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"Oh, da gibt es einige Gründe," meinte ich bitter lachend. "Ich bin konkurrenz für ihn, er wollte dich für sich allein, hätte mich sogar fast töten lassen ... Aber am meisten hasst er mich, weil ich dich zu dem gemacht habe, was du bist," sagte ich leise.

"Er wollte mich zurück?", fragte ich fassungslos. "Das haben.wir doch schon lange abgeschlossen!", meinte.ich dann etwas unsicher.
"Du hast mich verwandelt? Wollte ich es?"

"Er ist besessen von dir, hat immer gesagt, daß nur er dich glücklich machen kann," sagte ich grimmig. "Mella, du hast mir erzählt, was er dir alles angetan hat, allein dafür hasse ich ihn schon. Und ja, du wolltrst in Ewigkeit mit mir zusammen bleiben, deswegen sollte ich dich verwandeln. Es war dein eigener wunsch."

Ich sah auf meine Hände. "Anscheinend hat der Graf es nicht geschafft mich dich komple vergessen zu lassen."
Jetzt wo er bei mir war, hatte ich nicht mehr das Gefühl, dass mir etwas fehlte.

"Vielleicht war dies auch sein Plan," meinte ich leise. "Er ist sehr streng, aber nicht herzlos," sagte ich und sah sie traurig an. "Vielleicht wollte er nur, daß du die Angst vor mir vergißt."

"Wenn das sein Ziel war, so hat er es erreicht", meinte.ich leise und setzte mich wiedwr aufs Bett, wo ich mir durch die Haare fuhr. Das war grade alles etwas viel. Wäre es nicht er gewesen, der mir die ganze Geschichte erzählt hatte, dann hätte ich nichts davon geglaubt. Aber bei ihm klang alles so richtig...!

Ich nickte und sah sie mit einer misxchung aus Trauer und Liebe an. "Dann hat es wenigstens etwas gebracht," meinte ich leise und lächelte sie sanft an. "Ich werde dich jetzt alleine lassen, mein Engel, ich denke, das ist besser, aber ich werde in deiner Nähe bleiben und auf dich aufpassen ... wenn du es willst, natürlich. Ein Wort von dir und ich verschwinde und du hast deine Ruhe vor mir."

Ich sah kurz zu ihm hoch. "Bleib in meiner Nähe", meinte ich leise."Wenn wir so lange zusammen waren, dann weißt du auch davon, dass ich oft etwas spüre, was ich nicht einordnen kann, oder? Zum Beispiel wenn du in der Nähe bist..."

"Das werde ich," meinte ich leise und deutete eine leichte Verneigung an. "Ich habe deb alten Laden am marktplatz gekauft, du kannst immer vorbeikommen, ich werde da sein," meinte ich und verwandelte mich in den Raben zurück und flog in die dunkle Nacht hinein.

Ich sah ihm kurz nach, ließ das Fenster offen und legte mich hin. Es war stockdunkel in meinem Zimmer, doch ich lag mit offenen Augen da, dachte über alles nach, was er mir gesagt hatte...

Ich flog zu der kleinen Wohnung zurück, die über dem Laden lag. Sie war unversehrt, es deutete nichts auf den brand hin, der sie vor Monaten zerstört hatte.
Ob sie mir glaubte, würde ich noch sehen, doch hoffte ich es inständig.

Es klang alles so irreal! Aber... Es passte doch eigentlich? Der Ring, das Gefühl ihn zu kennen, dass er mich verwandlt hatte. Ich hatte nie gewusst, warum ich eine Vampirin war, hatte auch nie drüber nachgedacht, aber was er sagte passte ins Bild.
Nur... Konnte jemand einen wirklich alles vergessen lassen und die Erinnerungen überschreiben? Ich wusste was im letzten Jahr so alles passiert war... Aber wenn ich versuchte daran zu denken verschwamm es...

Früh am nächsten morgen war ich schon wieder auf den beinen, da ich dieses mal den Laden ohne Vorplanung gekauft hatte, mußte ich ihn auch alleine saubermachen, es standen zwar keine Möbel mehr drin, doch hatte sich der staub teilweise richtig festgefressen.
Leise fluchend machte ich mich an die Arbeit, die zumindest den vorteil hatte, daß sie mich von dunklen Gedanken und Zweifeln ablenkte.

