Die Verblendung

"Ich habe nicht nur deswegen abgeraten. Entscheidend war auch unser Gesporäch im Schloß, falls du dich noch daran erinnerst. In dem du dich ja als so fähig zu allem bezeichnet hast und davon überzeugt warst, eine hervorragende Arbeit in der Wache leisten zu können. Und es ist auch schon wieder sehr anmaßend von dir zu sagen, daß du nicht genug Erfahrung hast, du hast nämlich gar keine, junger Mann. Und Leute mit null Erfahrunmg, die sich überschätzen, können wir eben nichts anfangen," winkte Finn ab.
"Du konntest nicht einmal wie die Wache einem Feind gegenüberstehen, du kannst nicht eine einzige Technik der Wache und hattest trotzdem dieses Bild vor Augen, alles zu können. Ich nehme nurt Leute in die Wache auf, auf deren Wort ich mich blind verlassen kann und allein daran scheiterte es schon bei dir. Das sind die Gründe, warum du nie in der Wache sein wirst."

Gabriel

"Ich verstehe.", sagte ich leise.. Ich hatte in einem Test versagt und ich wusste nicht einmal, dass es ein Test war. Nicht wirklich. Weil ich mich selbst überschätzte.
"Ich habe keine Erfahrung.", wiederholte ich. Das musste ich mir einbrennen. Ich hatte keine Erfahrung. Ich wusste nichts über diese Welt des Grafen und die Arbeit. Also musste ich mich auch so verhalten. Vielleicht konnte ich dann ja was lernen und mehr wissen. Aber momentan hatte ich eben keine Erfahrung.
"Ich wollte nur selbstbewusst klingen. Das war falsch. Ich hätte mich nicht anders zeigen sollen, als ich bin. Ich dachte immer ich kann kämpfen, aber es ist nicht das Gleiche. Das weiß ich jetzt.", sagte ich leise.

"Selbstbewußtsein und Selbstüberschätzung sind verschiedene Dinge, die man auch unterschiedlich angehen sollte. Ich habe dich gesehen, bevor du in das Heim gekommen bist und so wie du auf mich und auch auf alle anderen gewirkt hast, war da nicht viel Selbstbewußtsein vorhanden. Und ich glaube nicht, daß du einen Grund hattest, innerhalb eines Jahres so viel Selbstbewußtsein aufzubauen, daß dies gerechtfertigt sein könnte. Das Einzige, was du wußtest war, wie die Wachen den Grafen vertteidigt haben und wie man dagegen angeht, nicht wahr? Man hat dir also beigebracht, gegen die Taktiken der Wachen anzukommen, was noch lange nicht heißt, daß du die Taktiken der Wachen selbst ausüben kannst, ohne sie vorher einmal praktisch angewendet zu haben. Das meinte ich damit, daß du keine Erfahrung hast. Das, was sie euch beigebracht haben ist nichts, was die Wachen trainiert haben," erklärte Finn ihm ruhig.
"Deswegen bist du in der Wache nutzlos, ich dachte, das hast du spätestens beim Training der Wachen gesehen. Und trotzdem warst du überheblich genug, mir zu sagen, daß du das alles kannst. ICh weiß nicht, ob du wirklich kämpfen kannst, das, was ich bisher bei dir gesehen habe, war nicht sonderlich überzeugend gewesen."

Gabriel

Ich nickte. "Selbstbewusstsein ist echt. Und es ist schwierig nicht überheblich zu werden. Ich denke ich lerne viel, aber es ist noch nicht genug.", sagte ich leise. Ich musste mehr lernen, damit ich nicht so war wie gestern vor Loba.
"Ja. Ich kenne die Techniken nicht. Ich dachte ich kann sie schon lernen. Aber so einfach ist das sicher nicht. Bestimmt brauche ich noch Zeit, um irgendwie überzeugend zu sein." was war Stärke schon? Darauf kam es auch nicht an. Zumindest nicht so, wie ich es gelernt hatte.

"Du wirst erst mal mit deiner Arbeit genug zu tun haben, also zerbrich dir nicht den Kopf über Dinge, die dich nicht betreffen. Deine Arbeit im Schloß wird wenig mit Vampiren zu tun haben, so viel kann ich dir schon sagen. Du wirst eher mit Menschen in kontakt kommen, für den Grafen selbst wirst du erst einmal nicht arbeiten, immerhin müssen wir erst sehen, in wieweit du uns wirklich von Nutzen sein kannst," Finn klang nicht sonderlich überzeugt.
"In deinem Job ist Selbstüberschätzung völlig fehl am Platz, du wirst erst weiterkommen, wenn du diese Unart abgelegt hast, da diese in deinem richtigen Job eher dein Leben gefährdet und tot hast du keinen Nutzen für uns."

