Ich möchte gern ein neues RPG eröffnen und suche einen Partner

Jenna war am Samstag nicht wirklich guter Stimmung, zu nervös war sie wegen des Essens. Camille hatte tatsächlich eingewilligt, mitzukommen, so daß sie zu viert waren, also kein Platz leer blieb. Mit Charlie hatte sie sich inzwischen arrangiert, er blieb nach wie vor auf abstand, nur mußte sie ja trotzdem auf ihn achten. Doch wie sie es geahnt hatte, auch er war nicht im Ansatz darauf bedacht, irgend eine nähere Bindung aufzubauen, er war eher wie ein Bodyguard, der eine wichtige Person begleitete, ohne weiter auf sie einzugehen.
Sie machte sich für den Samstagabend ein wenig zurecht, steckte sogar zur Feier des Tages Lucas Brosche an und war dann pünktlich fertig, um mit den dreien loszugehen.

Noah


"Du bist immer so pünktlich Noah!", begrüßte mich die Frau des Bosses. Sie drückte mir zwei Küsse auf die Wange und ich nickte ihr zu. "Hey."
Im Hintergrund konnte man die beiden spielen hören. Gekreische und Gekicher. "Na komm rein. Ich zeige dir alles." Sie führte mich durch die Wohnung, nicht ohne mir vorher ein flauschiges Paar Pantoffeln anzudrehen. 
"Gegessen haben sie schon. Das wollten wir dir ersparen. Es kann sein, dass sie noch etwas Wollen. Wir haben Obstbrei und Cracker." Sie zeigte.mir wo alles war. "Aber nicht zu viel.davon. Im drei Stunden müssen sie ins Bett. Du musst ihnen beim Zähneputzen helfen und Pipi manchmal. Dann solltest du ihnen etwas vorlesen oder ihnen ihre Lieblingsserie anmachen. Maximal zwei Folgen. Und falls was ist du kannst Schatz jederzeit erreichen. Schreib eine Nachricht." Sie führte mich ins Wohnzimmer. "Sagst hallo zu Noah." Die Kinder sahen mich kurz an, wurden dann wieder schüchtern und liefen zurück zu ihrer Mutter, die sie sachte von sich schob. "Ihr kennt ihn doch. Er hat mit euch gespielt. So das wäre alles. Noch Fragen?" Ich sah zu den beiden Kindern. Das konnte ja was werden.
"Nein denke nicht. Danke. Macht euch nen schönen Abend."
Eine halbe Stunde später waren die beiden in einer Parfümwolke verschwunden und ich war völlig alleine mit den Kindern.

Der Hinweg verlief ohne Probleme, sie fuhren in Camilles Auto in die Innenstadt, dort, wo Jenna noch alles von früher kannte, sogar an der Schule fuhren sie vorbei. In ihr verkrampfte sich alles schon jetzt, sie war froh, daß sie nicht in der Straße waren, in der sie mal gewohnt hatte, wenn dort eine leere Fläche gestanden hätte, wäre es für sie nicht zum Aushalten gewesen. Sie sah nur nach unten auf ihre Knie, versuchte ruhig zu atmen, bis sie an dem Restaurant angekommen waren.
Es war wirklich ein sehr teueres Restaurant, sogar am Eingang wurden sie schon von einem Türsteher begrüßt und gleich zu einem Tisch geführt. Jenna sah auf die gebundene Speisekarte, die in Samt eingefaßt war, die Speisen hatten alle feine französische oder italienische Namen, die ihr nicht viel sagten. Als einer der Kellner kam, schaffte sie es erst nach mehreren anläufen, sich ein Wasser zu bestellen.

Noah


Ich setzte mich mit den Zwillingen auf den Teppich. Sie sahen beide so aus, als würden sie gleich anfangen zu weinen und wenn einer anfing, dann hörte der andere auch nicht mehr auf. 
Deshalb versuchte ich sie zum Lachen zu bringen, was schließlich auch irgendwie funktionierte. Wir tobten noch eine Weile herum. Die beiden hatten echt unglaublich viel Energie. Wir bauten gemeinsam aus den vielen Kissen eine Burg und ich musste den einen die ganze Zeit auf Huckepack tragen, weil ich sein Pferd war. Am Ende waren wir alle drei im Eimer.

Jenna fühlte sich total eingeklemmt und konnte die Zeit nicht wirklich genießen, selbst die Portionen, die gebracht wurden, schienen ihr noch unüberwindbar groß, auch wenn immer mehr Teller als Essen zu sehen war, allein von den ganzen Gewürzen wurde ihr schon schwindlig.
"Ich muß mal kurz an die frische Luft," murmelte sie deswegen nach einer Weile und verschwand nach draußen, ging zu einer kleinen Bank, die auf der anderen Straßenseite stand und ließ sich schweratmend darauf fallen. Raumangst hatte sie noch nie gehabt, doch dieses enge aufeinandersitzen erinnerte sie irgendwie an das Gefühl, welches sie in der Kugel gehabt hatte.

