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"Ich weiß es nicht, du bist die erste, die mich damit konfrontiert hat. Keine Ahnung, warum das so ist ..."
Dann sah ich, daß sie ein wenig zurück wich und trat einen Schritt zurück.
"Es tut mir Leid, ich ... weiß, daß du nicht gern direkt in meiner Nähe sein kannst. Bitte verzeih, ich hatte ... das für einen Moment vergessen."

"Nein... Nein ist schon ok... Mir macht das nichts aus... Es ist nur... Dieses Gefühl...", stotterte ich und sah ihn dabei leicht von unten an. Er war ja größer als ich.
"Ich denke ich war aber auch schon immer anders... Meine Freunde sagen manchmal leuchten meine Augen förmlich im Dunkeln und ich... Bitte halt mich nicht für verrückt... Aber sofort als ich dich gesehen habe war da so ein Kribbeln und der Gedanke 'Vampir' ist einfach so in meinen Kopf gekommen!", jetzt sah ich wieder zu Boden. Das klang wirklich nicht normal.

Ich atmete einmal tief durch, dann ging ich auf sie zu und stand nun direkt vor ihr. Vorsichtig hob ich ihr Kinn mit meiner Hand, so daß sie mich ansehen mußte.
"Deine Augen sind wunderschön, Mella und ich würde dich nie für verrückt erklären. Immerhin redest du gerade auch mit einem Untoten, was ist da noch verrückt?
Leicht lächelte ich sie an.

Ich wurde rot, als er so nah vor mir stand. "Meinst du wirklich?", fragte ich leise und unsicher.
Ich sah zur Seite.
In diesem Moment hatte ich keine Angst mehr. Ich fühlte mich grade einfach nur wohl.

Sanft lächelte ich sie an.
"Sieh mich an, Mella, sehe ich so aus, als ob ich dich belügen würde? Die Zeiten sind vorbei und es war auch nicht, um dich zu verletzen, nur, um mich zu schützen."

"Nein...", flüsterte ich. "Im Moment nicht... Doch manchmal wirkst du so kalt und abweisend... Als würdest du niemandem vertrauen und niemanden an dich heran lassen."
Ich drehte mich wieder zum Spiegel und lenkte meinen Blick diesmal auf mich. Es stimmte Ich war wirklich etwas blass, doch ich schon es auf den Stress und die Aufregung, die ich die letzten Tage gehabt hatte.

Grübelnd sah ich sie an.
"Da magst du recht haben, weil ich niemanden an mich heranlassen will. Immerhin könnte ich dann Schwäche zeigen und das wäre in meinem Fall wohl nicht gut für mich. Ich wurde schon zu oft hintergangen."
Dann sah ich ihr blasses Gesicht im Spiegel.
"Du solltest etwas essen, das hilft manchmal gegen Krankheit."

Mein Blick wurde wie magisch immer wieder von ihm angezogen und es fiel mir schwer ihn bei mir zu halten. Ich knif kurz die Augen zu und drehte mich zurück.
"Nur das ich blass bin heißt noch lange nicht, dass ich krank bin!" Ich lächelte leicht.
Ich hasste es krank zu sein, außerdem hatte ich meinem Boss doch vorhin erst Bescheid gegeben, dass ich morgen wieder arbeiten würde!

"Warte, das läßt sich leicht heraus finden."
Sanft legte ich meine kühle Hand auf ihre Stirn, die tatsächlich wärmer war, als ich es vpn Menschen gewohnt war. Genau so behutsam strich ich mit der gleichen Hand über ihre Wange und konnte die Bewegung genau im Spiegel nachvollziehen.
"Ein wenig Temperatur hast du ja ..."

"Das ist bis morgen wieder weg! Sicher! Ich darf jetzt nicht krank werden...!", murmelte ich.
Ich sah ihn dabei nicht an.
"Ich meine ich muss morgen wieder arbeiten... und ihr könnt ja nicht wirklich aus dem Haus und bald seid ihr weg und dann bin ich alleine und ich kann nicht einkaufen oder so wenn ich krank bin und..." Ich stockte und sah wieder zu ihm.
"Ich will nicht wieder alleine sein!", flüserte ich und sah ihn mit großen Augen an. Ich wirkte wie ein kleines Kind, doch das passierte bei mir öfter.

"Dann werde ich für dich sorgen, daß es dir wieder besser geht."
Lächelnd sah ich sie im Spiegel an.
"Und eine Weile bleibe ich dir ja auch noch erhalten, Mella. Vera wird wohl wieder draußen schlafen oder zu unsereins zurück gehen, ein paar sind hier auch in der Nähe. Ich kann sie spüren. Wie gesagt, sie bevorzugt keine menschliche Gesellschaft, nur darf sie sich 'meinem' Volk nicht schwach zeigen."
Leicht strich ich über ihre Schulter.
"Ich bleibe auch nur wegen dir noch so lange, Mella. Damit du nicht so allein bist."

Ich wurde rot, als er das sagte. "Wieso?", fragte ich leise und sah ihm in die Augen.
"Wieso bleibst du? Wieso sorgst du dich um mich?", fragte ich fast noch leiser und sah wieder zur Seite.

