Die Flucht

Tom

"Vergiß es einfach, okay, das geht dich nichts an," meinte ich und ballte die Hand zur Faust, um die Tränen zu unterdrücken, schlug einmal gegen die kalte Wand und atmete ein paar Mal tief durch, um mich wieder zu beruhigen.

Jonah
Ich schwieg, zuckte jedoch zusammen, als er gegen die Wand schlug. Das musste weh getan haben... Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. "I-Ich...", ich brach wieder ab.

Tom

Ich stand auf und setzte mich mit der Decke ans Fenster, sah hinaus, schlafen konnte ich jetzt eh nicht mehr. "Du hast es geschafft, Kleiner, Glückwunsch, du kannst dich jetzt solange im Bett rumwälzen wie du willst," sagte ich bitter.

Jonah
"Das wollte ich nicht", murmelte ich. "Nicht so"

Tom

"Schon gut, morgen hast dus eh wieder vergessen," brummte ich. "Brich dir mit deinen Entschuldigungen keinen ab. Mach einfach, was ich dir sage, okay? Auch wenn du es mir nicht glaubst, ich bin einer der Guten hier drin."

Jonah
"Einer von den guten also", murmelte ich. "Wenn du jetzt auf ach so lieb tust, kannst du mir auch endlich deinen Namen sagen."

Tom

"Ich habe gesagt, daß ich zu den Guten gehäöre, nicht, daß ich lieb bin. Wer hier nett und brav ist, hat in dem Kasten verloren," meinte ich. "Und du kannst mich eh nicht ausstehen, also brauchst du meinen Namen auch nicht wissen."

Jonah
"Wie kann ein Mensch nur so stur sein, sag mir doch einfach deinen Namen!", knurrte ich.

Tom

"Mein Name ist 45667, mehr brauchst du nicht zu wissen, okay? Ich weiß deinen, das reicht doch schon aus, oder, warum willst du auf einmal Dinge über mich wissen," fragte ich ihn grantig, erst tat er so, als würde er ständig Ausschlag kriegen, wenn ich ihn ansah und jetzt, nur weil mal was in den letzten Tagen richtig schiefgegangen war, kam er mir auf einmal so.
"Gut, ich schlage dir einen Deal vor, Kleiner," meinte ich dann nach einiger Überlegung. "Du benimmst dich und gehörst vor den anderen mir, klar? Dann sage ich dir auch meinen Namen."

Jonah
Ich seufzte. "Meinetwegen, du bist doch eh der Meinung, dass ich das tun sollte, damit ich hier drin nicht untergehe", murrte ich. "Aber das mit dem Benehmen kann ich nicht versprechen, da musst du dir schon was anderes einfallen lassen!"

"Wir sind hier drin ein Paar, du hast ja wohl mitbekommen, daß ich das den anderen deutlich gemacht habe," meinte ich und sah zu ihm. "Anders kommst du hier nicht heil raus, das kann ich dir versprechen," seufzend sah ich wieder aus dem Fenster.
"Bisher war man immer froh, wenn ich das angeboten habe, du bist der Erste, der da das Kotzen kriegt. Ja, ich weiß, du stehst auf Weiber," seufze ich dann. "Aber glaub mir, Kerle können viele Dinge genauso gut wie Frauen."

Jonah
"Kann ich mir absolut nicht vorstellen", meinte ich leise und merkte selbst, dass das klang wie eine Lüge.

Tom

"Du bist auch jemand, der noxh nie was anderes ausprobieren wollte, hm? Immer schon mit dem Strom schwimmen und Papis Erwartungen erfüllen," lachte ich auf. "Ja, solche Leute solls geben, aber ich find sowas langweilig, immer nur das zu tun, was andere von einem erwarten. Dabei ist es doch egal, wie der oder die aussieht, in den man sich verknallt, wichtig ist, was man fühlt, wenn man den anderen sieht, egal ob er oder sie Brüste oder nen Schwanz hat."

Jonah
"Lass meine Familie aus dem Spiel", zischte ich und drehte mich wieder von ihm weg, den Blick zur Wand. "Ich glaube einfach nicht, dass ein Mann mir das geben könnte, was eine Frau kann!"

