Ein neues Leben - Segen oder Fluch?

"Wir sind eingeladen," murmelte ich nur noch immer verdutzt. "Von meinen Eltern, das sollten wir nicht ausschlagen." Fragend sah ich ihn an.

„Na wenn wir das nicht ausschlagen sollten, dann gehen wir hin, klar. Dann kann ich deine Mutter ja auch mal kennen lernen und deinen Alten auch wiedersehen.“ Ich lachte leise auf. „Wann denn?“

"Ich schicke ihr erst mal die Zusage, dann erfahren wir wohl Näheres." Ich tat dies auch und schon kurz darauf kam die Nachricht, daß es gegen halb elf losgehen würde. "Morgen halb elf geht es los, wir werden aber abgeholt."

„Na da bin ich ja schon wach, also geht das vollkommen in Ordnung.“ Grinste ich und schob mir einen weiteren Bissen in den Mund. „Spricht sie denn deutsch?“

"Keine Sorger, in meiner Familie spricht jeder zumindest ein wenig Deutsch. Die einzigen, die nur Englisch sprechen, sind meine weiteren verwandten, doch sind die morgen nicht da, also keine Sorge." Ich aß den Rest meiner Portion auf und da es recht fettig war, war ich auch satt.

„Ach so, na dann…“ grinste ich. Alles gut. Dann konnte ich mich wenigstens etwas verständigen. Und wenn gab es ja immernoch Jerome der zur Not übersetzten musste.
„Wann willst du heut eigentlich wieder im Hotel sein?“

"Da es dein erster tag in London ist, darfst du entscheiden, doch heute Abend wird es auf jeden Fall alkoholfrei bleiben, damit wir morgen keinen schlechten Eindruck machen. Meine Eltern sind recht eigen und ich in dieser Hinsicht auch."

„Hab ich ja gerade gesehen, mein Alter!“ ich lachte kurz auf und klopfte ihm auf die Schulter. „Aber nein… wenn du es alkoholfrei willst, dann wird es eben alkoholfrei.“ Ich zuckte mit dem Schultern. „Und nicht mal ein kleines Bierchen? Nur eins… Wir können es uns ja auch teilen.“

"Was hast du gerade gesehen? Und ich bin nicht dein Alter," trotzdem grinste ich leicht. "Klar können wir ein Bier trinken, obwohl ich das englische nicht sonderlich mag. Hast du eigentlich was bei Harrods gefunden?"

„Nö bist du nicht aber das hast du doch grade zu dem Typen gesagt… ich habe Alles mitbekommen.“ Grinste ich. Dann fielen mir noch seine Pralinen ein die ich ihm gekauft hatte. „Ja, ist aber Nichts Besonderes. Was Süßes für dich.“ Grinste ich. „Und damit meine ich keine Kondome, sondern was mit Schokolade.“

Ich fand es wirklich schön, daß er etwas für mich gekauft hatte. "Joa, Manuel und ich kennen uns schon etwas länger, er hat mir bisher alle Tattoos gestochen und war auch auf der Uni mit mir," sagte ich grinsend und sah Luc an. "Es macht ja nix, daß du unser Gespräch gehört hast, war ja nix Peinliches dabei. Und danke für das Süße."

„Bitte wo hast du denn Tattoos?“ ich sah ihn fragwürdig an. So weit ich mich erinnerte, hatte ich nie darauf geachtet wenn ich ihn nackt gesehen hatte.
„Und… wie macht ihr euch das eigentlich noch mal aus? Ich meine… das klang ja doch schon etwas intim, hm?“

Ich grinste nur. "Meine Tattoos sind nur im Schwarzlicht, bei normalem Licht kannst du die nicht sehen," grinste ich. "Und sei nicht so neugierig, was ich mir mit Freunden ausmache, ich frage bei dir ja auch nicht nach, oder? Und du wirst ja wohl nicht eifersüchtig werden?"

