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Ich wartete darauf, dass er sich dem Haus wieder näherte, doch tat er es nicht. Ich wollte ihn allerdings gerade sowieso nicht sehen. Allein beim Gedanken an seinen Blick, sein kaltes Lachen, begann ich wieder leicht zu zittern. Wieso hatte er mir nie davon erzählt?!

Gute Nacht ^^

Ich haßte mich, ich haßte das, was ich war und vor allem haßte ich, was ich getan hatte. Was war ich nur gewesen, daß ich alle Vorsätze über bord geworfen hatte, ich hatte die Blutleere doch schon ein paar Mal durch, war ich da auch ... anders geworden, ich wußte es nicht mehr, konnte mich daran nicht erinnern, konnte mich ja nicht mal erinnern, was ich getan hatte, daß ich so aussah ...

Ich spürte, dass seine Kontrolle über mich langsam nachließ.
Ich stand langsam auf und ging zum Fenster, setzte mich aufs Fensterbrett und zog meine Beine an. Meinen Kopf lehnte ich an das kühle Fenster.

Nach einer Weile fing es an zu regnen, ich verkroch mich in der Kirche, ich konnte ihr so nicht unter die Augen treten, hoffte nur, daß ich sie nicht verletzt hatte, das wäre mein sicherer Tod.

Ich schloss die Augen, als ich spürte, dass mir wieder Tränen über die Wangen liefen.
Wie sollte ich mich ihm gegenüber nur verhalten?!
Wenn er überhaupt wieder kam...
Wollte ich ihn denn sehen?

Hier in der Dunkelheit fühlte ich mich gerade am sichersten, wollte mich jedoch vergewissern, daß es Mella gutging und schickte Corax zu ihr. Durch seine Augen würde ich sehen, wie es ihr ging, wenn ich mich genug konzentrierte.

Ich zuckte heftig zusammen, als Corax plötzlich vor meinem Fenster auftauchte und sprang vom Glas zurück. Ich wich noch ein paar Schritte zurück, zog dann die Vorhänge vor. Ich wollte allein sein. Und Jonathan sollte weder meine Angst sehen, noch wie sehr er, oder wer auch immer er zu dem Zeitpunkt gewesen war, mich verletzt hatte.

Ich sah sie, sah wie sie auf Corax reagierte ... Und ich wollte mir nicht vorstellen, wie sie erst auf mich reagieren würde, anscheinend hatte ich ihr Schlimmes angetan. Wieder vergrub ich mein Gesicht in den händen, schickte corax aber los, vielleicht würde ich ja erfahren, welchen Menschen ich aus dem Leben gerissen hatte.

Ich schloss alle weiteren Vorhänge in meinem Zimmer, dann setzte ich mich wieder auf mein Bett.

Ich erfuhr jedoch nichts, egal wo Corax hinflog, niemand redete über einen grausamen Mord ... Vielleicht hatte ich ja auch nur ein Tier erwischt, doch selbst wenn ... Ich hatte Mella nun gegen mich, zumindest sah es so aus.

Ich fuhr mir durch die Haare. Ich musste schrecklich aussehen.
Leise wisperte ich Jonathans Namen.

Ich zuckte zusammen, als ich ihre stimme hörte, durch mein Blut waren wir noch immer verbunden, obwohl die Verbindung schwach war. "Es tut mir so leid, Mella" flüsterte ich heiser.

Ich hörte ihn, bekam eine Gänsehaut und begann wieder zu weinen. Ich rollte mich auf dem Bett zusammen.
Ich wusste, dass ich eigentlich für ihn da sein sollte... War ich nicht sogar daran Schuld, dass er so geworden war?! Immerhin hatte ich all sein Blut getrunken!

Sie antwortete nicht und ich stieß ein klagendes Wimmern aus, das von den Kirchenwänden in ewigen echos wieder zu mir zurückgeworfen wurde, rollte mich in einer Ecke ein und schloß gequält die Augen.

"Ich bin Schuld", flüsterte ich verzweifelt und ängstlich, zog die Decke über mich.

Ich riß die Augen auf, was redete sie da für einen Unsinn?
"Mein Engel, alle schuld liegt bei mir, ich habe deinen Durst nur ausgenutzt, damit mein Kummer über veras Tod unterdrückt wurde," sagte ich stockend.

Ich schüttelte leicht den Kopf. "Bitte komm ins Haus", flüsterte ich. Ich wollte nicht, dass er im Wald war, ich wollte, dass er im warmen war. Ich spürte ihn zwar schon, aber machte ich mir trotz allem Sorgen, da er nur unter freiem Himmel war.

"Ich kann dir so nicht unter die Augen treten," sagte ich leise. "Dafür habe ich zu viel kaputt gemacht."

"Du wirst mich nicht sehen", flüsterte ich nur.

"Mach dir keine Sorgen, ich habe ein dach über dem Kopf," meinte ich nur traurig.

Ich antwortete nicht, spielte an dem Ring herum...

Ich seufzte leise. "Was ist passiert, Mella ... was hab ich dir angetan?"

Ich zuckte leicht zusammen, wieder durchfuhren mich die Erinnerungen. Ich schwieg.

Sie antwortete nicht, was nur bedeuten konnte, daß ich sie mit Sicherheit so schlimm behandelt haben mußte, daß ich sie verloren hatte. Trocken schluchzte ich auf.

"Du hast mir solche Angst gemacht", wimmerte ich, als ich seine Trauer spürte.