Unexpected Feelings - BL mit Pandorias

Gerold

Ich wurde von einem plätscherndem Geräusch wach und rappelte mich auf, müde musste ich erst mal realisieren, dass ich nicht in einem weichen Bett lag, sondern auf hartem Boden saß.
Als ich Lorencz sah, fiel mir alles wieder ein, was gestern und in der Nacht passiert war und schnell erhob ich mich.
„Lass mich das machen,“ meinte ich und nahm ihm den Verband vorsichtig aus der Hand. Er hatte schmerzen und bewegte sich mehr als gut war, so was Unvernünftiges.
Warum machte ich mir überhaupt so einen Kopf um ihn, er war nicht mal von Adel …
Trotzdem schrubbte ich den Verband weiter in dem Wasser, von dem Blutgeruch wurde mir übel, doch hatte ich nun einmal angefangen und wollte nicht kneifen.

Lorencz
Als ich seine Stimme vernahm und er mir den blutigen Verband aus der Hand nahm, setzte ich mich zu Boden und musterte ihn etwas erschöpft. "Warum tust du das? Du ... hättest doch einfach gehen und mich mit meinen Problemen allein lassen können ...", meinte ich leise, doch es klang nicht anklagend, sondern eher so, als würde ich es nicht verstehen.

Gerold
„Also, erstens hab ich bis jetzt geschlafen und nachts hätte ich ja schlecht abhauen können, du hast mir ja deutlich bewiesen, dass hier wirklich Wölfe sind,“ meinte ich, ohne ihn anzusehen. „Außerdem hab ich dir versprochen, hierzubleiben, bis es dir wieder gutgeht. Ich mag vielleicht nicht immer der netteste Mensch sein, aber auf mein Wort kann man sich verlassen.“
Dann sah ich ihn nachdenklich an. „Und … es ist ein schönes Gefühl … wenn man weiß, das man gebraucht wird,“ fügte ich leise hinzu, erstaunt über diese Erkenntnis, doch so war es.

Lorencz
Bei seinen Worten musste ich leicht lächeln und nickte etwas. "Ich glaube, ich habe dich falsch eingeschätzt", gab ich leise zu, während ich an der Wand lehnte und meinen verletzten Arm hielt. Die Wunde war verschlossen, aber ich war mir sicher, dass eine ungeschickte Bewegung alles aufreißen lassen könnte. Doch es war nicht das erste Mal, dass ich so eine Wunde hatte.

Gerold

Ich hob den Verband aus dem Wasser, viel sauberer würde ich ihn wohl nicht bekommen, zumal war auch nicht viel Wasser dort drin.
„Wo kann ich den denn trocknen lassen,“ fragte ich Lorencz, bevor ich seinen Satz so richtig mitbekam.
„Wie … wie hast du mich denn eingeschätzt,“ fragte ich dann, das interessierte mich dann doch.

Lorencz
Ich sah zu ihm, ehe ich in den Eimer sah, was mich seufzen ließ. Normalerweise müsste ich bei dieser Wasserknappheit heute zum Fluss aufbrechen - ich hatte nur noch einen Eimer Wasser ... "Einfach irgendwo drüber hängen", meinte ich zu ihm, ehe ich mich langsam erhob und mich mit der gesunden Hand dabei abstützte. Bei seiner Frage dann musste ich selbst kurz nachdenken. "Total unfreundlich und so", meinte ich dann.

Gerold
„Ich bin eigentlich auch nicht der freundlichste Mensch, das höre ich öfter,2 meinte ich und hängte den Verband vorsichtig über einen der Stühle.
„Nur kann ich zu dir nicht unfreundlich sein, immerhin hast du mir geholfen,“ sagte ich und sah zu ihm. „Du hast mich hier aufgenommen, du hättest mich ja auch draußen liegenlassen können.“
Dadurch, dass ich die ganze Zeit über dem Wassereimer gebeugt war, fingen meine Kopfschmerzen wieder an und ich setzte mich schnell wieder.
„Außerdem … ich kann dich irgendwie gut leiden,2 grinste ich dann. „Du bist anders als die anderen.“

Lorencz
Bei seinen Worten nickte ich etwas und ließ mich im Hauptraum auf einen der Stühle nieder, ehe ich erstmal etwas trank - klares, kaltes Wasser, so wie es gut war. Ich schob auch Gerold einen Becher hin. "Inwiefern bin ich anders? Weil ich mit Menschen nicht klarkomme?", fragte ich und legte meinen Kopf leicht schief.

Gerold

„Ich hab noch nicht gemerkt, dass du mit mir nicht klarkommst, klar, du kennst mich nicht und ich kann dir ja auch egal sein, solange ich hier irgendwann wieder verschwinde … Nein, aber du bist seit langem jemand, der ehrlich zu mir ist, der mich auch zurechtweist, ohne gleich ausfallend zu werden, so wie der Pöbel es gerne tut,“ meinte ich und sah ihn an.
„Nichts gegen dich, aber die Bauern hier sind echt anstrengend,“ seufzte ich und sah auf die Tischplatte, trank dann etwas von dem Wasser und seufzte auf, das tat wirklich gut.
„Wie viel Wasser hast du noch, wenn es hier in der nähe einen See oder so gibt, dann hole ich auch welches,“ bot ich dann an.

