RPG mit tigerr [Annie & Noah]

halb neun

Annie

Sie kniff die Augen zusammen, aber ich drängte mich an ihr vorbei und ging zu meinen Sachen. Doch ich wurde wieder umgedreht und blickte wieder in Marias Gesicht. Doch Sandra stieß sie weg von mir und sagte bedrohlich: "Lass es endlich gut sein."
Fauchend ließ sie von uns ab und wir zogen uns um. "Danke", sagte ich leise, worauf sie mir den Kopf tätschelte und ich grinsen musste. Fertig angezogen gingen wir gemeinsam in den Bio-Saal und setzten uns gemeinsam in eine der mittleren Reihen. Es waren schon einige da, Noah war aber nicht unter ihnen.
Ich redete mit Sandra und ein paar anderen über einige Serien und Filme, bis sich der Raum füllte und die Lehrerin mit dem Unterricht beginnen wollte. Sie kontrollierte die Anwesenheit, aber als sie Noahs Namen sagte, rührte er sich nicht und als ich mich so wie ein paar andere nach ihm umsah, fanden ihn meine Augen nicht.
"Ist er noch in der Umkleide?", fragte sie, doch nur Schulterzucken kam zur Antwort. Deshalb forderte sie einen Jungen auf nach zu sehen, während sie weiterfuhr.
Die Liste war durch und manche machten die Stundenwiederholungen, als er wieder zurückkam und panisch berichtete, dass Noah am Boden lag und nicht reagierte. Ich erstarrte und schluckte schwer, als ich zu verdauen versuchte, was er gerade gesagt hatte. Doch die Lehrerin fasste sich schnell und verordnete, dass keiner das Klassenzimmer verließ und beauftragte den Klassensprecher auf die Klasse aufzupassen, während sie mit der Schulärztin nach ihm sehen würde. Und so blieb uns nichts anderes als da zu sitzen.
Aber wieso war er bewusstlos? Ich wäre am liebsten aufgesprungen und zu ihm gerannt, aber mir ging durch den Kopf, dass wir es geheim halten wollten.

Also 20.30?

Noah
Mein Atem wurde langsamer. Dann wurde Mir erst im Gesicht rumgetätschelt, dann an der Brust. Musste wohl Annie sein, doch diese Wärme, die die zwei ... oder Moment Mal ... vier Hände ausstrahlten, war einfach zu schön, um aufzuwachen, doch selbst wenn, könnte ich es nicht beeinflussen. Ein paar Mal spürte ich noch, wie Mir jemand auf der Brust rumdrückte, worauf sie mein Atem wieder etwas verstärkte. Das Blut aus meiner Nase lief in meinen Mund, was wirklich nicht angenehm schmeckte.
Dann hatte ich erstmal etwas Ruhe, langsam öffnete ich meine Augen und sah' Mich um, so gut es ging, ein paar Mal blinzelte ich auch. Dann bemerkte ich auch wieder die Schmerzen, an meinem ganzen Körper. Langsam richtete ich Mich auf und ein komisches Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Ich rückte mühsam näher zum Mülleimer, da ich Mir genau vorstellen konnte, was jetzt passieren konnte. Und genau das passierte auch. Ich musste aus Reflex ein paar Mal husten und hielt meinen Kopf in den Mülleimer. Mein Frühstück kam' halb verdaut zum Vorschein, mit einer kleinen Mischung Blut aus meiner Nase.
"Noah?!", fragten zwei Stimmen entsetzt hinter Mir. Doch ich konnte Mich nicht umdrehen, mein Magen entleerte sich immer noch. Als es dann kürz aufhörte, hob' ich meinen Kopf ein Stück und merkte das schwache Gefühl in Mir. "Alles okay, Noah?", fragte meine Biologielehrerin, dass erkannte ich nun an der Stimme. "Was machst Du denn schon wieder für Sachen?", fragte nun auch die Schulärztin, was ich ebenfalls an der Stimme erkannte. "Fragt Mal Seb-", sagte ich, doch weiter kam' ich nicht, denn wieder wurde etwas von meinem Mageninhalt aufgestoßen.

