Underworld || BL || mit Phiana

Hunter
"Mein Schatz, kommst du mit runter?", hörte ich die Stimme meiner Mutter. "Sicher", sagte ich und stand von meinem Bett auf. Gezielt und sicher lief ich aus dem Raum nach unten. Ich war zwar blind, doch in diesem Haus kannte ich mich sehr gut aus- ich lebte hier schon immer. "Was machen wir?", fragte ich meine Mum, die Hinter mir lief. Ich hörte ihre Schritte. "Wir wollen alle einen kleinen Spaziergang machen, mein Schatz." Ich hörte, wie sie lächelte. Mum liebte es, spazieren zu gehen. Am tollsten war es für sie, wenn die ganze Familie dabei war. "Hunter! Da bist du ja! Dich sieht man ja kaum. Hockst immer nur im Zimmer." Dies sagte Marco, mein zwei Jahre älterer Bruder. Dann spürte ich zwei starke Arme um meinen Körper. "In meinem Zimmer ist es halt cool", sagte ich und grinste leicht.

Das ich nur in meinem Zimmer war, lag vielleicht daran, dass ich keine Freunde hatte- ich wollte aber auch nicht unbedingt welche.

Samuel
Ich lag ausgestreckt in dem Bett der kleinen Wohnung, hoch über den Dächern Roms, die ich mir seit ein paar Tagen mit Balthasar, meinem Diener teilte. Für die Öffentlichkeit war er nur mein Onkel, da meine Eltern verstorben waren und er mich aufzog, bis ich auf eigenen Beinen stehen konnte.
Wie dumm die Menschen doch waren, allesamt, ein nettes Lächeln und schon glaubten sie dir alles.
Doch war ich mehr oder weniger darauf angewisen, daß man mir glaubte und mich somit schützte, deswegen hatte ich mir auch Rom ausgesucht, die Stadt der tausend kirchen, in die die diener meines Vaters nur ungern gingen, auch wenn sie nach mir suchen sollten.

"Ich geh noch mal nach draußen, ich seh mich mal ein bisschen hier um," sagte ich und zog die Kapuze meines Pullovers tiefer nach unten. Mein Diener nickte nur und ließ mich durch, so daß ich auf die straße konnte.
Es war ein nebliger Tag, gerade das richtige Wetter für mich.

Hunter
Ich lief zwischen meinen Eltern durch die Straßen Roms. Ich wollte unbedingt in den Park. Ich liebte den Park, wohnte nicht weit entfernt, durfte aber trotzdem nie alleine raus, da ich keinen Blindenhund besaß. "So Hunter, stop, es kommt ein Auto", hörte ich meinen Vater sagen. Schon hörte ich genauer hin, hörte das Auto vorbei fahren. Dann wurde es wieder leiser und ein kleiner Windstoß kam, weswegen ich lächeln musste. Ich liebte den Wind. Er war toll!
Mit meinen Eltern und meinen Brüdern lief ich durch die -für mich- schwarze Welt.

Samuel
Ich beobachtete die Menschen, die um mich herum herliefen, da ich ein Dämon war, konnte ich alle Sprachen verstehern, wenn ich nur wollte, doch würde mein Kopf dann wahrscheinlich platzen.
Zu viele Informationen waren auch nicht gut, das wollte ich mir ersparen.
Gleichzeitig achtete ich auch darauf, daß mich die Häscher meines Vaters nicht doch erwischten, man konnte nie wissen, wo die auftauchten und es war sicher schon aufgefallen, daß ich fehlte, wäre ein Wunder, wenn nicht.
Irgerndwie paßten da unten alle besonders auf mich auf, was mich unheimlich nervte, ich war kein kleines Kind und konnte selber Entscheidungen treffen.

Hunter
"Dad, spielen wir 'ne Runde Fußball?", hörte ich meinen anderen Bruder Christian sagen. Er war ein paar Jahre jünger als ich und total Fußball-verrückt. "Na klar, kleiner", hörte ich Dad antworten.
Ich saß an einen Baum gelehnt, hörte das Rascheln der Blätter, hier und da einen Hund bellen.

