Die Verblendung

"Ah ja ist weit weg die Gallerie. Es geht um Mode aus recycelten Materialien. Es wird auch eine kleine Show geben, habe ich gesehen." erzählte Julian ihm.
"Ich bin mir sicher sie werden sich freuen. Aber noch mehr wenn du kommst, Amun vermisst dich schon.", Julian zog sich sein Hemd über und begann es langsam zuzuknöpfen. Es war ein bisschen eng geworden, aber er wollte nicht schon wieder nach einer neuen Uniform fragen, das war ihm unangenehm. Aber das spannte doch schon.
" Ah fuck! ", entfuhr es ihm, als ein Knopf abflog. Er bückte sich, um ihn unter der Bank zu suchen.

"Also Mode ist für mich ziemlich sterbenslangweilig, egal, wus was die ist. Selbst wenns Pelz wäre und terures Leder und son Kram könnteste mich damit nicht vom Hocker hauen. Sorry, da mußt fu wohl alleine hin, da bin ich raus," wehrte Thomas ab, von Mode verstand er null und interessierte sich auch nicht dafür. Er zog an, was zusammen paßte und damit hatte es sich für ihn auch schon.
"Hätte gar nicht gedacht, daß du dich ausgerechnet für Mode interessierstm aber gut. Jedem das seine, ist ja nix Schlimmes dabei."

Julian kletterte unter der Bank hervor und hielt den Knopf hoch. Er steckte ihn in seine Hosentasche.
"Ja es geht auch darum dass man kein Pelz und Leder benutzt möglich. Besonders Pelz, das ist grausam und veraltet. Dort haben sie zum Beispiel Pelz aus alten Plastikflaschen gemacht. Hab ich auf der Website gelesen." Julian war von der Sache ziemlich begeistert.
" Ja schon. Ich finde das halt cool, man kann sich ausdrücken durch Kleidung. Es ist ein Statement. Deine Persönlichkeit." Er zog sein Jackett und dann seinen Parker über.
" Na dann Alter, ich hau ab. Wir sehen uns die Tage." Julian hob die Hand zum Abschied.

"Keine Ahnung, was die Leute gegen Pelz und Lefder haben, aber gut, ist halt deren Ding. Ich find daran jetzt nichts grausam oder veraltet, das ist für mich einfach nur ne Komplettverwertung vom Tier. Wäre doch doof, wenn du die wegen dem Fleisch schlachtest und den Rest einfach wegschmeißt. Im Grunde recycelst du damit ja dann auch, weil du neue Sachen draus machst," Thomas verstand diesen ganzen Hype nicht, daß man sich neue DFinge ausdachte, um im Prinzip trotzdem auf den gleichen abfall zu kommen von der Menge her. Aber das war nicht sein Problem, Pelz würde er nicht tragen, weil es nicht sein war, aber gegen Leder würde er nichts sagen.
"Wenn du kein Geld hast für deine Klamitten, dann haste immer gleich den Stempel aufgedtrückt, daß du arm bist. Leute, die dadurch n Statement setzen wollen, finde ich affig, um ehrlich zu sein. Die schließen damit uns völliog aus, weil wir halt nicht immer kaufen können, was uns gefällt. Und schauen dann auf uns runter, ist doch scheiße," war seine Meinung dazu, er trug halt nicht S_econd Hand, um seine Persönlichkeit auszudrücken, sondern weil es eben billiger war.
"Aber gut, Leute wie du können das halt anders sehen, ich versteh schon," er verabschiedete sich knapp und machte sich dann auf den Heimweg.

"Oh ich mein wenn man eh Fleisch isst und dann das Ledee verwendet, dann ist es ja irgendwie okay. Aber Pelz. Tiere werden einfach dafür gezüchtet und getötet. Ist doch grausam." Sie wurden nur für ihr Fell getötet und das war nicht mal irgendwie nachhaltig.
"Okay.", Julian versuchte Thomas Perspektive zu verstehen. "Aber du kannst doch auch Second Hand Sachen kaufen und die so Stylen, wie du willst. Ich wollte nicht auf dich herabsehen. Versteh mich bitte nicht falsch." er hatte das Gefühl er hatte Thomas irgendwie beleidigt. Jedenfalls reagierte dieser auf einmal ziemlich abweisend. " Ist doch in Ordnung. Funktional ist gut.. " aber da war Thomas auch schon gegangen. Julian seufzte leise. Manchmal vergaß er doch, dass sie in unterschiedlichen Welten lebten. Er versuchte das nachzuvollziehen. Für Julian waren solche Dinge eben normal. Er war in London aufgewachsen. Mode war eine große Sache hier und er identifizierte sich damit egal ob es Second Hand war oder nicht, aber das musste Thomas nicht tun. Wahrscheinlich war er da anders aufgewachsen. Er versuchte sich nicht zu viel daraus zu machen und verließ ebenfalls das Center.

