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Noah

Meine Mutter hatte es ja nur so gesagt, aber Jenna nahm es scheinbar wörtlich.
"Ja stimmt. Natürlich. Aber überanstreng dich nicht, Jenna. Lernen ist gut, nur zu viel Lernen ist auch nicht sinnvoll."
Ich wusste ja eh, dass es nicht so etwas wie zu viel lernen für Jenna gab. "Im Notfall hat sie ja genug Ärzte um sich. Papa und Camille und dich auch noch." Mein Vater hatte sie scheinbar eh schon getestet. Ich sah mir mit Leif gemeinsam die Fotos aus dem Album an. Er kannte die Leute um einiges besser als ich. Bei jedem Foto von Alex blieb er allerdings lange hängen. Ich musste mir geschwärme anhören. Aber das war zu erwarten.

"Zuwenig Lernen ist auch nicht sinnvoll und das war scheinbar bisher zu wenig. Aber das werde ich ändern," meinte Jenna, ein freier Tag in der woche reichte ihr notfalls auch aus.
"Ich kann schlecht auf Jenna achtgeben, wenn ich arbeite, mein Arbeitsgebiet liegt hier nicht gerade um die Ecke," verneinte Simon. "Außerdem bin ich zur Zeit kein praktizierender arzt, der registriert ist, ich würde mich im Falle einer Behandlung, so harmlos sie auch sein mag, strafbar machen," fügte er hinzu, Jenna schüttelte den Kopf, das sollte er auf keinen Fall.
Sie sah Noah und Leif lächelnd zu, als die beiden sich das album ansahen und vertiefte sich in das Buch, welches ihr Simon geschenkt hatte, Maria war eh am aufräumen.

Noah

Jenna konnte man eh nicht dazu bringen auf sich acht zu geben, wenn sie nicht wollte. Mein Vater war auch keine Hilfe. Der war nämlich genauso. Völliger Workaholic, nur das sein Körper das durchhielt.
Ich berührte Leif kurz an der Schulter, stand dann auf, um meiner Mutter mein Aufräumen zu helfen. Kurz trafen sich Jennas und mein Blick. Ich lächelte sie liebevoll an.
Ich spülte die Töpfte, die nicht in die Spülmaschine passten und räumte die Reste in den Kühlschrank. Da war noch mehr als genug übrig. Meine Mutter machte eine Dose ohne Kuchen für Evan und Celeste fertig, die Leif dann mitnehmen würde.
"Ich bringe kurz die Geschenke hoch." Ich stopfte den Schmuck in die Hosentasche und trug die Skulptur nach oben. Die Fotos ließ ich da, damit Leif sie sich noch ansehen konnte. Die Schnitzerei fand vor meinem Fenster neben der Staffelei platz. Es sah aus, als würde tatsächlich ein Stück Wald in meinem Zimmer stehen, was es ja auch gewissermaßen tat. Das gefiel mir.

Leif konnte sich zwar denken, daß weder Evan noch Celeste etwas von dem essen würden, was Maria einpackte, aber er sagte nichts weiter dazu, zur Not würdfe er es essen oder dem Kater geben, der freute sich eh über all seine Zuwendungen.
Er hoffte auch, daß noah sein Geschenk gefiel, es war eben kein Erbstück, was wichtig war oderwas Teures Gekauftes, aber das war sein Weihnachtsgeschenk ja auch nicht gewesen und Schnitzen war eben etwas, was er konnte.
Jenna setzte sivh zu ihm, sie unterhielten sich leise über seine arbeit, er freute sich, daß es sie interessierte und sie merkte auch schnell, daß er endlich etwas gefunden hatte, bei dem er Spaß hatte.