Gabriel

Ich nickte. "Okay." ich konnte später noch darüber nachdenken. Vielleicht gab es irgendwann ja eine richtige Chance. Aber darum ging es nicht. Es ging darum 100 Prozent zu geben, egal, was ich tun sollte. Und das würde ich tun. Finn klang so, als würde er nicht denken, dass es eine gute Idee war mich einzustellen. Also musste ich mir umso mehr Mühe geben, um ihn und den Grafen nicht zu enttäuschen.
"O..okay. Ich weiß Bescheid." tot. Also war es wohl gefährlich.

"Du wirst einen der Diener an die Seite bekommen, falls du Hilfe brauchst oder du fragen hast. Ich denke, das ist schon ein großes Entgegenkommen unsererseits und wird dir hoffentlich Demut und Zurückhaltung beibringen. Fürs Erste wirsst du dich um das Wohlergehen eines gastes auf dem Schloß des Grafen kümmern, wir werden sehen, in wieweit du datzu in der Lage bist. Dieser Gast weiß auch darüber Bescheid und wird dich genauestens beobachten, also wüerde ich dir raten, deine Sache gut zu machen," meinte Finn.
"Gäste sind in den augen des Grafen wichtiger als er sich selbst sieht und deswegen wirst du wohl wirklich zeigen müssen, was deine 100 Prozent Leisung, mit denen du so geprahlt hast, wert sind."

Gabriel

Ich nickte. "Danke." Ich hatte viele Fragen, aber ich hielt mich zurück sie zu stellen. War bestimmt besser so. Ehrlich gesagt hatte ich das Gefühl es wurde immer nur schlimmer, wenn ich anfing zu reden. Finn selbst war deshalb so drauf. Er misstraute mir und klang so, als würde er nicht wollen, dass ich beim Grafen arbeitete, nur weil ich den Mund aufgerissen hatte und geprahlt hatte. Oder zumindest wirkte es so.
Es war nur komisch, dass ich Gäste betreuen sollte. Ausgerechnet ich. Das verstand ich nun wirklich nicht. Und weshalb das lebensgefährlich war, auch nicht. Vielleicht war das gar nicht der eigentliche Job.

"Wie gesagt, ich hatte nichts damit zu tun. Ich werde dich in den nächsten Tagen ins Schloß bringen, der Graf wird noch weiterhin hier bleiben. Aber ich denke, man wird dir genügend aufgaben geben, daß du über ihn nicht weiter nachdenken wirst. Soweit ich weiß, bekommst du eines der Dienerzimmer zur Verfügung gestellt, solange, bis man sich anders entscheidet. Lerne aus dem, was man dir dort beibringt, es könnte später überlebenswichtig für dich sein," riet ihm Finn mit unbewegter Miene.
"Soweit ich informiert bin, wird Anca sich darum kümmern, daß du dich im Schloß soweit zurechtfindest. Sie ist nicht sonderlich begeistert über diese Aufgabe, aber sie ist die Einzige, der der Graf in dieser Sache Befehle erteilen wird."

Gabriel

Ich sah in kurz überrascht an, als er Anca erwähnte. Jetzt musste ich mir umso mehr Mühe geben mit allem. Aber dann kam mir in den Sinn, dass das blöd war, denn die Mühe musste ich mir nicht für sie machen, sondern einfach genrell eigentlich. Ich konnte mir vorstellen, dass sie nicht begeistert war darüber mich zu sehen und für mich zuständig zu sein.
Ich nickte erneut. "Gibt es etwas Besonderes, was ich mitnehmen sollte, an Kleidung oder so.?", fragte ich ihn. Ein Dienerzimmer. War ich dann so was wie ein Diener? Ich hatte einen Ort zum Schlafen und wenn ich noch was zu Essen bekam, dann war das wirklich super dann und das ohne Bezahlung.