"Tiere werden auch für Fleisch gezüchtet und getötet, wo is da genau bei dir der Unterschied? Ist doch egal, was du am Ende vom Tier benutzt, die Züchtung is trotzdem da," Thomas sah da nicht wirklich einen Unterschied.
"Fell, Leder, Fleisch, Milch ... wenn du wirklich dagegen bist, wie Tiere gehalten werden, dann müßteste ganz auf alles verzichten, alter. Anosten ist das nur heuchlerisch und man will sich wichtig machen, weil man das eine verteufelt, das andere aber nicht. Und komm mir nicht damit, daß es irgendwelche Grauzonen da gibt, so nen Blödsinn hör ich auch so schon oft genug, schönreden kann man sich alles," Thomas hatte nichts dagegen, wenn man auf Leder und so was verzichtete, das aber dann auf die Zucht zu werfen und trotzdem überzüchtetes Fleisch zu essen, fand er einfach nur dumm.
"Second Hand kannste nicht so stylen wie du willst, das kostwt dann auch Geld, Mann. Und nur n Loch in eine Jeans zu svhneden, weil es alle tragen, ist für mich kein Styling, sondern Zerstörung und sieht nicht mal gut aus. Vor allem, was für ne Art Person willst du darstellen, wenn du in zerissenen Klamotten ankommst? Coll und gefährlich? Sorry, aber ich versteh solche Leute nicht, aber muß ich ja auch nicht. Ich trag, was ich mir leisten kann und damit fertig," damit war das Thema für Thomas durch.
Thomas konnte nicht verstehen, warum Julioan von allen Trends irgendwie ein bischen mitmachte, was ihm gerade paßte, es aber nicht so durchzog, daß es einen Sinn hatte in seinen augen. Aber das war auch seine Sache letztendlich

Julian dachte lange über Thomas Worte nach. Heuchlerisch wollte er nicht sein. Heuchlerisch. Er hatte schon lange darüber nachgedacht kein Fleisch mehr zu essen. Aber bis jetzt hatte er es nicht durchgezogen, weil er es mochte und Protein war wichtig. Aber irgendwo hatte Thomas recht. Es war Heuchlerisch. Man konnte nicht gegen eins sein und das andere unterstützen, indem man es kaufte oder ignorierte. Er hatte doch auch seine Prinzipien. Er setzte sich unterwegs seine Kopfhörer auf und hörte wie immer Musik. Vielleicht sollte er Veganer werden. Er sah an sich herab, aber scheiße er Trug Lederstiefel heute.

Thomas konnte sich denken, daß seine Meinung weit von der seines Freundes entferntr war, vielleicht zu weit. Aber er war noch nie ein Ja-Sager gewesen und wollte auch zu keinem werden, weswegen er sich zu solchen Saxhen immer einen Kopf machte und sie hinterfragte.
Er wußte auch, daß er damit Julian meistens nervte, aber wenn dem das zu viel war, dann war es auch dessen Problem und nicht seins. Nur weil Julian sich über solche Dinge nicht so viel gedanken machte, würde Thomas es auxh weiterhin tun.

Julian schloss sich in seinem Zimmer ein und machte eine exzessive Recherche zu Veganimus, obwohl er Hausaufgaben zu tun hatte. Nachdem er die dritte Doku gesehen hatte, war ihm der Appetit Fleisch zu essen entgültig vergangen. Er kam zu dem Schluss, entweder er musste selbst schlachten oder gar nicht. Und dazu sah er sich momentan nicht in der Lage. Aber das bedeutete auch, dass er seine Ernährung umstellen musste. Das war alles etwas kompliziert. Er machte unglaublich viel Sport und aß unglaublich viel. Aus dem Grund versank er noch mehr in seiner Recherche.
Als er seinem Onkel von dieser Entscheidung erzählte, kassierte er nur einen verwirrten Blick. "Tu, was du nicht lassen kannst.", meinte dieser schließlich. Julian war mehr als erschüttert über den Gedanken kein Sushi mehr zu essen und kein Fisch im Allgemeinen. Aber er hatte auch eine Doku über Fischzucht gesehen. Es war auch nicht sonderlich schön.

