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Noah


"Ich weiß nicht. Für mich ist das zu früh. Aber klar, ohne dass sie es will, tue ich gar nichts. Das kannst du mir glauben. Das Wichtigste für mich ist, dass Jenna sich wohlfühlt.", ich nickte ihm zu, verzog das Gesicht.
"Ja stimmt. Ja. Noch mehr lernen. Hat aber Spaß gemacht, hätte ich nicht gedacht. Danke Simon.", ich räumte meine Sachen zusammen. "Ich wollte dich noch fragen, uhh. Na ja. Hättest du mal Lust mit mir zu trainieren. Irgendwann! Nur wenn du Zeit hast. Jenna wollte dich fragen und ich habe mich nicht getraut und dann habe ich mir gesagt, ich will dich doch fragen. Nicht wegen Jenna, sondern weil es dumm ist Angst vor deiner Antwort zu haben!", ich kniff die Augen zusammen.

"Du hast damit angefangen, daß du für die Schule lernen willst, nicht ich. Ich wollte dich nur noch mal an deinen Vorsatz erinnern, nicht mehr," lächelte Simon leicht, er konnte deutlich sehen, wie 'begeistert' Noah bei diesem Gedanken war.
"Wahrscheinlich denken alle Schüler, daß ihre Lehrer generell nur streng sind und ihren Stoff gnadenlos durchziehen, nicht wahr? Dabei kommt es immer darauf an, wie man lernt und welche Aussichten man gestellt bekommt, je nachdem, womit man sich begeistern kann. Viele würde es nicht wirklich vom Hocker hauen, wenn man ihnen sagen würde, man könne, wenn man die lateinische Sprache lernt, Texte der römischen Kaiser und Philosophen lesen und deuten können, an den Gedanken alter Gelehrter und Schriftensammler teilhaben ... nun, mich hat so etwas schon immer fasziniert und es freut mich, daß es dir wohl auch ein wenig so geht," nickte er ihm erfreut zu, immerhin hatte er Noahs Interesse geweckt, was zu Beginn so gar nicht danach aussah.
"Jenna hat mich bereits gefragt und ich konnte ihr keine wirkliche Antwort geben, genau wie dir jetzt. Das soll nicht heißen, daß ich es ablehne, euch zu unterrichten, jedoch weiß ich nicht, ob und wann ich die Zeit dafür finde. Immerhin beginnt die Verhandlung schon nächste Woche und wir wissen weder, wie lange sie dauert, noch, was ich danach zu tun bekomme. In dieser Hinsicht ist der Graf ein sehr gründlicher Arbeitgeber, er sorgt dafür, daß man nicht unnütz herumsitzt," seufzte Simon auf.

Noah


"Ja ich muss. Wenn ich weiterhin gute Noten haben möchte. Es interessiert mich ja nicht alles. Und immer wenn ich lernen muss, dann muss ich mich dazu zwingen. Aber ich wollte ja, dass du mir was beibringst. Das ist was anderes. Dann lerne ich gerne, verstehst du?", ich lächelte ihn an. "Bist ein guter Lehrer. Vielleicht solltest du deine Karriere wechseln. Nah. Ist nur ein Scherz. Du bist sicher auch ein guter Arzt!"
Nicht alle Lehrer an der Schule konnten den Stoff gut vermitteln. Außerdem lernte ich so mehr über ihn. Beiläufig im Gespräch. "Ist doch gut, wenn du es magst. Und mach dir keinen Stress. Ich kann warten. Bis nachdem das alles geklärt ist und auch länger, wenn es sein muss. Sag mir doch, wenn du kannst. Am Sonntag nehme ich mir nichts anderes mehr vor." Ich nickte ihm zu.
"Wir werden sehen, wie das wird nächste Woche. Ich bekommen sogar Schulfrei dafür." Das war zumindest was. Ich stand auf. "Willst du noch ne Weile bleiben, oder musst du weiter?"

