Heaven or Hell? / Partner gesucht :) BL - Partner gesucht

John: Inzwischen war es total warm. Das gefiel mir überhaupt nicht! Knurrend betrat ich den Supermarkt. Schnell erledigte ich den Einkauf. Irgendwie interessierte es mich, wer genau jetzt mein Vater ist. Meiner Mutter meinte irgendwie nur, er sei der Teufel. Ich weiß aber nicht, ob jetzt so richtig Teufel oder ob es nur so ein Ausdruck war. Aber ich glaubte schon dran, dass sie damit den richtigen Teufel meinte. Die Vorstellung daran war ja schon irgendwie cool! Wie er wohl so ist? Ich ging zur Kasse. Mann! Es ist echt voll hier.

Nach einer Weile machte ich mich auf den Rückweg und kam an meinem neuen Zuhause auch wieder an. Hier und da wurde ich schon freundlich gegrüßt, es war ein Vorteil von oben zu kommen, da die meisten Menschen uns blind vertrauten, wenn sie uns sahen, auch wenn man nicht wußte, warum sie das taten.
Vor dem Haus stand eine kleine Bank aus dunklem Holz, auf die ich mich setzte und noch einmal den Brief durchlas, in dem alles über mich drin stand. Ich hieß hier also Nick und war ein Austauschschüler aus England. Leicht lächelte ich vor mich hin.

John: Ich verließ den Supermarkt. Soll ich mich direkt nach Hause machen? Hab ich sonst noch was vor heute? Nein, eigentlich nicht. Was mache ich den Rest des Tages? Auf dem Weg nach hause liefen mir ein paar Typen nach. Etwas älter wie ich. So 18, 19. "Na? Jonny muss wieder für seine Mutter einkaufen!", lachte der eine. Ich ignorierte sie und machte mir eine Zigarette an. Die liefen wir die ganze Zeit nach. Ich blieb stehen. Das nervte mich! Ich stellte die Einkaufstüte ab. Ich war fast zu Hause. "Könntest ihr Arschlöscher freundlicherweise mal aufhören mir nachzulaufen?", fragte ich und zog an meiner Kippe. Sie lachten sich kaputt. "Ich meine es Ernst!", knurrte ich und ballte meine Fäuste. Der eine packte mich am Kragen. Ich grinste fies und schubste ihn weg. "Ihr habt es so gewollt!"
Ich donnerte dem einen meine Fast ins Fressbrett. "Oho! Da ist wohl jemand wüten, was?"

Lärm schreckte mich aus meinen Gedanken, durch mein feines Gehör konnte ich auch die Stimme des Jungen von vorhin erkennen, der ziemlich wütend schien. Doch noch wartete ich ab, ich hatte nicht die Aufgabe, auf ihn aufzupassen, zumal er sich ja auch zu wehren schien und damit nicht erfolglos blieb.

John: Ich machte die Typen fertig. Ich selbst bekam kaum etwas ab. Fies grinsend strich ich mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht, nahm die Einkaufstüre und ging weiter. Rasch wischte ich mir das Blut einer Schramme aus dem Gesicht. Ich ging an dem Typen von vorhin vorbei. Wie konnte er nur in der prallen Sonne sitzen? Es ist doch viel zu warm und zu hell. "Komischer Typ", knurrte ich mit verzogenem Gesicht und ging einfach weiter.

Ich sah auf, als er an mir vorbei ging. "Tut mir leid, aber kannst du mir bitte erklären, warum ich in deinen Augen komisch bin?", rief ich ihm hinterher und folgte ihm. Immerhin wollte ich mir hier so wenig feinde wie möglich machen und ich wußte ja nicht, wie der Typ generell auf mich reagierte, immerhin war es ihm anscheinend auch nicht wichtig, daß er noch lebte, denn ansonsten hätte er sich vielleicht bedankt.

John: Ich blieb stehen. "Du wirfst dich für einen Fremden vor ein Auto und du sitzt bei diesem ätzendem Wetter in der prallen Sonne. Du spinnst", sagte ich und wischte mir wieder über das Gesicht. "Aber wieder unterhalte ich mich mit so einem Spinner überhaupt?"

"Ich hätte es doch nicht zulassen dürfen, daß das Auto dich überfährt, dich vielleicht sogar tötet. Und ich finde dieses Wetter herrlich, es ist hier viel besser, als ich dachte, als man mich hierhergeschickt hatte. Also genieße ich es eben," sagte ich und sah kurz mit zusammengekniffenen Augen nach oben.
"Aber tut mir leid, ich wollte dir nicht deine Zeit stehlen," mit diesen Worten wandte ich mich ab. "Du solltest übrigens schnell nach Hause, das Blut stoppen. Das sieht nicht gut aus."

