Die Verblendung

Nach einiger Zeit kam eine erneute Sammelnachricht des Jägercenters, daß eine erneute Stunde bei nora anstand. Es hatte eine Weile keine Kräuterstunde mehr stattgefunden und deswegen befand sie es als wichtig, dies nach- beziehungsweise aufzuholen, immerhin waren diese Kenntnisse wichtig.
Auch Claire würde zu diesem Kurs erscheinen, er war zwar freiwillig für sie, da sie mit Hope zusammenarbeitete und so an der Quelle saß, was das anbelangte, aber sie sagte sich auch, daß es besser war, mehr zu wissen als zu wenig.

Julian bekam die Nachricht, dass es einen erneuten Theoriekurs gab. Natürlich kümmerte er sich immer um seinen Kräutergarten, aber seit einer Weile war er mit anderen Dingen eher beschäftigt als mit Kräutertheorie. Zudem hatten Thomas und er auch seit einer Weile kaum geredet. Außer sich zu begrüßen und zu verabschieden. Julian fühlte sich schlecht und schuldig deshalb. Es hätte anders laufen sollen zwischen ihnen.
Also kam er mit gemischten Gefühlen zum Unterricht. Als er Claire sah, freute er sich aber schon und umarmte sie zum Gruß.

Claire war ertwas verwirrt wegen der Begrüßung von Julian, sagte aber nichts weiter dazu, daß er sich manchmal etwas eigenartig benahm, mußte man eben akzeptieren. Thomas stand miSandra und einigen der Blockjtruppe in einer Ecke und redete mit ihnen, er hatte Julian nur kurz gegrüßt, als er diesen gesehen hatte.
Ann hatte sich ein wenig abgesondert und hatte ein Buch mitgebracht, in dem sie las, sie hatten doch eine Menge aufgaben von der Schule aufbekommen und das wollte sie effektiv erledigen.

Julian erwiderte die Begrüßung und nickte Sandra auch nochmal zu. Er wäre gerne zu der Gruppe gegangen, aber mit Sandra dort traute er sich noch weniger. Also setzte er sich in die Ecke mit Ann, grüßte sie kurz und spielte dann geistesabwesend mit seinem Armband herum. Hin und wieder bekam er eine Nachricht und antwortete darauf.

Nora traf kurze Zeit später ein, sie hatte einen prall gefüllten Beutel mit dabei, in dem es raschelte, wenn sie ihn bewegte. Sie schloß die Tür auf und ließ die Leute eintreten, Ann setzte sich ans Fenster, wo sie am besten Licht hatte, Thomas blieb bei der Gruppe Blockler und Claire setzte sich ganz nach hinten, sie war ja im Prinzip nur pro forma da.
"Ich habe hier für jeden von euch neue samen mitgebracht, die Pflanzen, die ihr bisher für uns gesammelt habt, gehörten noch zu der leichteren Sorte, jetzt trauen wir euch schon kompliziertere Gewächse zu. Die Kräuter, die ihr bisher angepflanzt habt, könnt ihr noch einmal abernten, dann soll es das für diese auch gewesen sein," Nora öffnete den beutel und holte kleine Tüten mit neuen Samen heraus.
"DA ihr alle hier auf allergien getestet worden seid, dürfte der anbau keibe Probleme mit sich bringen, seid trotzdem vorsichtig mit den Pflanzen, wenn ihr sie berührt," sie ließ einen der blocktruppler, der ganz vorne saß, die Tütchen verteilen, auf denen jeweils Gift- Eisenhut, Befuß, Weihnachtsstern und Gemeiner Stechapfel stand.

Julian richtete den Blick auf, als Nora den Raum betrat. Wie immer erfüllte ihre Präsenz alles. Man merkte immer, wenn sie da war.
Sie bekamen Samen ausgeteilt. Scheinbar hieß es neue Dinge einzupflanzen.
Julian drehte die Pakete interessiert um und schüttelte sie vorsichtig. Sah dann wieder zu Nora.

