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Noah


Ich war in einen leichten Schlaf gefallen, wurde sofort vom Wecker hellwach. Mein Blick wanderte zu Leif, der aussah, als würde er gleich zusammenbrechen.
"Leif.", ich war sofort an seiner Seite. "Was ist mit dir?", fragte ich ihn leise. Er sah gar nicht gut aus. So blass und er atmete ganz schwer.
"Was ist passiert?"

"Hab wieder geträumt ... die goldenen Augen, sie verfolgen mich, immer und immer wieder," sagte Leif leise. "Wenn ich einschlafe, sehe ich sie, kurz bevor ich aufwache, sehe ich sie. Es war noch nie so schlimm wie diese Nacht," murmelte Leif matt.
"Er oder sie will mich kleinkriegen, will, daß ich aufgebe ... und ich weiß nicht mehr, was ich dagegen machen soll," fügte er leise hinzu.

Noah


Ich setzte mich zu ihm. "Du darfst dich nicht kleinkriegen lassen, Leif.", ich legte ihm meinen Arm um die Schultern. "Der Detektiv hat gesagt er will uns alle verunsichern. Dann würdest du ihm direkt in die Falle tappen. Ich weiß auch nicht.", ich hielt ihn fest. "Ich weiß nicht, was du tun kannst. Wenn du dagegen ankämpfen könntest. Wir können einen der Schutzbänne versuchen, von denen ich mal gelesen habe oder.." Mein Verhalten gestern hatte es auch nicht besser gemacht für ihn. Im Gegenteil. 
"Ich hole dir nen Tee oder so. Zur Beruhigung?"

"Ich schaff es aber nicht mehr, nen Bann oder so was aufzubauen, dafür braucht du n Medium, was gut ist oder was zumindest Kraft hat," sagte Leif leise. "Es verunsichert mich nicht, nur hab ich das Gefühl, daß mir dieser Blick die Energie wegnimmt, bis nichts mehr davon übrig ist. Vielleicht sollte ich doch zu ihm gehen und tun, was es will, das wäre doch das Beste für alle," er sah Noah traurig an.
"Dann müßtest du dir keine Sorgen mehr machen um mich," lächelte er schief.

Noah


"Ich kann dir meine Kraft geben. Es ist mir egal. Ich habe eh genug davon und ich brauche sie nicht für die Schule. Wir können es zumindest versuchen.", schlug ich vor.
Ich sah Leif an. "Nein.", sagte ich entschlossen.
"Nein und das sage ich jetzt nicht, weil ich dich hier haben will, was auch zutrifft. Du hast mir gesagt du wünscht dir ein normales Leben, oder? Ich denke nicht, dass du diesen Wunsch aufgeben solltest. Ich habe darüber nachgedacht. Eine ganze Weile. Ich mache mir gerne Sorgen um mich. Und wegen der Sache gestern. Du hattest absolut Recht. Du passt mehr auf mich auf und machst dir mehr Sorgen um mich als umgekehrt." Ich nahm seine Hände. "Ich gebe dir meine Energie, okay?", ich schloss die Augen und setzte etwas davon frei, konzentrierte mich ganz auf Leif.

"Du kannst mir aber nicht deinen Willen geben, deine Energie nimmt mir sdas Medium doch auch weg," Leif schüttelte den Kopf und sah Noah an. "Was bringt mir mehr Energie, wenn ich sie nicht lange habe? Ich dachte auch, daß ich genug hatte durch den Wald gestern, ich hab mich sogar ein wenig gefühlt wie früher ... und er hat mir das innerhalb von ein paar Stunden wieder weggenommen," er löste seine Hände aus Noahs.
"Ich weiß, daß du es gut meinst, aber ich will ihm nicht noch mehr Energie von dir geben, okay? Es reicht doch, wenn einer von uns Matsch ist."

Noah


Ich schüttelten den Kopf. "Hey. Ich habe mehr als genug für zehn Leute. Ich bin schließlich ein Vampir.", ich grinste. "Soll er es doch versuchen. Ich kann es immer wieder tun. Und so kommst du leichter durch den Tag, okay." Ich nahm seine Hände wieder in meine, schloss erneut die Augen und übertrug ihm ein wenig. Nicht zu viel, aber er sollte sich wieder besser fühlen. 
"Bin kein Matsch. In bin richtig fit. Ehrlich.", ich ließ seine Hände los. "Frühstück?", fragte ich ihn und stand auf.