"Nein, noch ein Studium muß ich wirklich nicht haben, vielen Dank. Das Medizinstudium war schon anstrengend genug und als Arzt kann ich mehr tun als als Lehrer finde ich. Aber ich weiß zu schätzen, daß du meine Lehrfähigkeit positiv siehst," erwiderte Simon ebenso lächelnd.
"Freu dich nicht zu früh, die Verhandlungen beginnen erst, wenn deine Schule aus ist, immerhin müssen wir uns nach den meisten Zeugen richten, die berufstätig sind, sie können ja schlecht so lange von ihrer Arbeit befreit werden. Also kommst du wohl auch nicht in den nächsten Wochen drum herum, im Unterricht zu erscheinen. Das einzige, was vielleicht etwas unter dem Ganzen leiden wird, sind deine Kurse, die du noch neben der Schule hast, aber die Verhandlungen, zu denen du geladen bist, sind ja auch nicht jeden Tag, es sind genügend Tage, wo du nicht bei Gericht anwesend sein wirst."

Noah


"Verständlich. Und ich kann mich nicht vor der Schule drücken. Aber zumindest vor der Arbeit, ha!" Grinste ich. Zumindest für ein paar Tage. Obwohl ich nicht wusste, was besser war.
"Ja. Nur ein paar Tage. Hoffentlich zieht sich das nicht ewig. Es soll endlich vorbei sein. Ich denke ich sehe mal kurz nach Leif. Maria will sicher auch noch etwas Zeit mit dir. Danke.", ich reichte ihm die Hand, um sie zu schütteln. "Hat Spaß gemacht!"
Mit den Worten brachte ich meine Unterlagen hoch. Leif lag im Bett, er hatte sich unter der Decke verkrochen.

"Nun, ich weiß nicht, wie schwer es für dich werden wird, dort zu sitzen und zuzuhören, ohne eingreifen zu können, immerhin werden auch genug Leute verhört, die du magst. Wenigstens ist Kim so weit stabil, daß wir auf seine Aussage zählen können, das Ganze, was ihm angetan wurde, war noch vor Tobias' Zeit, jedoch ist es trotzdem seiner Familie zuzuschreiben. Ich hoffe nur, daß er mit uns zusammenarbeiten word, er traut uns leider kein Stück über den weg, mich läßt er noch am ehesten mit mir reden, ich hatte den Vorteil, daß ich noch tot war, als wir im Bunker waren und du alles über ihn erfahren hast. Ich konnte ihm glaubwürdig erklären, daß ich erst davon erfahren habe, als ich schon aus dem Bunker verschwunden war," seufzte simon und fuhr sich durch die Haare, das Ganze zerrte jetzt schon an seinen Nerven, weil er diesem Vampir nicht wirklich helfen konnte, zu viel war ihm passiert, was Wunden hinterlassen hatte.
"Es kann Monate dauern, bis das alles vorbei ist, das hängt auch von Tobias und seiner Kooperation ab. Wir haben nichts weiter zu tun als abzuwarten, was geschieht," selbst der Graf würde nicht viel ausrichten können, da auch er nur als Zeuge auftreten würde.
"Ich werde mich gleich wieder auf den Weg machen, ich habe noch genug zu tun, tut mir leid, aber deine Mutter muß wohl ohne mich auskommen," verabschiedete er sich dann und machte sich auf den Weg zurück in die Pension.

Noah


Ich fand es nett, dass mein Vater sich extra Zeit genommen hatte für mich. Nur um mit mir zu lernen, obwohl er so viel zu tun hatte.
Trotzdem musste ich an das denken, was er über Kim erzählt hatte. Ob der mir jemals wieder vertrauen würde, oder hatte ich ihn für immer als Freund verloren? Ich war Mitschuld an allem auf eine Art und Weise, denn ich hatte es ihm auch verschwiegen. Alles hatte ich verschwiegen und jetzt war unklar, ob er sich jemals wieder erholen würde davon.
Leif schlief anscheinend wirklich. Leise setzte ich mich an meinen Schreibtisch und begann mit den Wiederholungen für die Schule. Später kochte ich für uns. Es war schon Nachmittag, aber das sollte gehen. Meine Mutter schien auch zu schlafen. Ich schrieb ihr und Leif einen Zettel, weil ich auch zu Jenna fahren konnte, nachdem ich gegessen hatte.
Sicher hatte sie mich vermiss. Nein, vermutlich nicht. Aber ich wollte sie trotzdem sehen. Ich klingelte wenig später an ihrer Haustür.

Camille war gerade zu Hause, als Noah an der Tür klingelte, sie hatte sich denken können, daß er früher oder später auftauchen würde. Sie öffnerte ihm und sah ihm mit ausdruckslosem Gesicht entgegen.
"Guten Abend, Noah, du möchtest sicher zu Jenna, nicht wahr? Es ist gerade ein recht ungünstiger Zeitpunkt für deinen Besuch, sie will gerade niemanden sehen oder hören," sagte sie knapp.

