Ein neues Leben - Segen oder Fluch?

Jer

Das Bad würde ich doch noch nachholen, immerhin war ich jetzt ungestört und alleine, vor allem. Sicherheitshalber schaltete ich Handy und Klingel ab und stöpselte auch mein Telefon aus, falls Luc irgendwann auf die Idee kommen sollte, mich zu nerven, hatte ich wenigstens meine Ruhe.

„Und? Hast du eine Idee was wir jetzt machen können?“ fragte Josh grinsend nach und ging neben mir her. Wir schauten in ein paar Läden, probierten auch ein paar Kleidungsstücke an, kauften jedoch Nichts. Ich war dazu ja viel zu ‚arm’ und ich hatte auch keine Lust dann mir etwas anhören zu müssen.
„Ahh, da…!“ grinste ich und deutete auf einen kleinen Stand wo es Pizzas gab. Ich liebte es!

Jer

Ich ließ mich in der warmen Wanne nieder, hatte mir ein Glas Wein mitgenommen und ein Buch und war schon bald wieder etwas beruhigt, was das Verhalten von Luc jedoch keinesfalls entschuldigte. Vielleicht sollte ich nachher seine Kisten einfach wieder zusammenpacken, damit er morgen wieder in seine alte Wohnung konnte. Ich hatte es versucht, er hatte sich dagegen entschieden, ab jetzt würde er halt wieder selber für sich sorgen müssen, sollte mir egal sein.

Zusammen teilten wir uns eine Pizza was mir gefiel, Josh hatte anfangs jedoch protestiert da er sich dann wie ein Homo vorkam. Ich wusste echt nicht was die alle hatten, war doch schön mit Männern!
„So, und jetzt gehen wir feiern!“ grinste ich als wir aufgegessen hatten. Mittlerweile war es Abend geworden und draußen schienen schon die Laternen.
Wir nahmen einen bus der uns direkt vor den Club brachte. Schon von außen hörte man die laute Musik.

Obwohl, das konnte er auch alleine machen, ansonsten konnte ich mir wahrscheinlich wieder anhören, was für ein Scheißkerl ich war, der in seinen Klamotten rumwühlte. Den Streß wollte ich mir ersparen. Müde trank ich einen Schluck Wein und seufzte und stellte dann die Whirlpoolfunktion ein und ließ mich noch tiefer sinken.

Drinnen angekommen schlug mir schon der geruch von Alkohol entgegen, sowie der Schweiß von den tanzenden Leuten. Laute Musik und Rumgebrüll.
Grinsend sah ich zu Josh der schon auf die Tanzfläche gestürzt war und sich an einige Mädels ranmachte. Hach, der Kerl war echt zu cool, aber ich würde es dann doch etwas langer angehen… Zum beispiel der barkeeper, der sah ja mal ganz heiß aus.
Ich ging auf die Bar zu und setzte mich auf einen Hocker, dann bestellte ich mir einen Drink.

Jer

Nach einer halben stunde kam ich aus der Wanne und beschloß dann wirklich ins Bett zu gehen. Auch wenn es noch nicht spät war, wollte ich diesen Tag am besten schnell hinter mich bringen, am besten komplett vergessen.

Ganze zwei Stunden später lag ich schon in einem fremden Bett. Dass das Ganze so schnell endete, hatte ich nicht gedacht aber der Typ sah verdammt heiß aus!
Schwarze haare, dunkelbraune Augen, leicht gebräunt, muskulös und er hatte sogar ein paar tattoos! Ich hatte auch vor mir eins stechen zu lassen, am Liebsten ja schon diesen Monat aber mal sehen wie die Sache bis dahin mit jerome lief.

Ich schlief recht schnell ein, mir war es egal, was Luc machte, der Kerl war für mich gestorben. Den Schlußstrich zog ich, meinetwegen konnte er auch wen anders mit zu dem Konzert nehmen, ich hatte keinen Grund mehr mit ihm dahin zu gehen.

Nach einem sehr angenehmen Mal rollte ich mich zur Seite ab und zog die Bettdecke über meinen Körper.
Ich war müde und erschöpft. Jetzt wollte ich nur noch schlafen, das tat ich fünf Minuten später auch schon.

In der Nacht wachte ich ein paar Mal auf, doch hatte ich keine Ahnung, warum und machte mir auch keinen Kopf darüber. Wahrscheinlich hatte Luc auch eine Übernachtungsmöglichkeit nach seinem Geschmack gefunden. Allein bei dem Gedanken schüttelte es mich.

