Die Verblendung

Gabriel

"Ja. Das stimmt. Das habe ich nicht. Heißt ja nicht, dass es das nicht gibt, wie Sie sagen. Nur weil ichs nicht verstehe eben." ich lächelte.
"In Wiefern denn vergiftet?", fragte ich ihn dann neugierig. Das hörte ich zum ersten Mal. Außer natürlich der Graf und seine Truppen verwenden Giftgas. Das konnte ich mir allerdings nicht vorstellen, dass sie das Taten.

"Du kommen von Stadt, du nicht vertrauen in Natur und deswegen du nicht verstehen. Du zweifeln und deswegen Augen blind und Ohren taub," sagte der Schrat, nachdem er ihn einen Moment aus seinen dunklen Augen heraus gemustert hatte.
"Seele von Feinden vergiftet, sie nur denken an Geld, Ruhm und Tod. Sie wollen Dracula umbringen und bringen noch viel mehr um, töten Bäume, töten Tiere, töten Erde. Sie nicht sehen, was sie tun, weil auch blind, sie nur sehen, was sie wollen. Das macht Gift in ihnen und das traurig."

Gabriel

"Das stimmt. Ich habe lange in der Stadt gelebt. Zu lange vielleicht. Frü
her habe ich viel geglaubt und stark geglaubt." ich lächelte. "Aber Zeiten ändern sich. Vielleicht kann ich etwas wieder erlangen. Das wäre schön."
Ich hörte ihm zu. "Hmm. Verstehe. So ein Gift also. Ein inneres Gift in der Seele. Das ist wirklich.. Traurig." ich seufzte. Aber so waren Leute im Krieg. Irgendwann wurde man blindt. "Schön das Bäume hier entgiften und heilen können."

"Bäume nicht entgiften, Bäume nur helfrn, wieder zu sehen und zu hören. Krieger müssen wissen, ob sie sehen wollen oder nicht, liegt bei ihnen. Wenn Gift wirken in Seele lange, kein Baum kann helfen oder heilen. Gift machen, daß Natur nicht mehr wichtig, daß andere nicht mehr wichtig ... nur noch selbst wichtig sein. Vielleicht hier einige können wieder sehen ... aber wenn wieder gesund und noch immer blind, Krieger werden sterben," der Schrat hatte keine blasse ahnung von den kriegsvorgängen, aber das konnte er gut genug einschätzen.

Gabriel

"Hmm. I'm Idealfall also. An Ende liegt es dann doch an einem selbst. Ist ne Sauerei das alles. Für alle Beteiligten. Aber ich hab gut reden." ich war selbst Soldat und bei der Marine gewesen. Teil der Kriegsindustrie.
"Sie scheinen zu wissen, wovon Sie sprechen. Na dann.", meinte ich. Seine Hilfe war wirklich ausnahmslos wichtig. Auch wenn ich am Anfang nicht direkt verstanden hatte weshalb.

"Ich nicht viel wissen, ich nur Waldmensch, ich wissen, was Bäume und Tiere brauchen, nicht mehr," winkte der schrat ab.
"Du vielleicht zu viel wissen, das auch nicht gut. Viel Wissen machen kaputt und einsam ... und traurig," das wußte er zumindest, wenn das auch nicht viel war.

Gabriel

"Na dann wissen Sie zumindest viel darüber.", meinte ich. Das stimmte doch.
"Ich denke nicht, dass ich viel weiß. Aber zu einigen Zeiten wusste ich kaum irgendwas und ich bildete mir ein zufrieden zu sein. Aber das war was anderes. Es hat mich gefreut Herr Waldmensch. Ich bin übrigens Gabriel. Wie heißen Sie?", fragte ich ihn.

