Jydes' Sohn || Privat BL mit Matiene

Husani: Ich trank einen Schluck und nickte. Rasch wischte ich mir meine Tränen weg und stand auf, um baden zu gehen. Ich brauchte das jetzt, um mich wieder etwas zu entspannen. Mein Diener ließ Wasser in die Wanne laufen, während ich mir selbst frische Kleidung heraus suchte.

Als der nächste Schichtwechsel war, hatte ich die Wache dazu gebracht, mich herumzuführen. Dass meine Handgelenke dabei gefesselt wurden nervte zwar, aber ich war viel zu neugierig, um mich jetzt zu widersetzen. Ich wollte endlich sehen, wo genau ich hier gelandet war.
Zusammen mit dem Mann, der seine Hand auf meiner Schulter abgelegt hat, gingen wir durch die vielen Gänge und mich großen Augen sah ich mich um. Wow, hier war es ja wirklich riesig! Die Menschen, auf die wir trafen, waren mir missbilligende und abschätzige Blicke zu und meine Laune sank wieder etwas, während ich sie zu ignorieren versuchte. 
Ich suchte die Gegend nach irgendwelchen Anhaltspunkten ab, die mir eventuell beim Erinnern helfen würden, aber nada. Doch als wir schließlich in eine riesige Halle traten, wo sich eine gewaltige Statue befand, blieb ich plötzlich stehen. Es war die Gestalt eines Menschen, dessen Gliedmaßen teilweise die von Tieren waren - Adler, Katzen, etc. Irgendetwas an diesem "Lebewesen" faszinierte mich und die Wache schien es zu bemerken. "Erstaunt? Das ist Jydes, der höchste Gott hier. Jeder verehrt ihn - er beschützt uns", sagte er und ich nickte abwesend, während ich weiterhin meinen Kopf in den Nacken gelegt hatte und die Statue bestaunte. Sie zog mich schon beinahe an und ich fühlte mich irgendwie komisch ...

Husani: Als die Wanne voll war, tapste ich ins Bad, zog mir auch noch den letzten Stoff aus und stieg ins angenehme Wasser. Seufzend ließ ich mich tiefer rein sinken und schloss die Augen. Es tat wirklich gut! Für einen kurzen Moment vergaß ich einfach sie ganzen Probleme, die da draußen und auch in meinem Kopf herrschten.

Schließlich riss ich mich vom Anblick der Statue los, was mir unangenehm schwer fiel, ehe der Mann mich weiter führte. Trotzdem musste ich dauernd an diesen einen Saal denken. Jydes ... der Name scheint mir so bekannt zu sein ... "Diesen Trakt dürfen wir nicht betreten - hier befinden sich die privaten Gemächer und Räumlichkeiten des ehrwürdigen Pharaos und seinem Sohn", sagte die Wache und ich nickte abwesend, während ich weiter ging.

Husani: Irgendwann stieg ich aus dem Wasser und trocknete mich ab, bevor ich mich anzog. Meine Kleider waren nicht so freizügig, wie die der anderen. Man sah zum Beispiel meistens meine Bauch und meine Schultern nicht und meine Hosen gingen mindestens bis zu den Knien. Ich mochte es nicht, wenn man mich so komisch ansah und um ehrlich zu sein, wurde mir selbst mal bei solchen Temperaturen kalt...

Ich wurde schließlich in eines der Bäder gebracht, in denen die Wachen sich wuschen. Auf Wunsch hin ließ der Mann mich alleine und ich zog das Wenige, das ich trug, aus. Danach begann ich mich zu waschen, wobei ich - komischerweise - kaltes Wasser bevorzugte. Eiskaltes Wasser. Es befreite meine Gedanken und ich seufzte wohlig auf.

Husani: Ich nahm mir mein Buch lief durch die Gänge. Irgendwo setzte ich mich ins Fenster und fing an zu lesen.