Noah


Es war definitiv Zeit ins Bett zu gehen. Irgendwie bekamen wir das mit der Toilette und Zähneputzen auch noch hin. Jetzt hing einer der Zwillinge an meinen Beinen. Er begann zu quängeln, er wolle noch nicht ins Bett.
"Na los Kleiner. Du bist doch müde.", versuchte ich ihn zu animieren. Seufzend hob ich ihn hoch und trug ihn zu seinem Bruder ins Bett, irgendwann gab er es auch auf zu strampeln. Sie zogen sich um, das konnten sie schon alleine. Da waren sie ganz Stolz drauf und wir machten es uns auf dem Bett gemütlich, da musste ich aber zuerst ein halbes Dutzend Stofftiere wegpacken. Diese Kinder hatten ein ganzes Spielzeuggeschäft im Zimmer. Ich saß in der Mitte und beide um mich herum. Es gab einen kleinen Streit darüber, was ich lesen sollte, aber am Ende wählte ich einfach was aus und dann war Ruhe. Die beiden konnten den Inhalt so gut wie mirsprechen, fragten aber trotzdem.immer wieder nach, was denn passiert war. Gegen Ende merkte ich, dass beide so schläfrig waren, dass sie kaum noch ihre Augen offenhalten konnten. Ich strich ihnen Sanft durchs Haar und schloss das Buch leise, kroch aus der Mitte, was gar nicht so leicht war. Einer Hatte sich an meinen Arm geschmiegt. Das musste Kalt sein. Seufzend deckte ich beide zu und verkroch mich aufs Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Ich durfte mich bedienen, also nahm ich mir etwas Saft aus dem Kühlschrank und schmierte mir ein Brot. Ich blieb weiterhin aufmerksam, falls was war, aber es regte sich nichts.

Jenna genoß die frische Abendluft, sie war froh, aus dem engen Lokal mal raus zu sein. Seufzend streckte sie die Beine aus und machte sich einfach mal lang, es sah ja gerade niemand zu. Die Augen fielen ihr fast von alleine zu, auf einmal wurde sie furchtbar müde, machte wohl die frische Luft, vielleicht auch, daß sie nachts nicht wirklich viel geschlafen hatte. Zu viele Gedanken hatte sie sich wegen heute gemacht, das hatte sie wachgehalten und sie immer mehr aufgeregt, so daß sie auch den ganzen Tag schon kaum etwas herunterbekommen hatte, doch machte sich dies anscheinend bemerkbar, deswegen gab sie nach und sagte sich, sie wolle nur ein paar Minuten der Müdigkeit nachgeben und dann zurück gehen, bevor sich jemand noch Sorgen machte.

Noah


Nach ein paar Stunden kamen die Eltern endlich wieder und ich konnte aufstehen. Sie sahen beide glücklich aus. Das war wohl mal wieder bitter nötig gewesen. 
"Die beiden Schlafen.", sagte ich. "Hat alles so weit gut geklappt. War nur etwas schwierig sie ins Bett zu gekommen."
Ist es immer.", grinste mein Boss und schlug bei mir ein. "Danke Noah. Du hast uns gerettet." Er kramte aus seinem Geldbeutel einen 50er raus, was meiner Meinung nach viel zu viel war. So viel Geld hatten die auch nicht, aber er bestand darauf. Er würde es mir auch nicht von Gehalt abziehen. Am Ende war ich ganz zufrieden auf dem Weg nach Hause.

Als Jenna wieder wach wurde, war sie bei sich im Bett, sie wunderte sich, wie sie hergekommen war, doch Camille saß neben ihr und sah sie an. "Wir haben dich auf einer Bank gefunden, Liz hatte sich nach einiger Zeit Sorgen gemacht und wollte nach dir suchen ... War wahrscheinlich doch nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas," seufzte sie und stand auf.
"Ich war auf einmal nur so müde," meinte Jenna entschuldigend, sie hörte Liz und Jules draußen schnell und abgehackt reden. "Tut mir leid, hab euch wohl den Abend verdorben," meinte Jenna bedrückt.
"Mach dir darüber keine Sorgen, du mujßt in der nächsten Zeiut nicht raus, keine Sorge," meinte Camille und ihr Ton ließ keine Widerrede zu, was schon eigenartig genug war, da Jenna auch nicht scharf drauf war, rauszugehen, dies also für sie nicht schlimm war.
"Es scheint, als hätte ein Vampir deine Spur aufgenommen, du wurdest gebissen, die Müdigkeit wurde von einem Gas verursacht, dessen Reste wir noch gefunden haben," meinte Camille dann und Jenna zuckte zusammen, wie automatisch fuhr ihre Hand zu ihrem Hals, an dem ein Verband mit Pflaster zu spüren war.