Noah

Den Schmuck verstaute ich vorsichtig in einer Schublade. Vielleicht sollte ich mirnein Safe zulegen für solche Dinge. Den Ring konnt ich noch tragen, aber die Uhr war einfach nicht praktikabel.
Ich ging wieder runter und setze mich zu meinem Vater, um leise mit ihm zu reden. Jenna und Leif waren beschäftigt.
"Hey. Alexander war vorhin ganz kurz da. Er wollte dich scheinbar sprechen. Ist dann sofort wieder gegangen. Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt."

"Ich habe vorhin mit ihm telefoniert, ich weiß Bescheid," nickte Simon und sah seinen Sohn aufmerksam an. "Wir können beide nichts für ihn tun, Noah, vergiß das nicht. Er muß seinen eigenen Weg gehen und das wird er auch. Ich hoffe sehr für dich, daß sich eure Wege eines Tages wieder kreuzen," er legte kurz eine Hand auf die Schulter seines Sohnes und lächelte ihm aufmunternd zu.

Noah

"Auf Chinesisch?", ich sah meinen Vater verwirrt an. "Ich weiß, dass Alex viele Sprachen spricht, aber.", ich unterbrach mich selbst. Welche Relevanz hatte das noch. Es war auch gleich.
"Na dann. Dann hat es sich ja erledigt.", fügte ich schnell hinzu.
"Ich weiß, dass ich nichts tun kann, Papa. Ich weiß doch. Ich muss einfach Geduld haben. Irgendwann sehe ich ihn wieder. Er ist mein Bruder. Er wird wiederkommen. Aber es ist trotzdem hart. Ich liebe ihn und es tur weh von ihm wie ein Fremder behandelt zu werden, auch wenn es seine Pflicht ist oder was auch immer.", sagte ich leise.
"Aber ich komme schon klar. Für Alex muss es noch schlimmer sein. Und hey. Ich hab dich.", ich sah ihn an. Er würde ja so schnell nicht abahauen.

"Nein, es war nicht chinesisch ... aber er ist in seiner Rolle und ich muß mich danach richten. Ich muß in dem Sinne nehmen, was er mir anbietet und auch wenn es eine fremde Sprache ist, muß ich mich darauf einstellen. Das ist nun mal bei den wächtern so, sie dürfen ihr Inkognito auf keinen Fall vor anderen aufgeben, um nicht in Gefahrr zu geraten," erklärte Simon ihm, zumindest soweit wußte der Arzt über die Wächter Bescheid.
"Dein Bruder hatte die Wahl gehabt, leben oder sterben und ich bin mir sicher, es würde dir noch mehr wehtun, wenn er den Tod gewählt hätte, sei lieber froh, daß er es nicht getan hat und du eine Chance hast, ihn wiederzusehen. Es hätte wesentlicvh schlimmer kommen können, der Graf hätte auch bei Finns Sohn kein Pardon gekannt, er hätte ihn trotzdem nicht bevorzugt und verschont," seufzte er dann, in den Augen Draculas sollten alle gleichwertig behandelt werden, keiner war besser und hatte mehr Rechte.
"Ich weiß nicht, ob es für deinen Bruder schlimm ist, ich kenne ihn nicht, um das beurteilen zu können."

Noah

Ich verdrehte die Augen. Ständig sagte er das.
"Ich weiß es einfach. Er zeigt seine Gefühle nicht, aber ich kann sie gut einschätzen inzwischen. Verdammt. Natürlich soll er nicht sterben. Ich bin froh, dass er lebt. Aber es ist grausam. Klar hat der Graf seine Gründe. Sicher sinnvoll. Er nimmt eben keine Rücksicht auf Einzelfälle, wie du sagst. Es ist schon okay, Simon. Ich werd weitermachen und ich warte auf Alex. Egal, wie lange es dauert.", meinte ich entschlossen. "Hey Papa. Es bedeutet mir viel, dass du heute da bist. Danke dafür auch. Wenn ich wegziehe, kommst du mich dann besuchen hin und wieder?"