John: "Jaja... Mach ich. Alter?! Was hast du mir eigentlich zu sagen? Du willst wohl auf etwas aufs Maul haben, was?!"
Ich packte ihm. Wie eigentlich immer war mein Körper ziemlich kühl. Ich schubste ihn weg und ging weiter. Was mischte er sich eigentlich ein? Ist doch meine Sachen, was ich mache mit meinen Schrammen. Ich wischte mir mit dem Finger drüber und leckte es ab. Das machte ich irgendwie immer. War schon Angewohnheit.

"Ich glaube nicht, daß du es so einfach mit mir haben würdest wie mit den Kerlen von eben," sagte ich nur lächelnd und strich mir die Jacke wieder glatt. "Aber nein, ich will keine Schläge von dir, ich war nur besorgt, das ist alles." Freundlich lächelte ich ihn an.

John: "Besorgt, ja? Hast du dich mit meiner Mutter abgesprochen?", fragte ich knurrend und sah ihn komisch an. "Du hörst dich jedenfalls an wie sie. Fehlt nur: Du bist genau wie dein Vater!"
Ich schüttelte meinen Kopf und ging weiter. Hoffentlich laufe ich ihm so schnell nicht wieder über den Weg. Ich schloss auf und stapfte die Treppen hoch.

Ich zuckte nur mit den schultern und sagte nichts mehr. Warum sollte ich so was sagen, das verstand ich nun wirklich nicht. In meinem Haus schaute ich in den Kühlschrank, der schon gefüllt war. Fasziniert biss ich von einem stück Käse ab, ich hatte so was noch nie probiert und es schmeckte köstlich.

John: Meine Mutter stand vor der Wohnung und schloss auf. "Schon zurück?", fragte ich verwirrt. "Ich muss nur etwas holen."
Ich zog eine Augenbraue hoch und betrat die Wohnung. "Hast du schon die Hausaufgaben fertig, John?"
"Sehe ich so aus, Mum? ganz sicher nicht, außerdem war ich einkaufen."
Die sah mich wütend an. "Du sollst aufhören in diesem Ton mit mir zu sprechen! Außerdem hast du dich schon wieder geprügelt."
Ich seufzte. "Ja und... ist doch mein Problem. Kannst du dann wieder gehen, wenn du dein Kram hast?"

Ich sah mich in dem kleinen Haus um, zwei Zimmer, eine Küche, ein Bad und eine Art Kammer waren nun meins, und ein geräumiger Dachboden mit großem konnte ich sicher kontakt mit oben aufnehmen, groß genug war es ja und ich wußte, daß sie mich hören würden. Schon lange hatte ich andere Schutzengel beobachtet und wußte deswegen auch schon so gut bescheid hier unten, hatte es eben nur noch nie am eigenen Körper erlebt.
Morgen würde es in die neue schule gehen, also ging ich noch mal raus, um zu sehen, wo die genau war, man sollte ja nicht zu spät kommen.

John: Meine Mutter verschwand in ihrem Zimmer. Ich zuckte nur mit den Schultern und packte in der Küche den Einkauf aus. Vielleicht sollte ich mal nach Post sehen. Vielleicht ist ja mal etwas für mich dabei. Ich legte das restliche Geld auf den Tisch und machte mich auf den Weg nach unten. Die ganzen Stufen waren irgendwie lästig. Aber was solls? So bleibe ich wenigstens fit. Ich zog die Post aus dem Briefkasten und blätterte sie durch. Es war wirklich ein Brief dabei. Er war mit einem außergewöhnlichen Siegel verschlossen. "Hm..."
Ich machte mich wieder auf den Weg nach oben. Die Adresse war in einer schönen verschnörkelten Schrift geschrieben. Mysteriös...

Die Schule war nur zehn Minuten zu fuß entfernt, was ich gut fand, so konnte ich mich ganz in Ruhe auf andere Sachen konzentrieren, ich mußte ja darauf achten, daß ich nicht auffiel, also mußte ich mir meine Mitmenschen genau ansehen, um mir menschliches Verhalten anzueignen. Immerhin konnte ich ja schlecht in meiner himmlischen Gestalt, sollte man sie so nennen, dort auftauchen. Seufzend kletterte ich auf einen Baum, der in der Nähe der Schule stand, ich konnte sogar mein Haus von hier aus sehen.

John: Als ich wieder oben ankam, legte ich die Briefe für Mum in die Küche auf den Tisch und ging mit dem anderen Brief in mein Zimmer. Leise schloss ich die Tür und sah ihn mir genau an. Eigentlich würde ich jetzt sagen: Oh Gott was steht da denn? Aber... ich konnte die Schrift perfekt lesen. Ich öffnete ihn und zog einen schwarzen Zettel raus. Er sah etwas angebrannt aus. Es wurde mit roter Tinte geschrieben. Leicht lächelte ich. Ist ja schon cool. Ich begann zu Lesen. Es stand ganz oben mein Name. Aber es war nicht mein Nachname, sondern ein Nachname in einer anderen Sprache. Ich wusste nicht welche Sprache es war.
Du bist jetzt schon 17 Jahre alt. Deine Mutter wird sicher nicht damit einverstanden sein, dass ich dir diesen Brief schreibe, mein Sohn. Ich beobachte dich schon eine ganze Weile. Ihr streitet euch oft. Ich kam mit deiner Mutter auch nicht so gut klar. Es ist an der Zeit uns kennenzulernen.
Dann stand da irgendeine Adresse. Das ist doch das alte Schloss im Wald... Es stand ein Name drauf. Mit dem gleichen Nachnamen wie oben.

