wenn ich ihm vorschlagen würde zu tauschen, also ließ ich es lieber.
„Wenn du es so willst, dann werde ich es niemandem erzählen,“ sagte ich seufzend, bei ihm kam man wohl wirklich nicht weiter, er war ein echter Dickkopf. Aber dieser Fakt ließ mich auch leicht lächeln, seine Art gefiel mir irgendwie, ich konnte nicht mal sagen, warum.
Wahrscheinlich, weil bisher noch niemand so mit mir geredet hatte …
Langsam setzte ich mich auf, die Haut an meiner Brust brannte nicht mehr, die Lappen hatten wirklich gut geholfen.
Ich nahm die Decke, unter der ich vorhin noch gelegen hatte und legte diese wortlos über ihn, legte mich dann wieder hin.

Lorencz
Als er das sagte, musste ich etwas lächeln und sah ihn noch kurz an, während mein Blick sanft wurde. "Danke ...", hauchte ich leise und schloss wieder meine Augen. Dass er mich zudeckte bekam ich gar nicht mehr mit, da ich bereits eingeschlafen war.
Mitten in der Nacht wachte ich dann auf, als ich Geräusche aus dem Stall hörte. Ich erhob mich und umarmte mich selbst vor Kälte. Kurz sah ich zu Gerold und stockte, als ich ihn ohne Decke sah. Er war doch oberkörperfrei! Schnell legte ich ihm meine Decke über den Körper, ehe ich eine der Fackeln nahm und nach kurzem Lauschen die Tür öffnete, die ich schnell wieder schloss. Dann schritt ich hinüber zum Stall, um nachzusehen, was los war.

Gerold
Ich schlief unruhig, da es trotz der Fackeln kalt war und ich fror, mein Wams war ja noch irgendwo, wo es wahrscheinlich trocknete. Selbst die Fackeln brachten nicht viel Wärme, doch war keine zweite Decke verfügbar.
Als ich merkte, dass sie dann irgendwann doch über mich gelegt wurde, stellte ich mich weiter schlafend und rührte mich nicht, hörte aber ein Rumoren draußen und setzte mich dann doch auf.
Gerade hörte ich noch die Tür klappen, wohin war er im Dunkel gegangen?
Und er hatte mich vor den Wölfen gewarnt, war er denn lebensmüde? Den Viechern war es doch egal, was sie vor die Schnauze bekamen ...

Lorencz
Da war tatsächlich ein Wolf, wie ich gedacht hatte. Sofort wurde ich misstrauisch und sah mich um. Ein Rudel? Oder ein Alleingänger? Ich nahm eine alte Mistgabel, um wenigstens irgendwas zu haben, wenn er mich angreifen sollte, ehe ich weiter nach vorne schlich. Seine Krallen kratzten an die Tür wo Amber, meine Stute, stand, die mich auch geweckt hatte. "Weg! Husch husch!", zischte ich und begann mit der Fackel vor den Augen des Wolfes herumzuwedeln, sodass er wegging. Zweimal schnappte er nach mir und ritzte dabei die Haut von meinem Oberarm zu meiner Schulter auf, doch dann konnte ich ihn erfolgreich verjagen. Ich biss mir auf die Zähne vor Schmerz und sah erstmal nach Amber, die ich beruhigte, ehe ich auch nach den anderen Tieren sah. Erst dann ging ich zurück in die Hütte und sah mich vorher nochmal gründlich um. Als ich diese betrat, fiel mir gar nicht auf, dass Gerold wach war und sogar saß, da ich mich sofort nach links wandte und in einem kleinen Nebenraum verschwand. Mein Hemd war an dem einen Ärmel gerissen und schon ganz rot - es tat auch ehrlich weh. Es trieb mir die Tränen in die Augen, die ich schnell wegblinzelte.