Noah


Ich lächelte Camille warm an. Ich hatte sie ewig nicht gesehen. Und sie war heute ungewöhnlich freundlich.
"Hallo Camille.", ich nickte. "Okay. Ist irgendwas mit ihr? Geht es ihr gut? Können sie mir das zumindest sagen?" Sie war doch nicht krank oder? Also was war passiert. Natürlich würde ich mir Sorgen machen, wenn sie schon so anfing.

"Nein, sie ist nicht krank, du brauchst also auch nicht zu befürchten, daß sie ins Krankenhaus oder ähnliche Einrichtungen kommt. Sie hat von Finn einige dinge erfahren, ich denke, ich brauche dir nicht zu erklären, um welche Dinge es genau geht. Du wirst es sicher selbst wissen und dadurch vielleicht verstehewn, daß sie jetzt Zeit für sich brauicht in den nächsten Tagen. Die Sache mit dem Gericht wird schon hart genug für sie, durch diese neuen Informationen wird es nicht leichter," meinte Camille und sah Noah durchdringend an.

Noah


"Okay. Ich verstehe. Danke Camille. Passen Sie gut auf sie auf und vielleicht können sie ihr sagen, dass ich da war. Sie kann mir immer schreiben, wenn sie will. Bis dann. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."
Ich fuhr mit dem Fahrrad zurück nach Hause. Auch Jenna wollte alleine sein. Kein Wunder, dass sie mir nicht geantwortet hatte. Die Sache mit ihrer Familie war also endlich auch draußen. Vielleicht war sie auch wütend auf mich. Weil ich es ihr nicht gesagt hatte. Genauso wie Kim. Ich hatte es Finn versprochen.
Ich setzte mich wieder an meinem Schreibtisch und versuchte zu lernen, um die Gedanken zu vertreiben und mich abzulenken.

Leif blinzelte, als Noah sich wieder zurück im Zimmer an den Schreibtisch setzte. "Oh, bist wieder da," stellte er grinsend fest und setzte sich auf, blieb aber unter der Decke. "Warst nochmal draußen frische Luft schnappen, hm? Zum glück geht das Wetter gerade einigermaßen," seufzte er, sah zum Fenster, wo man nur das spärliche Licht der Laternen draußen sehen konnte, der Himmel war bewölkt, kein Stern war zu erkennen, aber der Wind war ruhig und es würde auch erst einmal trocken bleiben.

Noah


"Ja. War kurz bei Jenna. Aber sie möchte mich nicht sehen. Muss ja eh noch lernen für morgen.", ich sah konzentriert auf meine Notizen. "Also unten steht essen. Kannst dir was nehmen. Und hey, kannst du mir nen Kaffee bringen? Das wäre nett."
Ich sah kurz zu ihm. "Das Wetter kann mir eh egal sein.", fügte ich leise hinzu.
"Obwohl ich Regen nicht so mag. Nass sein spüre ich ja auch noch."

"Autsch, da hat aber jemand miese Laune," seufzte Leif und wickelte sich aus der Decke, streckte sixh, was ihn noch dünner erscheinen ließ. "Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß du nicht warm und kalt spürst, Jennas Wärme spürst du ja auch, hast du mir oft genug gesagt. Also hör gefälligst auf, dich darauf zu versteifen, wenns nicht wirklich so ist und wenn du schon meckerst, dann laß es nicht an mir aus," schnaubte er, er konnte ja nun nichts dafür, daß Noah schlechtgelaunt war.
"Außerdem kann ich dir keinen Kaffee bringen, ich hab keine Ahnung, wie man Kaffee kocht."

Noah


Ich erhob mich seuftzend. "Okay. Es hat nichts mit dir zu tun. Sorry. Du hast Recht.", ich schenkte ihm ein mattes Lächeln. "Vielleicht habe ich heute auch einfach zu viel gelernt. Warum essen wir unten nicht zusammen noch was. Und ich lasse die Finger besser vom Kaffee. Das wäre schon mein fünfter."
Ich ging nach unten. "Ich weiß nicht. Bei Jenna ist es anders. Sonst spüre ich gar nichts, außer ich habe getrunken. Glaub mir. Nur wenn ich bei Jenna bin.", erklärte ich ihm.
Ich stellte das Essen in die Mikrowelle. Aus Faulheit hatte ich bloß Pasta mit Gemüse gemacht. Ich stellte Leif einen dampfenden Teller hin, nahm mir dann selbst etwas.

