Internet Love

Ruby: Ich sah diesen Tim über den Schulhof laufen. Er war son bisschen komisch und wurde von allen gemobbt und so. Manchmal hab ich sogar mitgemacht, war aber auch nicht stolz drauf. Aber na ja... kann man nicht mehr ändern. Ich seufzte leise und sah zum Lehrer, um ihm weiter zuzuhören.

Tim

Ich warf noch einen letzten Blick zurück auf die Schule, als ich den Ausgang erreichte und ging dann langsam die Straße entlang. Meine Eltern waren nicht zu hause, also würden sie zumindest nicht fragen, warum ich schon da war, außerdem hätten wir nach der Stunde eh schluß gehabt.
Zum glück war der Direktor so nett und schrieb mir die Stunden, die ich fehlte, nicht als fehlend ein.

Ruby: Die Stunde verging zum Glück schnell und die letzte fiel bei uns aus. Ich packte meine Sachen, zog meine Jacke an und machte mich auf den Weg zum Büro meines Bruders. Ich holte ihn immer zum Mittagessen ab. Das Büro ist direkt neben dem Haus, in dem diese Tim wohnt.
Als ich ankam, setzte ich mich wie immer auf eine Bank.

Tim

Zum Glück war wirklich niemand zu Hause, als ich ankam, nur mein Hund Diego begrüßte mich lautstark und sprang mir entgegen. Wenigstens er freute sich, wenn er mich sah. Mit seinen eisblauen Augen musterte er mich, er merkte wieder, daß etwas nicht stimmte, so wie immer. Seufzend strich ich ihm durchs Fell und leinte ihn an.
"Na komm, mein Dicker, gehen wir noch eine Runde raus, okay?"

Ruby: Dieser Tim kam aus dem Haus. Ich musterte ihn etwas und stand auf, weil mein Bruder aus dem anderen Haus kam. Der Husky blieb aber vor mir stehen und schnüffelte an mir. Hm... Ich strichelte ihn kurz, ging dann aber zu meinem Bruder, bei dem ich mich einhakte. "Wo essen wir heute?", fragte er mich und sah mich an. "Keine Ahnung, such dir was aus."

Tim

Ich zog den Kopf ein, als ich ein Mädchen aus meiner Schule sah, die mich auch auf dem Kieker hatte, obwohl ich ihr nie etwas getan hatte. Wahrscheinlich machte es ihr Spaß oder so ...
Schnell ging ich zu Diego und zog ihn wortlos zurück und wandte mich zum Gehen in die andere Richtung.

Ruby: Mein Bruder drehte sich noch kurz zu dem Typen um. "Kennst du den?", fragte er interessiert. "Nicht so wirklich. Ist irgend so einer von der Schule."
Er fing an zu grinsen. "Irgendwie sind seine Locken süß...", sagte er. Ich sah ihn komisch an. "Dein Ernst jetzt?"

Tim

Ich hörte, wie die beiden sich unterhielten, verstand aber nicht, was sie sagten. War mir auch begal, je weniger ich mit ihnen zu tun hatte, desto besser, dann konnte sie nicht mehr über mich herziehen.
Im nahem Park angekommen, ließ ich Diego von der Leine, er blieb eh immer in meiner Nähe und spielte noch ein wenig Electric Lights zum Ablenken, genau das, was ich jetzt brauchte.

Ruby: Er zuckte mit den Schultern und zog mich in eine Pizzeria. "Uh ja Pizza!", grinste ich und ließ mich von ihm auf eine Bank drücken, im Laden.

Tim

Wie jeden zweiten Tag eröffnete ich ein Thema im Chat, ein Treffen der spieler, die am Abend in einer bestimmten Zeit on waren. Dann konnte man sich gegenseitig helfen und durch Spiele gegeneinander höhere Leveöl erreichen.
Bisher war es immer gut besucht, mal sehen, wie viele wieder kamen.