Noah


Ich spürte, dass was nicht stimmte mit Jenna auf meinem Heimweg. Ich wusste es einfach. Vielleicht lag es an der Prägung oder sonst was, aber sobald mich das Gefühl überkam rannte ich den Rest der Strecke bis zu Jennas Haus. 
Liz und Jules standen vor der Haustür. Ich starrte sie eine Weile an. Ich konnte Jennas Blut riechen. Eine frische Wunde. Überall. Selbst hier draußen. Mir wurde fast schwindelig, so süß war es. Ich hielt mir die Hand vor die Nase.
"W...was ist passiert?!", fragte ich sie beiden. "Ist sie verletzt? Ist irgendwas?"

Jules sah Noah verwundert an. "Wolltest du nicht auf irgendwelche Kinder aufpassen," fragte er ihn und musterte ihn kritisch. Charlie kam von drinnen und stellte sich so vor die Tür, daß Noah nicht durchkonnte, fixierte ihn mit stechendem Blick.
"Sie ist gebissen worden, wir wissen nicht von was oder wen, Camille kümmert sich gerade um sie," sagte Liz knapp

Noah


"Das habe ich auch. Ich bin fertig. Und ich bin unterwegs nach Hause, da spüre ich, dass was mit Jenna nicht stimmt." Ich sah zu Liz. Sie wusste doch was Sache war. Von was sollte sie schon gebissen worden sein. Von irgendeinem verfluchten Vampir natürlich.
"Aber sie sie kommt klar oder?", fragte ich Liz und ignorierte Charlie. Da war ich einmal nicht da dann so was. Ich hätte mich selbst Ohrfeigen können, ich konnte gerade aber auch nicht sonderlich klar denken.

"Dann würde ich dir auch raten, nach Hause zu gehen, du kannst hier gerade eh nichts machen," meinte Jules. "Solange Camille bei ihr ist, läßt die dich eh nicht mit Jenna reden, vielleicht war es auch nur ein Hund oder eine Katze, was soll hier schon großartig anderes unterwegs sein, bleib ruhig, gegen Tollwut impfen ist nun wirklich kein Drama, viel Blut hat sie auch nicht verloren, also mußt du dir keine Sorgen machen," grinste er.

Noah


"Ich fürchte das war was größeres. Sag ihr nicht, dass ich hier war okay? Das würde sie nur beunruhigen." Ich hielt die Luft an. Zumindest schien alles okay, sie war in Sicherheit. Das war alles, was zählte in diesem Moment.
"Gute Nacht euch.", mit den Worten machte ich mich davon. Erst ein ganzes Stück weiter war die Luft nicht mehr stickig und süß. Zuhause versuchte ich runterzukommen, um zu schlafen.

"Da du nicht dabei warst, kannst du das ja wohl kaum wissen, es sei denn, du hast was gesehen, dann würde ich dich bitten, Näheres darüber zu sagen," Jules Tonfall war nun deutlich schärfer und er sah Noah aufmerksam an, sie konnten nun wirklich jeden Hinweis gebrauchen. "Ansonsten halte dich mit solchen Sachen zurück," fügte er noch hinzu und ging dann mit Liz und Charlie ins Hasu zurück.

Noah


Ich bekam trotzdem kaum ein Auge zu. Ich musste an Jenna denken. Ob es ein Black gewesen war? Aber Camille wusste sicher Bescheid.
Meine Mutter warf mir einen besorgten Blick zu, aber ich rückte nicht mit der Sprache raus. Auch auf.der Arbeit war ich heute eher wie ein Zombie, der automatisch seine Aufgabe verrichtete. Ich war mit Gedanken bei Jenna.

Camille blieb bei Jenna sie wollte sie jetzt nicht alleine lassen, da sie nicht wußte, wie der Biß sich auswirken würde. Ob sich Jenna nun verwandelte, war die Frage, die anlagen hatte sie ja zumindesrt dafür, da Finn ebenfalls ein Vampir war und Menschen mit den anlagen hatten da eine größere Chance, sich in einen Vampir zu verwandeln. Größtenteils schlief jenna jedoch, nur manchmal wurde sie wach und klagte über Kopfschmerzen. Die Wunde an sich war recht tief, doch hatte sie kein wichtiges Blutgefäß getroffen.

Noah


Nach der Arbeit machte ich mich sofort auf den Weg zu Jennas Haus. Welcher Vampir sie auch gebissen hatte, hoffentlich machte sie keine Verwandlung durch. Hoffentlich. Die Schmerzen sollte sie nicht haben. Heute war kein Jules da, denn der schien wirklich nichts zu wissen.
Ich klingelte und wartete ungeduldig. Ich wollte zu ihr.