"Wie hättest du ihn bestraft an der Stelle des Grafen," wollte Simon von ihm wissen. "Wie hättest du jemanden bestraft, der dein eigenes Leben in größte Gefahr bringt, eine potentiell gefährliche Person aus deiner Sicherungsverwahrung mitnimmt, die du nicht einschätzen kannst? Immerhin hätte das Medium auch zum Feind gehören und wichtige Informationen weitergeben können, die dir das Genick brechen könnten," er sah ihn abwartend an.
"In meinen Augen hat alexander Glück gehabt, daß ihm die Wahl angeboten wurde, der Graf verschwendet kein Leben unnütz. Alexander begleicht nur seine Schuld, mehr nicht," fügte er ernst hinzu.
"Wir müssen doch nicht übers Wegziehen reden, bevor es soweit ist, oder?"

Noah

"Ich weiß nicht, Papa. Ich meine objektiv gesehen, muss man die Perso bestrafen. Er war deserteur. Wenn nicht wäre es nicht fair den anderen gegenüber. Gefängnisse? Gibt es so was für Vampire?" Ich sah ihn fragend an. Ich hatte keine Ahnung. Ich war da zu persönlich befangen. Ich wollte nicht, dass mein Bruder bestraft wurde. Zumal Mihael ungefährlich war. Nur hätte der Graf das auch nicht wissen können. Eben.
"Nein. Das müssen wir wohl nicht.", ich hatte noch ein Jahr dafür.

"Und nichts anderes hat der Graf getan, er hat Alexander bestraft, ihm aber auch die Chance gegeben, seine Treuer zu beweisen und wiedergutzumachen, was er verbrochen hat. Ich weiß nicht, ob und wieviele Gefängnisse es für Vsmpire gibt. Dann hättest du ihn aber auch nie wirklich sehen können, also macht das jetzt doch eigentlich keinen Unterschied. Und im Gefängnis hätte er für Dracula keinen Nutzen gehabt, dort hätte er schlecvht beweisen können, auf welcher Seite er steht," meinte Simon nachdenklich, in seinen Augen war es ein hartes aber gerechtes Urteil gewesen ... alles war besser als der Tod eines so jungen Menschen, der ohne bösen Willen gehandelt hatte.

Noah

Ich sah meinen Vater an. Ich bewunderte, wie er dachte. Er war in der Lage eine Situation außeinanderzunehmen und ganz logisch zu betrachten, ohne sich ein vorschnelles Urteil zu bilden. Ganz ruhig, ganz bedacht.
"Ich möchte auch so denken können wie du.", sagte ich vorsichtig. "Also ich meine.. ich bin wie ich bin, aber doch. Es ist nicht gut, weil ich zu vorschnell Urteile fälle und mich von momentanen Emotionen leiten lasse und dementsprechend handle. So wie ich dich vor einiger Zeit angeschrien habe. Ich habe es nicht so gemeint, aber in dem Moment ist mein Kopf nicht fähig klar zu denken. Verstehst du das?"

"So zu denken ist ein Lernprozeß, der manchmal ein wenig dauern kann, Noah, da mußt du wohl oder übel ein wenig Geduld haben," lächelte Simon ihn offen an, es war selten, daß sein Sohn ihm ein Kompliment machte, zumindest sah er das als eines an.
"Ich hatte schon vergessen, daß du das getan hast und nehme es dir auch heute nicht übel, keine Sorge. Emotionen sind auch was Gutes, sie können uns manchmal weiterhelfen als wenn wir nur rational an die Sache herangehen würden."