"Nein, ich bin Matsch," murmelte Leif und lächelte leicht, als er sah, wie Noah sich bemühte.
"Kein Frühstück, du willst doch wegen mir dein Joggingprogramm nicht vernachlässigen, oder? Nicht, daß wir zwei Matsche sind ... wenn du Dracula triffst, sag ihm nen schönen Gruß von mir," er legte sich wieder hin und schloß die Augen.

Noah


"Scheiß auf mein Joggingprogramm du Matsch. Ich muss es ja nicht jeden Tag durchziehen ohne Pause. Das ist schon gut.", ich ging runter und bereitete ein leichtes Frühstück vor. Etwas Toast und sogar eine Tasse Kakao. Das alles brachte ich für Leif hoch und stellte es auf den Schreibtisch.
"Hab dir was gebracht. Iss es später, okay? Ich schaue nach Dracula für dich."
Ich ging nach unten. Der Kater war tatsächlich. "Komm her, Fetter.", vorsichtig setzte ich ihn auf den Arm. "Evan hat sicher nichts dagegen.", sanft trug ich den Kater hoch zu Leif. Nur für kurz, damit er sich auf der Decke zusammenrollen konnte. Er schnurrte zufrieden. "Lebensziel erreicht, was?" Ich bereitete mich leise auf die Schule vor.

Leif seufzte, von wegen Noah sei kein Dickkopf. Er grinste schwach, als der ihm das frühstück brachte. "Komm mir fast wieder vor wie im Krankenhaus," meinte er leicht neckend, ließ das Essen aber noch stehen.
Erstaunt sah er, daß Noah wenig später mit dem Kater auf dem arm ankam, der es sich bei Leif bequem machte. Vorsichtig strich er über Draculas struppiges Fell, der Kater hatte ihm das Gesicht zugewandt und sah höchst zufrieden aus, als plötzlich seine Augenfarbe wechselte und in einem matten Goldton erstrahlte. Keuchend zuckte Leif zurück und stieß das Tier schon fast unsanft vom Bett, dieses hatte weiterhin den blick auf Leif gerichtet, die augen starr wie zwei schimmernde goldene Kugeln, ein tiefes Schnurren war zu hören, lauter als zuvor.

Jetzt ist er also schon in Katzen. Nein, das geht deutlich zu weit!
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Noah


"Besser als Krankenhausfraß. Auf jeden Fall. Du bekommst Zucker von mir."
Ich ging kurz nach unten, um selbst eine Kleinigkeit zu essen, nachdem ich Dracula abgesetzt hatte. Musste danach noch meine Schulbücher holen.
"Hey. Was los?", fragte ich ihn, als der Kater am Boden lag. Vorsichtig hob ich das Tier wieder hoch und kraulte es. "Ich muss gleich los. Soll ich ihn wieder in den Garten bringen? Du schnurrst aber wie verrückt gerade. Bin ich so toll?", fragte ich den Kater grinsend. Er war gerade übertrieben kuschelig drauf.

"Sieh dir seine augen an, das sind die Augen, die ich jede Nacht sehe," sagte Leif heiser und ließ den Kater nicht aus den augen, noch immer hatten dessen Pupillen den goldenen Glanz.
"Bring ihn weg, Noah, bitte ... ich glaube, ich kann jetzt nicht mal mehr zu ihm gehen," Leif seufzte resigniert auf.

Noah


"Du glaubst also das Medium ist in dem Kater. Okay." Ich beäugte die Katze, aber auf mich wirkte sie normal. Sie hatte schon immer gelbe Augen gehabt und bei dem bisschen Licht der Lampe in der Dunkelheit leuchteten sie halt auf. War er es wirklich?
"Okay. Ich bringe Dracula zurück. Sorry Kumpel. Ich dachte er beruhigt dich vielleicht. Tut mir Leid.", ich trug die Katze nach draußen. Sie konnte da auch keine Ruhe finden. "Geh zurück zu Evan."
Ich ging ein letztes Mal für meine Schulsachen hoch. "Muss los. Wünsch mir Glück für meine Klausur. Bleib stark." Leise trat ich aus dem Zimmer. Ich musste den Bus nehmen.

Leif spürte, daß Noah ihm nur so ansatzweise glaubte, wenn überhaupt? War er wirklich schon daran, verrückt zu werden? Bildete er sich das alles nur ein? Die Energie, die ihm Noah gegeben hatte, schien schon wieder verbraucht zu sein, er versuchte, durch Essen und den Kakao, wieder ein wenig zu Kräften zu kommen, ewas allerdings auch nicht wirklich funktionierte.
Den ganzen Vormittag blieb er im Bett liegen, hatte nicht mal die Ambition, aus dem Fenster zu sehen.

