Privat-RPG mit Phiana :)

Ich lachte. "Tust du nicht. Keine Panik."
Der Bus kam zum Glück fast pünktlich. Manchmal, also so gut wie immer verspätete er sich mindestens um fünf Minuten. Doch heute anscheinend nicht.
Die Türen öffneten sich zischend und wir stiegen ein. Dabei hob ich Melina über die Stufe um ihr zu helfen.

"Und wie kommen wir dann von dir zu mir? Wo wohnst du eigentlich genau?"
Ein wenig kannte ich mich ja auch aus, viel hatte sich nicht verändert.
"Ein komischer Schulanfang für mich, echt wahr", lachte ich und sah ihn an.

"Tja ich hatte mir meinen auch anders vorgestellt." ich lächelte sie fröhlich an und stützte sie während wir zu einen freien Sitzplatz gingen. "Von mir aus kann ich dich nach Hause fahren, das ist gar kein Problem." sagte ich als wir uns hinsetzten.

"Hast du denn schon nen Führerschein? Den gibt's doch erst ab 17 oder 18, oder?"
Fast bewundernd sah ich ihn an, so was hätte ich ihm gar nicht zugetraut und beneidete ihn ein wenig darum.

"Ich hab ein Motorrad und den Führerschein dafür kann man schon mit fünfzehn machen." sagte ich und fuhr mir unruhig mit der Hand durch die Haare. "Normalerweise fahr ich auch zur Schule mit meinen Rad, aber heute-" ich zuckte mit den Schultern. "weiß nicht, ich hatte irgendwie keine Lust."

"Ich mag Motorräder," grinste ich ihn an. In meiner alten Heimatstadt hatten wir einer kleine Werkstatt gleich nebenan und ich hatte dort oft zugeschaut, wenn die Mechaniker dort die Maschinen auseinandergenommen hatten.
"Leider kann ich mir den Führerschein nicht leisten zur Zeit, geschweige denn eine Maschine. Was hast du denn für eins?"

"Ach. Nichts neues." ich grinste. "Bei mir hat es nur für den Führerschein gereicht. Es hat ewig gedauert eh ich mir mein gebrauchtes Rad holen konnte!" erklärte ich. "Also mach die keine Hoffnungen mit einer mega schnellen coolen Maschine nachhause gebracht zu werden. Das kannst du dir gleich abschminken." fügte ich noch lachend hinzu.

"Ich mag die älteren Modelle eh lieber," damit holte ich mein Handy aus der Tasche und zeigte ihm ein paar Fotos, die ich geschossen hatte.
"Hier, schau mal, das zum Beispiel."
Auf dem Bild war ein alter Motorroller zu sehen, den einer der Mechaniker gerade wieder zusammen gesetzt hatte und gerade sauber machte.

Ich musste lächeln. "Du hattest also mit Motorrädern zu tun?" fragte ich neugierig, als mir plötzlich auffiel das wir an der nächsten Haltestelle aussteigen mussten. Ich stand auf und half Melina so weit es ging. Es war etwas wackelig im Bus und ich hielt sie fest damit sie nicht stürzte.

Ich wollte gerade nicken, als wir schon raus sollten. Vorsichtig ging ich zur Tür und humpelte nach draußen. Dann sah ich mich nach David um und lächelte ihn an.
"Hier wohnst du also oder müssen wir noch ein Stück laufen?"

"Noch ein Stückchen. Dort hinten-" ich deutete zu einen kleinen Wohnviertel in der Nähe "also in zwei Minuten sind wir da." Der Bus fuhr dampfend ab und ließ uns alleine stehen.
"Soll ich dich wieder tragen?" fragte ich grinsend.

Ich schüttelte nur den Kopf und lächelte, dann wurde ich auch noch leicht rot.
"N-Nein, danke, geht schon die paar Meter."
Ich wollte ihm wirklich nicht zu viel Umstände machen, er wohnte auch noch entgegengesetzt meiner Wohnrichtung und fuhr mich ja auch noch zurück. Das war schon mehr, als ich ihm zumuten wollte.

