Blood for Blood || BL mit Pandorias

Leyas
Es war einer dieser Tage, an dem mir wieder alles zu viel wurde. Ich sollte dies tun, und dann noch das erledigen, und hier sein und gleichzeitig auch an drei anderen Orten gleichzeitig. Also machte ich das, was ich die letzte Zeit schon so oft getan hatte - ich lief einfach weg. Auch ich brauchte mal eine Pause.
Ehe ich mich versah, fand ich mich im Keller wieder. Gruselig, hier war ich noch nie gewesen. "Herr! Herr, wo seid Ihr?!", hörte ich die Stimme meines Privatlehrers, und gleichzeitig Schritte. Ich verschnellte meinen Gang und verbarrikadierte den Weg mit ein paar Dingen, die hier herumlagen - somit gelangte ich immer weiter und weiter nach vorne. Überrascht blickte ich auf eine Tür, die am Boden eingelassen war. Eine Falltür? Komisch ... Schnell öffnete ich sie und verschwand dann, damit man mich nicht entdeckte. Hier unten konnte ich nichts sehen, weswegen ich die Lampe, die ich vorhin noch geschnappt hatte, anzündete. Die Luft war schwer und feucht und mit zusammengekniffenen Augen bahnte ich meinen Weg voran, bis ich irgendwann stehen blieb. Es lief mir eiskalt den Rücken herab, als ich irgendwann vor mir einen Sarg sah. "Was?", keuchte ich überrascht und lief darauf zu. Kurz dachte ich noch nach und haderte mit mir selbst, ehe ich jedoch voller Neugier den Deckel beiseite schob und erstaunt auf den Leichnam sah. Er ... war überhaupt nicht verwest? Wie konnte das sein?! Hier war doch sicher seit Jahren niemand mehr gewesen, was die Staubschicht vermuten ließ.

Fynn
Dunkelheit umgab mich nun schon seit Jahrzehnten, auch wenn sie meinen Körper gebannt hatten, so war mein Geist doch noch hellwach ... und lngweilte sich unsagbar in diesem kleinen Sarg. Man hatte meine Hand und fußgelenke mit Eisenschellen an den Sarg festgeschraubt, hatte dann so lange gewartet, bis ich völlig Blutleer war und mich dann hier zurück gelassen.
Ich war noch in meinem alten Haus, das spürte ich, doch spürte ich auch, daß andere menschen hier wohnten ... MENSCHEN. In einem Haus, welches für Vampire gemacht worden war, die oberste Spitze der Schöpfung.
Doch konnte ich dagegen nichts tun, war zum Ausharren verdammt. Sollte sich irgendwann jemand wirklich jierher verirren und mich befreien, ich war eher der meinung, beim Anblick meines Sarges würde man panisch davon laufen.
In meine Gedanken hinein wurde es auf einmal heller, der Deckel meines Gefängnisses bewegte sich und wurde tatsächlich aufgestoßen. Mit geöffneten Augen starrte ich einen Jungen an, der sein Gesicht über mich beugte, unfähig, etwas zu sagen oder mich zu bewegen, doch roch ich sein Blut, was meine Mundwinkel zucken ließ und meine spitzen Zähne für einen Moment entblößte.

Leyas
Ich zuckte zurück, als er sich zu bewegen schien. Seine Augen waren geöffnet und schienen mich anzustarren. Leyas, ganz ruhig, dieser Mann lebt nicht mehr! Mein Herz schlug mir bis zum Hals und unschlüssig stand ich da. Was machte eine Leiche hier? In solch einem Sarg und in diesem Zustand - als würde er noch leben. Obwohl seine Haut unnatürlich blass war.
Mit großen Augen blickte ich den Mann an - er sah wirklich atemberaubend schön aus. Nur langsam und mit zittriger Hand langte ich nach unten und strich über seinen Arm, wobei ich kurz zusammenzuckte, da seine Haut so kalt war - aber was hatte ich erwartet? Ich berührte mit gerunzelter Stirn die spröden Eisenketten und zog etwas daran. Warum war er festgemacht worden?

Fynn
Ich war so hungrig ... wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich mich bereits auf ihn gestürzt und ihn bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt. Zumindest merkte ich, wie meine Lebensgeister wiederkehrten, wenn man bei einem Vampir davon überhaupt reden konnte.
Schwer schluckte ich, leckte mir schnell über die rissigen Lippen, die sich anfühlten wie altes Pergament.
"Was ... willst du ... von mir, Junge," krächzte ich heiser, meine Stimme war das Reden nicht mehr gewöhnt, die Schreie, die ich anfangs ausgestoßen hatte, zählte ich mal nicht zum Stimmgebrauch dazu.