Während die Samen ausgeteilt wurden, hatte Nora schon angefangen, die einzelnen Samen an die Tafel vorne zu schreiben und sie zu erklären.
"Was vor allem wichtig ist, egal, wo ihr sie einpflanzt, haltet alle arten von Haustieren und kleinen Geschwiestern davon fern. Diese Pflanzen haben keine unbedingt tödliche Wirkung auf euch, aber auf Lebewesen mit einem schwächeren Immunsystem schon, auf Tiere sowieso. Nehmt euch vor allem vor den Blüten in acht, beim Weihnachtsstern und Eisenhut mögen sie hübsch aussehen, aber spöötet ihr sie essen, dann können doch starke tagelange Halöluzinationen auftreten, die irreparable Schäden anrichten können," sagte sie, während sie diese Punkte ebenfalls an der Tafel vermerkte.
Es war still ansonsten im Raum, nur das Rascheln von Papier und das Kritzeln von Stiften war zu hören.

Julian notierte sich wie immer alles und dachte darüber nach, wo er es am besten einpflanzte wo seine Hunde nicht drankamen. Er dachte auch an Vincent, aber der war nicht echt, musste er sich ins Gedächtnis rufen. Er erwischte sich dabei wie der Fuchs für ihn immer realer wurde, auch wenn er versuchte dass das nicht passierte
Trotzdem würde er die Samen auch weit weg vom Fuchsgehege setzen. Er hatte eh überlegt aus der Plane eine Art von Gewächshaus zu machen. Vielleicht war das ein neues Projekt.

Nora erklärte noch Besonderheiten zu jeder Pflanze und worauf sie zu axhten hatten, wenn sie diese pflegen würden. Auch hier sollten sie eine Probe abliefern, sobald man die Blüten oder Blätter abernten konnte, die Forschungsabteilung würde dann prüfen, wie gut der Standort und die Pflege der Pflanzen waren.
Hier wanderte Noras Blick kurz in Claires Richtung, die sofort nickte. Dieses Mal hatte sie kein Notizbuch dabei, aber sie kam auch schneller an die nötigen Informationen als die anderen hier, eben weril sie in der Forschungsabteilung arbeiten konnte, auch wenn es momentan eher wie eine Art Praktikum aussah, aber das störte sie nicht weiter.

Julian machte sich weiter Notizen. Er musste da einen passenden Ort für die neuen Pflanzen finden
Aber das würde er schon. Er freute sich sogar schon ein wenig darauf. Er hatte das Gärtnern für sich entdeckt und es machte ihm ziemlich Spaß sich da weiter reinzufuchsen. Außerdem wollte er ein gutes Produkt abliefern.

Es dauerte ziemlich lange, bis Nora mit dem ganzen durch war. Da sie mittlerweile mitbekommen hatte, daß das Interesse an diesen dingen unterschiedlich hoch war, begnügte sie sich damit, ihnen alle Informationen zu geben und nicht noch mal explizit nachzufragen. Das hätte im schlimmsten Fall wieder zu Sinnlosdiskussionen geführt.
Sie ließ von Claire auch noch kleine Broschüren aus der Forschungsabteilung vertteilen, in denen genau stand, welche Bestandteile welcher Pflanzen diese brauchte und wie sie am besten zu ernten war, ohne daß man sich schadete.
Nach knapp zwei Stubnden war Nora mit allem soweit durch.
"Wer jetzt noch fragen, Anmerkungen oder dergleichen haben sollte, kann hiernach gleich zu mir kommen. Der Rest ist für heute dann entlassen. Einen schönen Abend noch," wünschte sie ihnen, draußen war es mittlerweile auch scon sehr dunkel.

Julian überflog die erste Seite der Broschüre und verstaute diese dann in seinem Rucksack mit dem Rest seiner Sachen. Dann stand er auf und zog sich seine Jacke an. Eigentlich hatte er noch geplant zum Training zu gehen, aber jetzt war es doch so spät, dass er besser sofort nach Hause fuhr. Er setzte seine Kopfhörer für den Heimweg auf und drehte die Musik auf. Kurz sah er noch zu der Truppe um Thomas rum. Vielleicht das nächste Mal. Vielleicht würde er sich bald überwinden mit ihnen zu sprechen. Innerlich seufzend verließ der den Klassenraum.

