Kiss me...!

Jer
Das Fieber hatte ich noch den ganzen Tag, erst gegen Abend ging es etwas zurück, vielleicht waren die letzten Tage doch etwas viel gewesen.

(Wie solls weiter gehen?)

Sofia
Ich sah die Gasse entlang, heute würde wohl ein langer Tag werden..

Jer

Ich hatte durch die Medikamente eine recht ruhige Nacht und schlief auch durch, am nächsten Morgen wachte ich auf und es ging mir tstsächlich besser, so daß man mich aus dem Krankenhaus entlassen konnte. Ich ließ mich zurück zum hotel fahren, sah unterwegs einige damen, die sich am Straßenrand anboten, was mich unweigerlich an Sofia denken ließ und ich seufzte, also ging sie mir doch nicht so einfach aus dem Kopf. Wahrscheinlich verschwendete sie keinen gedanken mehr an mich, immerhin war ich auch niemand für sie, doch hatte ich vielleicht nicht so reagiert, wie sie es erwartet hatte.
Ich ließ den Taxifahrer anhalten, als wir vor einem blumengeschäft waren und stieg aus, ging hinein und sah mich um, ich hatte keine Ahnung, was sie für Blumen mochte, ob sie überhaupt welchr mochte, vielleicht war sie ja auch allergisch dagegen, doch wollte ich ihr wenigstens eine Entschuldigung schicken, von mir selbst würde sie diese vielleicht nicht annehmen, aber vielleicht ja von einem Boten. Seufzend sah ich mich um und entdeckte eine kleine weiße Blume, umgeben von noch kleineren grünen blättern und nickte, die schien mir richtig. Ich nahm sie vorsichtig und ging damit zur Kasse. "Packen Sie diese als Geschenk ein," meinte ich und gab dem Verkäufer Sofias Adresse. Dann schrieb ich auf eine art Serviette, die ich hier fand, Sofia eine Nachricht, daß ich mich für alle Unannehmlichkeiten, die sie durch mich gehabt hatte, entschuldigen würde, daß ich eben nicht wirklich jemand war, der so einfach loslassen und auf andere zugehen konnte und bat sie, mich nicht in schlechter Erinnerung zu behalten. Dieses Papier faltete ich und sah zu, wie das kleine Päckchen fertig gepackt wurde. "Ist in einer Stunde bei dieser Adresse," hieß es noch und ich bedankte mich, ging hinaus und ließ mich zum Hotel fahren.

Sofia

Nach etwa einer halben Stunde fand ich mich in meiner Wohnung wieder. Ich könnte mal etwas aufräumen... Seufzend schnappte ich mir die herumliegenden Kleidungsstücke und warf sie in einen Wäschekorb ohne ihnen besondere Beachtung zu schenken. Nachdem das vollbracht war machte ich mich daran mein Geschirr abzuspülen, dann klingelte es.. was mich sehr stutzig machte. Bei mir klingelte es so gut wie nie und schon gar nicht um diese Uhrzeit. Wenn mal jemand meine klingel fand, dann war das meist sehr spät in der Nacht beziehungsweise sehr früh Morgens.
Ich ging seufzend zur Tür und spähte durch den Spion. Was...? Blumen? Verblüfft öffnete ich die Tür und nahm die schöne weiße Blume von dem Boten entgegen. Er ging so schnell wie er gekommen war und ließ mich verblüfft zurück. Langsam schloss ich die Tür und ging in mein Wohnzimmer/Küche/Schlafzimmer. Ich setze mich und starrte die Blume in meiner Hand an. Sie war wunderschön, keine Frage... Aber wer schickte mir eine Blume? Erst nach ein paar Minuten entdeckte ich die Botschaft die auf eine art Serviette geschrieben war. Jeremy...
Ich hohlte erst mal ein Gefäß, welches ich mit Wasser füllte und die Blume dort hinein gab, dann erst nahm ich die Nachricht. Während ich sie lass lehnte ich mich an den Tisch und als ich am Ende der Nachricht war, war ich nur noch mehr verwirrt. So etwas war mir noch nie passiert. Er entschuldigte sich... Wieso? Das wäre doch nicht nötig... vor allem nicht mir gegenüber... Ich seufzte etwas und legte die Nachricht auf den Tisch, fuhr mir durchs Haar und atmete erst mal durch. Schließlich schnappte ich mir die Nachricht wieder, zog mir meine Schuhe und eine Jacke an ehe ich meine Wohnung verließ.
Nach etwa zehn Minuten fand ich mich vor seinem Hotelzimmer wieder. Was tat ich hier? Vor ungefähr fünf Minuten hatte ich noch in etwa eine Vorstellung was ich hier wollte... aber jetzt bröckelte meine Entschlossenheit. Überhaupt.. Ich stand ich mit schlampig hoch gebundenem Haar, einer verwaschenen Jeans, abgelaufenen Turnschuhen und einer Serviette... Toller Plan Sofia...