Ruby: "Gib mir mal dein Handy", sagte mein Bruder. Er will mich ja im Spiel weiterbringen. Ich gab es ihm. Wir mussten eh auf unsere Pizza warten. Er erzählte mir von einem Thema und einem Treffen und so weiter, was ein Spieler veranstaltet oder so...

Tim

Einige Spieler gaben mir gleich ihre Zusage, auch wenn sie gerade nicht spielten, also trug ich sie schon mal in einer Liste ein und begann dann, selber noch zu spielen.

Ruby: Mein Bruder sagte für mich zu und spielte für mich. Er war selber mit dem Level sehr hoch und suchtet dieses Spiel richtig.

Tim

Ein weiterer Spieler tauchte auf, doch ließ ich mich nicht beirren, ich war circa zehn Level höher als er, ich hatte ihn ein paar Mal schon gesehen, ohne mit ihm geredet zu haben, er hatte mich noch nie gestört, also beachtete ich ihn nicht weiter,.

Ruby: Er gab mir mein Handy. "Spiel mal für mich weiter", sagte er und spielte mit meinem Charakter weiter. Ich startete sein Spiel und spielte mit seinem Charakter weiter. So machten wir es öfter.

Tim

Einige Spieler tauchten auf, verschwanden wieder, so war es eben, wenn man auf verschiedenen Ebenen spielte. Ich levelte mich durch und überholte drei von denen ohne Probleme, was man mir anerkennend schrieb. Ich bedankte mich kurz und spielte weiter.

Ruby: Mein Bruder saß gelangweilt da und levelte meinen Charakter hoch. Nebenbei aß er seine Pizza. Ich legte sein Handy zur Seite und aß ganz gemütlich.

Tim

Ich spielte weiter, weiter sprach mich keiner an, man redete auch hier selten mit mir, doch hier störte es mich nicht weiter, weil man sich hier ja eh nicht wirklich kannte, immerhin war es ein Spiel, in dem die User weltweit mitspielten.
Nach einer Weile machte ich mein spiel aus und ging mit Diego langsam zurück nach hause.

Ruby: "Wir war Schule?", fragte mein großer Bruder. "Wie immer."
Er nickte leicht. "Hab ich mir gedacht. Wie läuft es mit den Jungs?", fragte er weiter. "Wie immer", kam es nur wieder von mir. "Aha..."

Tim

Ich schloß die Haustür auf und sah noch mal um mich, ob mir jemand gefolgt war, wäre auch nicht das erste Mal, ich hatte shon viele Drohbriefe bekommen, sie aber immer sofort vernichtet und verbrannt. Meine Eltern sollten denken, daß alles gut sei.
Diego lief zu seinem Napf und ich machte mir ebenfalls etwas zu essen,

Ruby: Wir schwiegen uns gegenseitig an und aßen auf. Dann machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Tim

Ich setzte mich gemütlich vor meinen Fernseher beim Essen. Ich ging nicht gerne raus, außer mit meinem Hund, aber das störte mich nicht, hatte ja auch niemanden, mit deem ich mich treffen konnte.

Ruby: Mein Bruder zog ein Spiel aus seinem Rucksack und hielt es mir hin. Meine Augen wurden groß. "Das war doch ausverkauft! Wo hast du das her?"
Ich riss es ihm aus er Hand und betrachtete es. "Ich hab so meine Kontakte, Schatzi."

Tim

Diego bekam auch was an, als er mich bettelnd ansah, ihm konnte ich einfach nichts abschlagen.

Ruby: Es dauerte nicht lang, bis wir zuhause ankamen. Ich schloss die Tür auf, schmiss meine Tasche, meine Schuhe und meine Jacke in eine Ecke und ging ins Wohnzimmer, um das neue Spiel gleich auszuprobieren. Ich hatte vergessen es vorzubestellen und als ich es kaufen wollte, war es vergriffen.