Wild Horses - BL mit irishmilkshake

Jason

Ich saß in meiner kleinen Wohnung in Melbourne und sah aus dem Fenster. Die Großstadt, wie ich sie kannte und liebte - auf eine Weise.
Doch zog es mich seltsamerweise schon seit einiger Zeit irgendwo anders hin, mein Vater hatte immer gesagt, das läge in meinen Genen, da meine Eltern eher im Ländlichen gelebt hatten, meine Großeltern lebten auf kleineren Farmen.
Dieses Leben faszinierte mich irgendwie und ich hatte beschlossen, mich nach einer neuen Erfsahrung umzusehen, die ich machen konnte und die mir vielleicht auch half, zu mir selbst zu finden.
Mehrere Bewerbungen hatte ich schon abgeschickt, alle eher an Farmen weitab der Großstadt und wartete nun auf antwort.
Ich hatte den Vorteil, daß ich mit Pferden gut umgehen konnte, was bei vielen Ausscvhreibungen gewollt war.
Ich hatte meinen Laptop angeschalten, wartete auf das kleine "Pling", was mir zeigen würde, daß ich eine E-Mail bekommen hatte, sah auch zugleich auf mein Handy, immerhin konnten sich die Besitzer der Farmen ja auch telefonisch melden.

Jake

Ich las die letzte Bewerbung zu Ende. Alle, bis auf einer, wirkten für mich nutzlos. Ich meine, wieso beworben sich die Leute, wenn sie nicht mit Pferden umgehen konnten? Ich schrieb eine E-Mail an diesen Jason Lawyer, dass ich ihn persönlich kennen lernen wollte. Seine Bewerbung war gut. Die einzig gute hier.
"Jake? Starlight ist uns entwischt. Liz und ich versuchen ihn einzufangen!" Ehe ich etwas zu Lily sagen konnte, war sie auch schon verschwunden. Seufzend starrte ich wieder auf den Bildschirm meines PCs. Er war alt aber er ging noch... Und das war die Hauptsache!

Jason
Endlich .... ENDLICH ertönte das Zeichen, daß ich Post bekommen hatte, fast rantte ich schon zu meinem Platz und machte die Mail schon auf, bevor ich richtig saß.
Es war noch keine Zusage, aber es war zumindest schon mal ein Vorstellungsgespräch, wenn man es denn so nennen konnte.
Nervös biss ich mir auf die Unterlippe, das tat ich immer, wenn ich aufgeregt war und das war ich gerade wie ein kleines Kind.
Schnell begann ich zu telefonieren, ich bekam noch für morgen einen Flug, der mich zumindest in die Nähe der farm bringen würde, schrieb dann dem Besitzer, daß ich mich wirklich freute, daß ich die Arbeit dort kennen lernen durfte und auch wann ich ungefähr am dortigen Flughafen sein würde.
Irgendwie mußte ich dann ja zur Farm kommen, nur wußte ich nicht, ob es dort Taxen gab, die in so angelegende Gegenden fuhren.

Jake
Zufrieden fuhr ich meinen Alten PC herunter, schnappte mir meinen 'Cowboyhut', den ich aufsetzte und verließ mein Arbeitszimmer. Auf der Terrasse traf ich auf Meg, unsere Köchin und meine Tante. Sie war nicht immer hier aber sehr oft. "Und? Ist jemand passendes dabei?", fragte sie und strich sich ihre blonden, kürzeren Haare hinters Ohr. "Einer. Er wird morgen ankommen. Jemand muss ihn abholen." "Das kann ich doch machen. Ich habe morgen Frei." "Das wäre nett, Meggie", lächelte ich. "Ich werde jetzt erst mal den Grenzzaun abreiten, bis nachher", sagte ich und verließ die Terrasse, um zu den Ställen zu laufen.
Heute war es wieder besonders heiß...

Jason
Ich bekam den ganzen Nachmittag keine Antwort, aber es wurde vermerkt, daß die Mail angekommen und gelesen worden war.
Also mußte ich mich wohl oder übel darauf verlassen, daß morgen jemand am Flughafen stand und mich erwartete.
Seufzend fuhr ich mir durch meine blonden Haare, ich hoffte nur, daß es dorr nicht störte, daß sie etwas länger waren, einige sahen mich immer als etwas zerzaust an, doch mochte ich meine Frisur so, wie sie war.
Als wirklich nichts ankam, packte mich meine Sachen für ein Wochenende, ich nashm mir auch die ältesten Hosen mit, die ich finden konnte, immerhin wollten sie dort sicher keinen gestylten Kerl haben.
Hoffentlich würde ich die stelle dort auch bekommen ...