Nach einer Weile, in der ich einfach in der Gegend herum ging, merkte ich ein warmes Gefühl, welches sich in mir ausbreitete. Dies war bei uns die Möglichkeit, Informationen auszutauschen, doch ich bekam nur den Auftrag, mich sofort zu meinem Haus zu begeben. Ich nickte nur kurz und machte mich auf den Weg zu mir. Es hatte sich sehr dringend angefühlt, also mußte ich schnell und auf der Hut sein. War meinem Schützling schon etwas passiert? Das konnte eigentlich nicht sein, denn noch hatte er einen Schurz um sich, damit ich noch nicht in Kraft treten mußte.

John: Ich geh da jetzt hin! Ich stand auf, zog meine Schuhe an und machte mich mit dem Brief auf den Weg. Ich lerne endlich meinen Vater kennen! Rasch schnappte ich mir noch meine Zigaretten und machte mich auf den Weg. Ob er wirklich... der Teufel ist? Das würde dieses mysteriöse Siegel erklären. Langsam ging ich die Treppe runter und schob den Brief zurück in das Umschlag. Davon sollte am besten keine Wissen. Ob der Brief normal mit der Post kam? Ich ging an dem Typen von vorhin vorbei. Gerade als ich den Brief in meine Hosentasche schob. Er sah etwas aufgewühlt auf. Egal! Nicht mein Problem. Ich ging einfach weiter Richtung Wald.

Als ich mein Haus schon sah, kam mir der typ entgegen und steckte gerade etwas in seine Tasche. Sofort wurde das Gefühl in mir heißer und ich sah ihm hinterher. Die dunkle Aura war nun fast um ihn herum zu sehen, doch das konnte nicht sein. Doch schien die Information mit ihm zu tun zu haben, also folgte ich ihm einfach, ohne mich jedoch zu verstecken.

John: Ich fühlte mich irgendwie verfolgt, sah jedoch nicht nach hinten. Meine Schritte verschnellerten sich etwas und betrat den Waldweg. Ich musste aber gleich querfeldein. Anders kam man nicht zum Schloss. Es war total heruntergekommen. Das mein Vater dort lebt. Er kann kein normaler Mensch sein! Ich verschwand zwischen den Bäumen.

Ich ging ihm hinterher, ich hatte ein absolut schlechtes Gefühl bei der Sache. Alles in mir warnte mich, das Wärmegefühl befahl mir aber, an ihm dranzubleiben, warum, wußte ich nicht. Vielleicht war er ja wieder in Gefahr, doch als er fast überfahren wurde, war das Gefühl ja auch nicht da. Zögernd folgte ich ihm weiter, Äste und kleinere Zweige knirschten unter meinen Füßen.

John: Ich rutschte ein paar mal auf dem feuchten Laub aus. Heute früh hatte es ja geregnet. Das war aber nicht weiter schlimm. Als ich das Schloss sah, musste ich grinsen. Ich bin gleich da. Ich stapfte einen kleinen Hügel runter und blieb vor der Großen roten Tür stehen. Gerade als ich sie aufschieben wollte, öffnete sie sich von allein. Die Tür knarrte laut.

Ein Schloß kam in Sicht, ein paar Schritte konnte ich ihm noch folgen, dann wurde ich abgeblockt. Es war wie eine unsichtbare Wand, ich kam nicht weiter, jedes Mal stieß ich auf einen Widerstand, der kalt wie Eis war.
"Es ist eine dunkle Energie, sei auf der Hut," hörte ich es leise in mir, mein Vater hatte nun Kontakt zu mir aufgenommen. "Der Junge ist nicht in Gefahr." Das war trotzdem nicht beruhigend für mich.

John: Ich trat ein. Es war stockdunkel. Trotzdem konnte ich alles erkennen. Die Tür hinter mir fiel zu. Es tauchte eine blasse Frau neben mir auf. "Junger Herr! So könnt Ihr unmöglich unter die Augen Ihres Vaters treten. Ihr müsst Euch vorher umziehen."
Ich sah die Frau an. Junger Herr? Ich nickte leicht. "In Ordnung."
Ich folgte ihr die Treppen hoch. Wir gingen einen langen Flur entlang. Im letzten Zimmer brannte Licht. "Ich habe Euch etwas zurecht gelegt."
Wieder nickte ich. Sie scheinen ja zu wissen, dass ich der Sohn bin. Sie schloss die Tür. Ich ging zum Bett und verdrehte die Augen. Das soll ich anziehen?? Okay...