[b]Gerold

Ich hörte ihn draußen rufen, dann ein Knurren, es war also tatsächlich ein Wolf draußen. Zitternd zog ich die schultern hoch, allein dieser Gedanke versetzte mich schon in Angst.
Gerade jedoch, als ich mich durchgerungen hatte, doch draußen nachzusehen, hörte ich das Quietschen der Türangel und sah, wie er wieder herein kam und wollte schon erleichtert aufatmen, als ich sah, dass er verletzt war.
Er schien mich gar nicht zu sehen, sondern verschwand in einem Raum, der mir bis jetzt gar nicht aufgefallen war.
Besorgt erhob ich mich und tappte ihm hinterher. „Was … was ist passiert,“ fragte ich erschrocken, als ich das Blut sah, es war nicht gerade wenig. „Kann … kann ich dir irgendwie helfen?“

Lorencz
Ich zuckte zusammen, als Gerolds Stimme ertönte - ich hatte ihn gar nicht bemerkt. Während ich mein Hemd ausgezogen und ihm so einen Rücken wie aus Porzellan präsentiert hatte, hatte ich mir eine alte Bandage genommen. "Ein Wolf war bei den Tieren und ich habe ihn verjagt", meinte ich und versuchte meine Stimme so klingen zu lassen, als wäre nichts passiert. Allerdings hörte man deutlich den Schmerz heraus. Leicht schüttelte ich den Kopf. "Nein ... ich schaff das schon", meinte ich und nahm einen Eimer, ehe ich mit zitternder Hand die Wunde mit dem kalten Wasser zu reinigen begann. Meine Schmerzenstränen zeigte ich ihm dabei nicht, da ich mit dem Rücken zu ihm stand.

Gerold

Ich nickte, so hatte es sich auch angehört. Und die Wunde, die ich sah, sah nicht danach aus, als wäre sie nur oberflächlich, er musste doch Schmerzen haben.
Wieder einmal kam ich mir wie ein Weichei vor, ich hätte diese Schmerzen wahrscheinlich nicht so leicht ertragen wie er.
Zumal er auch so zerbrechlich wirkte, so gar nicht wie ein Bauer aus dem einfachen Volk.
„Warte, ich helfe dir,“ sagte ich dann bestimmt und tauchte eine Hand in den Eimer, welcher etwas mit Wasser gefüllt war und strich ihm über den Rücken, bis dorthin war das Blut gelaufen.
Ich versuchte sanft zu sein, ihm nicht wehzutun.

Lorencz
Als er mir zu helfen begann stöhnte ich laut auf vor Schmerzen und mein ganzer Körper erzitterte. Beinahe wären meine Füße eingeknickt, aber ich konnte mich noch halten. Fest presste ich meine Lippen aufeinander und versuchte mich auf irgendwas zu konzentrieren, bloß nicht auf den Schmerz. Aus der Wunde floss noch immer Blut, was hieß, dass wir schnell sein mussten, und schließlich band ich schnell - ich war da wohl geschickter als Gerold - den Verband um die Wunde und zurrte ihn mit den Zähnen fest, was mich leise aufjaulen ließ.

Gerold
Ich zuckte zurück, als er aufstöhnte, ich wollte ihm doch wirklich nur helfen.
„Es … tut mir leid,“ beteuerte ich leise und sah ihn an, ich war anscheinend wirklich zu nichts hier zu gebrauchen.
Selbst mit nur einem Arm stellte er sich geschickter an als ich mit beiden Händen gerade.
„Du … du solltest dich hinsetzen, du bist ganz blass,“ sagte ich und sah ihn an, tatsächlich war er noch bleicher geworden, als er sowieso schon war.
„Bitte, Lorencz,“ sagte ich und machte ihm Platz, damit er in den Hauptraum der Hütte konnte.

Lorencz
Ich wusste, dass er es nur gut gemeint hatte, aber es schmerzte trotzdem extrem. "Schon ... okay ...", keuchte ich und kniff meine Augen zusammen, während ich alle Selbstbeherrschung zusammennahm um nicht umzuknicken. Bei seinen Worten wollte ich zuerst den Kopf schütteln, aber ich merkte, dass er sich ernsthaft Sorgen machte. Langsam schob ich mich an ihm vorbei und ließ mich dann auf das Schlaflager nieder, wo ich erneut vor Schmerz aufstöhnte.