Jake
"Oh verdammt", fluchte ich und stieg von meinem Pferd Brownie. Dann lief ich zu dem Zaun, in dem ein riesiges Loch war. Wildschweine, eindeutig. Ich ging zurück zu Brownie und stieg wieder auf, um zurück zu reiten.

"Riley, kommst du mit zum Grenzzaun? An der Ecke zu Crawfox ist ein Loch. Anscheinend Wildschweine", sagte ich und der braunhaarige sah zu mir auf. "Ja, klar", antwortete er und legte den Schraubenschlüssel weg. Riley war unser Mechaniker. Da mir ein Mitarbeiter fehle, musste er öfters mit ausreiten, aber das würde sich hoffentlich bald ändern...

Jason
Bevor ich mich schlafen legte, telefonierte ich noch mit meiner Mum, die in Sydney wohnte und die ich leider vielb zu selten sah.
"Na, das klingt doch vielversprechend, benimm dich auch anständig, mein Junge," mahnte sie mich und ich seufzte leise auf, lächelte dann aber.
"Natürlich, ich will doch die Stelle auch bekommen, der Posten als Lagerarbeiter hier war eh nichts für mich, das war mir zu langweilig," meinte ich und ich hörte sie nur im Hintergrund mit meinem Dad reden, sie erzählte ihm, was ich vorhatte und ich hörte nur seine raue Zustimmung.
"Gut, ich werd dann mal ins Bett, mein Flug geht morgenb früh um fünf, also heißt es Gute Nacht," lachte ich und sie verabschiedete sich von mir mit hundert guten Ratschlägen.

Jake
Es war kurz nach fünf, als mein Wecker klingelte. Hier hieß es: früh schlafen gehen und früh aufstehen. Schnell schnappte ich mir alles und ging ins Badezimmer, wo ich meine Zähne putzte und mich anzog, nachdem ich pinkeln war. Duschen tat man hier nur abends, da das Wasser knapp war. Hier regnete es außerdem viel zu selten.

In der Küche traf ich auf die anderen. Meine Zehn Jährige Tochter Lily kam auf mich zu und umarmte mich. "Guten Morgen, Daddy", grinste sie. "Na süße. Habt ihr Starlight wieder eingefangen? Ich habe dich gestern gar nicht mehr zu Gesicht bekommen." Hatte ich schon erwähnt, dass dieses süße Geschöpf meine Tochter war? Lily war mir wie aus dem Gesicht geschnitten.

Jason
Nachdem ich zwei Stunden versucht hatte, einzuschlafen, gab ich es auf und stand auf, machte noch einiges fertig und machte mich dann viel zu früh auf den Weg zum Flughafen.
War allerdings auch gut so, denn die Straße war frei, eine Stunde später und ich wäre wahrscheinlich in eine Transporterkolonne vom Feinsten gekommen und darauf war ich nun wirklich nicht scharf. vor allem, da die Trucker immer einen derben Spruch auf den Lippen hatten und mich aufgrund meines Aussehens auch schon mal als Mädchen betitelten.
War nur spaßeshalber gemeint, kratzte trotzdem immer wieder an meinem Ego, da ich auch nicht der Schlagfertigste war.
Am Flughafen angekommen, checkte ich ein und gönnte mir einen echt leckeren Flughafenkaffee, der so schmeckte, als hätte man irgendwas in die Filtertüte getan, nur keinen Kaffee.

Jake
Verzweifelt sah ich auf die Mahnung, die ich bekommen hatte. Ich wusste, das ich total verschuldet war! Diese Farm war nun mal nicht die wohlhabenste! Aber bald konnten wir ein paar Pferde verkaufen und da könnte ich einen Teil der Schulden abbezahlen und meine Angestellten bezahlen. Gott sei Dank nahmen sie es mir nicht übel, dass sie ihren Lohn noch nicht bekommen hatten. Sie wohnten auch hier, na ja drüben in den Schafschererhütten.... Aber es reichte, da wir 'Landeier' nicht anspruchsvoll waren. Hoffentlich war der Neue... dieser Jason nicht so anspruchsvoll!