Am Morgen wachte ich circa halb zehn auf. Eigentlich normal, jedenfalls wenn ich woanders übernachtete. Neben mir war das bett leer, nur ein zettel lag auf dem nachttisch, von wegen er musste zu seiner freundin.
Ich zuckte kurz mit den Schultern, dann hob ich meine Sachen auf um mich erstmal im Bad unter die Dusche zu stellen und anzuziehen. Nach einer halben stunde war das erledigt und ich konnte mich auf den Weg machen nach Hause.

Jer

Gegen acht war ich wach und stellte mein Handy und die Klingel wieder an. Zumindest hatte er nicht versucht, mich anzurufen, wär ja auch noch schöner gewesen. Das würde hoffentlich schnell über die Bühne gehen, daß er wieder so weit wie möglich aus meinem Leben verschwand. Ich würde die letzten Tage eben als Versuch abstempeln, war mißglückt, aber konnte ich eben nicht ändern. Wer so undankbar mir gegenüber auftrat, hatte mit Konsequenzen zu rechnen.

Ich wusste zwar nicht ehr genau wo ich war, weshalb ich mir einfach den Busplan aus dem Flur schnappte und mich dann auf dem Weg machte.
Ich musste also erst mit der 2 zum bahnhof und dann… wusste ich wo es lang ging…
Hinter mir schloss ich die Tür und ging dann los. Im Straßenverkehr kannte ich mich ja ganz gut aus. Und lange dauerte es auch nicht bis ich wieder vor Jeromes Häuschen stand und klingelte.

Jer

Er kam also doch wieder, na toll, aber es sollte mir recht sein, desto schneller hatte ich wieder meine Ruhe vor ihm. War ihm wahrscheinlich eh lieber, immerhin haßte er mich ja offensichtlich. Seufzend öffnete ich und ging wieder ins Wohnzimmer, ohne zu warten, daß er nach oben kam.

Ich drückte unten die Tür auf, dann nahm ich den fahrstuhl um schneller oben zu sein. Dort angekommen, schloss ich hinter mir die Tür und seufzte erleichtert auf.
"Na guten Morgen." grinste ich und ging ins Wohnzimmer wo er schon saß.

Jer

"Mittag würde es wohl eher treffen," murmelte ich und sah ihn an. "Scheinst dich ja gut amüsiert zu haben."

„Oh ja das habe ich!“ lachte ich und lies mich auf den Sessel fallen. „Aber hey… mittags ist es noch nicht ganz… Erst in 40 Minuten.“

Jer

"Dann haben wir ja genügend Zeit, dich hier wieder auszuquartieren. Und bevor du dich aufregst, wenn du es dir überlegst, dann weißt du auch, warum. Also los, pack deine Sachen zusammen, ich bring dich zu deiner alten Wohnung zurück," kalt sah ich ihn kurz an und ging dann zum Fenster.

He? Wie jetzt..? Er wollte… Er wollte dass ich verschwand? Dieses Drecksschwein wollte dass ich verschwand?
„Meinst du das jetzt… ernst?“ fragte ich etwas verwundert nach. Ich spürte wie die Wut immer mehr in mir hoch kochte.

Jer

"Sehe ich auch nur ein wenig danach aus, als ob ich lache? Ich meine es bitterernst, Luc. Und du weißt das ganz genau, also frag nicht sp dämlich."

„Hallo?! Du kannst mich jetzt aber nicht raus hauen! Nur zu deiner Info hast du mich hergeholt und das wo ich nicht wollte und so, und jetzt schickst du mich wieder weg oder was? Du hättest dir von Anfang an überlegen sollen was ich für einer bin. Ich habe dir nicht gesagt dass ich dich jeden tag abknutsche weil ich dir so dankbar bin! Und du hast mir versprochen mich nicht einfach so raus zu hauen! Ich schätze dann fällt das morgen auch aus, hmm?! Aber war ja klar-… Spießer bleibt halt Spießer!“ schrie ich wütend.

Jer

"Denk, was du willst und spar dir deine Kraft lieber auf fürs Packen. Du hast mehrere Regeln verletzt, und ich hatte dir gesagt,. Ich hatte keine Dankbarkeit erwartet, außerdem bist du zu so etwas gar nicht in der Lage. Also, pack deine Sachen." Meine Stimme war noch immer abweisend.

So ein kleines, mieses, hässliches, verwöhntes, beschissenes Arschloch! Was erlaubte sich dieser P*sser eigentlich? Mich jetzt einfach abzuweisen?!
„Halt einfach dein Maul!“ knurrte ich und drehte mich ruckartig um, stapfte in ‚mein’ Zimmer um meine Sachen so schnell wie möglich zu packen.

Jer

"Na also, geht doch," murmelte ich, als er in dem Zimmer war und entspannte mich. Zumindest diskutierte er nicht ewig und fing an, rumzuheulen, wie gemein ich war. Gut, tat er trotzdem, doch war mir das gleich, die letzten Tage waren einfach nie passiert.