Noah

"Geduldig war ich noch nie.", seufzte ich, nickte dann. "Ich versuchs. Ich weiß, dass ichs lernen muss, ansonsten werde ich nie vom Grafen genommen.", fügte ich hinzu. "Aber nicht nur deshalb. Meine Art ist für einige scheinbar abstoßend." Ich dachte an Jules. Er hatte nicht unrecht gehabt.
"Ich denke vielleicht finde ich was dazwischen. Ich bin nunmal so impulsiv, aber wenn ich es leiten könnte, für Momente, wo es sinnvoll ist. Verstehst du?" Es war schwierig zu erklären.
"Vielleicht warst du auch manchmal so. Ich war ne Zeit lang permanent wütend. Ich denke es ist besser geworden." Ich rang mit den Worten.
"Du bist jedenfalls geduldig. Egal welche Scheiße ich am stecken habe, das weiß ich zu schätzen, hey Papa. Das meine ich wirklich so. Es ist gut, dass du und Maria da seid. Ich dachte immer ich will weg und alleine leben, aber manchmal macht mir der Gedanke auch etwas Angst."

"Du wirst nie erreichen, daß alle Welt dich mag und zu schätzen weiß, was du bist und was du tust. Der Vorteil ist wirklich so lange auf deiner Seite, solange du dir dadurch keine Feinde machst. Es gibt auch genügend Leute, die mich nicht mögen, eben weil ich so bin wie ich bin. Aber ich sehe nicht ein, warum ich mich für Person Y ändern muß, nur um ihr zu gefallen, wenn ich mich mit dieser Änderung selber nicht wohl fühle, dann bin das auch nicht mehr ich selbst. Und das ist es, was ich bis zu meinem letzten Tag bewahren will," lächelte Simon sanft, er wollte sich anpassen können, aber nie komplett verbiegen lassen.
"Manchmal kann man Emotionen nicht leiten, wenn sie zu stark sind und einem den Verstand nehmen, auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, ich kenne das sehr gut," seufzte er dann. "Ich war auch schon oft so wütend gewesen, daß ich nicht mehr wußte, was ich tun sollte. Immerhin hatte mir mein Vater zwei Familien genommen, die ich über alles liebte, welcher gesunde Mensch wäre da nicht wütend oder verzweifelt? In dieser Zeit hat mir das alleinsrin serhr geholfen, weil ich meine Gedanken ordnen konnte, klarer denken konnte ... aber man spürt trotzdem, daß die Welt einem fehlt in der eigenen kleinen Blase, die man sich erschaffen hat," er sah kurz in Marias Richtung. "Und es wird immer die geben, die diese Blase zum Platzen bringen können und man sollte dankbar für jede Person sein, die das schafft und versucht."

Noah

"Du eckst bestimmt an. Aber du lässt dich nie verändern. Ist mir schon aufgefallen. Ich bewundere das. Ich versuche alles, um mich zu ändern. Das ist wohl auch nicht gut. Also ich suche wieder nach mir in letztee Zeit. Du weißt schon. Original Noah.", ich grinste leicht. "Ich bin froh, dass Mama und ich deine Blase zum zerplatzen gebracht haben. Du hast uns ja. Und jetzt kann uns auch nichts mehr passieren. Nicht mehr wegen deines Vaters jedenfalls. Gegen die Wut, die du empfunden hast, muss meine lächerlich sein.", ich konnte es mir gar nicht vorstellen.
"Ja. Doch ich kanns mir vorstellen. Jeder geht anders mit so was um, oder?"
Ich bewunderte meinen Vater für seine Art, aber wahrscheinlich würde ich nie so sein, wie er. Es gab gewisse Dinge, die ich ändern konnte, aber am Ende musste ich meinen eigenen Weg gehen. Ich war trotzdem glücklich, dass ich Simon hatte und Maria und Leif und Jenna. Und alle anderen.