Annie

Ich zappelte etwas rum und lautes Gerede hallte im Raum von den Wänden wieder. Einige waren vielleicht besorgt, doch ich konnte mir vorstellen, dass die meisten nur neugierig waren. Es kam mir elend lang vor und ich musste mich irgendwie ablenken, weshalb ich mein Handy und Kopfhörer rausholte um Musik zu hören. Ja, das beruhigte mich einigermaßen. Doch weshalb war er ohnmächtig geworden? Das musste doch einen Grund haben! Wohl sicher nicht aus heiterem Himmel.
Gedankenverloren scrollte ich die Playlist auf und ab um mir ein anderes Lied auszusuchen. Nein, nein, nein, auch nicht. Na gut, einfach auf Zufallswiedergabe lassen.
Wo blieb eigentlich die Lehrerin? Dauerte das denn so lange? Vielleicht war er einfach ein bisschen zu schwer. Dabei musste ich lächeln, aber es hielt nicht.

Noah
"Geht es?", wurde gefragt und ich spürte eine Hand auf meinem Rücken, doch Annie's Hand war schöner, nur für Annie stand' ich das ganze durch - nicht für Maria, nicht für Sabrina und auch nicht für sonstwen - nur für Annie.
"Ich glaube schon", murmelte ich und schluckte. Mein Magen knurrte. Ein Zeichen dafür, dass das jetzt wohl alles war. Ein paar Minuten blieb' ich noch sitzen, ehe ich Mich mühevoll aufrichtete. Mein ganzer Körper schmerzte. Aber vor allem mein Bauch und ... mein Unterleib. Nach einer gefühlten Ewigkeit stand' ich dann und musste Mich an der Wand festhalten, um nicht schon wieder zu Boden zu sinken. "Er ist noch etwas schwach, aber ich denke, sein Zustand ist stabil", sagte die Schulärztin und die zwei Frauen kamen auf Mich zu. Ich hielt' Mich an der Schulter der Schulärztin fest und ging mit ihnen aus der Umkleide, bis vor das Hallengebäude, wo sich meine Lehrerin von Mir verabschiedete. "Bis gleich, Noah", sagte sie und winkte Mir zu.

Annie

Die Musik hob meine Laune nicht besonders, diesmal brachte sie mich eher zum Nachdenken, weshalb ich auf YouTube ging und mir lustige Videos von dem Cast verschiedener Filme ansah. Schon eine bessere Ablenkung! Neben mir zeichnete Sandra ein paar Drachen und sie war wirklich gut.
Als ich beim dritten Video war, kam die Lehrerin und ich packte schnell das Handy weg. Sie erklärte: "Er ist wieder zu sich gekommen und ist bei der Schulärztin. Beginnen wir jetzt mit dem Unterricht."
So fuhr sie mit dem Stoff fort und ich schrieb mit, obwohl meine Gedanken woanders waren. Ich konnte mich nicht besonders konzentrieren, meine Gedanken schweiften äußerst oft ab und müde gähnte ich. Dennoch versuchte ich aufmerksam zu bleiben. Aber es ging nicht. Entnervt fuhr ich mir übers Gesicht um klarer zu werden.

Noah
"Wie ist das denn passiert, Noah? Du warst doch erst gestern bei Mir", fragte sie Mich etwas besorgt und schaute ungewöhnlich lange auf meine Nase. "Ach, darüber rede ich später, ich möchte Mich erstmal mit dem Täter unterhalten, bevor ich Mich an die Schulleitung wende", erzählte ich und wir gingen in das Schulgebäude, vorbei an dem Biologieraum, in dem ich jetzt eigentlich sein müsste. Noch immer schmerzte mein ganzer Körper, Sebastian musste auf jeden Fall eine Strafe bekommen, und von einer Anzeige wollte ich auch nicht absehen. Wenn er daraus aber nicht lernt, wird er Mich dann auf der Klassenfahrt umbringen.
Ich sah' zu der Schulärztin, welche ihre Bürotür aufschloss' und auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch deutete. Ich sollte Mich setzen. "Möchtest Du Mir es vielleicht Mal erzählen?", fragte sie worauf ich ihr die ganze Geschichte erzählte, allerdings ließ ich alle Namen weg.
"Okay, Noah. Ich denke, dass war's vorerst. Sollte noch irgendwas deinerseits geben, komm' einfach zu Mir", sagte sie freundlich und hielt Mir die auf. "Danke", murmelte ich nur und nahm' das Taschentuch entgegen, was sie Mir für meine Nase in die Hand drückte.
Ich drehte Mich um und lief den Flur entlang.