Thomas rief nach dem Unterricht seine Eltern an, um ihnen Bescheid zu sagen, daß es etwas später werden würde heute. Die ersten beiden Stunden morgen fielen auch bei ihm aus, weswegen er länger schlafen konnte, also war das kein großes Problem, daß er sich noch umzog und eine Stunde trainieren ging. Ann leistete ihm dabei Gesellschaft, genau so wie einige aus dfem Blockkurs.
Auch beim Training war Ann in ihr Buch vertieft, deswegen ließ man sie auch in Ruhe, vor allem, weil man mittlerweile gelernt hatte, daß sie auf Störungen recht mürrisch reagieren konnte.

Julian kümmerte sich nach wie vor um Vincent, der einen ordentlichen Größeschub machte und jetzt weniger erbärmlich aussah. Er war wild, aber er schien Julian zumindest etwas mehr zu vertrauen. Manchmal spielten sie auch zusammen. Julian passte das Futter von Vincent regelmäßig an. Es gab nun eine Menge Frischfleisch und Beeren und Obst.
Nebenbei machte er sich daran ein neues Beet anzulegen. OSo war er neben dem Training und der Schule viel im Garten beschäftigt, was auch ein guter Ausgleich war, wie er fand.

Cassidy ließ sich in regelmäßigen Abständen Updates vom Zustand des Fuchses von Julian geben, sie hätte das auch einfach Derek fragen können, aber sie wollte eine Einschätzung von julian selbst haben.
Derek ließ den Fuchs auch weiterhin so weit auf abstand gehen, daß Streicheleinheiten oder Versuche dieser von dem Fuchs immer mit Bissen oder Kratzen belohnt wurden. So hoffte er, daß Julian davon Abstand nahm.
Claire hatte sich von den Störern recht zurückgezogen, den einzigen Kontakt, den sie noch hatte, war der mit Ann, da sie in eine Klasse gingen. Auch Thomas hatte nicvhts weiter von ihr gehört, aber der war auch zu beschäftigt, die Pflanzen einigermaßen artgerecht einzuplanzen, was nicht gerade leicht war, da ihm der Platz fehlte, von einem Garten ganz zu schweigen. Auch seine Eltern konnten ihm da nicht wirklich helfen, sie hätten eine kleine Parzelle kaufen können, das hätte sie aber ziemlich pleite gemacht.
Ann hatte den Vorteil, daß hinter dem Reataurant, in dem ihre Eltern arbeiteten, eine Menge Platz war, also pflanzte sie ihre SDamen dort ein, achtete auch darauf, daß niemand von der Straße da so einfach drankam.

Julian berichtete Cassidy, wie es Vincent ging. Dass er gut aufwuchs. Etwas wild und verspielt war, aber sich schon reichlich erholt hatte. Julian liebte den kleinen Racker ein wenig zu sehr. Er fragte sich, wie man etwas was nicht echt war so mögen konnte. Aber das war nur eine temporäre Aufgabe. Das redete er sich ein.
So vergingen die Wochen doch wieder recht zügig.
Julian jobbte in den Wochende inzwischen wenn er Zeit hatte bei einem Imbiss in der Nähe wo er wohnte. Insbesondere am Samstag. Es kam hin und wieder Kundschaft und er musste Curry und Falafelrollen machen oder Tee kochen. Es war nicht anspruchsvoll. Die meiste Zeit hockte er herum und machte seine Aufgaben oder beschäftigte sich mit Jägerkram. Sein Chef war da ziemlich entspannt.

Cassidy sagte Julian, daß der Fuchs nicht umsonst wild war, sie meinte auch, daß sich das nicht ändern würde, da Derek es nicht zuließ. "Du kannst kein Schoßhündchen aus ihm machen, das ist nicht deine aufgabe, also mach einfach, was wir dir aufgetragen haben und tu nicht so, als sei der Fuchs ein Teil deines Lebens. Er wird eh bald wieder verschwinden," wies sie ihn barsch zurecht, durch Derek hatte sie einen genauen Blick auf Julians Gefühle und sie verstand nicht, warum er sich an alles klammerte, was ihm entgegen kam.
"Derek wird ihn um einiges scheuer machen, als er jetzt noch ist und das wirst du auch nicht ändern können," war ihr Entschluß, es brachte so sonst rein gar nichts.