"Ein wenig ändern kann man sich schon, ist wie gesagt, eine Art der Anpassung. Ich versuche da ja auch deiner Mutter entgegenzukommen, sie hat mit mir sicher nicht unbedingt den besten Mann an ihrer Seite, aber ich versuche es zumindest wieder ein wenig wiedergutzumachen ... vei euch beiden," Simon sah ihn kurz an, zu viel war in all ihren Leben schiefgelaufen oder lief noch immer schief.
"Uns kann noch immer genug passieren, momentan mag es nicht mein Vater sein, dafür aber andere Kräfte, die uns in Bewegung halten. Immerhin ist Finn noch immer verschwunden und damit haben wir, auch wenn es uns nicht direkt betrifft, sicher noch zu tun. Ich bewundere wirklich, daß Jenna sich dazu nichts anmerken läßt, er war ihr sicher auch wichtig," sagte er leise und sah zu ihr, sie saß noch immer mit Leif zusammen, wirkte gelöst und sorgenfrei.
"Du hast so eine Wut auch schon empfunden, Noah, als der Graf dir Jenna genommen hatte. Ich glaube, es war an Abfang da auch nicht leicht, es zu kontrollieren, wenn du ihn gesehen hast. Ich denke, das ist zumindest ein wenig vergleichbar," wandte er ein, Verlust hatte Noah ja auch erfahren müssen, wenn auch in einer anderen form.

Noah

"Meine Mutter hat dich ausgesucht, also musst du ja gut an ihrer Seite sein. Sonst hätte sie das nicht getan.", grinste ich. Nicht dass sie nicht andere gehabt hätte. Meine Mutter war immer noch schön, aber in ihrer Jugend musste sie noch krasser gewesen sein. Sie war hin und weg von meinem Vater. Das merkte man. Keinen anderen Mann hatte sie in meiner Gegenwart jedenfalls so angesehen. So verliebt. Oder es lag eben an mir.
Ich nickte ernst. "Ja. Ja ich weiß. Luna ist noch da. Sie war schon wieder in meinem Kopf. Vor einigen Wochen. Ich habe es niemandem gesagt. Sie wollte mir etwas verraten, als wir beide gestritten haben, aber ich hab ihr nicht zugehört. Ich wollte sie nicht hören. Vielleicht war es was Wichtiges. Was mit Finn." Ich biss mir auf die Unterlippe.
"Jenna vermisst ihn, aber sie macht trotzdem weiter. Es freut mich, dass sie heute glücklich wirkt. Fast wie früher." Das kam nur noch selten vor. Es lag wohl an Leif.
"Die Wut war.. ich konnte nichts tun. Ich habe ihn gehasst.", sagte ich leise. "Aber es hat gar nichts gebracht. Keine Sorge. Das enpfinde ich nicht mehr. Damals hat es mich aber gequält." Und wenn dieses Gefühl nie wegging? Wie lebte man mit so etwas?

"Wahrscheinlich hatte sie am Anfang Mitleid mit mir, ich hatte mich aufgrund der ... vergangenen Ereignisse ... ja völlig zurückgezogen, nicht mal meine Freunde kamen mehr an mich ran. Sie hat eben ein großes Herz für die, die alleine sind," nickte er und sah wieder kurz in Marias Richtung, ein feines, kaum sichtbares Lächeln auf den Lippen.
Er hörte aufmerksam zu, als Noah von Luna erzählte, das waren für ihn ja auch neue Fakten. "Vielleicht hätte man ihr zuhören sollen," sagte er leise, seine Hand ballte sich kurz, immerhin ging es um seinen besten Freund. "Ich hoffe, daß ihm nichts passiert ist, wenn doch ... das würde für viele Vampire sicher ein Schlag sein," seine Stimme klang nun ebenfalls besorgt
"Wenn Luna ihm etwas angetan hat, dann werde ich Mittel und Wege finden, sie zu stoppen. Wenn sie meinen Freunden wehtut, dann kann ich das mit ihr auch," seine Stimme klang beherrscht, ließ aber keinen zweifel an der Echtheit seiner Aussage zu.