Nachdem ich fertig war, versprach ich dem Wachmann, dass ich nicht flüchten würde. Ich wüsste ja nichtmal wo hin ... Nach kurzem Zögern willigte der Mann ein und führte mich weiter die langen Gänge entlang. Ich sah nach draußen - nach den Palastmauern erstreckten sich bis zum Horizont nur Meere aus Sand und die Sonne schien gnadenlos heiß herunter. Als der Wachmann schließlich stehen blieb, war ich auch gezwungen, das zu tun. Vor uns war dieser schwarzhaarige Knirps, der Sohn des ehrwürdigen Pharaos, wie alle ihn nannten. Im Gegensatz zu dem Mann neben mir, der hochachtungsvoll in die Knie ging und sich verbeugte, blieb ich ruhig stehen und musterte den Jungen. Es sah aus, als hätte er auch gerade ein Bad genommen - seine Haare waren gleich nass wie meine. Der Rock, den ich trug, hing tief an meinen Hüften und reichte mir bis zu den Waden, jedoch waren filigran Schlitze eingearbeitet, die einen Teil meiner Beine frei legten, was auch dazu beitrug, dass mir nicht so warm war. Obenrum trug ich nichts weiter als diese Art "Mantel", der mir an einer Seite der Schulter herunter hing und Blick auf meinen Oberkörper freigab (wie beim Bild). Das Kopftuch trug ich ebenfalls wieder und ich war gerade dabei gewesen, gedankenverloren den Schmuck wieder anzubringen, an den ich mich irgendwie gebunden fühlte.

Husani: Ich sah von meinem Buch auf und musterte den Jungen. Er... hat schon einen schönen Oberkörper. Aber was interessiert mich der Oberkörper eines Mannes? Ich sah jeden Tag halbnackte Männer. Ich sah zu zum Jungen hoch. "War noch was?", fragte ich und sah wieder zur Wache. Ich strich mir meine feuchten Haare aus dem Gesicht und richtete die goldene Spange, die meine doch recht langen Haare zusammenhielt.

Ich musterte den Jungen - hübsch hübsch, das musste man ihm lassen. Aber das wusste der wahrscheinlich sowieso selbst. "Nein, entschuldigt die Störung. Ich wurde nur gebeten, dem jungen Mann hier etwas herumzuführen", sagte die Wache und erhob sich wieder, senkte aber ehrwürdig den Blick. Ich hatte meinen Kopf immer noch trotzig gehoben - tze, als würde ich vor einem Kleineren den Blick senken.

Husani: Plötzlich hörte ich schwere Schritte. "Husani? Wer ist dieser Junge?", hörte ich eine schwache Stimme. Ich hob den Blick, sprang sofort auf. "Vater...! Du sollst doch liegen bleiben!", sagte ich. Er lächelte mich schwach an. "Ich kann es nicht ab, so lange nichts zu tun. Das musst du doch wissen, meine kleine Prinzessin."
Er legte seinen Arm um mich. "Du sollst mich doch nicht so nennen, Vater..." Er behandelt mich schon immer wie ein Mädchen, es hat mich aber noch nie gestört. "Und jetzt stell mir diesen jungen Mann vor."
Die Wache hockte schon wieder auf den Knien.

Prinzessin? Das war doch ein Junge, oder? Ich musterte den Mann und biss mir auf die Unterlippe, als es in meinem Kopf zu rumoren begann - es schmerzte richtig! Aber ich schluckte die Schmerzen runter und versuchte weiterhin ein neutrales Gesicht zu tragen. Langsam ließ der Schmerz auch wieder nach ... was war das denn gewesen? "Niemand weiß etwas über mich, deswegen kann man mich nicht vorstellen", sagte ich zu dem Mann und verweigerte weiterhin die Verbeugung.

Husani: Ich stützte meinen Vater etwas, was gar nicht so einfach war, denn er ist weitaus größer als ich. Ich nickte zustimmend. "Wir haben ihn in der Pyramide gefunden, wie ich dir schon erzählt habe."
Mein Vater nickte schwach und musterte den Jungen. "A-aber Vater, du solltest wirklich lieber wieder in dein Bett gehen. Du willst doch wieder gesund werden..."
Er hustete etwas und sah zu mir runter.

Ich wusste überhaupt nicht, was ich tun sollte. Hilfesuchend blickte ich zu dem Wachmann neben mir, der mit gesenktem Blick aufstand. "Ruht Euch gut aus, Pharao. Entschuldigt die Unannehmlichkeiten", sagte er und zog mich weg - Gott sei Dank!