„Und was und wo hast du deine Tattoos? Das würde mich echt interessieren… Und was das andere angeht…“ ich machte eine kurze pause. „Ich bin ganz bestimmt nicht eifersüchtig… Ich hab ja keinen Grund zu, weil du ja doch recht… nun ja… klug bist? Und du sagst ja auch dass du es mit mir genießt… Also… habe ich eben Hoffnung.“

"Ich kann dir in Deutschland gern die Vorlagen zeigen, das kann ich dir nicht beschreiben, aber sie sind auf beiden Oberarmen, Nacken und Brust, wenn du es genau wissen willst," sagte ich lächelnd. "Und natürlich genieße ich es mit dir, ich habe nur einen kleinen Deal mit Manuel für jedes neue Tattoo und nein, es beinhaltet nichts Dreckiges. Das würde seine Frau auch nicht so toll finden, denke ich."

„Ja, ich bin gespannt… Ich werde sie doch sicherlich auch mal richtig sehen?“ fragte ich nach und zog eine Augenbraue hoch.
„Was genau denn? Jetzt sag es doch endlich… Ich dachte wir sind auch Freunde oder so? Ich meine und Freunde erzählen sich doch auch geheimnisse also rück es mal heraus… Oder hast du Angst?“

"Es ginbt Sachen die mußt du nicht wissen, Luc," sagte ich grinsend. Warum wollte er das unbedingt wissen, es gab selbst bei Freunden immer mal Geheimnisse. Weiter sagte ich nichts dazu, ich ließ mich nicht provozieren.

Ich zuckte mit den Schultern. „na gut, wenn du nicht willst dann ist es eben so.“ ich seufzte kurz auf und zwängte mir das letzte Stück in den Mund. „Und jetzt?“

"Ich hatte doch gesagt, du darfst heute entscheiden, Luc. Ich warte nur auf deine befehle," sagte ich grinsend und stellte mich neben ihn. "Bin für alles zu haben, was mich vom Vormittag ablenkt."

„Okay… Dann… Ehm…“ ich überlegte kurz. Hier in London gab es so Vieles was man machen konnte! Da wusste man gar nicht was man zuerst machen sollte, aber ich wollte auf jeden Fall erst wenn es dunkel war ins London Eye, was im Grunde ja schon in zwei Stunden war. Lohnte es sich vorher noch etwas anderes zu machen?
„Du kannst mir ja so ein oaar Flohmärkte zeigen, die gibt’s doch hier, oder? Da würde ich auch mal gerne hin. Und dann können wir ja übermorgen in dieses… Gamerland da. Ich hab veressen wie es heißt aber da soll es echt cool sein…“ grinste ich. Ja, auch ‚ältere’ Leute zockten noch gerne. Ich war das Beste Beispiel dafür.

"Meinetwegen auch Flohmärkte, vielleicht findest du ja da auch was für dich," sagte ich und sah ihn dann an. "Hier ist zwar keiner in der Nähe, aber wenn wir die U - Bahn nehmen, dann geht das relativ fix, willst du eher nen großen oder einen der kleineren sehen?", fragte ich dann noch.

„Hmm, ich schätze ich will einen großen besuchen.“ Grinste ich und sah ihn auffordernd an. „Aber ich hab Null Plan wo die hier sind… Aber wenigstens kann man da mal schön herum trödeln und vielleicht finde ich auch ein paar neue CDs oder DVDs, wäre jedenfalls cool. Oder ein schönes Andenken von london, generell.“

"Okay, dann eben ein großer," sagte ich und ging voraus, damit er mir folgen konnte. An der nächsten U-Bahn machte ich halt und stieg die Treppen hinunter, wo auch schon eine aufs Gleis fuhr, in die ich Luc hinein zog, da die Bahnen hier nicht lange warteten. Seufzend ließ ich mich auf einen freien Platz nieder und klopfte neben mich. "Das dauert jetzt eine Weile."

Rasch folgte ich ihm und lies mich schließlich neben ihn sinken, dann sah ich mich etwas um. Sah eigentlich so aus wie auch in Deutschland. Alle waren irgendwie beschäftigt miteinander oder telefonierten…
„Was heißt denn ein bisschen?“ fragte ich dann nach und grinste ihn an.

"Circa eine Viertelstunde heißt das," grinste ich zurück und lehnte mich an die Rücklehne. "Also entspann dich und genieße die Fahrt."