Schauspielfreuden?

Ian

"Zwanzig", sagte ich.

Maria
Drei Jahre jünger als ich ... Kurz nickte ich und sah auf meine Hände, sie tat mir leid, so alleine im Krankenhaus, ihr bruder konnte ja nun auch nicht so häufig bei ihr sein.
"Durch das, was mir passiert ist, hast du ja nun einen Vorteil," sagte ich traurig. "Du kannst sie öfter sehen ..."

Ian

"Wie kommst du den darauf?", fragte ich verwirrt.

Maria
"Dadurch, daß wir jetzt erst mal nicht am Film arbeiten können ... hast du mehr Zeit für sie," flüsterte ich schon fast.

Ian

"Ich wünschte das würde so stimmen", meinte ich.

Maria
Fragend sah ich ihn an.

Ian

"Ich drehe ja nicht nur Filme, ich helfe ab und an auch mal in einer kleinen Bar aus", meinte ich. "Diese ganzen Behandlungen kosten einiges an Geld.. das kommt nicht alles nur durch die Schauspielerei zusammen..", ich seufzte. "Außerdem gibt es Tage an denen ich sie nicht sehen kann, wegen der Therapie oder weil es ihr nicht sonderlich gut geht..."

Maria
Ich nickte, Nebenjobs hatte ich ja auch mehr als genug ... Ich senkte den Kopf und nickte. "Tut mir leid, wenn ich was Falsches gesagt habe," sagte ich dann und stand schnell auf, um meine leere Tasse in die küche zu bringen.

Ian

"Schon gut", meinte ich und leerte meinen Kaffee. Ich brachte die Tasse ebenfalls in die Küche. "Du hast es ja genau so schwer wie ich..."

Maria
Ich schüttelte den Kopf. "Ich ... ich muß jetzt doch nicht mehr ... für ihn da sein," sagte ich, mir kamen wieder die Tränen und ich schlug mir die Hand vor den Mund und drängte mich an ihm vorbei, er sollte mich nicht so sehen und verkroch mich weinend im Schlafzimmer.

Ian

Ich rang mit mir.. einerseits wollte ich ihr nach gehen uns sie irgendwie trösten.. aber andererseits wollte ich die Distanz waren...

Maria
Ich lag auf dem Bett und weinte hemmungslos, alles war jetzt noch schlimmer als zuvor, jetzt hatte ich so gar keinen Halt mehr, manchmal konnte mich ja mein Vater noch trösten, wenn es schlecht lief ...

Ian

Ich hörte ihr weinen und biss mir auf die Lippe.. ich ertrug sowas einfach nicht.. in dieser Hinsicht war ich weich wie ein Marshmallow.

Maria
Ich verkroch mich unter die Decke, konnte mich aber nicht beruhigen, zitterte am ganzen Körper, schlug immer wieder auf ein Kissen ein, doch es half ja nichts ... Meine Eltern würden nicht zurück kommen.

Ian

Nach einer Weile hielt ich es einfach nicht mehr aus und kam leise zu ihr ins Zimmer. Ich setzte mich auf die Bettkante und legte vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter um ihre Reaktion zu Testen.

Maria
Ich erschrak, als ich eine Hand auf meiner schulter spürte, ich hatte ihn gar nicht reinkommen hören.
"T-T-Tut mir leid, ich ...", schluchzte ich nur und sah ihn an

Ian

"Sch...", meinte ich und legte einen Finger auf meine Lippen ehe ich den Kopf etwas schüttelte. "Ist okay", sagte ich.

Maria
Ich setzte mich neben ihn, meine Schminke war sicher völlig verlaufen, zum Glück hatte die Bettwäsche nichts abbekommen.
"Nein, es ist lächerlich," sagte ich, hatte er ja selbst gesagt.

Ian

Ich schüttelte den Kopf. "Das ist es nicht", sagte ich. "Du trauerst.. und das darfst du auch"

Maria
"Du ... hast ... es .... aber gesagt," schniefte ich und sah ihn an.

Ian

"Ja, um dich auf Distanz zu halten", meinte ich.

Maria
"Dann ... will ich mich schon mal entschuldigen, aber ...", ich sah ihn an und fiel ihm dann noch immer weinend an die Brust, hielt mich dort einfach fest, aber ich brauchte das gerade.

Ian

Ich legte meine Arme um sie und streichelte beruhigend über ihren Rücken. Ich hinterfragte es nicht, sonder ließ sie einfach weinen. Ich wusste wie gut das tun konnte.

Maria
Ich klammerte mich an ihn, auch wenn er mich nicht kannte, mich wahrscheinlich nicht mal kennen wollte, so war er gerade der Einzige, der da war.

Ian

Ich streichelte weiter beruhigend über ihren Rücken und hielt sie einfach fest.. das brauchte sie jetzt.