Leif trottete Noah hinterher, alleine wollte er in dem Zimmer auch nicht bleiben, dann lieber Noahs miesepetriges Gesicht.
"Dann bist du halt n Spezialfall als Vampir, Finn kann alles spüren, was draußen an Kälte und Hitze und so geht, Amaniel konnte die Temperatur spüren und soweit ich es mitbekommen habe, die anderen Soldaten auch oder was denkst du, wartum die im Winter von Finn wärmere Klamotten bekommen haben? Die mußten sich ja wohl kaum vor anderen tarnen, um als Menschen durchzugehen, oder," fragte Leif ihn, als er sich Nopah gegenüber an den Tisch setzte.

Noah


Ich spießte die Nudeln auf. "Echt? Ich dachte immer die meisten Vampire wären so wie ich. Abgesehen von meinem Vater. Ich..keine Ahnung, villeicht ist das ja meine Superfähigkeit. Weißt schon. Wie andere Vampire welche haben. Ich dachte immer ich hätte keine. Das ist ziemlich langweilig und extrem blöd, wenn du mich fragst.", ich versuchte zu grinsen, aß noch etwas. "Ich war schon immer so. Auch als Halbvampir. Vielleicht nicht so krass."
Meine Mutter kam in die Küche. Sie begrüßte uns mit einem warmen Lächeln, setzte sich zu uns, um mitzuessen. "Danke fürs Kochen, Noah. Guten Appetit!"

"Was meinst du denn mit Superfähigkeit? Daß ihr stärker und schneller seid, is ja klar, aber was für ne Superfähigkeit sollen die anderen noch haben," fragte Leif ihn verwirrt, davon hörte er zum ersten Mal und er konnte sich absolut nichts darunter vorstellen.
"Na, dann is es halt so bei dir, trotzdem kein Grund, mich so anzumaulen," zuckte Leif mit den Schultern, er hatte Noah ja nichts getan und er war ja auch nicht schuld dran, daß Jenna nicht mit Noah reden wollte.

Noah


"Mal davon abgesehen. Es gibt Vampire mit besonderen zusätzlichen Fähigkeiten. Das kommt ganz darauf an. Amaniel zum Beispiel.", erklärte ich ihm.
"Vielleicht ist das ja meine. Wer weiß. Ja. Kein Grund.", stimmte ich ihm zu.
"Noah. Reiß dich zusammen.", ermahnte mich auch meine Mutter. "Tut mir Leid, Leif. Mein Sohn hat Stimmungsschwankungen.", sie lachte auf und ich schmollte. Was sollte das denn wieder heißen?

"Was hatte Amaniel denn für ne zusätzliche Fähigkeit," fragte Leif, davon hatte er zumindest nie was mitbekommen, geschweige daß der Vampir sie erwähnt hatte.
"Nein, hat er nicht, wer ist erst so, seit er vorhin wieder hergekommen ist, Jenna hat ihn abblitzen lassen, das hat ihm den Abend versaut," meinte Leif kauend und schluckte dann den Bissen herunter.
"Er hält sich ja für unwiderstehlich, da kratzt es an seinem Ego, daß ne Frau mal heute nix von ihm wissen will," grinste er leicht in Noahs Richtung.

Noah


"Na ja. Er konnte die jenigen, die sein Blut getrunken haben nach Willen manipulieren. Keine Sorge. Das hat er bei dir nicht getan. Da bin ich mir sicher.", versicherte ich ihm. Meine Mutter sah uns leicht verwirrt an, entschied sich aber anscheinend dazu nichts weiter zu sagen.
"So ist es nicht. Ehrlich nicht. Ich meine nicht direkt. So krass ist mein Ego auch nicht. Ich kann es euch genauso gut sagen. Jenna ist mit dem Grafen verwandt und in seiner Blutlinie, Erbschaft, was auch immer. Weil Finn mit dem Grafen verwandt ist. Und ja. Dad wusste sie nicht. Und jetzt weiß sie es. Ich wusste es aber. Vielleicht hätte ich es ihr sagen sollen. Kann gut sein, dass sie deshalb auch sauer ist. Oder das Ganze war einfach ein Schock!"