Jer

Ich war in meinem Hotelzimmer am Packen, sah immer wieder masl verstohlen auf die nobel aussehende Uhr, die an der makellosen wand hng. Eine Stunde, so hatte man mir gesagt ... eine Stunde, bis die blumen bei Sofia ankommen sollten. Doch machte sich in mir die Ungewißheit breit. Warum hatte ich es getan und vor allem ... mit welchem Ziel? Hatte ich überhaupt ein Ziel dabei gehabt? Ja, ich hatte mich bei ihr entschuldigt, aber was erwartete ich von ihr, erwartete ich überhaupt etwas? Nein, eigentlich nicht, sie kannte mich genau so wenig, wie ich sie kannte, nur ging sie mir eben einfach nicht aus dem kopf, vielleicht hatte sie mich scho vergessen oder verdrängt, ich war nur ein Mann, sie war in einem Gewerbe tätig, in dem Männer auch nur Nummern waren, die ihr Geld enbrachten.
Seufzend packte ich weiter und stellte mich dann wieder ans Fenster, sah hinaus, doch hatte keinen Blick für das, was dort war. Ungefähr jetzt mußte sie die Blume erhalten haben, allein bei dem Gedanken krampfte sich mein Magen zusammen, weil ich unsicher war, was sie dazu sagen würde, ob sie überhaupt etwas sagen würde.
Ich wußte nicht, wie lange ich so gestanden hatte, doch irgerndwann klopfte es, es war wahrscheinlich der zimmerservice mit einem späten Frühstück oder dergleichen und auch wenn ich den gerade nicht wirklich brauchen konnte, ging ich zur Tür und öffnete sie, zuckte ein wenig zurück, als ich Sofia vor mir sah, ohne Schminke oder zurechtgemacht ... doch war mir das bei einer Frau eh noch nie am wichtigsten gewesen.
Zumindest versuchte ich zu lächeln, um meine Unsicherheit zu überspielen und bat sie herein, verschloß die Tür hinter ihr wieder. "Ich ... och hoffe, daß ... daß dir die Blume gefällt, ich bin nicht wirklich sicher, was du mögen könntest, aber ... ich denke ein Rosenstrauß hätte nicht gepaßt, nicht wahr," fragte ich leise und suchte ihren Blick

Sofia

Für mich dauerte es eine Ewigkeit bis die Tür aufging. Es waren wohl eigentlich nur Sekunden aber mir kam es so vor als wären es Stunden bis sich diese verdammte Tür öffnete und ich ihm gegenüber stand. Erst bekam ich gar kein Wort über die Lippen und sah ihn nur schweigend an, dann schließlich setzte ich mich in Bewegung und trat in sein Zimmer ein. Ein gemurmeltes "Hallo...", folgte und ich drehte mich wieder zu ihm als ich stehen blieb.
"Du hast das also wirklich ernst und ehrlich gemeint....", meinte ich leicht verblüfft. Irgendwie waren mir da ja schon auch Zweifel gekommen... Ich wich seinem Blick aus obwohl er den meinen Suchte. Noch fühlte ich mich nicht fähig ihm in die Augen zu sehen, ich musste erst mal meine nächste Schritte überdenken. Aber mein Kopf war so leer, dass ich das erstbeste was mir in den Sinn kam ansprach. "Sie hat mir gefallen...", meinte ich leise. "... sie ist wirklich schön..." Ich kaute auf meiner Lippe und sah ihn schließlich doch an. "Wieso?", fragte ich. Ich hatte tausende Fragen und die ersten kamen unkontrollierbar aus meinem Mund. "Wieso hast du mir eine Blume geschickt? Wieso bist du nicht persönlich zu mir gekommen? Wieso hast du dich überhaupt bei mir entschuldigt?"

