Schauspielfreuden?

Maria
"Aber ... es wirkte irgendwie nicht echt," meinte der Regisseur und sah uns beide an. "Die Zuschauer müssen glauben, daß ihr leidet ... alle beide, verdammt."

Ian

Ich leide doch wohl schon genug alleine mit ihr hier stehen zu müssen... Ich nickte etwas. "Okay, ich werd daran arbeiten", meinte ich bloß.

Maria
"Macht eine Pause, das Catering ist in halle drei, in einer stunde wieder hier," bekamen wir nur die anweisung und ich machte mich gleich auf den Weg, bloß weg von dem Kerl.

Ian

Ich nickte etwas, ging aber zuerst noch mal raus und telefonierte mit meiner kleinen Schwester. Was kaum jemand wusste war, das sie Kerbs hatte und es ihr ziemlich mies ging.. ich hatte die letzen Tage deswegen kein Auge zugetan... aber sie meinte ich sollte mein Leben dennoch weiter leben. Solange ich nur jeden Tag einmal anrufe wäre alles okay und sie verzeihe mir das ich nicht so oft zu ihr kommen konnte.... Nach ein paar Minten wurde sie zur Chemo gerufen und legte auf. Ich ging in Halle drei und nahm mir etwas von den Gerichten dort, ehe ich mich setzte. Die Öffentlichkeit wusste rein gar nichts über Sophie´s Zustand.. und so sollte es auch bleiben.

Maria

Ich nahm mir einen Kaffee und rief meinen Vater an, berichtete ihn betont fröhlich, daß ich eine große Rolle hatte. Er war nicht mehr der Alte, seitdem meine Mutter gestorben war, hatte immer angst um mich und machte sich sogar Sorgen, daß mir etwas passierte, wenn ich in einen Bus stieg, aber es war verständlich, gerade ein Bus hatte den Unfall, bei dem meine Mutter ums leben kam.
Doch versuchte ich, ihn zu ermutigen, was mir oft schlaflose Nächte bescherte, weswegen ich nach der Schauspielschule so viel abgenommen hatte, daß ich sogar modeln konnte, nur wußte eben niemand den Grund.

Ian

Ich hatte mir lediglich einen Kaffee geholt und setzte mich irgendwo hin wo ich relativ ungestört war, ich mochte es nicht mit einem Aufgesetzten Lächeln herum zulaufen... Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee, wenigstens der war gut.. Was ebenfalls niemand wusste war das ich mein Geld, das ich durch diverse Rollen bekam, fast zur gänze in die Behandlung meiner Schwester steckte. Selbst hatte ich nur ein winziges Apartment in ihrer Nähe, was mir auch völlig reichte.

Maria

Aus den Augenwinkeln heraus sah ich Ian in den Raum kommen und sich setzen, achtete aber nicht weiter auf ihn, sondern stürzte mich dann doch noch hungrig auf das Angebot der cateringfirma.
Auch wenn ich gerade noch ein anderes Projekt laufen hatte, war mein Geld immer total knapp, ich war schon wieder mit der miete im Rückstand, weigerte mich jedoch hartnäckig, Geld von meinem Vater anzunehmen, so viel stolz hatte ich dann auch noch, außerdem hatte er auch nicht gerade viel.
Leider war mir der durchbruch noch nicht vergönnt gewesen, hätte ich damals den Film dreghen können, dann wäre einiges leichter und ich könnte meinem vater noch unter die arme greifen. Traurig seufzte ich auf, ich war eine schlechte Tochter.

Ian

Ich begnügte mich mit meinem Kaffee und lass mir das Drehbuch noch einmal durch, eine Liebesgeschichte wie jede andere. Die beiden verlieben sich, sind eine Weile Glücklich, sie wird Schwanger.... er baut Scheiße und dann STREIT.. tja und schlussendlich ist alles doch wieder gut und die beiden Lieben sich. Als ob es das in Wirklichkeit auch gebe... baut man Scheiße ist man für den anderen gestorben, so ist das nun mal. Warum vermittelt man jungen Mädchen das alles so einfach war? Ich seufzte etwas und schob meine Gedanken beiseite... ich dachte eindeutig zu viel nach..

Maria,

Nachdem ich gegessen hatte, stand ich auf und ging noch ein wenig an die frische Luft, ich hatte noch über eine halbe stunde Zeit, bis ich mich wieder mit Ian abgeben mußte, diesem arroganten Sack. Aber so war er schon in der Schule gewesen, kam sich wer weiß wie toll vor und machte jeden rnter, der es auch nur wagte, ihm in die Quere zu kommen.
Allein wegen ihm hatten zwei unserer Jungs dann das Handtuch geschmissen, weil sie sich diese ganzen Streits nicht mehr antun wollten, wir sind hier nicht im Kindergarten, hatten sie gesagt ... hatten ja auch recht damit.
Auch ich war eines seiner Opfer, er hatte mir sogar unterstellt, daß ich was mit dem Direktor angefangen hatte, nur weil ich mit Bestnote abgeschlossen hatte ... das war schon hart genug gewesen und dann noch die Sache mit dem Film ... Da kam er sich richtig groß vor, lästerte ewig, als ich am nächsten Tag wieder kam, machte mich vollkommen fertig, so daqß ich wirklich zusammen brach, da ich noch völlig fertig von der Beerdigung war. Und seit dem tag meinte er nur, ich sei nicht belastbar und würde nie eine chance haben ...
Aber dem würde ich es schon zeigen, das schwor ich mir.