"Selbst wenn er es getan hat, er hat mir seine Aufmerksamkeit geschenkt, das wäre es mir wert gewesen," meinte Leif schulterzuckend, immerhin hatte er sich nicht ganz alleine gefühlt, wenn Noah nicht in der Stadt des Grafen war und alleine seine Streifzüge unternahm, was ihm Leif auch nicht übelnahm, immerhin brauchte Noah ja auch mal seine Zeit für sich.
Als Noah erzählte, was mit Jenna war, grinste Leif nur. "also is sie ne Adelige oder sowas ... du hast aber auch ein Glück bei der Frauenwahl, Noahlein," meinte er und lehnte sich zurück. "Weiß sie denn, daß dus wußtest, wenn nicht, dann wärs doch unlogisch, daß sie sauer auf dich ist, oder," fragte er ihn dann weiter. "Wäre doch für dich auch n Schock, wenn du erfahren würdest, daß du aus ner weltweit berühmten Familie kommst, oder?"

Noah


"Kann schon sein. Aber das denke ich wirklich nicht." Er mochte Leif dazu einfach zu sehr. Das wollte ich nicht nochmal aussprechen, da Leif nichts für ihn empfand. Etwas falsch fand ich das schon, dass er trotzdem die Aufmerksamkeit wollte und Amaniel als Ablenkung gesehen hatte, aber das wusste er selber. Und niemand war perfekt.
"Ja. Sie ist wirklich eine Prinzessin. Wer hätte das gedacht. Wenn mir jemand sagen würde, dass ich mit dem Grafen verwandt bin. Ich fände das ultra cool, glaube ich. Aber nicht Jenna. Sie steht nicht gerne im Mittelpunkt. Sie möchte so was nicht."
"Unglaublich!"; murmelte meine Mutter. "Und sei froh, dass du deine Familie hast!" Sie sah mich streng an. "Das muss ein Schock sein für die Arme!".
Ich nickte. "Selbst wenn. Ich werde ihr sagen, dass ich es wusste. Wenn sie dann wütend ist, ist das ihr gutes Recht. Ich will niemanden mehr so auf einen Gefallen hin belügen." Nicht nach der Sache mit Kim.

"Ich fänds auch blöd, mit dem verwandt zu sein, wäre mir zu viel Verantwortung und son Kram, Verpflichtungen und all so was. Kommt vielleicht ja jetzt auch auf sie zu, zu beneiden ist sie auf jeden Fall nicht, n eigenes Leben, so, wie sie es wollte, kann sie sich jetzt wohl abschminken," seufzte Leif. Allein bei dem Gedanken wurde er traurig, er hoffte nur, daß Jenna das überstand und nicht daran zugrundeging. "Das is, als würde man ihr Fesseln anlegen," murmelte er bedrückt.
"Was sollte es dir bringen, daß sie weiß, daß du es wußtest, sag doch einfach gar nix drüber, wenn sies nicht weiß. Das wäre für Jenna das Beste, schau mal, wenn du ihr das sagst, dann tust du ihr noch mal weh und das, was sie gerade mit sich rumschleppt, reicht doch oder willst du sie völlig aufn Boden schmeißen? Du solltest jetzt eher für sie da sein und ihr nicht noch mehr schaden, das ist immerhin deine Pflicht als Freund," sagte er dann bestimmt.

Noah


"Ja. Wenn du es so fasst. Dann ist es schon eher nervig, schätze ich. Aber sie weiß doch gar nicht, ob sie überhaupt Verpflichtungen hat als Erbin. Denkst du ihr wird irgendwas aufgezwungen?", ich hoffte es ja nicht. Jenna hatte ihre Pläne, die sie verfolgen wollte. Wahrscheinlich hatte Finn es ihr nur gesagt, weil sie es im Laufe der Verhandlungen auch irgendwie herausfinden würde. Ursprünglich wollte er ja noch damit warten.
"Meinst du echt?", fragte ich Leif. "Ich will sie nicht anlügen, aber sie soll nicht auch noch mehr stress haben wegen mir. Ich habe nur Angst, dass es wie bei Kim wird irgendwann."
Meine Mutter legte ihre Hand auf meine Schulter. "Tu, was du für richtih hältst, Noah. Aber gib ihr etwas Zeit. Dann kannst du sie anrufen und ihr zur Seite stehen. Vermutlich will sie erstmal einfach alleine sein. Lass ihr das."