Annie

Meine Gedanken waren noch immer woanders und als einer ausrief, "Das ist doch Noah!", wurde es auch nicht gerade besser. Sein Anblick war nicht schön, ganz und gar nicht. Schwer schluckte ich und versuchte nicht allzu betroffen zu schauen, aber ich wusste nicht, wie gut das überhaupt funktionierte. Maria flippte natürlich sofort aus und stand auf um einen besseren Blick auf ihn werfen zu können, doch die Lehrerin meinte, sie solle sich wieder hinsetzen. Meine Augen hefteten sich auf die Notizen und meine Krakeleien auf den Blättern vor mir. Wieso war er so zugerichtet?
Im Raum ging das wilde Geflüster wieder los und nur mit Mühe und der Drohung von Zusatzaufgaben konnte der Rest halbwegs still gestellt werden. Doch das Ganze ging nur am Rande meiner Aufmerksamkeit vorbei. Viel wichtiger war, wie es ihm jetzt ging.

Noah
Ich drückte die Türklinke herunter und betrat den Raum. Alle sahen Mich fassungslos an. Mein Blick ließ ich über die Klasse streifen, Annie sah' ich etwas länger an. Ich merkte, wie wieder getuschelt wurde, Sebastian lachte sogar, was für ein Ar***loch! Nun stand' ich also vor der Klasse, über Mich wurde getuschelt und ich merkte, wie ich rot anlief'.
"Setz' Dich doch bitte", murmelte sie zu Mir gewandt, nachdem sie die Klasse gestillt hatte. Mit meiner Tasche ging ich zu meinem Platz. Ich saß neben Sabrina und gegenüber von Mir Annie, was es wohl noch schwieriger machen würde, sich zu konzentrieren und dem Unterricht zu folgen.
"Machen wir weiter", fing die Lehrerin an und blätterte ihn ihrem Biobuch. "Wir wollen nun ein neues Thema anfangen, möchte jemand Themenwünsche äußern?", fragte sie, worauf die Klasse wieder laut wurde. Ich wusste warum, und was sie vorschlagen wollten.

Annie

Als sich die Tür öffnete, hob sich mein Blick und meine Miene hellte sich auch höchstwahrscheinlich auf und ich unterdrückte ein Lächeln. Er sah ziemlich heil aus, aber das einem das in zwei Tagen passierte.
Bei dem Gedanken an seine Wunden, die er sich gestern zugefügt hatte, schauderte ich und rieb kurz über mein Handgelenk.
Nachdem er sich gesetzt hatte, blätterte ich auch ein wenig im Buch herum. Die Klasse führte sich wirklich auf! Sogar Volksschüler waren reifer als diese Gruppe! Sie flüsterten sich zu, dass der jeweils andere doch das Thema vorschlagen sollte.
Oh. Mein. Gott. Es soll doch bitte es jemand entweder sagen oder lassen!
Ich seufzte und mein Blick verfing sich kurz mit Noahs Augen. 'Abwenden, abwenden!', rief ich mir in Gedanken zu. Wieso musste das Leben so schwer sein?