"Wir haben nicht Namen wie andere Menschen ... wir nicht brauchen. Namen nicht wichtig für Menschen im Wald, Mensch heien bei uns Mensch, genau so wie Reh nur Reh ist oder Fluß nur Fluß," erklärte der Schrat ihm ruhig weiter.
"Wenn wir nicht haben Namen, wir freier als mit Namen. Namen nicht guit für Seele, Namen können Gift sein."

Gabriel

"Okay. Alles klar." ich neigte den Kopf. "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Herr Waldmensch." mit den Worten entfernte Ich mich vom Schuppen. Interessante Begegnung. All diese Wesen waren unglaublich interessant. Was Simon wohl zu sagen gehabt hätte? Hoffentlich ging es ihm noch gut.

"Tage erst wieder schön, wenn wir wieder sind in Wald. Stadt nicht schön für uns, aber wir hier sein müssen," seufzte der Schrat, jemand anderes konnte sich seiner Meinung nach nicht so um alles hier kümmern wie die Waldmenschen, weil ihnen die Erfahrung fehlte.
Nicht einmal Leuten wie Simon oder dem Grafen traute er so etwas zu.

Gabriel

Ich ging einfach meine Runde. Aber heute gab es von Camille aus noch nichts zu tun. Ich fragte mich, ob ich mich nochmal bei ihr melden sollte, jetzt wo die Gäste scheinbar da waren. Ich ging sogar noch einmal neugierig am Teich vorbei und schaute, ob ich eine der Nymphen entdeckte. Sie waren wohl wieder in der Kanalisation. In der Regel meldete ich mich morgens bei Camille und wenn es sonst etwas zu tun gab, schickte sie nach mir. Zumindest war es bis jetzt so gewesen. Natürlich hoffte ich nicht auf noch mehr Arbeit. Das würde ja heißen, dass Leute verletzt wurden. Und das wäre egoistisch

Ein paar Tage später kam ein großer schwarzer Rabe in die Stadt geflogen, die Wachen auf der Mauer sahen ihn und waren mehr als beunruhigt. Auch Anca sah mehr als sorgenvoll aus, denn der schwarze Rabe bedeutete, daß der Krieg nun entgültig begonnen hatte.
Die Leute von Madame Black und deren Verbündeten hatten wohl den ersten Angriff durchgeführt ... die Hoffnung, daß man doch noch ohne blutvergießen aus der Sache kommen würde, hatte sich damit erledigt.

Gabriel

Ich hörte die Wachen reden, dass der Krieg wohl angefangen hatte. Der Rabe des Grafen hatte die Nachricht gebracht. Einer der Grafen. Die Anspannung ließ sich in der Luft beinahe greifen. Ich war nie im Krieg gewesen. Die Menschenwelt war relativ friedlich zur Zeit. Aber ich hatte Soldaten erzählen hören und ich konnte die Spannung vor einem Einsatz nachvollziehen. Trotzdem war das hier etwas anderes. Die Nerven lagen blank. Wie musste es erst auf dem Feld sein? Aber ich wusste auch, dass ich nichts tun konnte und nichts ändern konnte. Ich konnte nur versuchen meinen Job einigermaßen gut zu machen. Wie auch immer der aussah. Eigentlich wusste ich es ja. Camille hatte es mir sehr detailliert beschrieben.

Kurz nachdem der Rabe eingetroffen war, wurde für einen neuen Besucher das Tor geöffnet. Er schritt ruhig und gelassen durchs Tor und musterte alles mit strengen Augen. Anca ließ die Mauer hinter ihm wieder schließen und empfing den Gast.
Anders als andere Leute, die hier angekommen waren, war er korrekt gekleidet, kein Staubkorn zierte seine Kleuidung, keine Falte war in dem Stoff zu sehen. Er wirkte weder jung noch alt, auch wenn sein Gesicht keine Alterserscheinungen hatte, so sah es doch so aus, als hätte der Mann schon viele viele Jahre hinter sich gebracht. Dies verrieten auch einzelne graue Strähnen in seinem dunklen Haar.
"Sie wurden uns vom Grafen angekündigt, Sir," meinte anca und der Neuankömmling nickte kurz, ohne eine Miene zu verziehen.
"Mein Gepäck sollte auch bald ankommen," meinte er nur mit dunkler, leicht kehlig wirkender Stimme, die ebenfalls andeutete, daß ihr Besitzer älter war, als er aussah.
Anca ließ Gabriel zur Mauer rufen, damit dieser sich um den Besuch kümmern konnte, immerhin hatte hier ansonsten nicht wirklich jemand Zeit dafür.