Husani: Mein Vater nickte leicht. "Komm, Vater. Ich bringe dich zurück ins Bett."
Wieder nickte er und ich ging langsam mit ihm zurück. Ich erzählte ihm so viel über den Jungen, wie ich wusste.

"Was sollte das?", fauchte der Wachmann mich etwas an, aber er sah eher erstaunt und etwas verängstigt aus. "Was denn?", fragte ich und sah zu ihm. "Das war der Pharao höchstpersönlich! Du hättest dich verneigen sollen - oder wenigstens etwas Respekt zeigen", sagte er und sah mich aus zusammengekniffenen Augen an. "Ich habe ihm gegenüber keinerlei Verpflichtungen, falls du das meinst", sagte ich ruhig und wurde zurück in mein Zimmer gebracht.

(Wie wär's, wenn der Vater der Erste wäre, der meinem Chara glauben schenkt?)

Jop

Husani: In seinem Zimmer, legte ich ihn aufs Bett und sah ihn an, gab ihm nochmal etwas zu trinken. "Komm zu mir, meine kleine Prinzessin", sagte er und streckte seinen Arm nach mir aus. Wie ein kleines Kind kroch ich zu ihn und kuschelte mich an meinen kranken Vater. Seit meine Mutter tot ist, hatten wir ein sehr enges Verhältnis zueinander.

In meinem Zimmer zurück legte ich mich auf das Bett und schloss meine Augen. Dieser Schmerz vorhin, als ich den Pharao gesehen hatte ... ich fühlte mich schon wieder so ausgelaugt ... Müde lag ich da und regte mich nicht. "Alles okay?", fragte der Wachmann, den ich inzwischen ganz okay fand, und ich nickte etwas. "Ja, nur ziemlich müde ..."

Husani: Irgendwie fühlte ich mich beobachtet, doch sagte ich nichts, damit mein Vater sich keine Sorgen machte. Ein Diener kam rein und brachte einen Becher Wasser. "Ihr müsst viel trinken", sagte er und hielt ihm den Becher hin.

Der Tag verging und der Nachteil, dass ich die ganze Zeit im Bett war und mich ausruhte, war, dass ich, als es dunkel wurde, hellwach war. Im Gegensatz zu meiner Wache. Seufzend lehnte ich da und sah nach draußen - in der Nacht war es hier wirklich eiskalt, aber es machte mir nichts aus. Es schien, als sei ich Kälte gewohnt zu sein ... Erstaunt sah ich auf, als ich gleichmäßiges, flaches Atmen hörte: mein Wachmann war eingeschlafen.

Husani: Als mein Vater eingeschlafen war, stand ich auf und beschloss nochmal nach dem Jungen zu sehen. Also lief ich die Gänge entlang, zu seinem Zimmer. Als ich rein kam, wurde ich etwas wütend. Die Wache schlief doch tatsächlich? "Was fällt dir ein, einfach zu schlafen?!", brüllte ich schon halbwegs und sah die Wache wütend an.

"Hey, ganz ruhig - ich hab mich in Hypnose geübt", meinte ich und grinste süffisant. Stimmt zwar nicht, aber ich wollte nicht, dass der Mann jetzt wegen mir Ärger bekam. Außerdem war ich sowieso gefesselt.

Husani: Ich trat der Wache gegen sein bein, bis er aufwachte. "Du kannst doch nicht einfach schlafen! Noch ist deine Schicht nicht vorbei!!", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Uiuiui, da ist aber einer schlecht aufgelegt", meinte ich und sah zu dem Mann, der aufschreckte. Er schien Todesangst zu haben und fiel auf die Knie, ehe er sich vor dem Schwarzhaarigen verneigte und sich tausendmal entschuldigte. Ich hatte mich kein einziges Mal bewegt und hob meine gefesselten Hände. "Nun, wo Eure Hoheit da ist um mich persönlich zu beaufsichtigen könnt ihr die Fesseln ja lösen", meinte ich.

Husani: Ich sah zu der Wache runter. "Verschwinde! Ruh dich etwas aus", sagte ich und wartete bis er weg war. Dann schloss ich die Tür und nahm ein Messer von meine Gürtel, löste seine Fesseln. "Gut, dann passe ich halt selbst auf dich auf", sagte ich und setzte mich auf den Sessel.