Die ersten hundert Meter stützte ich sie doch irgendwie kamen wir nicht richtig voran. "Sorry, aber es geht einfach schneller wenn ich dich hoch nehm!" sagte ich schließlich und versuchte sie so sanft wie möglich hoch zu nehmen ohne ihr weh zu tun. Ihr mochte es vielleicht nicht so vorkommen aber so würden wir viel weniger Zeit brauchen.
Wir wohnten im letzten Haus in einer Reihe von Einfamilienhäusern. Die Allee wurde von Bäumen gesäumt. Es war eine relativ ruhige Gegend in der wir wohnten und meistens war nichts los.

Als er mich wieder auf die Arme nahm, lächelte ich leicht, ich hatte ja gemerkt, daß es nicht so einfach war, mit meinem Fuß zu laufen.
"Ok, aber beschwer dich nicht, wewnn ich jetzt nur noch von dir getragen werden will," scherzte ich grinsend. "Daran gewöhne ich mich gerade nämlich."
Eine kurze Weile sagte ich nichts, doch dann fiel mir noch etwas anderes ein.
"Magst du eigentlich Hunde?"

"Ja. Früher hatten wir sogar einen." ich grinste und setzte sie vor dem Haus ab.
Ich öffnete das Tor und betrat das Grundstück.
"Ich geh kurz noch ins Haus okay?" fragte ich sie.
Ich musste den zweiten Motorradhelm holen und konnte bei der Gelegenheit auch gleich mein Schulzeug weg packen.

Das klang gut.
"Als er mich absetzte, wartete ich kurz, bis er wieder kam. Meine Frage war ja nicht ganz umsonst gewesen und so wollte ich ihn eigentlich fragen, ob er mir mit meinem Hund helfen konnte, allein konnte ich in dem Zustand mit ihr nicht Gassi gehen.
Doch vielleicht hatte er ja auch keine Zeit und an der Backe hängen wollte ich ihm ja auch nicht, er tat ja jetzt schon mehr als er eigentlich mußte.

Als ich die Tür öffnete kam mir meine kleine Schwester entgegen gestürmt. "Davi!" schrie sie und schlang mir die Arme um die Hüfte. Ich beugte mich zu ihr herunter und wuschelte ihr durch die Haare. "Hallo Prinzessin." begrüßte ich sie.
"Ich muss dir was zeigen!" sagte sie und grinste mich an.
"Tut mir leid, Olive. Aber ich hab keine Zeit. Ich muss noch ein nettes Mädchen nach Hause fahren."
Ihr Lächeln sackte nach unten. Doch schon Sekunden später hellte sich ihre Miene auf. "Ein echtes Mädchen?!" ich rollte mit den Augen. "Nein ein unechtes natürlich." Sie streckte mir daraufhin die Zunge aus und rannte an mir vorbei. Dann rief sie noch: " Keine Angst ich pass auf das Mädchen auf, bis du wieder kommst!" Olivia meine kleine Schwester war ziemlich sprunghaft und liebte es andere Leute kennen zu lernen.
Hoffentlich ärgerte sie Melina nicht.
Ich trat ins Haus und lief direkt die Treppe zu meinen Zimmer hinauf um den Helm zu holen.

Als sich die Tür öffnete, dachte ich zuerst, daß David schon wieder raus kam, doch stattdessen kam mir ein kleines Mädchen entgegen gerannt und sah mich neugierig an.
"Hallo, wer bist du denn," lächelte ich ihr entgegen.
"Ich bin Olivia und ich weiß aber schon, wer du bist," grinste sie mich breit an.
Ich lachte kurz. "Ach so, wer bin ich denn?"
"Du bist ein ganz echtes und nettes Mädchen, hat mein Bruder gesagt."
Noch immer lächelte ich, ich mochte die Kleine und ihre unkomplizierte Art.
"Na, da bin ich ja froh, daß dein Bruder das gesagt hat. Und du wolltest mich also auch gleich kennen lernen?"
Sie nickte eifrig und wollte mich schon Richtung Haus ziehen, als sie meinen Fuß sah, der ziemlich geschwollen war.
"Oh, das muß aber weh getan haben, soll ich mal draufpusten?"