"Du kannst an Privatkleidung mitnehmen, was du willst, solange man es tragen kann und keine Tonne wiegt. Du allein bist für dein Reisegepäck verantwortlich, also schätze gut ein, was du brauchst und was nicht. Du wirst nicht sonderlich viel Stauraum in deinem Zimmer haben, als Schrank gibt es dort nur einen kleinen Schrank mit drei oder vier Schubladen, das sollte fürs Erste an Unterbringungsmöglichkeiten genügen," erklärte Finn ihm weiter.
"Die offizielle Arbeiotskleidung bekommst du dort, damit man dich glerich erkennt, es ist ausgeschlossen, daß du dir die Kleidung, in der du arbeitest, aussuchen kannst. Je nach Art der Bediensteten wechselt die, ebenso nach Dienstrang. Aber das wird dir im Schloß alles noch einmal erklärt werden, merke es dir gut, bisher mußte man es allen nur einmal erklären und ich denke, daß es dabei bleiben sollte."

Gabriel

"In Ordnung." ich nickte. Dann wusste ich Bescheid. Ich hatte einen ganzen Schrank voll Kleidung, aber eigentlich reichte das, wS ich eingepackt hatte mir auch schon völlig aus. Ich hatte die Sachen eingepackt, die mir am besten gefielen von Kims Kleidung, die er ausgesucht hatte.
Ich fragte mich auch, welches Arbeitskleidung ich tragen musste. War es wie der Diener, der mir Essen gebracht hatte im Schloss? Vielleicht hatte dieser ja eben einen ganz anderen Rank dann.

Finn erhob sich. "Gut, dann weißt du über alles Wichtige Bescheid. Ich werde dir sagen lassen, wenn es soweit ist, aufzubrechen," er nickte ihm noch einmal zu, noch immer war sein Gesicht und seine Haltung ausdruckslos.
"Hast du noch Fragen oder kann ich dich jetzt allein lassen," wollte er noch wissen.

Gabriel

"Ich denke das waren alle Fragen. Sicher werde ich den Rest noch lernen.", ich senkte den Kopf und nickte leicht.
"Danke Sir.", sagte ich leise.
Ich wusste ja, er tat das sicher nicht einfach nur, sondern nahm sich extra die Zeit, obwohl er bestimmt noch wichtigeres zu tun hatte.

Finn verschwand aus der Küche und machte sich auf den Weg zum Grafen, um ihm Bericht zu erstatten. Dracula hörte sich die Ausführungen gelassen an und nickte diese dann ab, viel mehr konnten sie zu dem Zeitpunkt auch nicht tun.
"Wir werden sehen, wozu er in der Lage ist, es wird sicher nicht leicht werden," meinte Finn und der Graf nickte leicht. "Er hat nur diese eine Chance, auch wenn wir ihn brauchen, heißt das für ihn nicht, daß er eine Sonderbehandlung bekommt. Das sollen alle, die in Zukunft mit ihm zu tun haben auch wissen," meinte er, er konnte sich sicher sein, daß Finn dies den anderen auch genau so sagen würde, auf den Vampir war da Verlaß.

Gabriel

Ich sah Finn hinterher. Jetzt war es wohl fest. Ich würde weggehen und mich um Gäste kümmern. Ich verstand wirklich gar nichts. Aber das würde ich schon irgendwann. Hoffentlich.
Ich aß mein Frühstück zuende. Was anderes konnte ich auch nicht wirklich tun. Vielleicht sollte ich nochmal nach Loba oder Kim sehen. Oh ich hätte nach Kim fragen sollen, als Finn noch da war. Aber ich hatte es vergessen.

Finn ging zurück in den Stall, das unheimliche Pferd war sxchon zu hören, als er diesen betrat, als hätte es den Vampir schon gespürt. Wieder bekam es eine Flasche Blut zu trinken, welche es gieriig leerte. Ein zufrieden wirkendes Grummeln war aus seiner Kehle zu hören, und es sah Finn durchdringend an, als es die Tränke geleert hatte.
"Schon gut, du kommst hier blad wieder raus," meinte finn und das Pferd schnaubte, als hätte es ihn genau verstanden.

Creepy Pferd. Zumindest kein Einhorn
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Gabriel

Es war alles bereit. Meine Tasche war gepackt. Ich hatte nicht viel zu tun, außer nachzudenken. Ich schlenderte durch die Stadt in der Hoffnung doch irgendwo auf Kim zu treffen. Es war etwas milder als Gestern. Das Atmen tat nicht länger vor Kälte weh. Und doch war es noch kalt genug, dass man fror, wenn man nicht einen Mantel trug. Die Straßen wirken leer und kühl. Nicht anders als an anderen Tagen.