Lorencz
Aufmerksam hörte ich ihm zu - er hatte einen komischen Akzent. Außerdem sprach er so gehoben, fand ich. Also irgendwie so ... adelig? Konnte man adelig sprechen? Dieser Gedanke ließ mich etwas grinsen, ehe ich wieder zu ihm sah. "Siehst du? Deswegen bleibe ich auch hier. Du widersprichst dir", meinte ich lächelnd und vergaß die Schmerzen für ein paar Momente. Bei seiner Frage dann schüttelte ich leicht den Kopf. "Der nächste Fluss ist zwei bis drei Stunden Fußmarsch von hier entfernt. Ich hab noch diesen einen Eimer", meinte ich.

Gerold

„Warum widerspreche ich mir?“, fragte ich ihn und erwiderte sein Lächeln, es machte ihn irgendwie schöner. Schnell schüttelte ich den Kopf, warum dachte ich gerade so etwas?
„Wenn du mir sagst, wo ich lang muss, dann kann ich Wasser holen,“ bot ich erneut an.

Lorencz
"Zuerst meintest du, dass ich in die Stadt solle, da Menschen deiner Ansicht nach gut sind, und dann sagst du, dass du die Bauern nicht magst", meinte ich und grinste leicht. Bei seinem Angebot dann zögerte ich kurz. "Hm ... du musst immer gen Norden Richtung der Berge. Auf einer großen Lichtung musst du dann einen Weg suchen, der etwas versteckt ist, und der führt dich dann zu dem Fluss", meinte ich. "Aber das ist nicht ganz ungefährlich. Ich ... weiß nicht, ob ich nicht besser mitkommen soll ..."

Gerold

„Die Menschen in der Stadt sind auch gut,“ meinte ich lächelnd. „Die wenigsten Bauern wohnen in der Stadt, da sie sich die Häuser dort nicht leisten können, sie wohnen in den Dörfern um die Stadt herum,“ erklärte ich und lächelte.
„Die meisten Menschen in der Stadt sind Händler und Geschäftsleute, mit denen kann man meistens reden.“
Als er mir den Weg beschrieb, erhob ich mich langsam. „Nein, du kannst dich doch ohne Schmerzen nicht mal lange bewegen, du bleibst schön hier,“ meinte ich dann und seufzte leise
„Wenn ich mein Pferd hier hätte, würde das schneller gehen, aber so muss es auch passen.“
Dann sah ich ihn an.
„Hast du irgendein spitzes Messer bei dir, was ich mitnehmen kann, nur zur Vorsicht? Meines haben die Diebe gestern abgenommen.“

Lorencz
Ich hörte ihm zu und nickte wieder etwas. Als er sich dann erhob stand ich ebenfalls auf und drückte ihn wieder nieder. "Oh nein, du bist ebenfalls verletzt und kannst dich nichtmal bücken ohne dass dir schwindelig wird", meinte ich ruhig. "Glaubst du, mir ist das nicht aufgefallen? Wenn du wirklich gehen willst, dann wartest du noch etwas" Mit diesen Worten setzte ich mich wieder hin. "Du könntest mein Pferd haben, aber das ist blöd mit dem Transportieren der Eimer"

Gerold

„Ich wusste nicht, dass du mich so genau beobachtest,“ grinste ich ihn verlegen an. „Aber ich seh schon, vor dir kann ich nichts verbergen, hm?“
Leicht lächelte ich ihn an, als er mir sein Pferd anbot, schüttelte dann aber den Kopf, wenn die Eimer dann im Weg wären, dann wäre es nur unnütze Belastung für mich.
„Mir geht es trotzdem besser als dir, deine Wunde sieh wirklich nicht gut aus,“ sagte ich und sah auf den trocknenden Verband.
Dann griff ich nach meinem Wams, welches über einem der Stühle hing und riss einen breiten Streifen davon ab, der ungefähr die Breite des Verbandes hatte.
Zudem war der Stoff auch sauber und konnte ebenfalls das Blut aufsaugen. Stumm hielt ich ihm den Streifen hin.

Lorencz
Seine Worte ließen mich erröten, obwohl sie es eigentlich nicht sollten. Ich beobachtete Gerold, wie er nach einem Wams griff und einfach einen Streifen abriss. Ich war mir nicht sicher, ob ich so etwas könnte - einfach ein Kleidungsstück zerreißen. Dafür war ich wahrscheinlich nicht stark genug. "Danke ...", meinte ich und nahm das Stück Stoff, ehe ich es langsam und sorgfältig um die Wunde zu wickeln begann, wobei ich immer wieder aufwimmerte vor Schmerz. Ich hatte ein Bein angezogen und meine Stirn darauf gebettet, sodass meine Haare eine Art Vorhang bildeten und man meinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte.