Jer

"Nun, es freut mich, daß die Blume wohl das Richtige war ... ich habe lange ... sehr lange keiner Frau etwas zum Geschenk gemacht und stelle mich da sicher nicht allzugeschickt an. Es hätte mich nicht gewundert, wenn diese Blume bei dir auf Ablehnung gestoßen wäre," meinte ich und sah sie seufzend an, stellte mich dann ans Fenster und sah hinaus, hinunter auf die befahrene Straße.
"Und warum sollte ich meine Entschuldigung nicht ernst gemeint haben, ich weiß, es war nicht gerade die feine Art und ja, ich hätte selber kommen und sie überbringen können, nur ... fühlzte ich mich nicht in der Lage dazu, so leid es mir tut, doch bin ich froh, daß sie angekommen ist," lächelte ich dann schwach.
"Und ich dachte, der Grund meiner Entschuldigung läge auf der hand, ich habe mich nicht so benommen, wie du es dir gewünscht hättest, schon am ersten Abend nicht, wenn du dich erinnerst. Ich entschuldige mich dafür, daß ich so bin wie ich nun mal bin und daß ich dir damit Unannehmlichkeiten und vielleicht auch Kummer bereitet habe. Es wäre mir nur wichtig, daß ich weiß, ob du diese Entschuldigung annimmst oder nicht, bevor ich wieder abreise," sagte ich leise.

Sofia


Ich musste seine Worte ein paar Minuten lang sacken lassen, starrte dabei auf seinen Rücke und kaute nachdenklich auf meiner Lippe herum. Schließlich ergriff ich aber wieder das Wort. "Also zunächst mal: Ich kenne sowas nicht Jeremy.", begann ich. "Ich kenne es nicht mehr... Es ist unglaublich lange her, seit ein Mann sich das letze mal darum geschert hat wie es mir geht. Die Männer mit denen ich in der Regel zu tun habe kümmern sich nur um sich selbst und nicht um andere... schon gar nicht um eine Hure die sie nur Vögeln." Ich überlegte mir meine nächste Worte kurz. "Diese Entschuldigung kam mehr als nur überraschend...", ich schnaubte kurz belustigt, "... ich wusste im ersten Moment nicht mal ob ich mir das nur eingebildet hatte." Ich schob mir eine Haarsträhne hinter Ohr. "Und... wenn ich ehrlich sein soll, dann glaube ich es nicht mal jetzt so richtig. Wieso sollte dir so daran liegen, dass ich weiß, dass es dir leid tut? Wieso sollte es dir wichtig sein ob ich diese Entschuldigung annehme oder nicht? Das ist lächerlich Jeremy! Niemand kümmert sich darum was eine Hure von einem denkt... Wieso tust du es? Wieso war dir diese Angelegenheit wichtig? Wieso ist sie dir wichtig?"