Jason
Der Flug dauerte auf der beinen Seite viel zu lang, auf der anderen Seite war ich auch viel zu schnell dort.
Viel hatte ich nicht mit, meinen alten Allzweckrucksack, den mir mein Grandpa geschenkt hatte, mit den Worten, daß dieser sogar die Wüste überleben würde (so sah er allerdings auch aus) und einen Seesack, der seine besten Tage auch schon hinter sich hatte.
Doch würden die Leute dort dann wenigstens gleich einen Eindruck von mir bekommen, mal abgesehen von einigen dingen, die mir wichtig waren, war ich recht anspruchslos, das hatte mir meine Familie schon in frühen jahren beigebracht.
Etwas unsicher stand ich nun vor dem kleinen Gebäude und sah in die endlosen Weiten des Nichtrs, denn hier war weniger als tote Hose, außer ein paar trockenen Sträuchern absolut gar nichts,

Jake
"Hier klappt aber auch gar nichts!", schrie ich und trat gegen den Reifen des roten Traktors. "He, beruhige dich, Jake. Morgen wird der wieder laufen. Meg hat doch gesagt, sie holt den Mann und dann noch die Lichtmaschine vom Truckstop. Ich baue das Ding ein und morgen früh ist der wieder startklar." "Das will ich hoffen!", grummelte ich und lief von Riley weg.

Bei den Wildpferden entdeckte ich meine Tochter, die auf dem Holzgeländer saß und den Pferden zusah, wie sie umher rannten. "Na süße", lächelte ich und umarmte sie von hinten. "Sie sind so schön!", sagte sie begeistert. In der Ferne sah ich, wie zwei Pferde miteinander spielten. Sie jagten sich hin und her. "Ja, das sind sie", lächelte ich. "Wie sieht's aus, wollen wir zusammen die Schafe von der Nordweide holen?" Neben den Pferden, die wir ausbildeten, besaßen wir noch Schafe und ein paar Rinder. Die Rinder verkauften wir, während wir bei den Schafen die Wolle verkauften und später erst die Schafe. Wir kauften billige Kälber und Lämmer, peppelten sie auf und verkauften sie zu einem guten Preis. "Ohu ja!", rief Lily begeistert.

Jason
Die Sonne brannte vom Himmel und ich verzog mich in den Schatten, da ich keinen Sonnenstich kriegen wollte, ich wußte, wie gefährlich dies sein konnte.
Vor allem wollte ich auch nicht unbedingt dämlicdh vor meinem neuen Chef dastehen, ich wußte ja auch nicht, wie der drauf war, bis auf den Namen hatte ich bisher noch nichts erfahren.
Auch das Internet zeigte mir nichts Brauchbares an, die Farm befand sich mitten im nirgendwo, war gwerade ma auf einer Karte verzeichnet, jedoch ohne Bilder.
Seufzend sah ich auf die Uhr, hoffentlich hatten sie mich nicht vergessen.

Jake
"Lily!", lachte ich und zog sie aus der riesigen Schlammpfütze. "Nehm' du das Seil und zieh, während ich drücke, okay?", lachte ich und gab meiner mit Schlamm verschmierten Tochter das Seil. "Okay", lachte meine kleine. Ich ging zu dem mähenden Schaf und versank sofort im Schlamm- bis zu den Knien. "Okay auf drei. Eins... Zwei... Drei!" Lily zog und ich legte meine Hände auf das Hinterteil des Schafes, um zu drücken.
Nach ein paar Minuten hatten wir es geschafft. Wir sahen aus wie Schweine, die sich im Schlamm gesult hatten, weswegen ich lachte. Meine Tochter befreite das Schaf von dem Seil und es rannte zu dem Rest. Ich legte meinen Arm um meine Tochter. "Das hast du super gemacht", grinste ich und wir liefen zu unseren Pferden Brownie und Fox.
Meins war Schokobraun, Lily ihrs Rotbraun. "Müsste der Neue nicht bald da sein?" "Ja, aber wie gesagt, noch ist es nicht unser neuer", grinste ich.

Jason
Als ein Knallen zu hören war, sah ich erschrocken auf, gleich darauf kamv ein Uraltauto um die Ecke gezuckelt, das so aussah, als würde es gleich auseinanderfallen. Die Frau, die darin saß, wirkte etwas plump in ihren Klamotten, fiel hier aberb weiter nicht auf, zielstrebig kam sie auf mich zugefahren und sah mich prüfend an.
"Ach Gottchen, Junge an dir ist aber auch gar nichts dran,2 meinte sie seufzend und ich sah erst zu ihr, dann an mir herunter.
"Na komm, wir müssen zurück, bevor die alte Lady hier noch den Geist aufgibt. Du bist doch Jason, oder?"
Unter ihrem prüfenden Blick nickte ich nur und hievte mein Gepäck auf die Rückbank.
"Ich bin Meg, die anderen hatten keine Zeit, aber du wirst alle ja noch früh genug kennen lernen," meinte sie, während ich mich auf die Bank neben ihr quetschte.
Unter lautem Husten fuhr das Auto an und wir machten uns auf den Rückweg.