Das war doch mal eine gute Frage.
"Das ist nicht so einfach zu beantworten ... Aber du gibst mir das Gefühl, als ob du jemanden brauchen würdest, der für dich da ist ... Tut mir leid, ich kann das schlecht in Worte fassen ... Und ich habe das Gefühl, als ob du ... mich in deiner Nähe haben möchtest."
Ich erwiderte ihren Blick, blieb jedoch ernst. Sie sollte nicht den Eindruck bekommen, daß ich sie für hilflos hielt.

Ich lächelte leicht zum Boden. Es stimmte, ich wollte ihn in meiner Nähe haben. Und ich brauchte jemanden, der auf mich aufpasste. Zumindest mochte ich das Gefühl, dass jemand da war, der ein Auge auf mich hatte und mich eben... Beschützte.
Ich konnte ihn jetzt wirklich nicht mehr ansehen, da ich sonst noch viel röter werden würde.

Als sie zu Boden sah, stutzte ich ein wenig und sah sie nun besorgt an.
"Oh, hab ich etwas Falsches gesagt. Das tut mir leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten, bitte entschuldige, Mella."
Ich ging einen Schritt zurück, dann noch einen und setzte mich auf den Rand der kleinen Wanne ohne sie aus den Augen zu verlieren.

"Nein... Nein du hast nichts falsches gesagt nur... egal... vergiss es..." Ich lehnte mich gegen das Waschbecken und betrachtete meine Füße.
Er musste nicht unbedingt wissen, dass ich der Typ Mädchen war, der sehr anfällig für gefährliche Situationen oder krumme Typen war. Ich war einfach... naja wenn man es so nennen konnte schutzbedürftig!

"Ich passe gerne noch ein wenig auf dich auf, Mella."
Jetzt lächelte ich wieder leicht, während ich sie ansah.
"Doch zur Not hast du ja auch noch deinen Freund. Ihr ... scheint sehr ... vertraut zu sein."
Wieder kam mir die Szene vor Augen, in der die beiden in einem Bett geschlafen hatten ...
"Entschuldige, das sind natürlich deine Angelegenheiten und ich sollte mich da nicht einmischen ..."

"Ja Levin und ich sind irgendwie... besonders!" Ich lächelte leicht.
Ich kannte Levin seit ungefähr zehn Jahren und wir waren schon immer beste Freunde gewesen. Wir waren eigentlich mehr als das, wie Geschwister. Er hatte sich immer eine kleine Schwester gewüscht und ich mir einen großen Bruder. Und dann waren wir das eben für einander.
Seinen Unterton bemerkte ich gar nicht.

"Das habe ich gesehen, du bist ihm sehr wichtig ..."
Der Satz kam nur leise von mir und ich stand auf, um an ihr vorbei wieder ins Wohnzimmer zu gehen.
"Du solltest trotzdem etwas essen," lenkte ich das Thema weiter, da ich bei dem Namen des Jungen immer wieder einen kleinen Stich verspürte.

Diesmal bemerkte ich wie leise er sprach, doch ich dachte mir nichts dabei.
Ich betrachtete mich noch einmal kurz im Spiegel. Dann ging ich zu Jonathan zurück.
"Hmm ok... Ich hab aber ehrlich gesagt keine Lust zu kochen...", murmelte ich und ließ mich aufs Sofa fallen. "Ich glaub ich bestell mir ne Pizza oder sowas. Möchtest du auch etwas? Ich meine du brauchst wahrscheinlich nichts, aber vielleicht möchtest du ja?"

"Wenn du willst, dann kann ich auch wieder kochen ... Aber das muß nicht sein, wir können auch etwas bestellen. Mir ist es dann egal, was. Und ich esse gerne. Aber du hast recht, ich bräuchte es nicht, aber es schmeckt eben gut."
Ich setzte mich auf den Sessel, da ich nicht wußte, wie sie darauf reagierte, wenn ich mich neben sie setzte.

"Ich glaube ich hab eher Lust auf Pizza!" Ich lächelte. Ich reichte ihm die Karte. "Such dir was aus!" Ich wusste schon, was ich nehmen würde. Pizza Hawaii wie immer.
Ich stand auf und holte das Telefon aus dem Schlafzimmer.

" Gut, dann Pizza."
Seufzend nahm ich die Karte und überflog sie.
"Ich nehme dann die mit Geflügel und Käse, meine bevorzugte Sorte tu ich dir lieber nicht an."
Grinsend reichte ich ihr die Karte wieder.

"Was wieso?", fragte ich leicht verwirrt lächelnd.
Ich tippte die Nummer des Lieferservices. Nach kurzer Zeit meldete sich jemand und ich bestellte unsere Pizzen. Der Typ sagte mir, dass es eine halbe Stunde dauern würde und ich legte auf.
"Wie spät ist es eigentlich?", fragte ich dann.

"Naja, ich liebe Knoblauch über alles und wenn Vera doch noch hier auftauchen sollte kriegt sie einen Anfall. Außerdem möchte ich nicht, daß du zu weit von mir entfernt bist ..."
Verlegen sah ich sie an und sah dann auf die Uhr.
"Halb zwölf auf die Minute. Erwartest du noch jemanden?"