Thomas hatte an dem Abend noch genug zu tun und dachte nicht weiter über das Gespräch mit Julian nach. Immerhin waren bald die Feiertage ran und da mußte er noch mal ranklotzen, in der Schule wollte er auch nicht zurück bleiben, immerhin galt es, den abschluß so gut wie möglich hinzubekommen.
Er bekam von Ann und Claire noch eine Nachriht, daß das mit dem Hof am Wochenende klarging, so daß es nur noch einigermaßen gutes Wetter werden mußte, damit das ein produktiver Tag wurde.

Über Weihnachten war Julian in der Schweiz bei dem befreundeten Paar seines Onkels in den Bergen. Er mochte die beiden ziemlich. Sie waren entspannt und sein Onkel war auch entspannter, wenn er dort war. Julian versucht die ganze Zeit für sich selbst zu kochen. Er hatte schon etliche Male Bohnen gegessen. Bohnen kamen ihm schon vom Hals raus. Und er sehnte sich nach dem Braten, den die anderen aßen. Aber dann musste er eben lernen besser zu kochen und so was.
Er schrieb seinen Freunden und gratulierte ihnen zu Weihnachten. Die die feierten jedenfalls. Frohe Weihnachten euch schrieb er auch Thomas unterm Tisch, während er in seinem Eintopf herumstocherte.
"Er sieht tot unglücklich aus.", meinte Anna zu seinem Onkel und sein Onkel schüttelte den Kopf. "Muss er wissen. Ich weiß besser als mich in Julians Entscheidungen einzumischen." Julian verdrehte die Augen.
"Teenager." seufzte sein Onkel nur.

Thomas schickte Julian ein Bild von dem Truthahn, wie er fertig zuibereitet auf dem Tisch stand, inmitten all der andweren Köstlichkeiten, die seine Mutter gezsubert hatte. Durch ddas Geld, was sie auf dem Hof verdient hatten, konnten sie sich das leisten, es war sogar ein Truthahn von diesem Hof, der bei ihnen auf dem Tisch stand.
Thomas Eltern waren darüber richtig froh, das machte das Fest für sie noch schöner, weil sie wirklich mal etwas richtig Festliches auf dem Teller hatten.

Guten Appetit., schrieb Julian. Das hatte Thomas Familie sich verdient. Es sah wirklich sehr sehr gut aus
Er seufzte leise.
"Legst du bitte dein Handy weg. Ich sehe es doch unterm Tisch. Wir sind zum Weihnachtsessen eingeladenen." hörte er seinen Onkel dann sagen.
"Ist doch okay." Anna lächelte milde. Aber Julian nickte. "Sorry. Hast ja Recht." er stand auf und legte sein Handy bei Seite und fokussierte sich aufs Essen. Er würde Thomas ja an Neujahr sehen.

Die Zeit bis Neujahr verging schnell immerhin waren es ja nur ein paar tage. Einen Tag vorher wollte Thomas von Julian noch wissen, wann er wo hinkommen sollte, da er nicht wußte, ob und was dider geplant hatte. Julian hatte ihm versuchert, er würde sichvdarum kümmern, also ließ Thomas seinem Freund da auch gerne freie Hand.

Julian hatte einige Leute zum Feiern eingeladen zu sich nach Hause. Er wollte draußen ein Feuer machen.
Unter anderem hatte er auch Claire und Ann geschrieben, auch wenn er davon ausging, dass sie eh nicht kommen würden. Claire war sicher bei ihrer Familie und Ann die wollte sicher nichts mit ihm zu tun haben. Aber einen Versuch war es wert. Er hatte auch was an Feuerwerk vorbereitet und Thomas gebeten ihm vorher beim Aufbau zu helfen. Er wollte selber was kochen und stand deshalb auch schon den ganzen Tag in der Küche.

Thomas kam rexht zetig an bei Julian, er hatte zwar keinen Plan, was dieser vorhatte, doch hatte er auch nichts dagegen, es mußte ja nicht immer gleich alles offensichtlich sein. AAußerdem war er sich zu hundertzehn Prozent sicher, daß Julian einen Plan hatte, weil der so null spontan sein konnte, das hatte er ja selber zugegeben.
"Bei was soll ich dir jetzt genau helfen," er saß bei Julian in der Küche und trank einen Kaffee, die Hunde langen zu seinen Füßen und kauten geräischvoll die Leckerlis, die Thomss von seiner Mum mitgebracht hatte.