Gerold

„Nein, es ist nicht okay,“ sagte ich nun bestimmt, als er sich wirklich an mir vorbei quälte und sich auf seine Pritsche setzte.
Zögernd setzte ich mich neben ihn, hielt jedoch etwas Abstand, wollte nur sichergehen, dass er mir nicht doch noch umkippte und vielleicht noch auf die verletzte Schulter fiel.
„Wenn ich etwas tun kann, dann sag mir sofort Bescheid,“ meinte ich und sah zu ihm. „Ich kann jetzt eh nicht mehr schlafen … Ist noch was von dem Tee da, den ich vorhin getrunken hatte?“, fiel mir dann ein.
„Davon könntest du etwas trinken, schlafen hilft vielleicht, ich passe hier schon auf.“
Klang mutiger als ich mir vorkam, doch wollte ich ihm helfen.

Lorencz
Ich fühlte mich gerade wirklich schwach und Gerolds Angst, umzukippen, war gar nicht so undenkbar. Als mir schwindelig wurde, ließ ich meinen Oberkörper so fallen, dass ich sachte auf der gesunden Schulter landete und mich dann auf dein Rücken drehte. "Ja ... in der Kanne ...", hauchte ich leise und deutete erschöpft auf ein Gefäß auf dem alten Tresen.

Gerold

Ich nickte und stand auf, sah zu, wie er sich hinlegte und bedeckte wenigstens seine Beine mit der Decke. Aus eigener Erfahrung wusste ich, dass man bei Verletzungen auch schnell anfangen konnte, zu frieren.
Ich holte die Kanne und eine Tasse, die daneben stand und goss etwas von dem Tee hinein.
„Versuch dich etwas aufzusetzen, so wie ich vorhin, ansonsten wird das nichts mit dem Trinken,“ meinte ich dann und lächelte ihn leicht an.

Lorencz
Es brauchte eine Weile, aber schließlich schaffte ich es, mich aufzusetzen. Er half mir zu trinken, was ich überhaupt nicht gewohnt war. Auch nicht, dass mir jemand half oder sich sogar Sorgen um mich machte. Und dabei war er eigentlich der, der die Ruhe dringend benötigte. "Danke ... Gerold ...", meinte ich leise und mit gesenktem Blick, während ich den Becher zitternd hielt.

Gerold
Ich lächelte leicht, als er sich bedankte und legte den Kopf etwas schief. „Du musst dich nicht bei mir bedanken, das mache ich gerne,“ sagte ich dann leise. „Und nicht nur, weil du mich gerettet hast,“ versicherte ich ihm, falls er etwas anderes denken sollte.
Noch immer saß ich am Bettrand, immer darauf gefasst, dass er umkippen konnte, die Wirkung des Tees hatte ich ja am eigenen Leib erfahren.
„Und ich bleibe bei dir, bis es dir wieder besser geht, das verspreche ich dir.“

Lorencz
Ich nickte schwach und trank Schluck für Schluck aus, ehe ich mich wieder langsam hinlegte und die Augen schloss. Die Wunde pochte unangenehm und es schmerzte auch, aber ich glaube nicht, dass er Verband jetzt schon nässte. Ich nickte erneut bei seinen Worten und sah noch kurz blinzelnd zu ihm, ehe meine Augen zu flattern begannen und ich aufgrund der Wirkung des Tees einschlief.

Gerold

Ich war froh, als er endlich einschlief. Leise stand ich auf und nahm ihm die Tasse aus der Hand, die zum Glück leer war. Behutsam zog ich die Decke nun bis über seine Brust und nahm die Decke, auf der er zuvor gelegen hatte und hüllte mich in das löcherige Stück Stoff, setzte mich neben das Bett auf den Boden und beobachtete ihn die ganze Nacht durch, bis mir selbst die Augen zufielen und ich in der Dämmerung weg nickte.

Lorencz
Am nächsten Tag wachte ich erst gegen Mittag auf und schlug blinzelnd die Augen auf. Als ich mich bewegte ächzte ich leise auf vor Schmerzen, ehe ich mich aufsetzte und umsah. Ein Blick auf meinen blutdurchlaufenen Verband zeigte mir, dass es eine Zeit lang gebraucht hatte, dass die Wunde sich geschlossen hatte. Langsam stand ich auf und nahm den Eimer Wasser von gestern, ehe ich den Verband langsam und unter Schmerzen wieder abnahm. Die Wunde, ein langer Riss von mindestens 20 cm, sah übel aus und ich begann mit einer Hand den Verband auszuwaschen.