Jer

Als ich ihre Worte hörte, sackten meine schultern leicht nach unten, mein Blick trübte sich und ich senkte den Kopf, sie sah mein Gesicht zum Glück gerade nicht, was gut war, da ich noch immer mit dem Rücken zu ihr stand.
"Dann habe ich also versagt, wieder einmal," sagte ich mit resignierter Stimme. "Anscheinend schaffe ich es einfach nicht, eine frau davon zu überzeugen, daß ich ernst meine, was ich sage, nun, dann muß ich wohl damit leben. Und dann ist es natürlich lächerlich, du hast vollkommen recht," meine Hand ballte sich zur Faust und ich sah sie an, untersdrückte den Schmerz, den ihre Worte in mir auslösten.
Das ist lächerlich Jeremy, DU bist lächerlich ... Wieder ertönte das Lachen der Frau, der ich alles hätte zu füßen legen wollen und die mich so verletzt hatte, genau die gleichen Worte wie Sofia hatte sie benutzt, es fehlte nur noch, daß auch Sofia anfing zu lachen.
"Ich ... ich dachhte nur ... ich wollte einmal nicht enttäuschend sein und wenn doch, wollte ich nur, daß man es mir vergibt, daß du es mir vergibst, daß cih ... daß ich jemand bin, den man nicht ernstnehmen muß, doch habe ich darin wohl zu viel hoffnung gesetzt , nicht wahr?"
Gequält lachte ich auf, spürte, wie mir eine Träne die Wange herunterlief und wandte mich schnell wieder ab.
"Wahrscheinlich ist es dir egal, was ich von dir denke, du hast jac selnbst auvh keine gute Meinung von dir, so, wie du klingst, aber ... vielleicht solltest du wissen, daß ich in dir nur immer eine frau gesehen habe, nicht das, was u für die Öffentlichkeit bist, nixht das Mädchen, das jeden Abend einen anderen Namen annimmt, für mich warst du nur Sofia, seitdem du mir deinen Namen gesagt hast," sagte ich mit brüchiger Stimme.

Sofia

Ich starrte ihn perplex an. Alles, jedes Wort das aus seinem Mund kam, klang todernst und ... verletzt... Ich schluckte schwer und setze dazu an etwas zu erwidern nachdem er mit seinem Monolog fertig war, doch im ersten Moment fehlten mir die Worte. "Jeremy...", sagte ich leise und machte einen unsicheren Schritt auf ihn zu. "Es ist mir nicht egal was du von mir denkst... das ist auf Gewisse Weiße mein Problem...", meinte ich und machte noch einen Schritt auf ihn zu. Er stand ohnehin mit dem Rücken zu mir, würde es wohl auch nicht merken, dass ich auf ihn zuging.
Nun sammelte sich auch Tränen in meinen Augen und mein Mund wurde trocken. Verzweifelt versuchte ich den Kloß in meinem Hals zu schlucken, vergeblich. Ich brauchte wieder einen Moment des Schweigens. Nach einem letzen Schritt war ich direkt hinter ihm und legte eine Hand sanft auf seinen Arm. "Du bist der erste seit langen der sich endlich wieder um mich gekümmert hat... Der erste, der Rücksicht genommen hat...", mein Stimme klang etwas erstickt und ich schluckte schwer. Komm schon, reiß dich zusammen Sofia! Mir fehlten nun wieder die Worte. So eine Situation war mir wie gesagt fremd... "Ich... nehme dich genauso ernst wie du mich...", meinte ich schließlich. "Jeremy... für mich warst du auch immer nur Jeremy... Ich hab nie jemanden anderen in dir gesehen... Ich hatte nie Interesse daran meinen Blick auf dich von etwas oder jemanden verändern zu lassen..."

Jer

"Ich weiß, wir haben alle unsere Probleme, hm? Und wir mögen es nicht, wenn sich jemand anderes darin einmischt, ich versteh schon, ich wollte das bei dir auch nie, das kannst du mir glauben," sagte ich leise, dachte sie, ich wolle darüber uteilen, was sie tat und wie? Nur weil ich es nicht gutheißen konnte, durfte ich mir nicht erlauben, mich in ihre Angelegenheiten einzumischen.
"Nur, wenn dieses Problem mich betrifft, dann geht es mich ja etwas an und ... mir ist es nicht egal, wie du über mich denkst, Sofia, ich ... ich will nicht, daß du nur Positives sagst oder so etwas, du sollst mich einfach nur nicht mit den anderen Männetn vergleichen, die dich behandeln wie den letzten Dreck, das könnte ich nie und werde ich nie. Ich bin eigentlich auch nicht der Typ, der sich eine fremde Frau mit nach Hause nimmt," lachte ich bitter auf, an jenem abend hatte ich sie ja auch nur mitgenommen, weil ich ihre hilfe gebraucht hatte.
Als soe mocj berührte zuckte ich leicht zusammen und sah kurz zu ihr, sie sah so aus, wie ich mich gerade fühlte ... alleingelassen.
"Ich ... ich hab mir wirklich Gedaken gemacht um dich, Sofia, meine Entschuldigung war ernst und ich würde sie jederzeit wiederholen," sagte ich leise.

