Die Verblendung

"Nein, alles gut," meinte Lucian nur, er konnte gerade keine Hilfe oder Ähnliches gebrauchen. Er hatte nicht viel, was er auftischen konnte, aber so etwas wie Wachteln hatte er normalerweise nur fürs Dorf, weil diese dort sehr teuer und beliebt bei den reicheren Bewohnern waren und er sie gut tauschen konnte.
Er hoffte einfach, daß sie für Finn ausreichen würden, da er nicht wirklich ahnung vom Kochen hatte und die Gewürze auch nicht da waren, konnte Lzcian nur das Beste hoffen.

Gabriel

"Okay. Wenn du was brauchst, sag Bescheid." ich sah mich nochmal um, ob alles in Ordnung war. Aber hier gab es echt nichts mehr zu tun, also setzte ich mich zu Ursu ans Feuer. Finn stand im Raum herum, wie eine Statue. Er zeigte keine Regung. Tatsächlich schien er in die leere zu starren. Er sah weder mich, noch Ursu noch Lucian an. Der machte Fleisch. Ich war mir ziemlich sicher, dass er durch dne Verkauf notwendiges Geld verdient hätte, aber Finn war momentan wohl wichtiger.
Ich sah wieder ins Feuer, bis es so weit war zum Essen. "Setzen Sie sich bitte. Du auch, Lucian.", meinte ich zu dem Alten. Es gab nur zwei Hocker und dann würde ich halt auf dem Boden sitzen oder im Stehen essen.

Finn sah Gabriel an, als sei er gerade aus seinen Gedanken gerissen worden und realisierte erst jetzt, wo er sich eigentlich befand. Ohne ein wetieres Wort ging er zu Lucian und legte ihm die schmale Hand auf die Schulter und schob den alten Mann, sanft, aber mit Nachdruck zu einem der Hocker und drückte ihn vorsichtig darauf. Lucian schien wie paralysiert, allein die Berührung des Vampirs schien ihn erstarren zu lassen, so daß er willenlos tat, was Finn von ihm wollte.
Ursu sah dem genauestens zu, ein drohendes Knurren ertönte aus seiner Kehle, als er sah, wie sein Herrschen reagierte, doch ein Blick Finns genügte, um es verstummen zu lassen, ganz so, als hätte dieser es dem Huind befohlen.
Dann nahm sich Finn die Schüssel, die Vor Lucian stand und schöpfte etwas von der suppe hinein, stellte es vor den alten Mann hin. "Es ist wichtig, daß du ißt, mein Freund. Du weißt, ich bin arzt und um das Wohlergehen aller hier besorgt. Und ich will mir gerade keine Sorgen zusätzlöich machen, ich brauche dich in den nächsten Tagen," sagte er zu dem Alten, seine Stimme klang aufrichtig, sanft und mitfühlend, was Lucian scheinbar eher noch mehr Angst machte, sein Löffel zitterte so sehr, daß er es kaum schaffte, ihn in den Mund zu befürdern.

Gabriel

Ich beobachtete Finn ebenso misstrauisch wie Ursu. Aber verstummte mit einem Blick. Der Hund schien eingeschüchtert vom Vampir und Lucian sah wie versteinert aus. Ich hatte in dem Moment ehrlich Angst um ihn, dachte vielleicht er würde umkippen oder sein Herz würde stehenbleiben oder so.
Finn war ein Arzt. Ein Arzt. Er kümmerte sich. Ich sah vor mir, wie er Tests an mir machte. Wie sich Nadeln in meinen Arm schoben. Er war ein guter Arzt. Ein kurzer Schmerz durchzuckte mich, aber ich war mir fast sicher, dass es meine Einbildung war. Ich ballte eine Faust und schon war es erneut weg. Wie alles andere auch. Tief verschwunden in mir.
Ich trat an Lucians Seite und legte ihm kurz die Hand auf die Schulter und nahm mir dann selbst was zu Essen. Vielleicht würde es ihn beruhigen, wenn ich auch was aß.
"Möchten Sie denn nichts?", fragte ich Finn.