Leyas
Entsetzt sah ich ihn an und zuckte zurück. Dieser Mann lebte! "Oh Gott", keuchte ich schockiert und trat mit rasendem Herzen wieder näher. "D-Du lebst?", fragte ich zitternd, ehe ich schnell versuchte, die Ketten zu lösen. Wie konnte man einem Menschen so etwas antun?! Dieser Mann musste doch am Verhungern sein! "Warum bist du hier? Wer hat dich hier reingesteckt?!"

Fynn
"Ich ... lebe schon ... lange nicht mehr," keuchte ich angestrengt, merkte, wie er mich befreien wollte, verzog meine lippen zu einem schmalen Grinsen.
"Du ... hast keine Ahning, nicht wahr? Wohnst ... wohnst du hier? Hat man dir nicht gesagt, daß ich hier unten liege seit ... Jahrzehnten? Wenn dir dein Leben lieb ist, laß mich angekettet, mach den Sarg wieder zu und vergiß mich ganz schnell wieder."
Noch immer sah ich ihn interessiert an. "Darf ich dich kosten, wenn du schon so freundlich bist, mich zu befreien?"

Leyas
Ich schüttelte den Kopf, verstand überhaupt nicht, was dieser Mann vor sich hin redete. Seit Jahrzehnten? Als ob ich das glauben könnte. Und natürlich lebte er, sonst würde er nicht mit mir reden.
Ich schob alles darauf, dass er hier unten fast verzweifelt sein musste. Ich musste ihn unbedingt hochbringen!
Ich wusste nicht wie, aber irgendwie gab es ein plötzliches Knacken und ich hatte es geschafft, die Eisenketten um die Handgelenke des Mannes zu zerbrechen, wofür ich umliegende Steine benutzt hatte. Jetzt wollte ich mich schnell an jene Ketten machen, die auch an seinen Beinen befestigt waren. "Ich habe dich gleich befreit"

Fynn
Ich blieb ruhig liegen, konnte nichts machen, außer ihm weiter zusehen, nur sein Blut würde mir meine Kraft wiedergeben.
Schwach griff ich nach seinem Handgelenk, hielt es fest, fast wäre es mir wieder entglitten und zog es zu meinem Mund, avtete nicht auf ihn, hörte nur sein blut rauschen, es rief mich schon regelrecht.
Sanft legte ich meine Lippen an sein Handgelenk, leckte leicht darüber, bisds dann ruckartig zu, sofort spürte ich das warme Blut in meinem Mund und fing an zu trinken.

Leyas
Ich wollte mein Handgelenk schnell wieder wegziehen, als ich seine Lippen darauf spürte. "Was ... lass mich los?!", keuchte ich, ehe mir mit einem Mal scharfer Schmerz den Arm raufjagte und ich schwer aufstöhnte. "Ahh ... lass los ... was tust du da ...?!", schrie ich und versuchte alles, um meinen Arm wieder freizubekommen, wurde aber zusehends schwächer. "H-Hör auf ...!" Saugte er etwa gerade mein Blut?!

Fynn
Ich mußte mich zurück halten, mein Magen war kein Blut mehr gewöhnt, weswegen ich ihn schneller losließ als es mir recht war, Durst hatte ich immer noch. Keuchend lag ich in meinem Sarg, setzte mich dann auf und wischte mir die dunklen Haare aus der Stirn, befreite mich spielerisch von den Ketten an meinen Füßen und stand auf, brach aber gleich wieder zusammen und japste scharf nach Luft.
"Verdammt," röchelte ich und sah den Jungen an. "Bring mich hier raus, sofort."

Leyas
Ich war vollkommen geschockt und wusste nicht, was ich tun sollte. Gott, es tat so weh! Aber endlich ließ er von mir ab, und wie von der Tarantel gestochen zuckte ich zurück und brachte schnell Abstand zwischen uns. Ich presste meine Hand auf das blutende Handgelenk - was hatte er gemacht?!
Entsetzt sah ich zu, wie er mit spielerischer Leichtigkeit die Ketten zerriss und dann aufstand, jedoch sofort wieder zusammenbrach.
"Nein! Was hast du mit mir gemacht?!", forderte ich zuerst zu wissen.

Fynn
"Ich ... kann nicht atmen," keuchte ich auf, wand mich auf dem Boden, versuchte kampfhaft, nach Lut zu schnappen.
Meine Hände wurden grau, die blutgefäße waren zu sehen wie unter dünner haut und mein gesicht sah sicher nicht besser aus, als ich ihn anstarrte.
"Bring ... mich aus diesem Haus oder du wirst keine ... Antworten bekommen," sagte ich leise.

Leyas
Ich starrte zu ihm herab, aber seine letzten Worte überredeten mich schließlich. Ich kam, wenn auch zögerlich, auf den Fremden zu und zog ihn keuchend hoch, da er wirklich schwer war, ehe ich langsam begann, ihn mitzuschleppen.
Es dauerte unerhört lange, aber schließlich hatte ich es geschafft - schneller hatte ich diesen schweren Körper einfach nicht mitziehen können.

