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Als es dämmrig wurde, versuchte ich mich zu verwandeln, doch es ging nicht, ich war zu schwach, konnte mich kaum noch regen und blieb leise keuchend auf dem Boden liegen. Sehr ungünstig für mich denn nicht einmal meine reinen Instinkte funktionierten noch, ich war hilfloser als jedes Kind.

Ich ging wieder an Jonathans Laden vorbei.
Das Fenster stand noch immer offen. "Jonathan?", fragte ich wieder. Bestimmt war er schon los um zu trinken.

Als ich Mellas Stimme hörte, wimmerte ich nur, war mir aber sicher, daß sie mich nicht hörte und schloß die Augen. Leicht hustend drehte ich mich um, doch ich wurde zusehends schwächer. Wie lange ich noch durchhalten würde, wußte ich nicht, doch ich wußte, daß mir spätestens das Sonnenlicht am nächsten Tag Probleme machen würde.

Ich hörte nichts, doch ich spürte seine Anwesenheit. "Jonathan, ich weiß, dass du da bist... Ist alles in Ordnung?", fragte ich besorgt.
Und wo war überhaupt Corax?

Ich versuchte, ihr zu antworten, doch ich schaffte es nicht. Vielleicht spürte es Corax, doch wie er mir helfen sollte, wußte ich auch nicht, sein Blut würde dieses Mal nicht ausreichen.

"Jonathan...", murmelte ich nur. Wollte er nicht mit mir reden, oder konnte er nicht?
Ich drückte gegen die Ladentür. Abgeschlossen, Mist!

In Gedanken rief ich Corax, wußte aber nicht, ob er mich hören konnte. Müde schloß ich die Augen.

Ich ließ mich draußen vor dem Laden auf die Stufe sinken.
Ich spürte doch, dass er noch da war, was war nur los?!

Stöhnend zuckte ich zusammen, ein leiser Schrei kam über meine Lippen, als der Durst wie ein Messer in mir bohrte. Ich hoffte nur, daß Mella wieder weg war, daß sie das nicht mitbekam.

Ich hörte von oben ein Geräusch und es klang nicht wirklich fröhlich.
Ich sprang wieder auf. "Jonathan, bitte...", flehte ich mit zitternder Stimme.
Gab es hier eine Hintertür oder so? Irgendwie musste ich doch hoch kommen!

Sie war noch da?
"Mella, du darfst nicht nach oben kommen, bitte." In meinen Zustand konnte ich ihr zwar nichts mehr tun, dafür war ich zu schwach, doch sie sollte mich nicht so sehen.

"Was ist los?", fragte ich nur. Ich stand wieder vor seinem Fenster.

"Kann mich nicht verwandeln ... zu schwach," brachte ich mühsam hervor. "Und ich habe keine Verbindung zu Corax."

"Lass mich zu dir hoch!", murmelte ich. Ich wusste, dass er Blut braucht und das ich in Gefahr sein würde.

"Ich komm nicht mehr bis zu Tür und mein Schlüssel liegt im Flur," sagte ich leise. "Tut mir leid."

"Ich kann nicht zu dir?", wisperte ich. Gab es wirklich keinen Hintereingang? Man konnte ja nicht nur durch den Laden in die Wohnung. Hatte ich 'ne Haarspange oder so dabei?

Ich zitterte und brachte kein Wort mehr heraus. Sie würde hier hereinkommen, das wußte ich und ich hatte Angst davor, denn nicht einmal bei Philippe war ich so schwach gewesen und sah wohl auch so aus.

Ich ging um das Gebäude herum. Ich entdeckte eine Tür, die in ein Treppenhaus führte. Diese war offen, nur oben war die Tür verschlossen. Ich drückte die Klinke herunter.

Ich hörte die Tür, ich hatte sie ja nicht verschlossen. Doch drehte ich mich nicht um, lag mit dem rücken zu ihr, gekrümmt vor Schmerz.

Die Tür ließ sich öffnen und ich betrat vorsichtig die Wohnung.
Ich sah ihn sofort auf dem Boden liegen und stürzte schon fast zu ihm. Ich kniete neben ihm.
"Kann ich dir irgendwie helfen?", wisperte ich.

Ich merkte Mella neben mir und drehte mich zu ihr um. "Erschrick nicht, ich biete sicher keinen schönen Anblick," raunte ich ihr zu und sah sie an.
"Ich wüßte nicht, wie."

"Deine Augen...", wisperte ich. Sie waren wirklich schwarz.
Ich schnappte mir ein Kissen, das in meiner Nähe lag, und hob seinen Kopf leicht an, damit ich es unter seine roten Haare schieben konnte. Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte leicht.

"Ich weiß, sie sehen furchtbar aus," ich versuchte zu lächeln, doch schaffte es nicht ganz. "danke, daß du hier bist, Mella..."

"Du sagtest... Wenn du mich beißt... Ich werde kein Vampir und sterbe auch nicht?", wisperte ich. Ich sah zur Seite.

"Nein, du wärst aber in ständiger Gefahr, weil dein Blut dann wie eine Droge ist, die ich brauche."