"Ich esse später. Immerhin sind hier nur zwei Sitzplätze und ich werde diesem Mann hier keine Umstände machen," meinte Finn ernst, wahrscheinlich hätte Lucian sich sonst eher auf den Boden gesetzt und das wollte er vermeiden.
"Ich weiß die Mühe allerdings sehr wohl zu schätzen, falls dies deine Sorge war. Daß ich nicht wertzuschätzen weiß, was Lucian für mich tut," fügte er hinzu.

Gabriel

"Ich weiß. Ich bin mir sicher das wissen Sie.", meinte ich ernst. Finn war sicher kein Typ, der andere nicht ernst nahm. "Aber sie können sich hinsetzen. Ich esse auf dem Boden oder später. Kein Problem. Sie sind mehr Gast als ich, bitte." ich nickte ihm zu. Deshalb musste er doch nicht warten. Ich wollte auch nicht, dass Lucian auf dem Boden saß. Da stimmte ich ihm dann schon zu.

"Ich dachte, ich hätte mich gerade klar und deutlich genug ausgedrückt, als ich sagte, daß ich später essen werde. In meinen Ohren war dies verständlich genug, so daß ich es nicht unbedingt wiederholen möchte," meinte Finn mit deutlicher Kühle in der Stimme.
"Nicht böse sein mit Jungen, er wollen nur höflich sein," meinte Lucian leise und sofort wechselte die Härte in Finns Stimme wieder zu einem sanfteren Ton. "Mach dir keine Sorge, Gabriel wird von meinen Worten schon nicht umkommen, wenn er überleben will, muß er auch mit solchen Worten umgehen, nur so lernt er," meinte Finn.

Gabriel

Mir wurde warm ums Herz, als Lucian mich verteidigte. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich schenkte ihm kurz ein warmes Lächeln, nickte Finn dann zu. Sein Blick war hart, seine Stimme gebieterisch, aber gegen Anca klang er immer noch nett. Zumindest wusste ich jetzt, von wem sie es hatte. Sie hatte es scheinbar auch noch perfektionieren können.
Ich nickte ihm zu und setzte mich auf den zweiten Hocker, um mein Abendessen zu essen. Als ich fertig war, räumte ich auf und überließ dann Finn den Platz.

Finn bestand darauf, daß Lucioan noch eine zweite Portion aß, die er ihm auch selbst in die Schüssel füllte, bevor er sich selbst nahm und sich an den Tisch setzte. "Man kommt sich so einsam vor, wenn man allein am Tisch ißt," erklärte er und begann zu essen. Noch immer merkte man Lucian die Nervosität mehr als deutlich an, doch wagte er nicht zu protestieren, zu sehr fürchtete er, Finn damit doch noch zu verärgern.
Ursu kam langsam näher und legte wie tröstend den Kopf auf das Bein von Lucian, was diesen tatsächlich beruhigte.

Gabriel

Ich blieb in der Nähe von der Tür stehen, als die beiden noch am Tisch saßen und Lucian seine zweite Portion as und Finn seine erste. Der Vampir schien sogar ein Gespräch führen zu wollen. Sicher nicht mit mir, also sagte ich auch nichts. Lucian schwieg auch. Scheinbar aus Angst. Ich versuchte ihn zu verstehen. Er hatte solche Angst vor den Vampiren. Er war ihnen genauso ausgeliefert, wie ich als Kind. Und ich hatte auch Angst hegabt. Große Angst. Weil ich nichts wusste. Und ich wusste immer noch nichts. Ich sah aus dem Fenster. Ich wünschte ich wäre schlauer.

Nach dem Essen beeilte sich Lucian, das schmutzige Geschirr abzuwaschen. Er atmete erleichtert auf, als Finn sich nach draußen begab, scheinbar würde der Vampir die Nacht nicht im Haus verbringen, was Lucian nur recht war.
Allein durch die Anwesenheit Finns hätte er sicher kaum ein auge zubekommen.

Gabriel

Ich sah besorgt zu Lucian. "Alles okay bei dir?", fragte ich ihn leise, als Finn rausgetreten war. Bestimmt hörte er mich noch, aber das war mir gerade egal. Ich machte mir Sorgen um ihn.
"Finn hat es gut gemeint, denke ich. Er macht sich halt Sorgen um Leute. Das ist sein Job. Du musst dir keine Gedanken machen. Ich denke nicht, dass er dir was tut."
Ich setzte mich auf mein Bett und begann meine Hose auszuziehen. Schlafen klang jetzt ganz gut, falls ich es hinbekam.

