GESCHLOSSEN

Zack
Der Lift ruckelte etwas, deswegen verschüttete ich ein wenig von dem Kaffee auf mein Hemd, was mich leise fluchen ließ, da ich ja nichts anderes hier hatte. Als ich endlich oben ankam, war zum glück nichts weiter passiert, nur eine kleinere Kaffeepfütze war noch auf dem Tablett und ich klopfte leise an Scarletts Tür, nachdem ich das Tablett auf ein Fensterbrett hinter mir abgestellt hatte.

Scarlett
Ich bedeutete Stephan, meinem Mitarbeiter, dass er zur Tür gehen sollte, während ich weiter telefonierte. "... durchaus denkbar, ja. Wir sind Ihnen sehr für diese Anfrage dankbar - natürlich werden wir uns sofort an die Arbeit machen", sprach ich in höflichem Ton in das Handy.

Stephan
Ich sah zu Scarlett und grinste innerlich. Sie sah schon heiß aus - ob da noch irgendwas laufen würde? Auf ihre Aufforderung hin, welche sie mit einem Nicken Richtung Tür stellte, stand ich auf und ging dort hin. Ich öffnete die Tür und musterte den Praktikanten abschätzig. Der Typ rückte Scarlett, meiner Meinung nach, viel zu sehr auf die Pelle. Tze, nichtmal ein sauberes Hemd hatte der. "Was ist?", murrte ich unfreundlich.

Zack
Mit leicht hochgezogenen Augenbrauen musterte ich den Mann vor mir, aber da er sicher ein Kollege von Scarlett war, sollte ich es mir mit ihm lieber nicht verscherzen, also zwang ich mich zur Ruhe und setzte einen freundlich wirkenden Gesichtsausdruck auf.
"Ehm, tut mir leid, ich wollte wirklich nicht stören, aber ... ich sollte Kaffee holen und," verlegen sah ich mich um. "Da bin ich, also mit dem Kaffee."

Stephan
Missbilligend sah ich zu dem Praktikanten, nickte aber und ließ ihn rein. Mein Blick fiel auf Scarlett, die den Neuen lächelnd zuwinkte und sich dann wieder um das Telefonat kümmerte. Fand sie den ehrlich besser als mich? Das konnte doch wohl nicht wahr sein!

Zack
Ich grinste Scarlett zu, als sie mir zuwinkte und brachte ihr den Kaffee, zum Glück war es mein Kaffee gewesen, der geschwappt hatte, so war ihre Tasse noch schön sauber. Ich hatte auch noch beinen kleinen Keks dazugepackt, der unten als Deko herum lag, vielleicht sah sie dies ja auch als kleine Aufmerksamkeit an. Dann wandte ich mich wieder zum Gehen, nickte ihrem Kollegen noch zu.

Stephan
Innerlich verdrehte ich meine Augen. Dieses dämliche Grinsen Richtung Scarlett konnte sich der Trottel echt sparen. Ich war mir sicher, dass er nicht nur mir gewaltig auf die Nerven ging. Mit abschätzigen Blick erwiderte ich das Nicken und wandte mich dann demonstrativ ab. Mein Blick flog zu Scarlett, die gerade vor dem Fenster stand und hinaus blickte. Shit, sie hatte wirklich einen geilen Arsch ...!

Zack
Da hatte wohl einer ein Problem mit mir ... Da es scarlett nicht sah, verwandelte sich mein lächeln in ein höhnisches Grinsen in seine Richtung, ich verdrehte die Augen, damit er seine dämlichkeit auch merkte und ging dann hinaus, machte mich dann auf den Weg in die Männertoiletten, irgendwie mußte ich das Malheur ja wieder beseitigen mit dem Fleck im Hemd.

Stephan
Ich kniff meine Augen zusammen. Was erlaubte sich dieser Arsch eigentlich?! Für mich stand klar: ich würde ihm das Leben hier zur Hölle machen. Ich sah auf, als Scarlett fertig war. Sie kam auf mich zu und lächelte zu mir hoch - sofort besserte sich meine Laune. "Was gibt's denn?", fragte sie lächelnd und ich erinnerte mich wieder, warum ich eigentlich hier war. "Hier, das soll ich dir geben", meinte ich und reichte ihr eine Dokumentenmappe.

Zack
Noch immer leise fluchend zog ich mein Hemd aus und hielt es so unter den warmen Wasserstrahl, daß der Fleck zumindest nass wurde, zum Glück hatte man uns bei der Army auch sowas gezeigt, wir wurden sogar in Haushaltsführung geschult bis zum Erbrechen.
Dann schrubbte ich etwas von der Flüssigseife in den fleck und wartete.
Dieser Typ gerade regte mich noch immer tierisch auf, der hatte sie doch echt nicht mehr alle. Ich wußte ja, daß ich arrogant sein konnte, aber der übertraf mich auch noch, dabei sah er nicht mal gut aus, daß er sich so ein Benehmen erlauben konnte.

Scarlett
Ich redete etwas mit Stephan und ging schließlich wieder an die Arbeit. Etwas zerknirscht hatte er sich abgewandt und ich sah ihm etwas hinterher, ehe ich mit kopfschüttelnd meinem Bildschirm zuwandte. Danach sah ich auf die Kaffeetasse und musste etwas lächeln, ehe ich einen Schluck trank. Lecker!

Zack
Nach einer Weile machte ich mich dann ans Ausspülen der Seife, man sah den Fleck jetzt nur noch leicht, zum Glück war viel Milch dabei gewesen, ansonsten würe es schlimmer ausgegangen. Schnell wang ich das Hemd aus und hielt es unter den Trockner, damit ich es nicht nass anziehen mußte.

