Suche RPG - Partner

"Dann will ich dich nicht aufhalten. Wie lange arbeitest du heute, dann kann ich dich wieder abholen, wenn du möchtest."
Fragend sah ich sie an.

"Bis zehn, denke ich!", murmelte ich und stand auf.
Ich zog mich um, weiße Bluse und schwarze Hose wie immer. Ich betrachtete mich im Spiegel und steckte mir dann meine Haare zu einem lockeren Dutt, aus dem ein paar Strähnen heraus hingen.
Ich ging wieder zu Jonathan.

"Wie immer wunderschön," lächelte ich sie an und sah zu ihr auf.
"Dann wünsche ich dir viel Spaß auf der Arbeit und laß dich nicht wegfangen."

Ich gab ihm noch einen leichten Kuss auf die Wange und suchte dann meine Sachen zusammen.
"Danke und bis dann!", lächelte ich noch, dann zog ich die Haustür hinter mir zu.
Ich beeilte mich um der nassen Kälte draußen zu entkommen.

Ich saß noch weiterhin auf der Couch und sinnierte. Irgendetwas bedrückte sie doch, was sie mir nicht erzählen wollte.
Vielleicht hätte ich ihr das angebot mit der Unsterblichkeit nicht machen dürfen, das hatte sie sicher aufgewühlt, zumal wir ja erst ein paar Tage zusammen waren. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare.

Ich kam schnell bei der Arbeit an. Ich legte meine Sachen ab.
Eine Kollegin sagte mir, dass der Chef mich sprechen wollte.
Ich betrat sein Büro. Er fragte, ob ich auch wirklich wieder ganz gesund sei. Ich nickte nur und erwiederte lächelnd, dass ich in nächster Zeit wohl sicher nicht mehr krank werden würde.
Er entließ mich wieder und ich begann mit der Arbeit.

Ich schaltete den Fernseher ein, als mir einfiel, daß ich ja noch zur Polizei wollte, leider kam ich hier nicht raus, da ich keinen schlüssel hatte. Dann würde ich das wohl morgen machen müssen.
Seufzend ließ ich mich vom Programm berieseln.

Heute war noch nicht viel los.
Doch gegen Abend kamen die drei Männer wieder.
Ich seufzte, knöpfte meine Bluse zu und setzte ein Lächeln auf.
Ich brachte die Karten und nahm wenig später unter den gierigen Blicken der Gäste die Bestellung auf.
Ich fühlte mich als würden sie mir schon die Kleidung vom Leib reißen!

Nach einer Weile schaltete ich den Kasten wieder aus, zu kange konnte ich dem nervendem Programm nicht zusehen, ohne Kopfschmerzen zu bekommen.
Als ich mich erhob, fiel mir der Brief in die Hände und ich nahm ihn in die Hand. Schwer lag er in meiner Hand und ich öffnete ihn langsam.

Ich verschwand schnell wieder von Tisch und gab die Bestellung in die Küche weiter. Doch auch als ich am Tresen stand, bemerkte ich ihre Blicke auf mir. Ich seufzte. Was für Widerlinge.

Im Brief war eine Einladung, die mit der Hand auf altes Papier geschrieben war und in der man mich bat, an einer Zeremonie zur Vermählung zweier Vampire teilzunehmen. Da es eine Familie alten Adels war, konnte ich nicht ablehnen.

Ihr Essen war fertig und ich bediente die Kerle.
Auch an anderen Tischen wurde ich jetzt gebraucht.
Ich sah auf die Uhr. Noch eine Stunde. Ich seufzte leise.

Ich konnte nicht ablehnen, Mella wollte ich aber auch nicht alleine lassen. Ich war in einer Zwickmühle und wußte nicht weiter, denn der Zorn der Vampire war nicht ohne.
Mitnehmen konnte ich Mella aber auch nicht, denn ein Mensch war unter so vielen Blutsaugern nicht gut aufgehoben.

Ich bediente und bediente und bediente. Die Zeit schritt immer weiter voran.
Schon bald wäre Jonathan da und ich konnte Schluss machen.

Als ich auf die Uhr sah, merkte ich, daß ich noch eine Viertelstunde hatte, bis Mella fertig war, also zog ich mich an und ging nach draußen. Dort flog mir Corax auf die Schulter, was mir seltsame Blicke einiger Passanten Bescherte.
Vor dem Restaurant hirlt ich kurz inne, betrat es aber dann. Corax verhielt sich mucksmäuschenstill, wie die gäste auf einmal auch.

Ich bemerkte, dass es um mich herum plötzlich still wurde und sah Jonathan aus dem Augenwinkel. Ich lächelte ihm zu und bedeutete ihm kurz zu warten.
Ich ging zu meinem Chef und meldete mich für heute ab. Es kam selten vor, dass ich wirklich auch pünktlich ging, doch heute war es in Ordnung, da ich ja noch als angeschlagen galt.

Ich wartete, als ich sie gesehen hatte und auch Corax krächzte leise, allerdings fing eine Dame, die in meiner Nähe saß, an, sich laut über den "schmutzigen Vogel" zu beschweren. Ich seufzte leise und wandte mich zur Tür.

Ich holte meine Sachen und folgte Jonathan aus dem Liena. "Wieso wurde es denn gerade so still? Wegen Corax?", fragte ich dann.

Ich nickte nur und strich dem Raben übers Gefieder.
"Und die eine dame hat sich beschwert, daß er dreckig sei. Ich wollte wirklich kein Aufsehen erregen, tut mir leid."

"Ach mir macht das nicht aus!" Ich nahm seine kalte Hand und lächelte ihn an. "Ich mag Corax, also ist es mir egal, was die anderen sagen."

"Ich will nur nicht, daß dein Chef sauer auf dich wird, weil du mit mir zusammen bist."
Leicht drückte ich ihre Hand und lächelte sie an.

"Keine Sorge, davon bekommt der sowieso nichts mit!" Ich grinste. Mein Chef saß wirklich den ganzen Tag nur im Büro und ignorierte alles andere, was keine Zahlen oder Geld waren.

"Dann ist ja gut," lächelte ich leicht und zog sie mit mir, da es anfing zu regnen.
"Ich muß mit dir reden, wenn wir bei dir sind."

Ich sah ihn leicht verwirrt an. "Okey?", fragte ich dann und zuckte nur kurz mit den Schultern.
Ich ließ mich von ihm mitziehen und schloss schon bald die Haustür auf.

Im Hausflur war es dunkel und muffig, die Kälte war reingezogen und ich sah unseren Atem als keline wölcken. "Wird Zeit, daß du ins Warme kommst."