Sofia

Ich überdachte seien Worte für einen Moment. "Natürlich haben wir alle unsere Probleme... Die sind unausweichlich... und jeder hat eben seine eigenen...", meinte ich zustimmend. Ich war etwas unsicher als er unter meine Berührung zusammen zuckte. War das ein Fehler? Sollte ich ihn lieber nicht berühren? Oder war es genau das, was ich eigentlich tun sollte? Gott.. ich war so unsicher wie noch nie zuvor in meinem Leben. Zu meinem Job gehörte es eigentlich dazu, dass man niemals die schwache sein durfte, niemals die ängstliche... aber jetzt war das egal... und ich konnte nicht anders als ehrlich zu sein.. ihn in mir lesen lassen wie in einem offenem Buch.
"Jeremy...", meinte ich wieder leise nach einer Weile in der ich wieder geschwiegen hatte. "Dreh dich zu mir und sieh mich an... bitte..." Meine Stimmte klang flehend... bettelnd... und nur ein hauch von Bestimmtheit war heraus zu hören...

Jer

"Und das ist unser größtes problem, nicht wahr? Deines genauso wie meines, wir können unsere Probleme nicht loslassen und lassen von ihnen unser Leben bestimmen," sagte ocj leise mit bitterem Unterton, doch konnte sie ja auch nichts dafür, mir ging es ja ähnlich, wenn nicht sogar genau so.
Als sie mich bat, daß ich mich zu ihr umdrehte, zögerte ich kurz, ich wollte nicht, daß sie mich so sah, wollte nicht zeigen, daß auch ich eine verletzliche Seite hatte, daß meine Fassade bröckelte, doch tat ich es dann doch. Langsam drehtte ich mich um und sah ihr in die Augen.

Sofia

Ich rechnete mit allem, mit jedem nur erdenklichen Anblick und doch erschütterte es mich Jeremy so zu sehen.. so verletz.. so verzweifelt... Ich schluckte etwas. Wie musste ich wohl gerade aussehen? Genauso? Schlimmer? Nicht ganz so schlimm? Ich hatte keine Ahnung.
Nur ganz langsam ließ ich meine Hand zu seiner Wange wandern und legte sei sanft an diese. "Ja... das ist unser größtes Problem... und alleine können wir es nicht bewältigen...", stimmte ich zu. "Aber niemand hat gesagt, dass wir es alleine bewältigen müssen..."

Jer

Ich sah an ihrem Blick, wie ich wohl aussehen mußte, soe konnte es nicht vor mir verbergen, ich war auch froh, daß sie es nicht tat. Was hätte es auch gebracht? Gar nichts ...
"Nun, wahrscheinlich hast du recht damit, daß wir unswere probleme nicht allein bewältigen müssen, aber du weißt genau so gut wie ich, daß das nun mal darauf hinauslaufen wird. Wir sind beide Einzelkämpfer, vertrauen niemandem und wollen auch niemandem trauen. Ich weiß nicht ... bei mir ist es wohl deswegen, weil ich nicht wieder verletzt werden will, vielleicht ist es bei dir ein ähnlicher Grund, das weiß ich nicht, aberdu führst dein Leben anders als ich, wir kommen aus unterschiedlichen Welten und haben uns nur durch Zufall getroffen," seufzte ich, lächelte dann schwach.
"Obwohl es ein schöner Zufall war," fügte ich leise hinzu.