Nö, aber wenn schon Halloween ist, dann auch hier^^
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Finn ging wieder aus dem Stall, um Luca zu finden. Mit dem im Vergleich zu ihm noch jungen Vampir verband ihn seit dem ersten Treffen, als Luca noch einen anderen Namen hatte und noch ein Mensch war, ein tiefes Vertrauen, denn Luca war der Erste gewesen, der ihm völlig angstfrei begegnete und allein dafür war Finn ihm dankbar.
Er fand den sohn des Grafen in der Nähe eines alten Spielplatzes sitzen, in verschiedene Notizen vertieft. Immerhin war Luca auch nicht zu seinem Vergnügen hier, daß sein Vater ebenfalls anwesend machte, sportnte ihn noch an, da er von diesem gewohnt war, daß er sehr erfolgsorientiert war, sowohl was seine Familie und seine Arbeitskräfte betraf. Und bisher jatte sich niemand gewagt, den Grafen mit voller Absicht zu enttäuschen,denn jeder wußte, daß es die letzte Enttäuschung sein konnte, die er erlebte, bevor der Graf seine Macht geltend machte.

Schaurig
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Gabriel

Ich ging noch eine Weile umher und ging dann weiter zum Friedhof.. Die Papierrosen lagen dort immer noch. Ich setzte mich gegenüber von Alexanders Grab. Vielleicht würde er mir Kraft geben für die kommende Arbeit. Er musste wirklich so gut gewesen sein, wenn der Graf ein Ehrengrab für ihn hatte bauen lassen. Das war schon krass. Ob ich diese Stärke haben würde. Ich durfte den Grafen nicht enttäuschen, sonst war es vorbei mit der Arbeit. Vor allem da nicht mal Finn an mich glaubte. Ich seufzte leise.
"Wie hast du das gemacht.", murmelte ich leise.

Die Pferde sind aber nicht in der scheune, wir hatten das doch schon, daß der Stall immer abgeschlossen für Fremde ist

Überarbeitet

Leise unterhielten sich die beiden Vampire, beide über die Notizen gebeugt. Eine vage äußerliche Ähnlichkeit war zwischen ihnen zu erahnen, auch wenn Luca deutlich weichere Gesichtszüge hatte als Finn, ihm war ein fast noch jugendliches Aussehen zuteil geworden, während Finn zwar auch noch sehr jung, aber allein schon durch seine Art deutlich reifer wirkte. Doch war man besser daran, sich davon nicht täuschen zu lassen, denn auch Luca hatte in den letzten Jahrhunderten dazugelernt, nachdem man ihm die Möglichkeit gegeben hatte, sein kindliches Aussehen loszuwerden, um den ihm gebührenden Respekt zu erhalten.
Finn kannte sixh zwar mit der Mauerkonstruktion nicht aus, aber er hatte die Taktiken verschiedener armeen äußerst präzise studiert und verinnerlicht vom Zeitpunkt der ersten schriftlich festgehaltenen Kriege bis zur heutigen Zeit. Deswegen konnte er die Schwachstellen der Mauern noch anders einschätzen und war Luca somit eine große Hilfe.

Gabriel

Ich schloss die Augen. Ich war so müde, konnte aber nicht schlafen. Seit dem Gespräch mit Loba verfolgten mich Bilder von Jeremiahs Tod wieder. Alles verschwamm und mir kam es so vor als hätte ich ihm den Dolch reingerammt und nicht Aaron. Und dann sah ich es ganz genau vor mir. Vorher hatte ich das nicht getan. Es war wie die Erinnerung eines anderen, aber jetzt sah ich es vor mir. Es war meine Schuld. Nicht die von jemand anderem. Bei weitem nicht. Meine Schuld und meine Verantwortung. Die ich auch für Jeremiah gehabt hatte. Loba wusste das.

Loba machte sich daran, das Abendessen für die anderen zu kochen, sie fand Gabriel nicht in der Küche vor, als sie aus der scheune kam, aber dieser hatte sicher auch mit Packen oder anderen Sachen zwecks seiner abreise zu tun, da wollte sie ihn auch nicht stören oder im Wege sein.
Wie immer kochte sie einen Eintopf, das festliche Essen von gestern war in ihren Gedanken fast so, als hätte es vor Ewigkeiten stattgefunden.
Aber sie besann sich auf ihre aufgabe hier, immerhin wollte sie auch keinen der Vampire gegen sich aufbringen, da sie draußen auch nicht gerade sicher war und den Schutz der Stadt brauchte.
Als sie mit dem Essen soweit fertig war, daß es nur noch kochen mu´ßte, zog sie sich auf ihr Zimmer zurück, um ein wenig zu lesen.