Ich genoß die harte Arbeit regelrecht und bekam so auch einen klaren Kopf. Mit dem Wissen, welches Mella nun hatte, würde sie selbst zurecht kommen müssen, wie sie sich nun mir gegenüber verhielt, war ihre entwscheidung allein.
Wenn ich versuchen würde, sie zu beeinflussen oder in eine Richtung zu drängen, wäre das falsch und ich würde eh nicht erreichen, was ich wollte.
Ich beschloß, einfach für sie dazusein, auch wenn sie nicht mehr von mir wollte als eine Freundschaft. Irgendwie würde ich das schon durchhalten ... das hoffte ich zumindest.

Ich machte mich fertig für die Arbeit und ging dann auch bald los. Als ich an Jonathans Laden vorbei kam bekam ich eine Gänsehaut. Ich sah in die Scheiben, spiegelte mich in ihnen, sah ihn jedoch nicht.
Ich seufzte und ging weiter, den Blick auf den Boden gerichtet, ich war heute eigentlich gar nicht in der Verfassung zu arbeiten...

Als es Mittag war, waren zumindest der Laden und zwei der drei hinteren räume aufgeräumt, als die Tür sich öffnete. Kurz zuckte ich zusammen und ging nach vorn, doch war es nicht Mella ... Warum sollte sie auch hierher kommen?
Eine Frau mittleren alters sah mich lächelnd an. "Die Tür war nur angelehnt und da die Scheiben geputzt wurden, wollte ich mal sehen, wer hier einzieht," sagte sie.

Ich brachte meine Sachen nach hinten und wischte dann die tische kurz ab. Wir hatten erst in einer halben Stunde geöffnet. Ich begrüßte anschließend Kai in der Küche und ging dann hinter den Tresen, um dort etwas aufzuräumen. Allerdings waren meine Gedanken ganz woanders.

"Ja, ich dachte, der Preis war recht günstig, so richtig weiß ich noch gar nicht, was hier reinkommen soll," meinte ich und sah sie noch immer lächelnd an.
"Können Sie nähen oder so etwas in der art," wollte sie wissen. "Vor kurzem hat die Schneiderei hier zugemacht und wir bräuchten wieder eine."
"Es wäre eine Überlegung wert, ich danke Ihnen vielmals," meinte ich freundlich und sie ging wieder zur tür. "Gern geschehen, junger mann und viel Glück."

Wir öffneten und so begann ich die Leute zu bedienen. Seit fast einem Jahr waren die drei Männer, die immer alle belästigthatten nicht mehr hier gewesen, was mich ziemlich gewundert hatte, aber es war sehr viel entspannter ohne sie.

Ich überlegte und führte einige Telefonate, um Stoffe, Garn, Nadeln und alles andere beschaffen zu lassen, immerhin wollte ich so schnell wie möglich eröffnen, um kein Aufsehen zu erregen.

Meine Schicht war erst am frühen Abend beendet und so verließ ich das Liena. Ich hatte viel nachgedancht in der Zeit. Langsam ging ich zu Jonathans Laden, spürte ihn im Inneren und blieb vor der Tür stehen.

Ich war in einem der hinteren Zimmer und leimte gerade ein stück Tapete fest, als ich ihre anwesenheit spürte ... langsam ließ ich den Pinsel sinken und ging in den Laden, sah die durch das Glas der Tür an, ohne diese jeodh zu öffnen.

Ich sah ihm in die Augen, ohne mich zu rühren. So standen wir mehrere Minuten, bis es zu regnen begann. Es störte mich nicht, ich blieb einfach stehen, versuchte zu ergründen, ob mein Verstand recht hatte oder mein Gefühl.
Irgendwann streckte ich, schon vollkommen durchnässt, meine Hand aus und öffnete langsam die Tür.

"Komm ruhig rein, bevor du ganz durchweicht bist," sagte ich leise und trat einen Schritt beiseite. "Hast du Zeit, dann können wir nach oben im meine Wohnung und ich kann dir einen Tee anbieten,2 meinte ich dann und senkte den blick.