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Noah


Ich seufzte. Sie konnte so doch nicht leben. Irgendjemand wurde immer unglücklich.
Derek. Wir brauchen eine Pause. Es gibt Menschen in der Truppe. Dachte ich und er blieb augenblicklich stehen. Wir waren noch gar nicht weit. Hier kannte ich mich noch aus. Deshalb wusste ich, dass es in der nähe eine kleine Höhle gab. Ich führte die Gruppe dorthin. Dann holte ich etwas zu trinken und zu essen für Jenna raus.

Derek blieb draußen, während die anderen in der Höhle waren, er sah sich genauestens in der Gegend um, horchte auf verborgene Gefahren, doch war alles still, auch keine Präsenzen der Blacks waren zu spüren. Allein Mihaels Wolf war noch da, dieser ließ sich von ihm sogar streicheln. Dafür bekam er auch ein Stück rohen Schinken, welches er gierig verschlang und dann raschelnd im Gebüsch verschwand, auch er blieb in der Nähe und paßte auf.

Noah

Lucia warf mir die ganze Zeit über böse Blicke zu. Scheinbar war sie wirklich wütend und oder beleidigt. Meine Mutter saß schweigend in der Ecke und Jenna sah so aus, als würde sie gleich kotzen. War jetzt alles nicht so großartig. Vor allem nicht die Atmosphäre. 
"Alles okay bei dir?", fragte ich sie. Auch meine Mutter warf ihr einen besorgten Blick zu.

"Ich bin gerade nur ein bisschen kaputt," meinte Jenna und zog sich trotz der Kälte die Schuhe aus. "Ich hätte die vorher einlaufen sollen," murmelte sie und zog sich ihren Rucksack heran, aus dem sie eine Mullbinde und Pflaster zog, um sich die Zehen und Fersen abzupolstern, gleichzeitig tränkte sie diesen Verband mit einer schmerzstillenden Flüssigkeit und seufzte erleichtert auf, ehe sie die Schue wieder überzog.
"Mir geht's gut, mach dir keine Sorgen," lächelte sie leicht

Noah


Ich nickte. "Musst dich ja auch erst daran gewöhnen." Wir waren vielleicht eine eineinhalb Stunden unterwegs. Maximal.
"Ja ist klar. Ist ja auch ein Wanderschuh. Wahrscheinlich habe ich auch Blasen. Ich weiß nicht, ob es dir gut geht, Jenna. Aber wenn du das sagst." Ich reichte ihr einen Riegel. "Ich sehe mal nach Maria.", ich stand auf und ging rüber zu meiner Mutter und redete leise mit ihr. Natürlich war sie deprimiert. Das war auch klar. Zumindest schien sie die Sache von letztens verdrängt zu haben. Nach unserem Gespräch, ging sie zu Jenna herüber.

"Mach ruhig, deine Mutter ist gerade wichtiger als ich, immerhin mußte sie deinen Vater zurücklassen," meinte Jenna leise und zog die beine an. Den Rucksack hatte sie sich als Lehne hinter sich gestellt, um nicht mit dem Rücken an die kalte Wand zu müssen.
Sie schloß die Augen, schlief aber nicht ein, wollte nur neue Kräfte sammeln, damit sie heute auch noch ihr Ziel erreichten, sie wollte nicht diejenige sein, die alle aufhielt.

Noah


Meine Mutter kümmerte sich um Jenna, die wohl jetzt vor sich hin döste. Sanft deckte sie sie mit ihrer Jacke zu. Ich setzte mich schweigend neben Lucia. Ich überlegte, ob ich rausgehen sollte zu Derek, aber vielleicht war es besser, wenn ich hier blieb. Ich skannte die Umgebung. Nichts und niemand außer wir war gerade da.

Nach einer halben stunde kam Derek wieder in die Höhle zurück und machte den anderen klar, daß sie wieder aufbrechen mußten, wenn sie noch bis zum Anbruch der Dunkelheit im Dorf ankommen wollten, immerhin waren im Dezember die dunklen Stunden schon sehr zeitig da.
Er sah kurz zu Jenna, die sich erhob und ging dann wieder nach draußen, um auf die anderen zu warten, wenige Minuten später waren sie schon auf dem Weg.