Noah

"Und Mama ist an dich drangekommen?", fragte ich ihn skeptisch. Vielleicht war das eine versteckte Fähigkeit von ihr. Klar war sie schon immer epathisch und herzlich gewesen, ich hatte das wohl als selbstverständlich angesehen. Man sah meinem Vater selten an, wie viel Zuneinung er für meine Mutter empfand, aber an in dem Moment war ich mir zu hundert Prozent sicher, dass es eine Menge war.
"Ja ich weiß. Ich ärgere mich! Was wenn ichs vermasselt habe, Simon? Es hätte was Wichtiges sein können. Ein Indiz." Meine eigener Sturrsinn nervte mich manchmal. Und das immer zur falschen Zeit.
Für mich war es ein Schlag. Ich machte mir Sorgen um Finn. Für meinen Vater musste es noch schlimmer sein. Wenn Leif etwas passiert wäre, so passiert wäre, war es ja. Das machte mich fertig.
"Was willst du tun? Was kannst du tun gegen sie?" Ich glaubte ihm ja, aber wenn selbst der Graf machtlos war...
"Wenn es etwas gibt, was ich tu kann, Papa, dann sag es mir. Ich tus!"

"Es hat gedauert ... lange, schätze ich, in dem Zeitraum war die Zeit für mich nicht relevant, ich lebte recht stumpf vor mich hin. Aber sie hat nicht lockergelassen, vielleicht haben ihr Freunde auch dabei geholfen, ich weiß es nicht. Vieles aus der Zeit habe ich verdrängt, ich will mich an manches auch nicht erinnern," gab er dann zu, Wunden konnten immerhin auch nach Jahren wieder aufreißen.
"Man kann Luna und ihresgleichen nicht einschätzen, vielleicht wollte sie sich auch einfach nur wieder ins Gerede bringen, vielleicht war es wichtig, vielleicht auch nicht," Simon konnte ihm da ncht helfen.
"Ich kann nichts gegen sie tun, ich würde gegen sie nicht ankommen, sie wäre sicher schneller in meinem Kopf, als ich merken würde. Aber das wäre mir egal, ich würde trotzdem versuchen, sie an einer empfindlichen Stelle zu treffen und wenn es Jahre dauern würde, sie herauszufinden. Aber zur Zeit sind wir wohl machtlos."

Noah

Ich schluckte und nickte. "Ich kann es nicht leiden machtlos zu sein.", murmelte ich. Es war aber einfach so. Wir konnten nichts tun. Das musste ich akzeptieren. Ich sah meinen Vater an. Ich hätte.ihm gerne geholfen oder versichert, dass Finn nichts zugestoßen war, aber das konnte ich auch nicht.
"Wir sind immer für dich da. Maria und ich.", sagte ich stattdessen. "Es geht in beide Richtungen. Falls du etwas brauchst, du kannst dich auf uns verlassen."

Simon nickte und lächelte ihn an, atmete einmal durch und hatte sich wieder gefangen. "Nun ja, wir sollten vielleicht ein anderes Thema aufgreifen, oder? Ich meine, sich Sorgen zu machen ist nicht gerade das passende Gefühl für einen Geburtstag, finde ich," meinte er dann.
"Hat sich der Streß in deiner Schule eigentlich wiedfer gelegt, ich meine, ich weiß nicht, wie deine Direktorin drauf ist und ob sie dich weiter auflaufen lassen will."

Noah

"Schule ist ein gutes Thema zur Ablenkung. Das stimmt. Bis jetzt hatte ich kein Problem mehr. Sie hat mich in Frieden gelassen. Habe meine Klausuren alle hinter mir. Das Zeugnis gibt es auch bald und dann erstmal Ferien. Jenna und ich fahren ja weg. Das wird gut, denke ich. Für uns beide.", erzählte ich ihm. "Falls die nochmal Stress machen. Keine Ahnung. Ich versuche möglichst nicht aufzufallen, wenn überhaupt positiv. Na ja. Mal sehen. Ich muss ja nur noch ein Jahr dort machen."