Noah
Ich öffnete meine Tasche und legte die Sachen auf den Tisch. Glücklicherweise war es ein Einzeltisch, so blieb' Mir die Diskussion, wer wie viel Platz hatte, erspart. Dann öffnete ich noch mein Mäppchen und ich sah' auf. Sofort fiel mein Blick in Annie's wunderschöne braune Augen. Ich biss' Mir fest auf die Zunge, da Maria nicht allzu weit von meiner Freundin weg saß, so könnte sie das Lächeln falsch deuten oder dann vielleicht auch einen Racheakt planen.
Um Mich nicht weiter bemühen zu müssen, sah' ich zu der Biologielehrerin, die immer noch in ihrem Buch blätterte. Vereinzelt wurden Vorschläge geäußert, doch da die Klasse so laut war, verstand' man bei ohnehin schon leise sprechenden Mädchen gar nichts.
Wann würde man endlich aufhören, uns zu quälen? Wann würde unsere Klasse endlich Mal reifer werden, und verstehen, dass Liebe etwas schönes und eigentlich auch etwas normales war? Doch bei der Beziehung zwischen Annie und Mir spürte ich, dass es sich dabei nicht um "normale Liebe" handelte. Sie war stärker und auch besonders, doch wie sollte man das beschreiben?

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Suchst Du Dir bitte das Thema aus? Ich will nicht schon wieder etwas festlegen 

um ehrlich zu sein versuche ich es gerade dir zuzuschieben, damit ich es nicht machen muss

Annie

Weil es ganz einfach zu laut wurde, entschied die Lehrerin einfach selber das Thema und verkündete, dass wir mit Immunbiologie fortfahren würden. Okay, gar kein schlechtes Thema. Zwar war ich nicht gerade ein Ass in Bio, aber hey, sich zu interessieren war ja nichts Tragisches.
Leise vor mich hin singend schrieb ich die Überschrift in mein Heft und wir begannen mit dem ersten Abschnitt. Besser so, dann würde ich mir nicht die ganze Zeit so viele Gedanken machen und wäre nicht allzu unterfordert, sodass meine ganze Aufmerksamkeit gefragt war. Doch einen kurzen Blick wagte ich noch nachdem ich meinen Blick wieder durch den Raum schweifen ließ auf meinen Freund zu werfen - und wieder abgewandt. Okay, keine Blick mehr für den Rest der Stunde!
Das war ja zum Heulen, verdammt nochmal! Ich schluckte und schrieb eifrig mit, damit mir Sandra nicht böse Blicke zuwarf, da ich ihrer Meinung nach noch durchfallen würde, wenn ich mich nicht weiter anstrengte, was eigentlich vollkommen übertrieben war, aber was tat man nicht alles für seine Freunde?

Ah, vielen Dank

Noah
"Immunbiologie ... Aha", murmelte Sabrina vor sich hin, die noch etwas skeptisch war.
"Ja, Sabrina. Wir werden uns bis zum zweiten Halbjahr mit dem menschlichen Körper befassen. Nicht so detailreich, aber so, dass ihr etwas mehr wisst. Sexualerziehung werden wir dann dafür aber etwas ausführlicher besprechen", verkündete die Lehrerin. Die meisten warfen sich nur ein Grinsen zu, denn die, die lachten, wurden an die Tafel angeschrieben.
Doch vielleicht könnte uns ein bisschen Aufklärung nicht schaden, denn so genau wusste ich nicht, was sich gestern Abend zwischen Mir und Annie abgespielt hatte. Naja, im Groben schon aber sonst nicht.
"Fangen wir jetzt mit dem menschlichen Gehirn an. Es besteht aus verschiedenen Teilen, die für verschiedene Funktionen oder Abläufe zuständig sind", erklärte uns die Lehrerin, die uns währenddessen ein Arbeitsblatt ausgeteilt hatte. Es wurde ruhig, man konnte die Federn über das Papier kratzen hören, doch ich saß einfach nur da und sah' unauffällig zu Annie. "Noah, fängst Du dann bitte auch an?", wurde ich angesprochen, die meisten sahen nur kurz auf. "Ja, Entschuldigung", entgegnete ich und benannte die verschiedenen Teile des Gehirn, sowie die Funktion von ihnen.

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Hab' ich das richtig verstanden, dass Immunbiologie was mit dem menschlichen Körper zu tun hat?