Julian gab sich Mühe sich emotional von dem Fuchs abzukapseln. Es war ein Bild und eine Aufgabe. Nichts weiter. Er wurde auch immer scheuer so war es etwas einfacher für ihn das ganze nur als Aufgabe anzusehen. Oder zumindest redete er sich das ein.
Es war Ende Februar, als er Ann mit Nick auf einem Wettkampf in London sah. Auf einmal hatte sich der ganze Saal gefüllt. Julian wusste nicht, wo die ganzen Leute herkamen, aber als er in seinem Amateurkampf gewesen war, waren sehr wenige im Publikum und das waren Nick, sein Trainer und der Trainer und die Eltern seines Gegners. Aber das war das wohl das Hauptevent. Er und Nick quetschen sich irgendwo in die hintere Reihe. Julian war fast aufgeregter als bei seinem eigenen Kampf und Nick schien auch angetan. Er meinte er kenne Ann schon von Kinderwettkämpfen. Aber sie war immer distanziert gewesen. Er auch, deshalb hatten sie kaum miteinander gesprochen, sondern mehr Zeit damit verbracht den Wünschen ihrer Eltern gerecht zu werden.

Ann hatte ihre Trainer aus London gebeten, ihren Mentor und Sensei mitzumehmen, was ihr gerne gewährt wurde. Die Trainer wußten genau, wer dieser Mann war und diejenigen, die asich aus dem Publikum im Metier auskannten, wußten genau so, wer dieser Mann war, da er seinerseits mit sehr große Erfolge eingebracht hatte und es durch Zähigkeit und absolute Hingabe zur Spitze geschafft hatter, bevor er sich zurückzog und Trainer wurde.
Da dies auf dem Höhepunkt seiner Karriere gesvhah, waren viele Gerüchte laut geworden, manche munkelten, er wurde gezwungen, aufzuhören, wieder andere sagten, daß sich niemand mehr gegtraut hatte, ihn herauszufordern. Aber das war dem Mann egal, er hatte Ann entdeckt und zu dem gemacht, was sie geworden war.
Während ihre Gegnerin sich feirrn ließ und Applaus einheimste, war Ann ruhig in ihrer Ecke ins Gespräch mit ihrem Trainer vertieft, der Sensei stand etwas abseits von der Wettkampffläche, doch schien sein Blick überall im Raum zu sein und jeden zu durchleuchten.

"Ihr Sensei, Jack Yukimura, der Typ ist ne Legende.", zischte Nicht Julian ins Ohr. "Der hat 10 Jahren beim MMA den Titel im Mittelgewicht gehalten und hat das Game in England komplett verändert und der hätte noch mindestens 5 Jahre ausgehalten ist dann aber verschollen. Und dann finden sie heraus, dass er nach irgendeiner spirituellen Reise Ann trainiert. Ich würde alles geben um Anleitung von ihm zu bekommen." aus Nicks Stimme klang Bewunderung. Er war nicht der Typ, der sich was aus Komplimente machte, also musste das schon was heißen.
" Legende. ", murmelte Nick." Kanns nicht fassen, dass ich ihn wirklich sehe..." Julian nickte. Er kannte sich nicht wirklich mit der Thematik aus, da er nicht mit dem Sport aufgewachsen war, sondern ihn erst neulich entdeckt hatte für sich. Trotzdem freute er sich auf den Kampf, der gleich losgehen sollte.

