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"Ich denke, wir sollten gehen, oder?"
Der Regen hatte völlig nachgelassen und ich winkte nach der Rechnung und bezahlte sie auch gleich und ließ auch hier ein großzügiges Trinkgeld für die Kellnerin und den Koch da.

Ich nickte und zog meine Jacke enger um mich.
"Musst du bei der Hochzeit eigentlich auch ein Geschenk mitbringen?", fragte ich während wir an den anderen Tischen vorbei gingen. Jetzt waren die anderen weiblichen Wesen in diesem Raum völlig verwirrt.
"Ich meine du kennst die ja wahrscheinlich schon lange, da ist es doch so üblich andere zu ihrer Hochzeit zu beschenken!"
Ich wollte das ganze jetzt auflösen, es sollte ja niemand denken, dass ich wirklich heiraten wollte. Zumindest jetzt noch nicht.

"Ja, auch dazubin ich verpflichtet," seufzte ich und sah sie an. "Kennen tue ich sie eigentlich weniger, es ist aber Tradition, daß die gesamte Sippe dort auftaucht. Es wäre eine Schande, würde ich ohne Geschenk auftauchen, immerhin soll es dem Paar ja Glück bringen."

"Hattest du da schon eine Idee?", fragte ich, während wir, mit den Blicken der halben Kundschaft im Rücken, das Cafe verließen. Vielleicht konnte ich ja helfen.

"Ich habe keine Ahnung, was man Vampiren schenkt, die werden sich wohl kaum mit einer Kaffeemschine zufrieden geben. Es muß schon etwas Exklusives, Einzigartiges sein, am besten selten und so gut wie unbezahlbar."
Ich seufzte auf.
"Ja, unsere Gesellschaft ist kostspielig."

Ich grinste. "Ich muss dir ja wohl hoffentlich nichts zu Geburtstagen oder ähnlichem schenken oder?", fragte ich fröhlich.
Doch was konnte man Vampiren schenken? Geld würde wahrscheinlich auch nichts bringen.

"Nein natürlich nicht, du mußt mir nur deine Liebe schenken, das reicht mir völlig aus."
Lächelnd sah ich sie an.
"Aber ich werde dich beschenken, und ich dulde da auch keine Widerrede."

"Die musst du aber dulden! Ich lasse mich nicht beschenken! Egal was es ist!" Ich grinste, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf.

"Gut, damit kann ich leben, außerdem hast du ja auch die Kette von mir angenommen, ohne zu meckern," lachte ich und sah sie aus blitzenden augen an.

Ich nickte zufrieden. "Aber zurück zu der anderen Hochzeit... Wie wäre es mit Schmuck für die Braut, Etwas aus alten Zeiten, Geld, Reisen oder sowas?"

Ich schüttelte nur stumm den Kopf. "Das alles haben sie im Überfluß, reisen können wir, wie es uns beliebt, mit Geld kann man sich alles kaufen, das ist ja das Problematische an Vampiren."

"Dann weiß ich auch nicht weiter...", murmelte ich.
"Mögen sie irgendwelche Musik? Sonst könnte man einen Überraschungsauftritt des Sängers oder so bei der Hochzeit..." Im selben Moment fiel mir auf, dass ein Mensch unter Vampiren wahrscheinlich nicht gut aufgehoben wäre und ich verstummte kopfschüttelnd.

"Ich kenne das Paar auch nicht weiter und wenn du dort einen Menschen einschleusen würdest, würde es nicht gut für ihn aussehen. Außerdem wäre er sicher nicht das einzige Opfer dort, traditionell werden dort auch Menschen zum Geschenk gemacht, die dann ..." hier verstummte ich schnell und sah sie an.

Leicht geschockt blieb ich kurz stehen, ging dann aber mit einem Klos im Hals weiter. Ich schluckte.
"Was für Menschen?", fragte ich tonlos und sah zu Boden.

"Blutsklaven ..." murmelte ich leise. "Sie gehorchen dem Paar dann und sind dafür da, ihnen blut zu geben, wann immer ihre Herren es wollen." Betreten sah ich nach unten.

Ich blieb stumm, nur ein Schauer lief über meinen Rücken, als ich die Pflastersteine auf denen meine Füße sich bewegten musterte.

Schweigend lief ich neben ihr her und sah zu Boden. Doch so war es nun mal und man konnte es nicht ändern.

Ich nahm seine Hand. "Solange dein Geschenk nicht so ausfällt...", murmelte ich.

"Bein, so etwas könnte ich einem Menschen nie antun, nicht einmal meinem schlimmsten Feind ..." murmelte ich nur leise.

Ich nickte. Wir standen vor meiner Wohnung und ich schloss die Tür auf.
"Treten Sie ein der Herr!"

Ich lächelte nur leicht und ging in die Wohnung, zog mir die Schuhe aus und ging gleich ins Wohnzimmer, woniederließ. ich mich auf der Couch niederließ.

Ich legte meine Sachen ab und setzte mich dann an den Laptop.
Ich musste mir kurz meinen Dienstplan für nächste Woche angucken. Die Kurse bei Cilia standen ja auch noch an.

"Was sind das eigentlich für Kurse, die du machen mußt in der nächsten Woche."
Immerhin hatte ich sie dann nicht hier und würde alleine sein, was mich traurig stimmte.

"Selbstverteidigungskurse für sechs bis acht Jährige Kinder!" Ich grinste.

Ich nickte nur und sah ihr weiter zu. Allein sie anzusehen verschönete mir jeden Tag.