Jake
Lachend sattelten wir unsere Pferde ab und liefen dann Richtung Haus, wo Meg und der Mann standen. Er hatte blonde, verwuschelte Haare, was ihn heiß wirken ließ. Okay, was dachte ich hier eigentlich?
"Wie sehr ihr denn aus?", fragte Meg lachend und Lily sprang zu ihr. "Wir haben ein Schaf gerettet!", kicherte sie und ich ging zu dem Mann, um ihn zu begrüßen.

Jason
Ich sah zwei Gestalten auf Pferden, die auf uns zukamen, kurz nachdem ich hier ankam.
Ein kleines Mädchen und ein Mann, älterb als ich, jedoch noch nicht über Dreißig, schätzte ich grob.
Leicht lächelte ich den beiden entgegen, schüttelte dem Mann dann die raue Hand und verzog leicht das Gesicht, meine Güte, sein Händedruck war nicht von schlechten Eltern.

Jake
Mit Jason und Lily lief ich Richtung Terrasse. "Setzen sie sich", lächelte ich und wendete mich nun zu meiner Tochter: "Und du gehst dich jetzt waschen, süße", grinste ich und pikte in ihre Wange. "Ist gut", kicherte sie und rannte ins Haus.
"Entschuldigen sie, dass ich so aussehe. Meine Tochter und ich haben ein Schaf befreit", lachte ich und setzte mich gegenüber von Jason.

Jason
Etwas unsicher folgte ich den Leuten, war das etwa mein neuer Boss? Also, wenn ich genommen wurde, natürlich ... Damit hatte ich nun nicht gerechnet, er schien ja doch noch recht jung zu sein, wenn auch älter als ich.
"Ich denke, wenn Sie mich hier aufnehmen, dann werde ich sicher auch öfter so aussehen, so kann ich mir zumindest schon mal ein Bild davon machen,2 lächelte ich leicht verlegen.

Jake
Der Junge gefiel mir! "Ja, das denke ich auch. Erzählen Sie mal, wieso wollen Sie aus der Großstadt? Hier im Outback gibt es weit und breit nichts, der nächste Blumenladen ist fast 300 Kilometer entfernt." Ich musste schmunzeln. Ein Großstadtjunge hier auf dem Lande? Ging das gut? Er hatte zwar geschrieben, dass er sich mit Pferden auskannte, doch vielleicht hatte er ja gelogen? Und selbst, wenn er nicht log und die Stelle hier bekommen würde, gäbe das noch Probleme mit dem Geld..

Jason
Leicht lächelnd strich ich mir eine verirrte Haarsträhne aus den Augen. "Ja, ehm, wie sag ich das jetzt am besten? Also, ich liebe die Großstadt wirklich, ich bin dort aufgewachsen und kenne es nicht anders. Aber ... mir fehlt etwas, es ist, als würde es mich von dort wegziehen," fing ich an und suchte seinen Blick, der jedoch unergründlich schien.
"Meine Eltern sagen, es seien die Gene, meine Großeltern besitzen ebenfalls eine kleine Farm, die ist allerdings etwas weiter weg von hier, also werden Sie diese nicht kennen. Dort bin ich immer als kleiner Junge gewesen und hab mitgeholfen und ... es ist, als sei dies meine andere Hälfte von Leben."
Noch immer sah ich ihn unsicher an, ich fürchtete schon, ich würede hier nur Mist reden, tat ich ja nicht zum erdten Mal.

Jake
Ich hörte ihm genau zu und nickte, als Jason fertig war. "Nun gut, ich hoffe Sie haben nicht die besten Klamotten dabei. Ich würde Sie gerne testen. Als erstes würde ich ihnen den Hof zeigen und ihnen die Leute vorstellen. Meine Tante Meg kennen Sie ja schon und meine Tochter Lily ebenfalls." Und genau in dem Moment kam meine Prinzessin. Sie hatte dunkelbraune Haare, die ihr normalerweise bis zu ihren Schultern gingen, doch sie hatte sie wie immer als Pferdeschwanz tragend. "Lily, führst du Jason bitte zu den Wildpferden? Ich komme gleich nach, ich will mich nur schnell waschen", grinste ich und sie nickte. "Ist gut, kommen Sie!", rief sie begeistert.

Jason
"Nein, habe ich nicht," meinte ich schnell, zumindest schien ich nicht den schlechtesten Eindruck gemacht zu haben - hoffte ich.
Also war das seine Tante gewesen vorhin, die mich hergebracht hatte, schien ja sowas wie ein Familienbetrieb zu sein.
Als seine Tochter auf mich zukam, lächelte ich leicht, sie erinnerte mich irgendwie ein bisschen an meine Schwester, die war auch immer gut drauf und euphorisch, wenns um Pferde ging.
"Okay, kleine Lady, dann folge ich dir gehorsam," meinte ich grinsend und ging mit ihr mit.