Noah


Wir liefen so durch den Wald..immer Derek hinterher. Aber es war einer der zich wege, die ich rausgesucht hatte und er irrte sich nicht einmal.
Wir mussten zwischendurch immer mal wieder Pausen machen, bis wir gegen Abend endlich beim Dorf angekommen waren. Ich konnte das Leben von weiten hören und mein Herz schlug ein kleines bisschen schneller. Wieder Zivilisation. Menschen, aber diesmal war Finn nicht hier. Ich zog meine Jacke zu und hakte mich bei meiner Mutter unter. Ich konnte spüren, dass sie leicht unruhig war. So hatte ich mich auch gefühlt, als ich als Halbvampir plötzlich all die Geräusche wahrnehmen konnte, die vorher nicht dagewesen waren.

Derek führte sie durchs Dorf zu einem Haus, welches dunkel und Verlassen dort stand, holte einen kleinen Schlüssel heraus, um die dicke Eichentür aufzuschließen. Der Raum im Erdgeschoß war leer bis auf einen Kamin, um den er sich gleich kümmerte, er zündete auch ein paar Lampen an, Strom schien es hier keinen zu geben.
Die Zimmer sind oben, es gibt vier, das Bad ist ebenfalls dort, lautete seine knappe Anweisung und auch Jenna zuckte zusammen, da sie die Stimme vernommen hatte.
Ihr schlaft getrennt. Damit Ruhe ist, reden könnt ihr später immer noch zur Genüge.

Noah


Wir blieben vor einem Haus stehen; was ehrlich kein Hotel war. Sah eher aus, als hätte hier seit Jahren keiner mehr drinnen gewohnt. Wir traten ein. Das sah wie ein Gebäude aus, das dem Graf gehörte. Alt und dunkel.
"Was ist mit Ihnen?", fragte ich Derek laut. "Brauchen Sie nicht auch ein Zimmer?" Er machte gerade das Feuer.

Ich halte Wache, ich brauche kein Zimmer er musterte Noah kurz, die Flammen funkelten in seinen dunkelroten Augen und ließen diese gespenstisch aufglühen.
Dann wies er auf einen Vorhang, der eine winzige Ecke des Raumes verbarg.
Dort ist Essen für euch, ihr könnt dort auch eure Sachen abstellen, damit wandte er sich wieder dem Feuer zu.

Noah


Ich musterte ihn ebenfalls..er war groß und relativ breit. Mehr konnte ich nicht ausmachen. Und seine roten Augen.
"Na gut."; meinte ich schließlich. "Danke."
Ich ging schonmal nach oben, um meinen Rucksack abzustellen und die Zimmer zu inspizieren. Die Wände waren kahl und es war dunkel. Dort stand eigentlich nur ein Bett. Aber zumindest schien es frisch bezogen zu sein. Alles war so weit sauber und das Wasser schien im Bad zu laufen. Es gab eine alte Wanne.
Ich überließ das aber erstmal Jenna. Besrimmt wollte die sich aufwärmen. Ich lief die Treppe wieder herunter.

Jenna stellte ihren Rucksack ab wie ihr aufgetragen war und setzte sich dann zu Derek an den Kamin, um sich aufzuwärmen, dieser nahm jedoch kaum Notiz von ihr, rückte nur ein wenig zur Seite. Lucia ging nach oben, man hörte nur eine Tür klappen und das Quietschen eines Schlüssels, sie würde wohl nicht noch mal herunterkommen.

Noah


Ich zuckte leicht zusammen, als ich hörte, wie oben die Tür zugeknallt wurde.
"Ach du scheiße. Sie ist wirklich wütend auf mich.", meinte ich dann und setzte mich zu Jenna. "Willst du nichts essen?", fragte ich sie und deutete auf den Tisch, auf dem ein einfaches Abendbrot stand. Sanft legte ich den Arm und sie und lauschte dem Knacken des Feuers, auch wenn ich die Wärme nicht spürte, ich konnte sie mir doch genau vorstellen.

"Nein, ich hab keinen Hunger," sie schüttelte den Kopf und lächelte ihn leicht an, bevor sie wieder in die Flammen sah. "Vielleicht später, wenn mir etwas wärmer ist, das Feuer hier freicht mir erst mal voll aus," sagte sie und entspannte sich etwas. "Du kannst doch aber schon mal was essen, kannst mir dann ja sagen, was davon am besten schmeckt," grinste sie ihn schief an.