Gabriel

Ich wurde zur Mauer gerufen. Ich wusste nicht, was Anca von mir wollte, aber ich würde es ja noch herausfinden. Wahrscheinlich hatte es etwas mit dem Neuankömmling zu tun, von dem alle Sprachen. Der, der einen Anzug trug, obwohl wir uns mitten im Krieg befanden. Ich blieb vor der Mauer stehen und wartete auf weitere Anweisungen.

"Das ist wohl deine Bewährungsprobe, Gabriel. Dieser Mann hier," Anca wies auf den Fremden, "kommt direkt von der Regierung, um sich hier alles anzusehen. Solange er es für notwendig hält, wird er hier bleiben. Du wirst alles tun, was er dir auftragen wird, ohne Fragen zu stellen," fügte sie hinzu.
"Da du den besten Überblick über die Wohnungen hier hast, wirst du ihm die schönste zeigen, in der er unterkommen kann," kam gleich als nächste Anweisung von ihr.

Gabriel

Ich nickte. "Jawohl, Anca. Sehr gerne. " meinte ich sofort. Von der Regierung? Welche Regierung? Die Rumänische? Dann musste ich wohl mein Rumänisch rauskramen. Es war ja schon eine Weile her.
"Es ist mir eine Freude, Sir. Ich bin Gabriel. Ich nehme Ihnen sehr gerne Ihr Gepäck ab." er hatte einen kleinen Koffer dabei. Wenn Sie mir bitte folgen möchten. Hier entlang. " ich neigte den Kopf.

"Nun, wir werden sehen, in wieweit es Ihnen weiterhin eine Freude sein wird oder ob es nur höfliches, aber im Grunde leeres Gerede ist," meinte der Mann ruhig und musterte Gabriel kurz eingehend.
"Und ich kann mein Gepäck sehr gut alleine tragen, ich bin noch nicht so alt, als daß man mir das abnehmen muß," winkte er ab und brachte den Koffer mit einer fließenden Handbewegung aus Gabriels Reichweite.
"Und dieses alberne Verneigen müssen Sie bei mir nicht herauskramen, ich bin nicht der Graf und bestehe auf solches Geteue nicht," fügte er schon fast schnippisch hinzu, während er Gabriel folgte.

Gabriel

"Wie Sie wollen, Herr?", ich zog die Hand zurück. Dann halt nicht. Man musste immer darauf eingehen, was Leute wollten. Dann halt nicht die feine britische Art. Ich folgte ihm zum besten Zimmer, was wir hatten. Das ehemalige Haus des Bürgermeisters. Das einzige größere Haus am Rande der Siedlung mit einem recht stattlichen Garten und einer richtigen Garage. Wir hatten es ordentlich renoviert.
"Hier sind wir." ich öffnete die Tür und führte ihn durch den Flur. Es war alles recht rustikal hier. Aber es war am geräumigsten und am besten ausgestattet. Wir gingen eine Treppe hoch in ein Schlafzimmer mit einem großen Holz Doppelbett aus dunklem Holz. Es war alles erst vor einigen Tagen kontrolliert worden.
"Ich hoffe das entspricht Ihren Vorstellungen. Gleich nebenan ist auch das Bad.", meinte ich.

