Die Flucht

Tom
"Wenn du intelligent bist, dann läßt du das mit dem Abhauen, Kleiner," brummte ich nur. Der kam auf Ideen, dachte er, hier spaziert man einfach raus, winkte den Wärtwern noch und das war es dann?
"Die Wärter passen hier auf, die wenigsten hier sind bestechlich und selbst, wenn sie es sind, lassen die dich hier nicht raus, ansonsten landen sie nämlich ganz schnell auf der Straße."

Jonah
"Ich wollte es ja nur wissen", meinte ich beleidigt. "Ich würde hier eh nie abhauen. Das wäre das erste illegale, was ich tun würde. Und das will ich nicht. Und nenn mich nicht Kleiner!"
"Es sind hier welche bestechlich?!", fragte ich dann erstaunt. Ich dachte, sowas wäre immer nur Panikmache und keine Wirklichkeit.

Tom
"Du hättest auch gar nicht den Mumm, um abzuhauen, ich glaube, du hättest vorher die Hodsen voll," lachte ich auf.
"Und ich nenn dich Kleiner solange, bis du es mir rivhtig verbietest und nicht nur große Töne spuckst," brummte ich.
"Klar sind hier einige bestechlich, was denkst du, warum das Drogen- und Sexgeschäft hier sonst so gut läuft?"

Jonah
Ich zuckte mit den Schultern. Konnte sehr gut sein, dass ich nicht den Mumm dazu hatte. Aber vor allem hatte ich nicht die geringste Ahnung, wie ich das anstellen sollte. Wie sollte ich irgendwie hier rauskommen? Außer mit der Wahrheit. Ich hatte nichts getan.
"Wenn ich dich hier angehe, dann komme ich doch noch weniger hier raus."

Tom
"Ach, auf einmal hat er Schiß, wenn du mich angehen würdest, dann würde das hier jeden einen Scheißdreck interessieren, solange keine Waffen mit im Spiel sind, sollen wir sowas unter uns regeln," meinte ich nur.
"Und du siehst mir nicht gerade schwerbewaffnet aus, wenn ich das anmerken darf."

Jonah
"Ja klar, wie soll ich die denn bitte hier rein bekommen haben? Ich hab ja noch nicht mal meine anderen Sachen zurück. Lassen die sich immer so viel Zeit bis man das, was man mit reinnehmen darf auch durchsucht wieder bekommt?", fragte ich genervt und lehnte mich wieder an die Wand.
Ich hatte am Anfang ja meine Sachen abgeben müssen. Ich hatte einen kleinen Rucksack gehabt, mit ein paar Fotos, einem Block und Stiften, Wechselwäsche. Ich hoffte, dass ich das alles so wieder bekommen würde.

Tom
"Kommt drauf an, was du hier mit reinbringen wolltest, das kann außerdem dauern, ich hatte mein Zeug nach nem halben Jahr hier drin und die sagten, sie hätten sich beeilt," meinte ich und blätterte weiter in meinem Buch, seufzte, als ich eine Berglandschaft sah, die von der untergehenden sonne angestrahlt wurde, das beruhigte mich ungemein, auch wenn ich wußte, daß ich dort nie hinkonnte.

Jonah
"Ein halbes Jahr?! Da war meine ganze Wechselwäsche drin", meinte ich erschrocken. Die musste ich doch zumindest schon früher bekommen! Und was war an einem Block und Stiften denn zum Beispiel schlimm? Oder den Bildern?
"Was wolltest du denn mit reinnehmen?"

Tom
"Wäsche bekommst du von hier, du kriegst noch gesondert Arbeitskleidung, je nachdem, wo du eingesetzt wirst," meinte ich knapp.
"Die Unterwäsche kratzt ein bisschen, aber man gewöhnt sich dran," grinste ich.
"Was ich mit reinbringen wollte, geht dich wohl einen feuchten Dreck an."

Jonah
Ich schüttelte leicht den Kopf. Na toll. Ich hasste es, fremde Sachen anzuhaben. Ich fand schon diesen Anzug schrecklich!
"Ich wollte es nur wissen, um vielleicht vergleichen zu können. Dann weiß ich, wie lange ich vielleicht warten muss."

Tom
"Da kommt man wieder zum Leute bestechen, gib ihnen was, was sie haben wollen und schon arbeiten sie schneller für dich," meinte ich grinsend.
"Ist nicht mein erster Knastaufenthalt, da kennt man das schon ... wird nur eben dieses Mal mein letzter sein, wenn sie mich nicht vorzeitig killen, werd ich hier irgendwann alt und grau mit ner Kiste rausgetragen."