Noah


"Ach was. Ich kann dir doch nicht alles wegessen. Ich warte, bis du fertig bist. Wenn ich erstmal anfange..." ich lehnte mich an sie. "Jenna ernährt sich von Flammen.", murmelte ich. "Schon ein Tag um. Wie viele wir wohl noch unterwegs sind?" Ich strich ihr mit dem Daumen über die Schulter.

Rechne mit einem halben Jahr kam das kurze Kommentar von Derek aus dem Hintergrund.
"Da hast du deine Antwort, wird ne ziemlich lange Zeit," seufzte Jenna. "Hätte nie gedacht, daß wir mal Zigeuner werden, kann mich gerade nicht entscheiden, ob ich das romantisch finden soll oder nicht," lachte sie leise auf.
"Zumindest werde ich am Ende sicher besser durchhalten als ihr anderen," meinte sie optimistisch.

Noah


Ich seufzte. "Ein halbes Jahr? Hoffe bis dahin tauen sie etwas auf Derek.", grinste ich schief. Das war mir dann doch viel zu lange. Konnten wir nicht fliegen oder so?
Ich schüttelte den Kopf. "Ich bin da. Das macht es doch romantisch oder?" Ich küsste die auf die Wange. "Und ich weiß nicht, wie du zu dieser Annahme kommst."

"Laß ihn doch, vielleicht mag er sich nicht mit dir unterhalten," grinste Jenna ihn an.
Ich bin nicht hier, um Gespräche zu führen, sondern um euch hier wegzubringen, ohne daß die Blacks euch kriegen, kam es fast gleichzeitig von Derek
"Siehst du, sag ich doch," nickte Jenna Noah zu. "Hm, du weißt, ich steh nicht so unbedingt auf Romantik, das sollte gerade nichts Positives heißen," sagte sie leise.
"Na, ich bin eben nicht trainiert, was langes Laufen angeht, aber du kennst ja meinen Ehrgeiz, ich werde es euch sicher noch allen beweisen."

Noah


"Wie Sie meinen Derek.", ich zuckte mit den Schultern. "Und dafür auch danke. Dass Sie das tun meine ich." Ich legte meinem Kopf auf Jennas Schulter. "Sorry Sorry. Keine Romantik für dich.", grinste ich. "Du musst mir nichts beweisen. Weiß ich eh schon, dass du deinen Dickschädel durchsetzt. Aber dafür musst du Energie tanken." Ich spielte mit einer ihrer Haarsträhnen herum. Ein halbes Jahr unterwegs. Das war mehr als extrem. Es würde noch ewig dauern, bis wir zurück Zuhause waren...

"Ach, ich mach das ja zum größten Teil auch für mich und wenn wir wirklich solange unterwegs sind, dann will ich nicht noch die Bremse spielen, ich bin halt kein Vampir, der so schnell laufen kann, ansonsten könnten wir das sicher auch in kürzerer Zeit hinbekommen," seufze sie und nahm Noahs Hand.
"Ich glaube, ich leg mich ne Runde hin, damit ich morgen fit bin, wenn das okay für dich ist."

Noah


"Ist mir egal. Wir packen das schon gemeinsam. Das wird schon. In ein paar Wochen hast du dich daran gewöhnt. Jenna.Da bin ich mir sicher. Hauptsache wir kommen an." sie sollte wirklich was essen. Ich sah sie besorgt an, schüttelte dann den Kopf. Ich küsste sie sanft.
"Schlaf schön." Ich löste mich von ihr und blieb vor dem Feuer sitzen.

Jenna ging nach oben auf ihr Zimmer und schloß leise die Tür hinter sich. Müde legte sie sich ins Bett und es dauerte auch nicht lange, bis sie eingeschlafen war.

Noah


Ich stand halbherzig auf und setzte mich an den Tisch, um was zu essen. Wäre schon schade, wenn das Essen hier verkommen würde. Nach zwei Broten, gab ich es allerdings auf. Vielleicht würden Jenna morgen was Essen oder meine Mutter wollte noch.
Sie essen nicht oder? Fragte ich Derek. Sie könnten es tun..scheint als will keiner. Ist es okay, wenn ich hier bleibe?", ich sah ihn kurz von der Seite an und setzte mich dann wieder an den Kamin. Ich musste an die Leute denken, die ich zurückgelassen hatte. Was Kim wohl gerade machte. Ein halbes Jahr unterwegs..