Sofia

Seine Worte... seine knallharten Worte, wenn sie auch nicht so gemeint waren... trafen mich direkt und ohne Vorwarnung. Dieser Schmerz war neu... Diese Art von Schmerz war mir neu. Er zog sich durch mein Herz und ich glaubte kurz, dass es zerspringen würde. Wie konnte er mich alleine mit seinen Worten so sehr verletzen?
"Ja... Wir sind beide Einzelkämpfer..", stimmte ich ihm zu. "Und ja, wir haben beide Angst verletzt zu werden... aber soll ich dir was sagen?", fragte ich und sah ihm direkt in die Augen. "Ich hab es satt." Ich legte meine zweite Hand an seine Wange und sah ihm fest in die Augen. "Ich hab es satt alleine zu sein... Jeremy... Dieser Zufall, wie du ihn nennst, hat mir das erst vor Augen geführt!" Langsam kehrte Entschlossenheit in meine Augen zurück und ich fand neuen Mut. "Ich will nicht mehr alleine sein...nicht mehr alleine Kämpfen... und ich weiß, dass es dir genauso geht..." Ich versuchte in seinen Augen etwas zu sehen, wenn es auch nur ein Funke war, der mich in meinen Worten bestärkte.

Jer

"Wenn du es satt hast, dann kannst du es jederzeit ändern, das weißt du," meinte ich leise und sah sie an. "Du weißt, was du zu tun hast, zuallererst wirst du mit deinem Vater reden müssen, wenn ihr beide euch nicht aussöhnt, dann ist jeder Kampf vergebens, ob nun allein oder nicht," sagte ich und versuchte sie anzulächeln.
"Denn wenn du weiter im Streit mit ihm lebst, dann wird das immer wieder in dir hochkommen und dich nie in Ruhe lassen," sagte ich und erwiderte ihren Blick
"Und ich denke, du wirst auch irgendjemanden finden, der diesen Weg dann mit dir geht, jemand, der es würdig ist und der in dir sieht, was ich in dir sehe, da bin ich mir ganz sicher."

Sofia

Ich starrte ihn fassungslos an. War das sein ernst? Jetzt fühlte es sich so an als würde er mit bloßer Hand in meine Brustkorb greifen, mein Herz rausreißen und es in zwei Teilen. Tränen brannte mir heiß in den Augen und ich ließ meine Hände von seinen Wangen sinken. Ich atmete schwer und wandte mich von ihm ab. Wieso... wieso tat er das? Wieso entschuldigte er sich erst bei mir und tat mir dann das hier an?
Er mochte recht haben, dass ich mich mit meinem Vater aussöhnen musste... aber der Rest? Alles was er danach gesagt hatte? Das konnte unmöglich sein ernst sein... Ich schwieg... aus angst, dass aus meiner Kehle nur ein schluchzen dringen würde...

Jer

Ich sah ihre Reaktion, sie verwirrte mich, was ... was ... warum sah sie mich an, als hätte ich ihr das schlimmste auf Erden angetan? Sofia, was ... habe ich etwas Falsches gesagt,2 fragte ich leicht angespannt, gab mir jedoch die Antwort selbst, natürlich hatte ich das, ansonsten hätte sie nicht so reagiert. Vorsichtig nahm ich ihre Hand, hielt sie einfach nur fest, drehte sie nicht zu mir um, hielt einfach nur ihre kleine Hand in der Meinen.
"Das ist einer der Gründe, warum ich wohl nie glücklich werden kann," sagte ich leise. "Ich schaffe es immer wieder, andere traurig oder unglücklich zu machen mit dem, was ich sage oder tue. Und am Ende bleibt dann nur noch Haß für mich übrig ..."

Sofia

Ich merkte, dass er meine Hand nahm und ich ließ es für einen Moment auch zu. Für einen Moment erlaubte ich mir das... Dann war der Moment vorbei und ich entzog ihm meine Hand. "Natürlich wirst du niemals Glücklich werden!", fuhr ich ihn plötzlich an und wirbelte zu ihm herum. "Du stößt schließlich auch alles von dir weg das es versucht!" Ich schluckte den Kloß in meinen Hals, doch meine Tränen konnte ich nicht aufhalten. "Wieso nur? Wieso musst du alles und jeden abweisen!?", fragte ich verzweifelt.

Jer
Ich wich zurück, als sie mich auf einmal so anfuhr, wich so lange zurück, bis ich mit dem Rücken am Fenster stand. Ihre worte taten wegh, jede einzelne silbe schnitt wie ein Messer getränkt mit säure in meine ohnehin schon verwundete Seele, bis sie es nicht mehr aushielt.
" ... werde nie glücklich werden," murmelte ich, meine Knie gaben nach und ich fiel auf meine Knie, meine Hände verkrallten sich in dem Teppich und ich sah zu ihr hoch.
"Warum fällst du ... so ein Urteil über mich, ohne mich zu kennen? Woher willst du wissen, daß nur ich es bin, der Leute abwerist, du weißt gar nichtzs über mich, du kennst mich nicht einmal."