Fynn
Ich ließ mich mitziehen, zu einer anderen Reaktion war ich auch gerade nicht möglich, mein Körper brannte und schmerzte, was erst aufhörte, als wir uns im Freien befanden.
Keuchend lag ich auf dem Boden und versuchte, Luft zu holen, was jetzt besser ging.
"Wem gehört dieses Haus jetzt," fragte ich rau.

Leyas
Ich legte ihn vorsichtig im Gras ab und musste erstmal Luft schnappen. Ich war es nicht gewohnt, einen so schweren Körper zu schleppen. Mein Handgelenk pochte unangenehm, aber ich wollte nicht noch einmal hinsehen.
Anstatt, dass ich jetzt Fragen stellen durfte, stellte er mir welche. Na toll. "Der Familie Sheppard, also meiner Familie"

Fynn
"Nie gehört, von dieser familie, muß neu hier sein," murmelte ich und richtete mich auf, klopfte mir etwas schmutz von der Kleidung. "Allerdings erklärt das einiges. Das bedeutet im Endeffekt also auch, daß du ebenfalls ein Mitbesitzer bist und in der grundstücks- und Hausurkunde erwähnt bist ... Sehe ich das richtig?"
Mit zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an, sah wieder auf sein handgelenk, hielt mich aber zurück, hier im Freien durfte ich nicht auffallen, ansonsten war ich schneller im Sarg zurück, als ich denken konnte.

Leyas
Ich hob eine Augenbraue. "Wir leben schon seit Jahrzehnten hier", sagte ich - dieser Mann war wirklich komisch. Ob er einfach nur verrückt geworden war? Mir kam das Wort Vampir in den Sinn, als ich wieder an mein Handgelenk dachte - aber das ... das war doch nur Unfug.
"Ja, siehst du. Also bist du hier auf meinem Grund und ich würde gerne wissen warum. Und auch, was das soll" Bei den letzten Worten deutete ich auf mein Handgelenk.

Fynn
"Gut, dann würde ich gerne wissen, welcnhes Jahr wir haben, wie du vielleicht mitbekommen hast, war ich dort unten eingesperrt, schön, daß nach Jahrzehnten auch mal jemand auf die Idee gekommen ist, im Keller nachzusehen," meinte ich nur spöttisch.
"Nur zur Information, bevor ich dort unten gefangengesetzt wurde, war dies mein haus und Grund gewesen, schon seit jeher war dieses Anwesen in dem Besitz meiner Familie."
Wieder sah ich auf sein handgelenk, grinste leicht und entblößte meine Eckzähne.
"Nun, ich brauchte dein Blut, um wieder einigermaßen in Form zu kommen, ich hab mich zurückgehalten, keine Sorge, du wirst keinen weiteren Schaden davontragen."

Leyas
Ich sah ihn mit gerunzelter Stirn an. Alles, was er da sagte, ergab für mich keinen Sinn. Natürlich war dieser Mann nicht der Besitzer dieses Hauses. "Du solltest dankbar sein, dass ich dich gefunden hab", meinte ich kühl und mit einer gewissen Respektlosigkeit in der Stimme.
"März 1757", antwortete ich ihm dann.

Fynn
"1757 ... erstaunlich, wie schnell die Zeit doch vergangen ist, und doch kam sie mir unendlich vor," sagte ich, milde beeindruckt ob dieser Zahl. "Nund gut, ich liege dort seit genau 150 Jahren, wenn du es wissen willst und davor war dieser besitz hier mein," sagte ich nur und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
"Nur hast du glück, ich kann dieses Haus nicht mehr betreten."

Leyas
Alles, was er sagte, ergab keinen Sinn. 150 Jahre! Das ... das war doch unmöglich! "Aber ... was bist du? Das geht doch gar nicht, dass du so lange da unten warst! Und warum solltest du dieses Haus nicht betreten können?"

Fynn
"Ich bin ein Vampir," meinte ich nur. "Gefangengenommen vor 150 Jahren, weil ich im Dorf für Anghst und schrecken gesorgt habe, vielleicht sind noch irgendfwo aufzeichnungen vorhanden, innerhalb von einem Monat hatte ich mindestens einhundert Menschen das Leben genommen und ihr köstliches Blut getrunken," sagte ich und verdrehte die Augen bei dem Gedanken an den berauschenden Geschmack.
"Es scheint, du kennst dich nicht viel mit meiner Spezies aus, ansonsten wüßtest du, daß ich kein Haus betreten kann, ohne vom Besitzer aus freien Stücken hereingebeten zu werden."

Leyas
Ich hörte ihm mit stockendem Atem zu. Ein Vampir?! Du meine Güte, träumte ich etwa? Ja, es musste so sein - solche Wesen gab es doch gar nicht.
"Deine Spezies? Heißt das, es gibt noch mehr von deiner Sorte? Doch nicht in Särgen unter meinem Haus, oder?", fragte ich atemlos.