"Mein Name ist Hades uznd bevoir Sie fragen, neun, ich habe nichts mit dem gleichnamigen Gott zu tun," seine Stimme machte deutlich, daß er diese Frage wohl schon das ein oder andere Mal zu oft gehört hatte. Schweigend folgte er Gabriel bis zu dem Haus, in dem er wohnen sollte, sah sich nicht weiter um.
"Ich habe keine Vorstellungen, was meine Unterbringung hier angeht. Je weniger ich mir vorstelle, desto weniger kann ich enttäuscht werden," war seine knappe Antwort auf Gabriels Frage.
"Wie sieht es mitz der Stromversorgung aus, gibt es hier eine, die nicht alle zwei Stunden zusammenbricht oder muß ich mir da selbst aushelfen," wollte er wissen.

Gabriel

"Hades. In Ordnung." ich nickte. Hier hatte er mehr als genug Platz auf jeden Fall. Ich nickte.
"Wir haben fließend Strom und Wasser hier. Allerdings kein Internet und Netz. Dafür müssten Sie mit Anca sprechen.", erklärte ich ihm.
"Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie weiterhelfen? Ich werde natürlich dafür Sorgen, dass Sie genug Verpflegung, während Ihres Aufenthalts da haben.“

"Ich hatte, glaube ich, nicht nach Internet gefragt ... Und ich denke, ich hätte dies auch notfalls selbst herausgefunden, denken Sie nicht auch," er zog eine schmale Augenbraue hoch, während er Gabriel forsch ansah.
"Und ich weiß nicht, was Sie für Verpflegung meinen, soweit ich informiert bin, bekomme ich meine Blutration hier von der ansässigen Ärztin. Der Sie auch gleuch Bescheid geben lassen können, daß ich sie so schnell wie möglich erwarte."

Gabriel

"Natürlich!",ich nickte. "Verzeihen Sie. Ich wusste nicht, dass Sie ein Vampir sind, deshalb habe ich angenommen, dass Sie Verpflegung brauchen. Ich gebe Camille sofort Bescheid.", meinte ich schnell. Hoffentlich war das jetzt kein Faux-pas. Ich durfte es auf gar keinen Fall verkacken.
" Wenn Sie mich entschuldigen. Ich bin sofort wieder da. " Ich beeilte mich zu Camille zu kommen.
"Hey. Entschuldigung für die Störung, aber Herr Hades fragt nach seiner Blutration. Er möchte sie so schnell wie möglich haben."

"Und was sollte ich Ihrer Meinung nach sonst sein? Ein Mensch? Als Mensch hierher zu kommen, ist zur Zeit ziemlich lebensmüde, finden Sie nicht auch? Eine Stadt, bevölkert von Vampiren ... da hätte ein Mensch natürlich so richtig seine Freude dran," der Sarkasmus in seiner Stimme war überdeutlich.
Während Gabriel weg war, öffnete der Mann seinen koffer und holte einen kleinen Laptop hervor, den er auf einem Tisch plazierte, danach brachte er mehrere kleinere Bildschirme in dessen nähe in Position, die allerdings noch dunkel waren.
Camille sah kurz von ihrer arbeit auf und nickte, als Gabriel zu ihr jam. Sie erhob sich sofort und verschwand im Bunker, uum das Gewünschte zu holen. Alas sie mit der mit Blut gefüllten Flasche wiederkam, wies sie Gabriel an, sie zu dem Mann der Regierungg zu bringen.

Gabriel

"Danke Camille. Vielen Dank!", ich nahm das Fläschchen an mich und lief damit zurück zum Haus des Bürgermeisters. Ich war manchmal ziemlich dumm. Es war wichtig das ich nur das tat, was von mir verlangt wurde. Keine Extrafragen. Keine Extrakten. Ich hatte mich ausdrücklich nur an das gesagte zu halten. Ich holte noch einmal tief Luft. Ich würde das schaffen.
Ich betrat das Haus, ging die Treppe hoch und klopfte an die Zimmertür.
"Ihre Blutration."