Stephan
Ich ging einige Minuten später auf die Toilette und musterte den Neuen abschätzig. "Was machst du da?", fuhr ich ihn an. Schließlich sollte man in solchen Räumlichkeiten eigentlich keine halbnackten Männer anfinden - vor allem nicht in einer Firma diesen Niveaus. "Glaubst du etwa, dass du hier zuhause bist?"

Zack
Geringfügig überrascht sah ich den Typen an, bevor er mich so anmaulte, hatte ich ihn schon im Spiegel gesehen. "Was ich hier mache, sehen Sie doch, ich versuche, den Fleck aus dem Hemd wieder herauszubekommen, damit ich ordentlich aussehe," sagte ich betont ruhig, als müsse ich dies einem Idioten erklären.
Aufreizend langsam zog ich mich dann wieder an, ich merkte, wie es in ihm kochte, grinste ihn nur weiterhin an.

Stephan
Zornig ballte ich meine Hände zu Fäusten. Arroganter Arsch! "Wenn Sie auch nur im Geringsten aufgepasst hätten und nicht so ein Tollpatsch sein würden, könnten Sie sich das sparen", fauchte ich bloß und stolzierte an ihm vorbei.

Zack
"wenn so kompetente Leute wie Sie dafür Sorge tragen würden, daß der Lift ohne Probleme fährt, dann wäre das Ganze auch nicht passiert," schoß ich nur eiskalt zurück, die Ironie tropfte aus jeder Silbe.
"Aber da dies nicht klappt, müssen Sie sich wohl damit abfinden, daß ich versuche, das Beste aus dieser Lage zu machen."

Stephan
Ich erledigte mein Geschäft und kam zu dem Neuen zurück, wo ich meine Hände in einem der Waschbecken wusch. "Tze, von einem Balg wie dir lass ich mir nichts sagen", fauchte ich und trocknete meine Hände ab, ehe ich zur Tür ging. "Und lass gefälligst die Finger von ihr" Mit diesen Worten ließ ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen und stapfte in mein Büro zurück.

Zack
Ach, sollte ich jetzt Angst vor ihm haben? Ja, ich zitterte bereits vor Angst. Kopfschüttelnd ging ich wieder zu ihrem Zimmer, sah kurz auf die geschlossene Tür, holte jedoch nur meinen Kaffee ab und machte mich dann auf den Weg in mein Büro, wo ich weiter arbeitete.

Scarlett
Ich blickte auf und lächelte Zack an. Gerade wollte ich etwas sagen, aber da war er auch schon wieder weg. Verdutzt sah ich ihm hinterher. War alles okay? Hoffentlich ... ich seufzte und lehnte mich zurück, ehe ich noch einen Schluck Kaffee trank und weiter arbeitete.

Zack
Da niemand zu kommen schien, machte ich wieder das, was ich von meinem Vater aufgetragen bekommen hatte und kopierte die Listen weiter auf meinen Stick und steckte den nach einer Weile wieder ein, die wichtigsten Kunden hatte ich jetzt zusammen.
Die Listen, die noch kamen, waren wesentlich älter, von der Zeit eher in den Gründungsjahren der Firma meines Vaters und ich sortierte sie sorgfältig zu den anderen. Totzdem wurde ich nicht richtig wach und stellte mich nach einer Weile ans Fenster, um wenigstens vein bisschen frische luft zu schnappen.

Scarlett
Ich arbeitete ruhig weiter und als es Mittagszeit war, stand ich schließlich auf und ging zu Zacks Büro. Ich klopfte an und trat dann ein. "Hallo", meinte ich lächelnd. "Hast du Hunger?"

Zack
Ich zuckte etwas zusammen, als sie so einfach hinter mir stand, hatte sie geklopft? Zumindest hatte ich es nicht gehört ... Trotzdem drehte ich mich zu ihr um und schüttelte leicht den Kopf. "Hunger hab ich nicht, aber ich kann dich gern begleiten ... solange wir deinem seltsamen Kollegen von vorhin nicht über den Weg laufen, der wollte mich vorhin echt zur Sau machen," meinte ich aufseufzend und sah sie gespielt traurig an, der sollte noch sein blaues Wunder erleben, mich machte man nicht einfach so von der Seite an.

Scarlett
"Meinst du Stephan? Oh nein, was hat er denn gesagt?", fragte ich sofort besorgt und sah ihn mitfühlend an. "Ignorier ihn einfach, okay? Er ist eigentlich echt okay, wenn man ihn näher kennt", meinte ich und lächelte etwas. "Wenn du willst, kannst du mich begleiten, ja. Aber wirklich nur wenn du willst", meinte ich dann.

Zack

"Also, ich will ihn nicht verpfeifen oder so, aber er hat mich ziemlich herablassend behslndelt, obwohl ich ihm nichts getan habe, anscheinend ..." ich zögerte und sah zu Boden. "Ist er eifersüchtig, weil ... wir uns verstehen," meinte ich dann und sah vorsichtig zu ihr.

Scarlett
"Eifersüchtig?", fragte ich erstaunt. "Wenn er dir das nächste Mal irgendwie blöd kommt, dann sag's mir einfach. Schließlich will ich ja, dass du dich hier wohl fühlst", meinte ich dann mit sanftem Lächeln, ehe ich an Zack vorbei zur Tür ging. "Willst du jetzt mitkommen oder nicht?", fragte ich.

Zack
"Er hat mir direkt gesagt, ich soll die Finger von dir lassen, aber das tue ich ja sowieso, schließlich bist du meine Chefin," meinte ich und folgte ihr dann. "Keine Ahnung, was er sich denkt, ich habe zumindest keine solchen Absichten dir gegenüber ... also falls du das jetzt asuch denkst," fügte ich schnell hinzu.