"Du kannst 10 Tomaten schneiden. Und die Auberginen da.", meinte Julian und deutete auf den Haufen Gemüse, der vor Thomas da lag. Er wollte für all seine Freunde kochen heute. Aber das Problem war halt, dass sie alle sehr viel aßen. "Na und dann kannst du mir dabei helfen draußen alles aufzubauen. Ich habe ein paar Leute eingeladen."

"Und wo ist das Fleisch? Oder willst du grillen und das Zeug mariniert schon vor sich hin? Ich meine, das da sind ja jetzt nur Beilagen," Thomas begann, das Gemüse zu schneiden. Von auberginen und Tomaten würdfe er jedenfalls nicht viele sazzkriegen, da war er sich sicher, das sähe auch ein bissschen sehr wenig aus im Ganzen.
"Ich hab von Feuerwerk und so aber keine ahnung, hab so was bisher nur im Fernsehen gesehen, also mußt du mich dann anleiten," grinste er und sah sich das Gemüse genauer an.
"Wie willst du das Zeug denn geschnitten haben, Scheiben, Würfel, Streifen," wollte er dann wissen.

"Wir grillen nicht. Wir essen lieber drinnen. Das Feuer ist nir, weil es draußen kalt ist.", meinte Julian.
"Es gibt kein Fleisch. Aber ich mach gerade Reis. Hoffentlich wird der gut. Und es gibt noch mehr.. Beilagen
In dünnen Streifen bitte. Und dann kannst noch knoblauch schneiden und das mit Olivenöl schichten." er stellte Thomas vier Auflaufformen hin.
"Klar. Ich hab auch keine wirkliche Ahnung
Aber wir schauen ein paar Videos vorher
Passt schon." Julian rührte im Topf rum.

"Du wolltest mich jetzt aber gerade nicht damit trösten, daß es Reis gibt und das das genau so gut ist wie Fleisch, oder? Und ich hatte mich so auf irgend ein Steak oder so was gefreut," seufzte Thomas und begann zu schneiden.
"Und warum gibt es kein Fleisch," wollte er dann wissen. "Ist das zu teuer geworden," was er sich eigentlich nicht vorstellen konnte, da Julians Onkel genug Geld hatte bisher.

"Nein. Also ja, Fleisch ist teuer und es sollte noch teurer sein, wenn du mich fragst. Aber nein, ich esse einfach keins mehr.", meinte Julian. "Deshalb." er tat einen Deckel auf den Topf und machte sich dann daran Gemüse für ein Linsencurry zu schneiden.

"Es sollte noch teuer sein, spinnst du jetzt total? Das ist jetzt nicht dein beschissener Ernst, oder," Thomas sah iohn wütend an. "Fleisch sollte jerzt also nur noch euch Mehrverdienern und High Soviety -Schnöseln verfügbar sein? Und von was sollen wir uns dann ernähren, hm? Brot und Wasser," seine Stimme klang kalt augf einmal und er hatte das Messer zum Gemüseschneiden weggelegt.
"Gemüse ist teilweise noch teuer alsd Fleisch, wovon sollen die Leute dann leben, die sich das nichtr leisten können. Sorry, aber mir ist gerde der appetit vergangen, Mann. Und so egoistisch hätte ich dich echt nicht gehalten so nach der art ich esse kein Fleisch mehr, also haben die anderen Pevh gehabt, weil dies dann hier auch nidht mehr dürfen," Thomas war selten aufgebracht, aber bei diesen worten wurde er richtig sauer.

Julian ließ den Löffel los.
"Okay. Alter was geht. Du kannst doch essen was du willst. Ich mach dir keine Vorschriften." Julian sah ihn verwirrt an. "Und anderen auch nicht. Ihr könnt essen und machen, was ihr wollt." Julian wurde nicht gerne Schnösel genannt, aber das war jetzt nicht mehr Punkt. "Alter, was soll ich denn sagen, ich reguliere auch nicht die Preise auf dem Markt. Ist auch bescheuert, dass Gemüse so teuer ist. Ich denke eben es wäre nicht verkehrt, wenn man den Konsum von Fleisch reduziert und Preissteigerung.." er hielt inne. "Okay. Ich sehe das Problem...ich wollte nicht wie ein priviligierter Schnösel rüberkommen. Mir ist klar, es gibt Unterschiede und dass es momentan keine Lösung ist Preise zu erhöhen von Grundnahrungsmitteln..ich habe nicht richtig nachgedacht bis zum Ende. Ich habe nur eine Seite betrachtet...Aber warum explodierst du so?"

