Verschlossen

Lora

"Stimmt. Ist noch ein bisschen kahl. Ein paar Bilder könnten nicht schaden, schätze ich.", grinste ich zurück.
"Aber kann ja noch werden."
Als er meine Mutter erwähnte, nickte ich. "Ja, das hat sie mir erzählt. Wusste erstmal gar nicht, dass du schon umgezogen bist."
Ich nickte eifrig."ja gerne. Habe noch nichts gegessen heute Mittag."

Vincent

"Ich hab bis gestern auch nichts davon gewußt, war wohl ziemlich schnell geplantz," meinte ich nachdenklich.
"Vielleicht wollte mich diese komische Schwester auch nur auf dem schnellsten Wege loswerden, kann ja sein," mutmaßte ich dann und ging in die küche, um ihr einen Teller fertig zu machen, stellte ihn dann auf den Tisch und legte einen sauberen löffel daneben.

Lora

Ich setzte mich an den Tisch und aß einen Löffel von Mamas Suppe. Das schmeckte man sofort.
"Danke.", sagte ich mit einem strahlenden Lächeln.
"Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber vielleicht ist es ja ganz gut, dass du bereits hier bist, oder? Versuch es mal positiv zu sehen."

Vincent

"Nichts zu danken, ich hab sie ja nicht selber gemacht, nur zugesehen, aber ich glaube, so gut werde ich sie nie hinbekommen," lächelte ich leicht.
"Es ... es ist nur ungewohnt für mich, deswegen sehe ich es so, denke ich. Ich muß mich hier einfach dran gewöhnen."

Lora

"Mit etwas Übung schafft man alles. Und meine Mutter kann eh nur Suppen kochen. Das allerdings ziemlich gut. Muss man ihr lassen.", lachte ich auf.
"Ja. Das verstehe ich. Aber ich denke du wirst dich schon einleben. Bestimmt früher, als du denkst."; versicherte ich ihm zuversichtlich.

Vincent

"Ich werde trotzdem erst mal von kalten Sachen leben, das mit dem Kochen ... ich mag den Herd nicht, er ist mir einfach zu ... warm," meinte ich und seufzte, sicher hörte sich das völlig schwachsinnig an, jedoch war es nun mal so.
"Ich werde sehen, was noch auf mich zukommt, ich bin zumindest froh, daß ich heute nicht gleich raus mußte."

Lora

Ich nickte. "Okay. Klar. Verstehe ich. Wenn du möchtest, kann ich ja auch mal was warmes für dich kochen.", schlug ich vor. Er konnte ja nicht nur von kalten Speisen leben, oder?
"Hast du irgendwann vor es zu versuchen?"; fragte ich ihn neugierig.

Vincent
"Nein, nein, das mußt du wirklich nicht," wehrte ich schnell ab. "Das wäre ja so, als würdest du mich bedienen und das möchte ich nicht, ich soll ja alleine klarkommen," jügte ich erklärend hinzu, nicht, daß sie es doch falsch verstand.

Lora

"Keine Sorge Vince, das macht doch Spaß. Außerdem kann ich dann auch selbst was davon essen. Das war Eigennutz."; grinste ich.
"Und vielleicht lernst du beim Zusehen. Bedienen werde ich dich nicht. Deinen Haushalt kannst du selbst schmeißen."

Vincent

"Ich weiß nicht wirklich, ob so was Spaß macht, ich finde kochen eher furtchtbar kompliziert," sagte ich verlegen und lächelte sie schief an. "Das ist jetzt aber nichts Schlimmes, oder? Also ich meine, daß mir das wohl keinen Spaß macht," fragte ich dann schnell hinterher, immerhin klang das bei ihr so selbstverständlich ... Dunkel erinnerte ich mich, daß meine Mum auch gerne gekocht hatte und biss mir leicht auf die Unterlippe, bloß nicht an sie denken.

Lora

Ich zuckte mit den Schultern. "Ich schätze nicht. Jeder mag andere Dinge. Aber es ist ganz praktisch, wenn man zumindest ein bisschen kochen kann, denke ich.", lächelte ich und sah ihn an, während ich in meiner Suppe rührte, bevor ich einen weiteren Löffel davon aß.
"Vielleicht änderst du deine Meinung mal. Bis dahin macht es mir nichts aus auch mal was zu machen. Vor allem hast du hier echt ne moderne Küche. Wir haben so was nicht.", grinste ich und zeigte auf die Küchenzeile. Wenn wir umzogen. Dann vielleicht.
"Was ist?", fragte ich dann, als ich seinen Blick sah.