Camille stand auf, als sie es klingeln hörte, Charlie war ihr auf den Fersen, als sie die Tür öffnete.
"Du kommst nicht gerade zum besten Zeitpunkt, Noah, bitte laß Jenna ein paar Tage Zeit, um sich zu erholen," sagte sie bestimmt und machte die Tür dann wieder zu, noch ehe er reagieren konnte.

Noah


Das konnte doch nicht ihr ernst sein!
Ich trommelte gegen die Tür. "Hey lassen Sie mich reim Camille. Was ist mit ihr?" Ich gab es auf und sank zu Boden. Ich würde noch bekloptt werden vor Sorge und ich hatte nicht einmal das Recht reinzugehen und sie zu unterstützen, falls es so weit kam. Hoffentlich kam sie durch. Ich erhob mich taumelnd.

Camille reagierte nicht weiter auf sein Klopfen, sie saß wieder an Jennas Seite, Charlie stand noch bei der Tür und knurrte sie drohend an, blieb dort wie eine Staue stehen und rührte sich nicht von der Stelle.
Jenna schlief in den nächsten Stunden ununterbrochen durch, sie wurde erst wach, als es Nacht wurde und der fast volle Mond aufging, in drei Tagen würden sie Vollmond haben, der jetzt schon recht kräftig ins Zimmer schien. Camille gab ihr ein wenig Wasser und etwas Beruhigendes, dann schlief sie wieder ein.

Noah


Noch immer konnte ich Charlies knurren hören. Ich hätte die Tür locker aufbrechen können, aber ich fiel jetzt schon zu sehr auf, auch wenn es mir egal war, ob Charlie mich angriff.
Aber selbst mir war klar, wie verdammt unvernünftig das war. Resigniert machte ich mich auf den Rückweg. Zuhause verkroch ich mich auf meinem Zimmer, bis meine Mutter mich nach unten rief. Sie sah mir an, dass etwas immer noch nicht stimmte und als ich ihr doch die Lage schilderte, wurde ihr Blick nur noch besorgter.
"Noah. Gib der Sache etwas Zeit. Ich bin mir sicher Camille, weiß, was sie tut."
"Ich will bei ihr sein. Ich will ihr helfen.", unterbrach ich sie. Warum hielt sie mich davon ab.
"Noah. Es gibt nichts, was du tun kannst. Bleib ruhig. Wenn sie dich braucht wirst du da sein.."
Ich ließ resigniert die Schultern hängen. Ich konnte ja nur abwarten.

Am nächsten Tag löste Liz Camille ab, sie konnte nicht noch einen Tag frei machen, ohne daß es auffiel, doch war Jenna soweit stabil, daß man nicht mehr großartig etwas tun mußte oder konnte. Die juunge frau setzte sich schweigend neben Jennas Bett, Charlie an ihrer seite und sie sahen, daß Jenna hin und wieder kurz wach wurde. Als sie eine Zeitlang länger wach war, half Liz ihr, sich aufzusetzen und machte ihr ein wenig Brühe war, welche Jenna mühsam herunterwürgte, das Brennen im Hals wollte nicht aufhören, als hätte sie sich eine Erkältung eingefangen, aber sie hatte anscheinend ja auch eine ganze Weile in der Kälte gesessen, also war dies auch kein Wunder.

Noah


Wieder war ich nicht ganz bei der Sache. Ich verrichtete meine Arbeit, weil ich musste und bekam es hin, das war alles.
"Alles in Ordnung mit dir, Noah?", fragte mein Boss mich, doch ich schüttelte den Kopf. "Alles bestens."
Dabei blieb es, weil ich ihm unmöglich die Wahrheit sagen konnte. Ich hatte noch ein paar Mal versucht zu Jenna zu gelangen, aber mir wurde nicht einmal die Tür geöffnet. Auch nicht in den nächsten Tagen.

Camille und Liz achteten in den nächsten Tagen auf Jenna, es war rund um die Uhr jemand bei ihr, auch wenn Liz sich dafür freinehmen mußte, Camille konnte dies nicht durchbringen und mußte arbeiten.
Die Wunde verheilte recht gut, Camille wußte nicht, ob das gut oder schlecht war, bei einem Vampir wäre sie schon längst nicht mehr zu sehen, doch war weit weniger von ihr noch sichtbar als bei einem normalen Menschen. Irgendetwas ging in Jennas Körper vor, nur wußten beide nicht was. Jenna selbst traute sich nun gar nicht mehr nach draußen, sie scheute sich schon, aus dem Fenster zu sehen, immer in angst, daß derr oder diejenige vorbeikam, ihr Zimmer blieb die ganze Zeit verdunkelt.