Dann ist es wirklich verloren, wenn Leif nicht einmal aus dem Fenster sieht
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Noah


Auf dem Weg zur Schule.schrieb ich meinem Vater. Ich brauchte den Kontakt zu diesem Detektiv. Die Sache mit Leif wurde immer krasser und er sollte davon wissen. Vielleicht auch mit ihm reden.
Ich musste mich jetzt aber erstmal auf die Schule konzentrieren. Diese Woche war wichtig. Drei Prüfungen in einer Woche.
Die Erste brachte ich gut hinter mich. In Mathe war ich schon immer gut gewesen und ich konnte zumindest gut durchatmen. Den ganzen Tag sprachen die Schüler über nichts anderes mehr.
Nach der Arbeit fuhr ich sofort nach Hause. Ich machte mir Sorgen um Leif. Er hatte heute Morgen wirklich nicht gut ausgesehen. Irgendwas musste getan werden.

Da scheint sich aber jemand ganz besondere Sorgen um Leif zu machen. Das Spiel ist also wieder im Gange und wir haben eine neue Spielfigur dazugewonnen. Nun, nicht unbedingt die beste Spielfigur, wenn du mich fragst, ich hatte mit dem Herrn schon so meine Auseinandersetzungen die Stimme des Mediums ertönte in Noahs Kopf, dieses Mal ein wenig ungehaltener als gewohnt.
Glaubst du wirklich, daß ihr eine Chance gegen mich habt, nur weil du einen alternen Detektiv ausgegraben habt, in dessen Kopf ich nicht hineinsehen kann? Glaubat du wirklich, daß du dadurch im Vorteil bist, Noah?

Noah


Ich ignorierte die Stimme in meinem Kopf. Sollte er doch sagen, was er wollte. So leicht würde er mich nicht verunsichern. Tauchte dann auf, wenn es ihm passte. Dreckskerl.
Leif schlief tief und fest. Immerhin eine Sache. Ich setzte mich seuftzend an seine Seite auf den Boden. Er hatte zumindest das Frühstück gegessen. Maria war noch nicht von der Arbeit zurück, also beschloss ich für uns alle zu kochen. Ich ging runter in die Küche, begann Gemüse zu schneiden in Würfel.
Was Essen Sie so? Fragte ich das Medium. Ich versuche so gesund wie möglich zu kochen. Essen Medien überhaupt. Keine Ahnung. Sie müssen doch essen, oder? Schließlich haben Sie einen Körper und sind kein Vampir wie ich.
Ich ließ das Messer auf ein Stück Hähnchenbrust niedersausen.

Was interessiet es dich, was ich esse, ich bin nicht hier um Smalltalk mit dir zu betreiben, wenn du jemanden zur Unterhaltung suchst, dann doch jemand anderen, oder? Ach nein, du hast ja momentan niemanden, dein Vater hat sein Handy nicht mit dabei und der Graf wird dich sicher nicht anrufen. Und deine hübsche Freundin ist anderweitig heute beschäftigt, sie ist heute in einem Schwimmbad, wie ich sehe, ein deutliches Lächeln war aus der Stimme nun herauszuhören.
Ich denke, du würdest gerne sehen, was ich sehe, nicht wahr, der anblick ist wirklich sehr aufregend und ich kann dir versichern, das sehen einige Männer um sie herum ganz genau so wie ich.

Ach und Sie betreiben jetzt gerade keinen Smalltalk oder was? Finden Sie es nicht krank eine Frau so anzustarren, die sicher mehrere zehn Jahre jünger ist als Sie? Mir ist durchaus bewusst, dass sie anziehend ist.
Ich holte eine Pfanne auf einem der Schränke und stellte diese auf eine der Herplatten. Ein wenig Olivenöl zum Anbraten. Als es sich erhitzt hatte, kam das Fleisch rein.
Also sagen Sie mir was, was ich noch nicht weiß. Was soll ich mit Poolszenen von Jenna anfangen? Ich hatte Jenna oft genug am Pool gesehen und sie trug diese hässlichen Badeanzüge von Sportlern. Ich gab das Gemüse in die Pfanne.