Vincent

"Ich mag wärme nun mal nicht, weil ... du weißt," ich sah sie kurz an und zupfte am Ärmel meines Pullovers herum, ich konnte es schlecht in Wotte ausdrücken, was mich bewegte, weil lange schon niemand mehr nachgefragt hatte.
"Keine Ahnung, ob ... ich meine Meinung ändere, ich ... vielleicht sehen die Ärzte ja ne Verbesserung, weil ich jetzt auf mich allein gestellt bin ... Ich soll auch zur Schule, hab ich gehört," sagte ich dann leise.
"Aber ich habe angst davor,2 gestand ich dann noch leiser, schüttelte dann aber den Kopf, ich wollte nicht über das reden, was mir gerade so durch den Kopf ging, das würde mich nur traurig machen.

Lora

Ich nickte. Das hatte er mir ja schon gesagt. Ich wusste auch weshalb. Aber vielleicht würde er sich ja...überwinden irgendwann.
Ich kratzte den Rest meiner Suppe aus. Mittlerweile war sie schon kalt.
"Ich bin mir sicher, du bekommst das hin.", ich lächelte ihn aufmunternd an.
"Und die Schule. Na ja. So schlimm ist das auch nicht. Haben sie dir denn gesagt, auf welche du gehen sollst? Vielleicht ist es ja die gleiche wie meine."
Ich sah das als großen Fortschritt an. Endlich kam er mal raus und lernte andere in seinem Alter kennen. Nur hatte ich auch ein paar Bedenken, die ich nicht äußerte, weil ich ihn nicht entmutigen wollte. Schüler konnten nicht gerade rücksichtsvoll sein...

Vincent
"Nein, mir hat man nicht gesagt, auf welche Schule ich gehen soll, ich soll da wohl auch erst in einer Woche hin, wenn ich mich hieran gewöhnt habe," sagte ich und sah mich kurz um, dann seufzte ich, ich hatte keine Ahnung, warum ich mich daran gewöhnen sollte, die ganzen Besucher bei den Ärzten und Therapeuten würden eh bleiben und ich war den tag über auch alleine, also wußte ich nicht, was hier so anders war.
Nur beschlich mich hier noch mehr das Gefühl der Einsamkeit, des Alleinseins, so, als hätten sie mich einfach abgeschoben und das bedrückte mich. Vielleicht meinten sie das damit, doch würde ich mich an diese Stille, die nun um mich herrschte, nie gewöhnen, ich wollte es auch nicht.
"Ich ghlaube, daß es besser wäre, wenn ich in eine andere schule gehen würde wie du," sagte ich leise und sah au meine Füße.

Lora

Ich nickte und stand auf, um ein Wasserglas in den Küchenschränken zu suchen.
"Ist vielleicht besser so.", pflichtete ich bei, während ich mein Glas mit Leitungswasser füllte. Dann setzte ich mich wieder zu ihm und trank einen Schluck.
Ich musterte seinen Gesichtsausdruck. Er wirkte irgendwie allerdings alles andere, als zufrieden. Vielleicht war es einfach zu viel.
"Hmm.", machte ich und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
"Okay. Ich meine wie du magst, aber was ist los? Hast du Angst? Das ist ja auch nicht schlimm, aber du kannst ruhig mit mir reden, wenn du magst.", stellte ich klar.

Vincent

"Ich weiß momentan gerade nicht, was gut für mich ist und was nicht," seufzte ich und sah etwas verloren aus dem Fenster.
"Keine Ahnung, aber ich fühl mich hier irgendwie verloren und abgeschoben, wie ein spielzeug, das man nicht mehr haben will," murmelte ich traurig.
"dabei hab ich doch keinen mehr, den ich von früher noch kenne, dann wäre es vielleicht einfacher für mich ..."
Kurz sah ich sie an und sah dann auf den Boden.
"Ich ... ich möchte nur nicht, daß ... daß deine Feunde dich mit mir sehen."

Lora

Ich nickte und versuchte ihn zu verstehen. Ich konnte mir wohl kaum vorstellen, wie verloren er sich wirklich fühlen musste. Ich hatte noch meine Mutter und meinen Vater und meine Freunde und er hatte kaum jemanden. Nebenbei musste er mit dieser großen Veränderung klarkommen.
Das war beinahe zu viel.
"Hey Vince.", sagte ich vorsichtig. "Du wirst schon lernen damit umzugehen. Da bin ich mir ganz sicher. So etwas dauert ein wenig. Lass dir Zeit. Versuch das hier doch als Chance zu sehen. Als Chance für was neues. Das wird besser, als du denkst. Und ich bin ja auch noch da. Du hast meine Unterstützung.", grinste ich ihn an.
"Meine Freunde sind übrigens super nett. Da brauchst du dir keine Gedanken zu machen!"