"Nein, können wir nicht, Mann, du zwingst uns hier gerade dein Essen heute auf, ob uns das paßt oder nicht. Du ißt kein Fleisch, also gibt es hweute nur das hier. Ob jeder deiner Leute Auberginen mag, ist dir egal, vioelleicht mögen einige keinen Reis, aber das juckt dich scheinbar auch nicht. Entweder essen wir das, was du uns vorsetzt ohne altzernastive oder wir haben eben Pech gehabt. Das geht bei mir," sagte Thomas noch immer wütend.
"Stimmt, es wäre nicht verkehrt, wenn man die Preise da steigert, weil du es dir auch leisten kannst. Frag mal den Bauarbeiter auf der Straße, der seine Familie irgendwie durchbringen muuß und froh ist, wenn er mal ein Stück Fleisch sich leisten kann. Du kotzt mich gerade so was von an, das glaubst du gar nicht. Der Reichtum deines Onkels ist dir jetzt scheinbar wirklcih zu Kopff gestiegen," er stand auf.
"Warum ich so explodiere? Weil mir dein scheiß Egoismus auf den sack geht, du denkst mal wieder nur an dich und nicht an andere. Deswegen explodiere ich, Alter. Du stellst dich und deine Bedürfnisse in den Mittelpunkt, wir anderen gehen dir dreimal am Arsch vorbei und wenn wir mit dem, was du nicht sagst, nicht klarkommen, bist du gleich beleidigt und fühlst dich unverstanden. Das geht mir auf den Sack, Julian, verstehst du? Diese Sprüche kannst du meinetwegen bei deinen reichen Freunden reißen, wenn ich nicht dabei bin und nicht in der Gegenwart von Leuten, denen das Geld so einfach aus der Tasche fällt. Komm mal wieder auf den Bodfen, Mann. Du hast Glück, daß du nen reichen Onkel hast, denn du bist im Grunde genau so arm wie ich auch. Und das solltest du dir mal vor die Augen führen, es ist das Geld deines Onkels, daß dir deinen Status verschafft, den du hasdt. Den Müll, den du aber gerade redest, kommt aus deinem verblendeten Hirn, dafür kannst du niemandem die Schuld geben. Ich glaube, ich geh dann mal lieber, die Luft ist hier gerade schlecht geworden. Egoismus und Ignoranz stinken ganz schön, aber du riechst es ja scheinbar ganz gerne."

Julian blieb zurück und er gab sich alle Mühe seine Wut herunterzuschlucken. Aber das tat er bei jedem Streit mit Thomas. Am Ende entschuldigte er sich jedes Mal, wenn was los war. Er blieb eine Weile in der Küche stehen, bis er spüren konnte, dass die Wut einigermaßen wegwar. Thomas traf wos wehtat und Julian konnte sich denken, dass er das auch wusste. "Du musst deinen Wert nicht darüber definieren, was andere von dir halten...", sagte er sich leise. Aber Thomas war trotzdem sein bester Freund und er wollte zumindest versuchen ihn zu verstehen. Nach einer Weile ging er ihm nach. Es war eisig kalt draußen heute und Julian spürte die kalte Luft auf der Haut, als er sich neben seinen Kumpel stellte.
"Ich hab vorher gefragt, ob jemand Allergien hat oder ein Problem mit dem Essen. Aber ich hätte dich auch fragen sollen. Ich dachte du hast sicher nichts dagegen. Aber Mann, ich will dir gar nichts aufzwingen. Wirklich nicht." er sah Thomas an." Wenn du Streak willst, ich hole dir ein Steak, ja? " er sah Thomas fragend an. Aber das war ja nicht das eigentliche Problem.
"Was ist los? Ich hab das Gefühl du hast ein Problem mit mir. Es ist doch nicht nur das, oder?" Julian hatte den Eindruck da war noch mehr.
"Ich wollte nicht ignorant sein. Manchmal fehlt an mir an..Perspektive und ich sagte unreflektierten Kram und das ist mein Fehler. Ich weiß. Ich weiß es ist nicht mein Geld. Ich weiß ich bin in einer priviligierten Situation." Julian verschränkte die Arme. " Und das geht dir auf den Sack? Mann ich kann daran nichts ändern, okay? Das ist mein Leben. Aber ich kann versuchen es mehr zu reflektieren. Da hast du Recht.", meinte er offen. " Und ich versuchs. Aber manchmal nicht genug und manchmal bin ich zu sehr in meiner Blase. Weil man verliert den Bezug zur Realität. Wie du gesagt hast. Aber das heißt nicht, dass ich dich nicht respektiere!"