Du weißt also schon, wer ich bin, um einschätzen zu können, wie alt ich bin, da sind Neuigkeiten, die ich noch nicht hatte. Aber danke dafür, das ist schon mal sehr aufschlußreich für mich. Und ich starre sie nicht an, keine Sorge, das wäre mir auf Dauer auch zu langweilig, was sollte das bringen? Frauen im Bikini gibt es hier auch andere, aber da ich weiß, daß sie die Tochter meines Gastes ist, verdient sie natürlich mein besonderes augenmerk, erklärte das Medium ihm ohne Umschweife.
Jenna war natürlich nur die Ablenkung von so banalen Sachen wie Essen und Trinken, aber ich wußte zumindest, daß ich dich damit wieder auf eigentliche Themen zurückbringe. Wie ich gemerkt habe, geht es Leif nicht sonderlich gut und ich habe gesehen, daß du da nicht ganz unbeteiligt dran warst. Also kannst du mir zumindest nicht die volle Schuld an seinem Zustand geben, so faiß müßtest du schon sein.

Noah


"Sie reden nicht wie ein junger Typ. Ist bin doch nicht völlig bescheuert. Sie reden wie ein älterer Mann. Rede ich so wie Sie? Nein. Ich bin neunzehn. Also ist das doch logisch.", meinte ich nur. Diesmal laut.
Wenn Jenna Sie nicht interessiert dann hören Sie auf die anzustarren. Klar. Nicht unbeteiltigt. Aber vielleicht sollten Sie aufhören ihm die Energie zu nehmen. Er braucht Sie. Und jetzt verschwinden Sie am besten wieder aus meinem Kopf. Ich habe keinen Nerv. Sonst denke ich wieder nur an Essen. Oh Essen. 
Ich würzte die Gemüsepfanne. Als alles fertig war, schaltete ich den Herd aus. Jetzt nur noch warten, dass Maria zurückkam. In der Zwischenzeit konnte ich wieder für morgen lernen.

Nein, Noah, aber es gibt auch durchaus genügend Leute, die in deinem alter sind und sich sehr gewählt ausdrücken können, gewählter als du, muß ich allerdings auch zugeben. Und Jenna interessiert mich, nur eben nicht ihr Äußeres, der Satz mag vielleicht plump klingen, aber bei mir zählen halt die inneren Werte mehr als die äußere Hülle. Und du kannst mich nicht zwingen, aus deinem Kopf zu verschwinden, Noah ... oder soll ich wieder in Leifs Träume, er schläft gerade so schön. Ob er wieder einen alptraum hat, die Augen werden ihn überallhin verfolgen, ich habe es ihm so vorgegeben. Wer weiß, wie lange er dir noch traut, wenn es für ihn so aussieht, als würdest du ihn mit meinen Augen ansehen, alle werden sie für ihn meine augen haben. Er wird bald freiwillig zu mir kommen ein heiseres Lachen war zu hören, das nach ein paar Sekunden erstarb.

Noah


Ich kann mich gewählt ausdrücken, aber Sie sind es mir bestimmt nicht wert dies zu tun. Ich habe keinerlei Respekt für Sie.
Ich ging hoch zu Leif. Verschwinden Sie aus seinen Träumen. Wenn Sie doch jemanden quälen müssen, dann mich. Meinetwegen. Sanft rüttelte ich Leif wach.
"Abendessen Kumpel.", sagte ich leise. Mir gefiel die ganze Situation ganz und gar nicht. Ich hielt ihn vorsichtig an den Schultern fest. Dieser Terror musste ein Ende nehmen.

Das Problem ist nur, wenn ich mich mit deinen Träumen befasse, dann ist das nicht wirklich amüsant für mich, weil es nicht viel bringt, du bist im Gegensatz zu Leif fast schon langweilig. Wenn du die anderen Spielfiguren nicht kennen würdest und es nicht auffallen würde, dann wärst du längst schon aus dem Spiel ausgeschieden. So aber muß ich dich wohl oder übel mitschleifen, ansonsten würdest du mir wahrscheinlich noch mehr im Weg stehen als jetzt schon.
Müde schlug Leif die augen auf und zuckte zurück. "D-Deine augen ..." murmelte er nur. "Er ist bei dir."

Noah


Ohhh. Ich stehe Ihnen gerne im Weg und glauben Sie nicht, dass ich damit aufhören. Sobald man sie findet, stehe ich vor Ihrer Haustür.
Er tat Leif weh. Mehr als alles andere. Egal welche Motive er hatte, das konnte ich nicht akzeptieren.
Ich denke Sie sind langweilig und leer, wenn Sie die Träume anderer brauchen, um überhaupt noch was zu fühlen.
"Keine Sorge. Es ist schon okay. Ich bin ich. Willst du was essen? Oder soll ich dich runtertragen und zwingen.", grinste ich. "Mach dir keinen Kopf, Leif." Ich ging kurz ins Bad, aber meine Augen waren in ihrem normalen trüben Braunton. Nicht einmal ein roter Schimmer, oder ein goldener.