Gerold

„Dafür musst du mir nicht danken, aber ich denke, der Stoff ist sauberer als der Verband,“ lächelte ich ihn an, besorgt hörte ich, wie er sich wieder den Schmerz verbeißen musste, als er sich das Stück Stoff um den Arm band. Wenigstens war es lang genug.
„Du musst vor mir nicht so tun, als ob es nicht wehtut,“ sagte ich dann leise und sah ihn an. „Genau so, wie du mich scheinbar beobachtest, tue ich das gleiche bei dir, Lorencz. Und ich habe mich oft genug selbst verletzt, dass ich weiß, dass es wehtut.“
Dann sah ich zur Kanne Tee, in der noch ein Schluck war. „Vielleicht solltest du das nächste Mal die Wunde mit dem Tee säubern, vielleicht betäubt das ja auch ein wenig den Schmerz.“

Lorencz
Schwach nickte ich auf seine Worte, während ich den Verband zu befestigen begann und meine Arme dann einfach schlaff an meinem Körper herunter hängen ließ. Erst nach einigen Momenten hob ich meinen Kopf und sah ihn mit verquollenen Augen an. "Wie du hast dich selbst verletzt?", fragte ich leise und mit zittriger Stimme, ehe ich zu der Kanne Tee sah und schwach nickte. Ja, vielleicht sollte ich das wirklich machen.

Gerold

„Nicht so, wie du vielleicht denkst, aber ich hatte Fechtunterricht, dabei habe ich mich manchmal etwas ungeschickt angestellt,“ sagte ich und sah schnell zur Seite, dass ich die Klinge auch manches Mal mit Absicht gegen mich gerichtet hatte, musste er ja nicht wissen.
Es war eine Art, meine Wut abzureagieren, wenn ich mal wieder völlig übergangen wurde und man meinen kleinen Bruder feierte, als hätte er das Rad neu erfunden.
Der Schmerz, den ich mir dann selbst zufügte, holte mich wieder auf den Boden zurück, die Narben, die ich davon trug, konnte ich gut als Narben aus dem Unterricht vertuschen.
„Du … du solltest dich lieber wieder hinlegen,“ murmelte ich, mich aus meinen Gedanken reißend.

Lorencz
Ich nickte etwas, konnte auch mit Fechtunterricht nichts anfangen, was ich aber nicht sagte. Ich musste schon dumm genug gegenüber ihm aussehen. Darauf kommen, dass er sich mit Absicht selbst verletzte, würde ich gar nicht kommen. Für mich kam sowas überhaupt nicht infrage, und ich rechnete auch nicht damit, dass das jemand anderes tunt würde. Leicht nickte ich und erhob mich. "Du aber auch", sagte ich, während ich mich auf mein Lager niederließ und die Augen schloss.

Gerold

Ich sah ihm nach, eigentlich fühlte ich mich nicht so schlecht, doch würde mir etwas ruhe sicher gut tun. Auf dem Boden vor dem Bett, lag das Stroh noch und ich schob es zusammen, legte mich dann vorsichtig darauf und sah zu ihm.

Lorencz
Ich bekam nicht mit, dass er mich beobachtete, und döste langsam wieder ein. In meiner momentanen Situation war es wohl das beste, mich so wenig es ging zu bewegen. Gerold war mir da wirklich eine große Hilfe ...

Gerold

Dieses Mal blieb ich wach, beobachtete ihn beim Schlafen. Jetzt sah er so entspannt aus, sein Gesicht war wirklich auffallend schön, musste ich zugeben. Man sah, dass er nicht ein einfacher Bauer sein konnte, auch wenn er hier im Wald lebte und zu niemandem weiter Kontakt hatte, war er doch manierlicher und anders als die Bauern, die für uns sorgten, da hatte ich ihn nicht belogen.
Ich erwischte mich immer wieder bei dem Gedanken, dass ich ihn gern wiedersehen würde ...

Lorencz
Während ich da lag und vor mich hin döste, musste ich an Gerold denken. Ich musste zugeben, dass ich ihn mochte. Ich hatte echte Vorurteile gegenüber ihm gehabt, und war dann - positiv - erstaunt, als er mir so geholfen hatte und so viel Sorge gezeigt hatte. "Gerold ...", murmelte ich im Schlaf leise und zog meine Beine etwas an.

Gerold

Ich zuckte zusammen, als ich hörte, wie er meinen Namen sagte, ging es ihm gut? Vorsichtig rappelte ich mich auf und kroch zu ihm.
„Alles okay bei dir,“ fragte ich leise und sah ihm ins Gesicht, er schien noch immer zu schlafen, doch warum hatte er meinen Namen genannt? "Ich bin bald wieder da," flüsterte ich dann, ich hatte einen Entschluß gefaßt.
Da er nicht aufzuwachen schien, erhob ich mich langsam und ging leise nach draußen, wenn ich noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein wollte, dann mußte ich jetzt los. Schnell schnappte ich mir einen Eimer und lief in die von ihm beschriebene Richtung los, um Wasser zu holen.