Nachdem ich mir den dunkelblauen Helm unter den Arm geklemmt hatte, ging ich nebenan ins Bad und suchte aus unseren Arztschränkchen eine Kühlsalbe und einen Verband heraus.
Dann lief ich schnell wieder die Treppenstufen hinab.
Viele mochten Olivas etwas aufdringliche Art nicht und kamen mit ihrer überschwänglichen guten Laune nicht klar. Ich verstand das gar nicht. Sie war ein liebes, heiteres Mädchen und hatte Spaß am Leben! Da war doch nichts dran auszusetzen.
Draußen angekommen sah ich gerade wie meine kleine Prinzessen vor Melina Kniete und an ihren Fuß pustete. Liebevoll lächelte ich und dachte daran, dass ich das auch immer machte wenn ihr etwas weh tat.

Ich lachte, als die Kleine sich doch wirklich auf den Boden kniete und auf meinen Fuß pustete.
"Oh, du hast Zauberpuste, mein fuß tut schon gar nicht mehr weh."
Liebevoll wuschelte ich ihr durch die Haare. Dann sah ich, wie David auf uns zukam und grinste ihn an.
"Deswegen sollte ich also mitkommen, du hättest ja sagen können, daß du eine Allesheilerin zu hause hast."
Stolz richtete sich Olivia auf und strahlte mich an.

"Davi! Schau mal ich kann zaubern." rief Olivia fröhlich und lächelte mich an als ich näher kam.
"Das wusste ich doch schon Prinzessen." Ich beugte mich zu ihr herunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie umarmte mich und flüsterte: "Ich mag das Mädchen. Du solltest sie heiraten!"
ich wurde rot, denn leider hatte Olivia nicht wirklich Talent im flüstern.
Sie versuchte es zwar und übte auch immer fleißig, doch unter Normal Lautstärke ging bei ihr nichts.

Ich grinste leicht, als die Süße das mit dem heiraten von sich gab.
"Das geht aber nicht so schnell, immerhin kenne ich deinen Bruder doch erst seit heute ..."
Stimmte ja auch irgendwie, denn früher wußte ich ja nicht, wie nett er sein konnte.
Dann deutete ich auf den zusätzlichen Helm, den er mitgebracht hatte.
"Also geht's mit deiner Maschine zu mir? Cool ... Hast du dann vielleicht noch ein wenig Zeit, ich könnte deine Hilfe brauchen, wenn ich mit meiner Hündin rausmuß, das schaff ich dann, glaub ich, doch noch nicht und meine Eltern kommen erst abends nach Hause."

"Schade." seufzte Olivia. Dann schickte ich sie zurück ins Haus, da sie nur ein dünnes Kleidchen trug obwohl es heute ein kühler Sommertag war. Schmollend sagte sie Melina tschüss und lief hinein.
"Du hast Glück das heute mein Basketballtraining ausfällt, da kann ich dir helfen." sagte ich grinsend und gab ihr den Helm.
Dann ging ich zur Garage und öffnete das Tor.
Mein Motorrad stand an der Seite neben unseren weißen Audi.
Das war ein seltsamer Kontrast. Meine alte, etwas rostige Maschine links und dann der weiße, schicke, blank polierte Wagen.

Meine Augen leuchteten, als ich die Maschine sah. Kurz tauchte vor meinen Augen die alte Werkstatt auf, ich hatte sogar das Gefühl, das alte Öl zu riechen und das schnaufen der Mechaniker.
Das saubere Auto daneben beachtete ich nur kurz.
"Wie lange hast du sie denn schon," fragte ich ihn und strich leicht über das etwas angerostete Metall.

"Seit letztem Jahr:" sagte ich lächelnd und beobachtete wie Melina meine Maschine betrachtete. Bei Gelegenheit würde ich sie fragen inwiefern sie mit Motorrädern zutun hatte.
"Setz dich erstmal bitte hin. Ich hab Verbandszeug mitgebracht." meinte ich schließlich nach einigen Sekunden.