Die Flucht

Tom
"Alles, was du mir erzählem willst," meinte ich.

Jonah
"Da gibts nicht viel zu erzählen", meinte ich leise. "Nur, dass mir niemand glaubt, dass ich nicht hier sein sollte."

Tom
"Hast doch ne familie, die dich rausholen könnte, oder?", fragte ich ihn tonlos

Jonah
"Ich weiß nicht mal, ob meine Mum und mein Bruder davon wissen. Und mein Vater glaubt mir nicht."

Tom
"Ein Ausgestoßener also," grinste ich bitter, das war ich mein Leben lang gewesen. "Dann sei froh, daß du hier gelandet bist und nicht in der Gosse."

Jonah
"So kann man es nicht ganz nennen. Dad glaubt mir nur einfach nicht", murmelte ich und sah wieder aus dem Fenster.

Tom
"Dann hast du einfach nicht überzeugend genug geredet," meinte ich nur.

Jonah
"Versuch du mal, meinen Vater zu überzeugen", knurrte ich. "Das ist ganz und gar nicht einfach."

Tom
"Wie sollte ich das machen, ich bin ein Knasti, mir glaubt man nicht, auch wenn ich die wahrheit sage," lachte ich trocken auf.

Jonah
"Mir doch auch nicht, wir kennen es also beide", seufzte ich.

Tom
"Nur hast du bisher ein sicheres Leben gehabt, das ist der Unterschied," brumte ich

Jonah
Ich zuckte mit den Schultern. "Ob das jetzt so viel besser ist, weiß ich manchmal nicht."

Tom
"Ich weiß es aber, du hättest nie ein Leben gewollt, wie ich eines hatte, du hättest es nicht einen Tag durchgehalten," meinte ich kalt.

Jonah
"Du kennst mich doch gar nicht, also kannst du sowas auch überhaupt nicht beurteilen."

Tom
"dubist auch nocht anders als die anderen, die hier reingekomen sind," meinte ich nur verävhtlich.

Jonah
"Du hast keine Ahnung von mir. Ich habe nichts getan, was kann ich dafür, dass diese Pisser die Tankstelle ausgeraubt haben! Ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort, okey?!"

Tom
"Ich höre nur ein Rauschen, wenn du mit mir redest, Honey,2 meinte ich leicht grinsend. "Anscheinend saggst du gerade den gleichen Mist auf, wie ihn vor dir schon andere mir vorgekammert haben."

Jonah
"Du nervst, okey?!", knurrte ich und funkelte ihn an. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Er konnte mich mal, er war doch nur wie alle anderen, die mir nicht ein Stück glaubten. Dabei sagte ich die Wahrheit!

Tom
"Tja, das dumme ist nur, daß du mich nun mal an der Backe hast, aber glaub mir, ich bin auch nicht sonderlich gläcklich darüber," meinte ich seufzend und streckte mich lang aus. "Hatte gedacht, ich krieg mal nen normalen Zellengenossen hier rein und was bekomm ich stattdessen? Ein Mädchen,2 seufzre ich augenverdrehend.

Jonah
"Wäre hier ein Mädchen bei uns, könnte man ja wenigstens Spaß mit ihr haben", murrte ich gedankenverloren.

Tom
"Du vielleicht, ich verzichte dankend," meinte ich grinsend. "Ist aber nun mal leider ein Männerknast, kannst dir ja nen typen suchen zum Spaß haben."

Jonah
"Ne danke, da steh ich nicht drauf", murrte ich nur.

Tom
"Das sagst du auch nur, weil du es noch nicht ausprobiert hast," lachte ich

Jonah
"Ich habe auch kein Verlangen danach", murrte ich und verschränkte die Arme. "Auch wenn du sowas anscheinend geil findest."

Tom
"Ja, tue ich, hast du ein Problem damit," fragte ich ihn knurrend