Jonah
"Was sollte ich denn irgendwem geben? Ich hab ja nichts hier", murmelte ich nur. Und was sollte man sonst schon von mir haben wollen?
"Du hast gesagt, du bist wegen Mord angeklagt?", fragte ich ihn dann.

Tom
"Glaub mir, wenn du Geld hast, dann hast du ja was, was du anderen geben kannst, vielleicht kommt dich ja auch mal wer besuchen und schmuggelt was rein, glaub mir, für selbstgebackenen Kuchen von draußen würden einige hier ihre Mutter verkaufen," grinste ich.
"Ja, bin ich," meinte ich knapp. "Und ich würde es wieder tun."

Jonah
"Und wenn ich kein Geld habe?" Ich sah weiter zu ihm. Ich glaubte kaum, dass mein Vater her kommen würde. Oder mir Kuchen backen würde oder sowas in der Richtung. Er war ja der Meinung, dass ich schuldig war, dass ich den Typen mit zusammen geschlagen und ausgeraubt hatte.
Ich schwieg, als er sagte, dass er es wieder tun würde. Wollte er damit Angst machen?

Tom
"Wirst du doch, immerhin hast du hier nen Job zu erledigen, drücken kannst du dich davor eh nicht, ansonsten kommst du ins Loch und das würde ich dir nicht empfehlen, wenn du noch klar bei Verstand bleiben willst, mach, was man dir hier sagt, dann kommst du hier am heilsten wieder raus."

Jonah
"Aber wie es klang, werde ich hier nicht viel verdienen. Also glaube ich kaum, dass das mir viel bringt."
Ich seufzte. "Ins Loch? Was meinst du damit?"

Tom
"Das Loch ist eine Zelle im Keller, da bist du ganz alleine, hast nur ein winziges Fenster und niemanden, mit dem du dich unterhalten kannst, Licht gibt es dort auch nicht, also wenn du Pech hast und schlechtes Wetter ist, dann sitzt du dort die ganze Zeit im Dunkeln, hast vielleicht ein paar Ratten zur Gesellschadft, mwehr aber auch nicht."

Jonah
Ich schüttelte leicht den Kopf. "Was muss man tun, um da zu landen?", fragte ich vorsichtig. Ich wollte da auf keinen Fall hin. Ich hasste es alleine zu sein.

Tom
"Scheinst ja ganz heiß drauf zu sein," grinste ich nur. "Stell die falschen Fragen den falschen Leuten, zettle nen Stereit an, verweigere deinen Job, verstecke irgendwas vor den wärtern, gibt ne ganze Menge, wofür du drangekriegt werden kannst."

Jonah
"Na super", meinte ich leise. "Also so ziemlich alles, was ich in den ersten Tagen hier falsch machen könnte?", fragte ich und verdrehte etwas die Augen. Das konnte ja super enden.

Tom
"Ich weiß ja nicht, ob du zu den ganz Resitenten gehörtst, einige lernen es nie und kommen andauernd rein, auf einige haben die Wärter ein besonderes Auge, vielleicht gehörst du ja auch dazu, weil du so niedlich aussiehst," lachte ich rau

Jonah
"Ich sehe nicht niedlich aus, okey?!", fauchte ich und funkelte ihn an. Ich war alles, aber nicht niedlich. Auf keinen Fall!
"Und ich lege es nicht darauf an, da reinzukommen."

Tom
"Wenn du dich so aufregst, ändert das auch nichts, ich bleib dabei, du siehst niedlich auf, vor allem, wenn du so wütend bist," grinste ich nur leicht.
"Und ich glaub dir, daß du nicht da rein kommen willst, du willst sicher der Liebe und Brave sein, damit sie dich hier eher rauslassen."

Jonah
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Du hast sie doch nicht mehr alle!", knurrte ich.
"Ich hab ja auch nichts gemacht, wieso sollte ich dann hier damit anfangen?!" 
Ich stand auf und ging zu dem kleinen Fenster, sah hinaus.

Tom
Wieder die alte Leier von wegen, er hätte nichts gemacht.
"Natürlich, ich glaube dir, du bist ein wahrer Unschuldsengel, du hilft immer alten menschen über die Straße und hast noch nie im Lrben was verbrochen," grinste ich ihn an.
"Und genieße die Aussicht, wird für ne Weile wohl die einzige sein, die du hast, sorry, aber die Zimmer mit Meerblick waren schon aus."