Tom

"Ach, gabs Familienstreit, ach, das tut mir aber leid," jetzt wußte er mal, wie ich mich gefühlt hatte eben. "Dann sag mir doch einfach mal, was dir eine Frau geben kann, was ein Mann nicht kann, Schlauberger, ich bin gespannt."

Jonah
"Klappe", murrte ich. "Die Nähe von ner Frau ist eben anders. Und außerdem, wie willst du einen Kerl denn bitte vögeln?!"

Tom

Ich sah ihn erst verdutzt an, hatte er die Frage jetzt wirklich ernst gemeint, schien aber so. Fast gegen meinen Willen mußte ich lachen, preßte die Hand vor den Hund, um nicht zu laut zu sein und konnte mich kaum beruhigen.
"Alter, du machst mich fertig," japste ich auf. "Das ist jetzt nicht wahr, oder?"

Jonah
"Lass mich doch einfach zufrieden", fauchte ich und schmiss die Decke wieder von mir, blieb aber von ihm weggedreht.

Tom

Ich beruhigte mich wieder und sah ihn an. "Denkst du, ich war mit meinem Freund nur zusammen, um hin durchzunehmen? Ist das ne Beziehung in deinen Augen, Gott, jetzt bin ich direkt froh, daß du nicht auf mich stehen kannst," ich setzte mich wieder ans Fenster und sah hinaus.

Jonah
"Natürlich denke ich das nicht", meinte ich und verdrehte die Augen. "Es war ja nur ein Aspekt!"

Tom

"Klar und weil es nur ein Aspekt ist, ist dir das auch gleich als erstes eingefallen, schon klar. Glaub mir, ein einfacher Kuß kann manchmal schon befriedigender sein als das ganze Bettgewälze, ich sprech aus Erfahrung, da brauchst du den Rest nicht mehr, um dein Feuerwerk zu sehen," seufzte ich.
Das war uns früher auch wichtig gewesen, wir hatten uns nie nur auf unsere Körper reduziert, sondern uns gesehen, doch war diese Zeit vorbei ... Aber das würde Jonah nie verstehen, daß es auch schönere Sachen gab als Sex.

Jonah
"Ich hab das nicht mal als erstes gesagt", murrte ich und grummelte noch etwas vor mich hin. "Akzeptiere einfach, dass es nichts für mich ist!" Wieder fühlte es sich an wie eine Lüge, doch hoffte ich,d ass er das nicht merkte. Ich musste wieder an vorhin denken, wie er hinter mir gelegen hatte.

Tom

"Woher willst du denn wissen, daß es nichts für dich ist, wenn du es noch nie ausprobiert hast, ich hab doch gemerkt, daß es dir gefallen hat, als ich bei dir im Bett lag, du hast dich nur nicht getraut," grinste ich breit. "Und da war ich noch nicht mal beim Kuß angekommen, ganz heiß ist dir geworden und wenn du es eklig gefunden hättest, dann hättest du mich mit Leichtigkeit loswerden können, wenn ich merke, daß jemand nicht will, ist das für mich ein Stop," meinte ich.
"Oder traust du es dir nicht, dir zu gestehen, daß du neugierig audf mich gewesen bist, wie weit ich gegangen wäre?"

Jonah
"Ja, genau", meinte ich ironisch, nur klang ich irgendwie jämmerlich. "Mir war einfach heiß, weil du heiß bist! Also nicht... Ich meine... Ich", stammelte ich und war knallrot. Gut, dass es hier drin dunkel war, nur der Mond schien etwas durch das Fenster.

Tom

"Danke für das Kompliment, so etwas hör ich doch mal gerne. Und jetzt kling nicht wie ne verwundete Katze, der Tiger letztens hat mir besser gefallen, du darfst mich gerne wieder unterwerfen," grinste ich.
"Also wenn du doch mal nen Kuß mit nem Kerl ausprobieren willst, komm damit bitte als Erstes zu mir, ich will dir deine Jungfräulichkeit in der Sache nehmen."