Samuel
Ich kam in eine Art Grünanlage, die Menschen bezeichneten es als Park, stand sogar auf einem Schild und ich schüttelte den Kopf. Wenn sie wußten, wie man es nannte, warum schrieb man es noch mal auf?
Ich würde es wohl nie verstehen. Ich schlenderte durch die Bäume, suchte mir dann einen aus, auf den ich geschickt kletterte, um mir einen Überblich zu machen. Sah nichts danach aus, als könne es mir gefährlich werden.
Eine Familie kam auf mich zu und blieb dicht bei dem Baum, holten einen Ball hervor und begannen, ihn sich zuzuschießen. Nur ein Junge tat es nicht, er lehnte sich fast direkt unter mir an den Stamm, schien wohl keine Lust dazu zu haben.

Hunter
"Alles gut?", fragte Mum. "ja", sagte ich und lächelte leicht. Ich redete nicht ganz so viel, was sie manchmal störte, doch es interessierte mich nicht wirklich. Wenn ich nicht reden wollte, sollten sie mich doch in Ruhe lassen, wenn es ihnen nicht passte!

Samuel
Ich legte mich auf einen der breiteren Äste, was diesen zum Rascheln brachte und sah zu dem Jungen herunter.
Schien ja nicht der Gesprächigste zu sein, aber man mußte auch nicht viel reden, das störte manchmal auch nur.

Hunter
Ich hörte das Rascheln der Blätter. Wahrscheinlich von dem Baum, an dem ich saß, da es sich so nah anhörte.

Samuel
"Scheinst ja nicht zu den Leuten zu gehören, die einem Ball hinterherjagen und sich darüber wie blöd freuen, hm?", fragte ich, meine Stimme war dunkel und rau, sie machte mich älter, zumindest vermutete man sie nicht bei mir.

Hunter
Erschrocken zuckte ich zusammen. Wo kam die Stimme her? Wer war das? Kam die Stimme von über mir?

Samuel
"Oh, hab ich dich erschreckt, dachte, du hättst schon bemerkt, daß ich hier bin und dich beobachte," grinste ich und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an.

Hunter
Wieso antwortete meine Mutter nicht? Wo waren denn alle? Ich hatte angst!

Samuel
"Hey, hat es dir die Sprache verschlagen? Du zitterst ja, doch nicht wegen mir, oder? Ich denke, dazu gibt es keinen Grund," meinte ich und grinste breit

Hunter
"Geh.. geh weg!", sagte ich leicht ängstlich. Verdammt wo war meine Familie wenn ich sie mal brauchte?!

Samuel
"Ich tue dir doch nichts und das ist ein öffentlicher Park, also darf ich mich hier aufhalten. Und ich darf mich doch auch mit dir unterhalten, oder? Ist ja sonst nichts los hier," meinte ich schulterzuckend.

Hunter
Mein Griff verstärkte sich um meinen Blindenstock. "Schon...", murmelte ich.

Samuel
Ich sah das Ding interessiert an, was er da hatte, war dies eine Waffe? Sah zumindest stabil aus ... "Was hast du da," fragte ich neugierig.

Hunter
"Das... ist mein Blindenstock. Ich bin blind. Sieht man doch. Blindenbrille, Blindenbinde und 'n Blindenstock."

Samuel
"Tut mir leid, aber ich habe bisher noch nie einen Blinden mit so was gesehen," meinte ich und zuckte mir den Schultern

Hunter
"Nicht?" Es gab doch genug Blinde auf der Welt, vor allem hier in Rom.

Samuel
"Nein, du bist wirklich der erste Blinde, mit dem ich rede, ich schwöre," meinte ich lächelnd und ließ mich neben ihn plumpsen, berührte ihn jedoch nicht