"Vampire einem immer wehtun ... allein, daß er da sein, mir weh tun. Finn mächtiger Vampir, er nicht sein wie die anderen Vampire, er anders, ich kann spüren. Aber nicht gut anders, er sicher nur Arzt aus Reue weil früher noch schlimmer als Graf," da war Lucian sich sicher. In seinen Augen gab es keine Vampire, die von Grund aus Gutes taten, weil sioe es wollten. Vampire, die sich um Menschen kümmerten, taten dies seiner ansicht nach nur aus zwei Gründen - entweder sie wollten Blut oder sie waren in der Vergangenheit so grausam, daß die Reue sie vorantrieb und sie ausbremste.
"Unnatürliche Wesen, vielleicht gut, wenn alle tot von ihnen," murmelte er.

Gabriel

Ich seufzte leise und legte mich auf mein Strohbett. Ich hatte das Hemd aufgeknöpft. Das musste reichen.
"Ich verstehe schon. Aber dann hättest du auch keinen Job mehr und ich wäre auch nicht tot.. An mir ist nicht mehr so viel natürlich verstehst du?" ich strich über eine der Narben auf meinem Arm.
"Bestimmt hat Finn böses getan.. Wenn man so lange lebt und nichts böses tut, das scheint mir unmöglich
Haben wir doch alle schon, oder? Böses getan." ich schloss die Augen.
"Und wenn er aus Reue Menschenleben rettet als Arzt, dann rettet er sie immer noch. Das ist doch auch was."meinte ich.

"Ich können leben ohne Arbeit für Grafen, Natur geben mir alles, was ich brauchen. Für mich Leben ohne Vampire besser, aber ich ihnen müssen dienen, bis ich nicht mehr sein. Und ohne Vampire ich können dienen anderen Menschen, nicht Wesen der Nacht," widersprach Lucian ihm leise.
"Ja, wir alle tun Böses, dafür man nicht müssen lange leben wie Vampire. Aber auch wenn Finn jetzt retten Menschen, Menschen die er töten dadurch nicht kommen wieder, sie für immer fort. Das er nicht können machen wieder gut, auch nicht, wenn er retten tausend Menschen. Jedes Leben kostbar und nicht mit anderen gutzumachen."

Gabriel

"Oh. Gut." ich drehte mich zu ihm. So war es also. Er wurde gezwungen. Er wollte das alles nicht. Aber hätte mir auch klar sein können. Ich allerdings hatte es mir freiwillig ausgesucht. Ganz ehrlich. So langsam verstand ich, worauf Kim hinauswollte. Ich verstand, warum er wütend auf mich war. Andere wurden gezwungen hier zu arbeiten und ich rannte freiwillig zum Grafen.
Ich sah ihn lange an. "Vielleicht.", sagte ich leise. Ich hattr mich auch ein Leben beendet und ein anderes mit. Sie würden nie wieder zurückkommen und ich musste damit leben. Weitermachen. Und wenn Finn mehr als 100 beendet hatte oder mehr. Wie konnte er damit leben? Wie machte er weiter?

Lucian gab Ursu noch etwas zu fressen und wartete, daß der Hund fertig war, dann ließ er ihn nach draußen, um sich selbst hinzulegen. Viel Schlaf würde er sicher nicht bekommen, auch wenn Finn nicht im Haus war. Dessen Präsenz reichte dem Alten schon aus, daß er sich nicht wohlfühlte. Er hatte kein Problem damit, wenn die Vampire weit weg waren, er wußte auch, daß der Graf ein guter Herr war, wenn man tat, was er wollte ... doch war Lucian alles andere als begeistert, einen vampir unter seinem Dach zu haben. Ihm wäre Dorian um einiges lieber gewesen, weil man bei diesem die Menschlichkeit noch spürte.
"Wir müssen schlafen, viel zu tun morgen," meinte er noch und verzog sich in sein Bett.

Gabriel

"Ja ich weiß." ich seufzte leise. Ich würde es versuchen.
Ich schwieg eine Weile. "Uhm. Danke, dass du mich in Schutz genommen hast vor Finn.", sagte ich schließlich leise. Ich wusste nicht, warum.. Aber es machte mich glücklich.
Ich drehte mich von ihm weg und versuchte abzuschalten. Ruhig zu werden, bis ich schlafen konnte. Falls ich schlafen konnte.