Vincent

"Ich ... ich will aber nicht, daß ... daß du dich zu sehr um mich kümmerst, in deinen Augen muß ich doch völlig unselbständig rüberkommen, oder? Ich mein, ich bin nicht mal in der Lage, alleine zu leben, muß das hier alles irgendwie schaffen," sagte ich leise und sah sie bedrückt an.
"Und ich mach mir keine Gedanken wegen mir, wsas deine Freunde angeht, ich hab nur Angst, daß sie mich als unnormal ansehen ... das bin ich ja eigentlich auch," seufzte ich dann auf

Lora

Ich schüttelte den Kopf.
"Ach Quatsch!", meinte ich überzeugt. "Ich helfe dir gerne. Ist doch klar und das stört mich auch gar nicht. Mach dir darüber mal keine Gedanken."
Ich lächelte ihn warm an. Er musste so was echt nicht sagen. In seiner Situation wäre es mir wohl auch so ergangen, stellte ich mir vor.
Ich lachte leise auf. "Die sind selbst unnormal. Und was ist das schon normal?", fragte ich ihn. Das war doch niemand wirklich.

Vincent

"Ich ... ich weiß, daß du mir gerne hilfst, das glaube ich dir ja auch," sagte ich leise und erwiderte zaghaft ihren blick.
"Nur ... ich muß doch das auch alleine schaffen, oder? Ich mein, du schaffst dein Leben doch auch, alleine hinzukriegen und ich ... ich kann eigentlich gar nichts wirklich," seufzte ich und schüttelte betrübt den Kopf.
"Bestimmt bin ich der absolute Freak in der Schule," allein der Gedanke behagte mir gar nicht

Lora

Ich schüttelte den Kopf.
"Ist schon okay, wenn du dich auf andere verlässt. Selbstständigkeit lernt man nach und nach. Das dauert alles seine Zeit. Ich kann auch längst nicht alles alleine. Glaub mir. Irgendwann vielleicht in ein paar Monaten wirst du es alleine schaffen. Und selbst wenn das länger dauert, ist das gar nicht schlimm."
Ich lächelte ihm aufmunternd zu. "Wirst schon sehen. Glaub mir ruhig. Na und. Du darfst dich nicht von solchen Leuten unterkriegenlassen, Vince. Wenn sie etwas sagen dann ignoriere es entweder oder kontere. Die müssen bloß merken, dass sie dir nichts können!"

Vincent

"Die hätten mich wenigstens drauf vorbereiten können, daß ich umziehen muß, komme mir irgendwie abgeschoben vor," seufzte ich und spülte ihr Geschirr mit kaltem Wasser ab.
"Sie haben mir nicht mal die Möglichkeit gegeben, etwas zu lernen, immer mußte ich nur von einem Arzt zum nächsten und von Therapeut von Therapeut, ich weiß gar nicht, ob ich mich überhaupt noch an ein Leben hier gewöhnen kann," murmelte ich und stellte die sauberen Sachen wieder ordentlich in den Schrank, dann sah ich sie an.
"Ich ... ich weiß nicht, wie ich kontern soll, ich hatte doch bis vor ein paar Tagen kaum Kontakt zu anderen Gleichaltrigen."

Lora

Ich stand auf und stellte mich neben ihn, um ihm beim Abtrocknen zu helfen.
"Na ja. Keine Ahnung, warum es so plötzlich kam."
Ich dachte an das Gespräch mit meiner Mutter, sagte ihm aber vorerst nichts dazu. Wollte nicht, dass er sich aufregte. Das wäre sicher nicht so gut gewesen.
"Aber es ist nun so. Und du wirst schon damit leben. Es braucht eben Zeit.", ich lächelte geduldig, auch wenn sich das Gespräch im Kreis drehte.
"Ja. Ist gar nicht so leicht. Aber bis dahin wirst du es schon merken. Ich meine nur, wenn es so weit ist, wird das schon."

Vincent

"Danke, daß du mir Mut machen willst, das ist wirklich sehr nett von dir," lächelte ich sie an und sah etwas erstaunt, als sie mir half, ich hätte das doch auch alleine machen können, aber ich sagte nichts.
"Und was nun? Mußt du wieder los und wolltest nur sehen, wie ich hier lebe oder wolltrst du noch länger bleiben?", fragte ich sie dann schüchtern.
"Wenn ja, ich weiß nicht, was wir sonst noch machen können, ich ... ich kenn mich hier in der Umgebung auch gar nicht aus und ... so lange war ich in der letzten zeit auch nie draußen."

Lora

"Kein Problem. Das ist doch das mindeste", lächelte ich warm und setzte mich wieder hin, als wir fertig waren.
"Ich muss nicht sofort los. Kann noch bleiben, wenn es dir leine Umstände bereitet." Ich sah ihn kurz an.
"Wie du magst. Wir können auch die Umgehung erkunden, falls du dich soweit fühlst, oder was anderes machen. Hier drinnen."