Ian

Ich wollte eigentlich zu meiner Schwester ins Krankenhaus fahren, es war ja noch mehr als genug Zeit, aber da kam mein Manger und machte mir einen Strich durch die Rechnung. Er hatte so einiges mit mir zu klären, und so kam ich nicht weg. Ich wusste aber für was ich das hier alles tat... warum ich so war wie ich war! Erstens weil ich die Schauspielerei liebte und zweitens, und der Weit aus wichtigere Grund, weil ich meine Schwester liebte und sie nicht an dieser verdammten Krankheit verlieren wollte! Es war mir egal was andere von mir sagten, sie sollten mich ruhig arrogant nenne, sollten mich ruhig im Geheimen beschimpfen, verfluchen oder was weiß ich! Es war auch besser so, immerhin musste man in diesem Business ein Dickes Fell haben damit man es weit bringt.

Maria

Ich ging wieder in die Halle, fünf Minuten bevor wir uns eigentlich treffen wollten, aber es war noch keiner weiter da, also setzte ich mich schon mal an einen Tisch und begann, das Drehbuch zu studieren. Typischer Mädchenromantikfilm, dachte ich aufseufzend.
Nur seltsam, daß sie mich genommen hatten, vom aussehen paßte ich eigentlich nicht wirklich hinein, da wäre irgend so ein blondes, lieblich aussehendes Wesen doch eigentlich besser geeignet gewesen ... Mit so einer hätte Ian sicher auch lieber zusammen vor der Kamera gestanden ...

Ian

Ich war pünktlich wieder im Probe Raum und nickte kurz den anderen zu. " Können wir? ", fragte ich Maria

Maria
Seufzend nichte ich und ging zu ihm. "Welche szene," fragte ich sicherheitshalber nach, nicht daß wieder so etwas passierte, wie vorhin.

Ian

"Eine Romantische, Seite zehn Szene drei", rief der Regesiuer. Ich seufze. " Gut", meinte ich.

Maria
Ich blätterte dorthin. Sonnenuntergang, ein See, so das typisch Kitschige eben ... Leise seufzte ich auf, ich brauchte das geld wirklich, hätte ich gewußt, daß es so ins Schnulzige geht ...
Dann lächelte ich Ian 'verliebt' an.
"Es ist wunderschön hier, als hättest du das so gewollt," hauchte ich ihm zu, stand da ja so.

Ian

Ich setze ein verliebtes lächeln auf. " Ich wusste das dir dieser Ort gefallen wird", meinte ich sanft und zog sie an mich. " Er is fast so schön wie du", lächelte ich und strich ihr sanft über die Wange.

Maria
"Du machst mir immer so viele unangebrachte Komplimente," flüsterte ich und sah, daß danach ein kuß folgen sollte, übersprang ihn jedoch einfach. "Du bist der einzige, den ich jemals lieben werde."
In Gedanken kam mir schon die Galle hoch, wer schrieb so einen Schwachsinn?

Ian

Okay, also die Kuss Szene übersprangen wir also. Sollte mir recht sein. "Und du wirst für mich immer die einzige sein", lächelte ich sanft und legte meine Stirn an ihre. Mh.. das Drehbuch hätte man etwas anders schreiben solln... aber was solls.. Geld ist Geld.

Maria
Laut dem Buch war jetzt nur noch Bildwechsel zwischen der sonne und uns und der langsam dunkler werdenden Landschaft.
"Okay," meinte ich und löste mich von ihm. "War das so einigermaßen, wie Sie es haben wollten," fragte ich den Regisseur direkt, bevor er uns wieder zuvor kam.

Ian

Ich blickte zum Regisseur. "Ja... das war schon mal nicht schlecht", meinte er. "Aber ihr beide müsst frisch verliebt wirken! Vergesst nicht ihr wollt euch nahe sein! Ihr wollt eigentlich gar nicht mehr ohne den anderen sein!", meinte er. Ich nickte etwas.

Maria
Das wollte ich nun am allerwenigsten, ihm nahe sein. "Okay, und wie sollen wir das Ihrer Meinung nach anstellen?", fragte ich und er sah sich zu seinen Leuten um und die nickten.
"Ich hätte da eine Idee," grinste er dann und mir schwante nichts Gutes bei diesem Gesichtsausdruck.

Ian

Ich wartete etwas gelangweilt ab. "Und? Was schwirrt ihnen im Kopf rum?", frage ich.

Maria

"Ihr zwei Hübschen werdet zusammen ziehen, dann gewöhnt sich einer an den anderen und so wirkt das alles natürlicher," grinste er und ich sah ihn entsetzt an, das hatte ich gerade nicht gehört, oder? Ich sollte mit dem Ekel schlechthin zusammen ziehen?

Ian

Ich zuckte mit den Schultern. "Von mir aus, aber mein Apartment ist auf jeden Fall zu klein", meinte ich bloß. Ich würde eben früher aufstehen oder später schlafen gehen um bei meiner Schwester sein zu können.

Maria
"Wir reden ja auch nicht davon, Ian, wir quartieren euch einfach in die Strandvilla ein, die wir für den Film angemietet haben, dann kennt ihr euch bei Drehbeginn in dem Ding wenigstens aus und müßt nicht erst alles suchen," hörte ich nur und schüttelte den Kopf.
"Keine Sorge, die Kameras laufen nur, wenn gedreht wird," meinte einer der Männer noch. Ansonsten würden sie wohl mitbekommen, wenn ich meinen Dad anrief oder zu ihm fuhr.