Ann hatte sich auf den Boden gekniet und hielt die augen geschlossen, die Hände weit von sich gestreckt und die Handflächen nach oben zeigend. auch ihr Kopf war leicht nach oben gehoben, die augen geschlossen, als würde sie auf ein Zeichen von oben warten. Ohre Lippen bewegten sich lautlos, als würde sie zu sich selbst sprechen.
Ihre gegnerin beobachtete sie argwöhnlich, Ann war für ihre Taktiken bekannt und diese art Zeremonie gehörte bei ihr schon immer dazu, als ob sie sich noch einmal sammeln wollte.
Das andere Mädchen erhielt noch einige Anweisdungen ihres Trainers, wohingegen Anns Trainer sich zu ihrem Sensei gesellt hatte und leise mit diesem redete.
Als Ann die augen wieder öffnete, schien sie in ihrer eigenen Welt zu sein, jede Art von überflüssiger Spannung war von ihr gewichen, ihr Gesivht hätte jeden Pokerspieler wahnsinnig gemacht, weil es eingefroren war wie das einer Puppe.
Ihre Bewegungen waren geschmeidig aber kraftvoll, sie hatte auch viel aus dem Mentorentraining mitnehmen können. Allein ihr Gesicht verunsicherte schon viele im Publikum, auch ihre Gegnerin war kurz verwirrt, weil es fast aussah, als wäre sämtliches Leben aus anns Gesicht gewichen, nur die dunkeln Augen waren auf das Mädchen vor ihr gerichtet und schienen sie fast festzuhalten.
Der Wettkampf begann und anns Gegnerin zeigte schnell, daß sie nicht umsonst ihr gegenüberstand. Ann mußte einige sehr harte Angriffe ertragen, die sie schnell aus dem Gleichgewicht brachten, sie konnte sich manchmal gerade so halten. Ihr Trainer sah sorgenvoll zu ihrem Sensei, der schüttelte nur leicht den Kopf.
Doch was ann auch einstecken mußte, die Maske ihres Gesichtes blieb, auch wenn sie harte Hiebe abgbekam, zuckte nicht einmal ein Mundwinkel.

Julian erkannte Méditationstechniken wieder, die ihm im Entferntesten was sagten. Aber nicht genug, dass er sie hätte einordnen lassen. Aber er war sich sicher, Ann war komplett Zen. Er hatte ja schonmal gegen sie gekämpft, da war sie deutlich expressiver gewesen, wenn auch ähnlich determiniert.
"Das ist Yukimuras Werk.", murmelte Nick neben ihm.
Julian kannte so weit die Basics und den Sport, dass er sehen konnte, dass die Gegnerin auf einem ähnlichen Niveau war, aber sie hatte nicht die gleiche Einstellung wie Qnn. Deren Gesichtsausdruck blieb durchgängig gleich. Sie schien nicht einmal auf die Hiebe körperlich zu reagieren, egal wie hart sie kamen. Sie verzog keine Miene. Julian war beeindruckt. Er wusste er würde in tausend Jahren nicht dahin kommen. Ann schien auf einem anderen Planeten zu sein...

Die Runde endete, die Generin Anns war völlig im Vorteil, sie hatte es am Ende auch geschafft, Anns Fassade aufzubrechen, auch wenn diese sich schnell wieder faßte. Es gab eine Pausenzeit, bevor die nächste Runde anfing und ann ließ sich sichtlich erschöpft in ihre ecke bringen, wo schon Trainer und Sensei auf sie warteten.
Was sie mit ihr besprachen, konnte man nicht verstehen, selbst ein lautes Sprechen wäre von dem Publikum übertönt worden, was sich nun eifrig über diese Runde auszutauschen begann.

Julian hatte gedacht, dass Ann sich gut schlug aber es kristallisierte sich im Laufe der Runde heraus, dass die Gegnerin die Oberhand hatte. So sehr, dass Ann scheinbar sogar kurz die Kontrolle verlor. Julian sah selbst von weit weg, wie ihre Gesichtszüge entgleisten.
Nick neben ihm faltete die Hände. "Sie ist auf jeden Fall im Nachteil. Ihre Gegnerin hat sie in die Ecke gedrängt, sie musste ordentlich kassieren. Das heißt sie hat jetzt definitiv mehr Punkte in dieser Runde erhalten. Könnte schlecht aussehen. Die Alexandra hat sich offensichtlich gut und gezielt vorbereitet." Julian nickte nur. Er hoffte das Blatt würde sich noch wenden.

Runde zwei von drei begann und sie begann so ziemlich genau, wie die erste Runde geendet hatte. Zwar konnte Ann ihre Gegnerin hin und wieder abblocken, es reichte jedoch nicht aus, um zu verhindern, daß diese weiterhin stärker war als Ann.
Anns Trainer sah alles andere als glücklich aus, das hatte sich der Trainingsclub auch anders vorgestellt, vor allem mit Anns Ruf und Position. Es war ein Glück, daß dieser Wettkampf punktetechnisch in keine Wertung einging, ansonsten wäre Ann mit Sicherheit einige Plätze abgerutscht.