Sofia

Ich sah erschrocken zu ihm als er auf die Knie ging. Unschlüssig, was ich tun sollte, stand ich weiter einfach nur da. Ja... es stimmte... Ich pauschalisierte hier etwas... aber ich hatte ja auch keine Vergleichsmöglichkeiten als seinen Umgang mit mir. "Schön. . Dann weißt du eben nur mich ab..", meinte ich mit erstickter Stimme. Gott war ich dämlich ... Natürlich wies er mich ab! Was hätte ich erwartet.. Ich musste mir doch nur vor Augen führen wer er war und wer ich war. Fest mich ich die Zähne zusammen und versuchte meine Tränen zu stoppen. Schweren Herzens wandte ich mich von ihm ab und atmete tief durch. Lass ihn dich nicht noch tiefer verletzen... geh jetzt bevor es zu spät ist ...

Jer

"Ich will niemanden abweisen, aber ... ich wurde schon einmal verletzt und noch einmal stehe ich das nicht durch," sagte ich leise, ohne sie anzusehen. "Ich bin einmal durch die Hölle gegangen und bin zum Teil immer noch in ihr, aber ... nein, ich will dich nicht mit Dingen belästigen, die dich nicht interessieren, vielleicht hast du ja auch recht, aber ich hab es dir ja schon gesagt, ich bin einfach unfähig, mit anderen umzugehen und sie in mein Leben zu lassen. Das hat nichts mit dir zu tun, Sofia. Glaub es oder glaub es nicht, das ist deine Entscheidung," sagte ich und erhob mich dann sah auf ihren rücken und schluckte. "Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe, das lag nicht in meiner absicht," sagte ich sanft

Sofia

Ich biss mir fest auf die Lippe und schloss meine Augen in der Hoffnung so würden die Tränen aufhören zu fließen. "Ich gehe jeden Tag aufs neue durch die Hölle Jeremy... wenn dich also jemand versteht, dann bin ich es.", meinte ich ehrlich und versuchte gefasster zu klingen als ich war. "Ich weiß, dass es dir schwer fällt jemandem zu vertrauen... mir geht es da nicht anders... aber, wenn du jemandem vertrauen kannst, dann bin auch ich das!" Ich atmete tief durch. "Ich hab nur das Gefühl, dass du es nicht mal versuchst! Du weißt, dass ich dir helfen kann und umgekehrt! Aber du ignorierst es einfach! Und wenn du mir jetzt nochmal mit der Angst vor dem Verletz werden kommst, dann spring ich dir an die Kehle! Denn egal bei was, man kann immer verletzt werden... "

Jer

"Ich weiß, daß man immer verletzt werden kann, das tust du gerade ja auch, indem du mich einfach verurteilst, daß ich nicht versuche, jemandem zu vertrauen. Wie gesagt, du kennst mich nicht, wer sagt dir, daß ich es nicht schon versucht habe ... jemandem zu vertrauen? Ich kann mir vorstellen, daß du es auch nicht leicht hast, aber deine situation ist eine völlig andere als meine, warum vergleichst du sie einfach, ohne sie wirklich zu kennen? Und wie sollte deine Hilfe denn aussehen, wenn du ebenfalls niemandem vertdauen kannst, ich könnte ebenso ein Kerl sein wie jeder andere, der dich benutzt oder sonstwas tut," sagte ich, die Kälte kam in meine stimme zurück, ich beruhigte mich langsam wieder.
"Ich hatte eigentlich gedacht, daß ich mich bei dir entschuldigt habe, weil ich dir unrecht getan habe, weil ich das Gefühl hatte, daß du einfach etwas von mir erwartet hast, was nicht passiert ist ... Aber alles, was du mir jetzt zu sagen hast, sind Vorwürfe und anschuldigungen, denkst du, damit geht es mir besser?"