"Ich nehmen immer in Schutz amdere, wenn Menschen oder andere ungerecht. Ich nicht mögen Ungerechtigkeit und Finn waren ungerecht, du ihm michts tun, als er laut waren. Wenn er Grund haben zu schimpfen, ich nix sagen, aber er nicht haben Grund," murmelte Lucian, bevor er einschlief.

Gabriel

Ich dachte noch eine Weile über seine Worte nach und konnte nicht schlafen. Ich hatte den Eindruck ich wusste nicht mehr, was richtig oder falsch war manchmal. Es verschwamm alles.
Zwischendurch wurde ich von Albträume geplagt wach und schlief dann wieder ein.. Am nächsten Morgen erwachte ich bei Morgengrauen und stolperte raus, um mich zu waschen und Wasser fürs Frühstück zu holen und mich zu waschen. Ich wusste nicht, wo Finn war. Wo er schlief, aber er würde schon auftauchen.

Lucian wurde schon sehr früh wach, er hatte unruhig geschlafen, doch ließ er sich nichts anmerken. Seine angst vor Finn war da, vor allem, da er wußte, daß der arzt sicher mitbekommen würde, daß er nicht ganz bei Kräften war. Doch konnte er daran auch nichts ändern gerade.
Der Alte zog sich an und machte sich soweit fertig, setzte den Kessel mit der Suppe vpm Vorabend wieder aufs Feuer, nachdem er Holz nachgelegt hatte. Ursu hatte die Vorderpfoten auf eines der Fensterbretter gelegt und beobachtete jede Bewegung draußen sehr genau.

Gabriel

Ich kam wieder ins Haus und sah, dass Lucian jetzt wach war. Beide wirkten nervös. Ursu und er. "Guten Morgen." I begrüßte ich die beiden müde und zog mich an, um mich dann an den Tisch zu setzen. Den Krug mit dem Wasser stellte ich auf dem Tisch ab. Ursu sah nicht einmal auf, als. Ich reinkam. Scheinbar war er krass abgelenkt irgendwie.

Lucian ging nach draußen und blieb ein paar Minuten dort, kam dann wieder herein und gab dann Gabriel etwas von der Suppe, nahm sich dann selbst etwas davon und setzte sich schweigend zu ihm an den Tisch.
"Finn nichts essen wollen, wir uns beeilen, er warten draußen auf uns," murmelte er mit kurzem Blick auf Gabriel. Er löffelte die Suppe auch doppelt so schnell wie sonst, schaffte es trotzdem, sich nicht zu verschlucken. Er war fertig, ehe Gabriel es war und beeilte sich, Ursu sein Futter zu geben, dieses Mal war es ihm gleich, ob Gabriel noch aß. Er hatte sich zu beeilen, damit Finn nicht zu lange warten mußte, da konnte Lucian auf andere keine Rücksicht nehmen.

Gabriel

Ich beeilte mich auch, weil Lucian so stresste. Es. War ihm wohl wichtig, dass wir schnell da waren. Ich exte mein Glas Wasser und räumte ab, eilte dann nach draußen zu Lucian und Ursu. Finn stand da schon. Er sah sehr ernst rein, nicht anders als sonst eigentlich. Konnte er überhaupt nett sein? Ja schon, aber gestern war er eben nett zu Lucian gewesen. Ich fühlte mich ähnlich wie in der Schule. Wir waren hoffentlich pünktlich zum Unterricht und der Lehrer würde uns gleich eine Aufgabe geben.

"Gut, ich denke, wir können dann los," meinte Finn und Lucian nickte, holte eine große Kiepe und schnallte sie sich auf den Rücken. Finn sah ihn ernst an, er sah, daß der Mann wohl nicht viel geschlafen hatte, aber dagegen konnte er erst einmal auch nichts tun und auch er hatte seine Befehle.
"Dann los, wir müssen erst einmal zum Fluß der Prinzessin, dort werden wir zumindest schon mal ein paar Kräuter finden," Finn holte eine Liste vor, auf der in sehr kleiner und akkurater Handschrift einige Pflanzen aufgeschrieben waren. "Lucian nickte und lief los, Ursu trabte vornean.