RPG - Partner gesucht :) / auch BL möglich

Ich wich seinem Blick aus.
Man konnnte der nerven, und er war auf jeden Fall hartnäckig, was ja eigentlich gut war, aber in diesem Falle war es echt Scheiße.
"Mit mir ist gar Nichts, wirklich überhaupt gar Nichts. Es war nie etwas mit mir und es wird niemals etwas mit mir sein!" verteidigte ich mich selbst. "Was sollte denn schon sein?!"

Ich seufzte.
"Schon gut, dann eben nicht. Dachte schon, da kommt jetzt mal was, aber gut, hab ich mich halt geirrt. Dann fahr deine Tour immer schön weiter, doch irgendwann wirst du aschon sehen, was du davon hast."
Noch immer stand ich so über ihn gebeugt und drehte seinen Kopf so, daß er mich ansehen mußte.
"Ich will dich nur verstehen, mehr nicht, Mike. Das ist mein voller Ernst. Immerhin will ich hier keinen Streß und wir sind erst am Anfang dieses Schuljahres und haben schon jede Menge davon."

Er war ja wirklich süß wie er sich so um einen sorgte, aber mit mir war alles in Ordnung! Woher sollte ich denn wissen ob etwas nicht mit mir in Ordnung war, wenn ich nicht wusste was los sein sollte?
So ein Mist, ganz ehrlich!
"Was könnte denn zum Beispiel sein, hm? Ein Beispiel bitte..." forderte ich ihn auf und sah an ihm vorbei.
Allein dieser Blick machte mich fertig,...!

"Genau das meine ich."
Wieder drehte ich seinen Kopf zu mir.
"Warum kannst du mir nicht in die Augen schauen, wenn ich mich mit dir unterhalte? Wieso weichst du mir da immer aus? Hab ich dir irgend was getan, dann sag es mir. War dann zumindest von mir nicht gewollt und ich entschuldige mich schon mal im Voraus dafür."
Seine Augen waren wirklich schön, doch es lag etwas in ihnen, was ich nicht deuten konnte.
Angst? Verwirrung?
Ich wußte es nicht, wollte es aber gern erfahren, immerhin ging es ja auch mich etwas an, bei Max war dieses Verhalten ja nicht.

Tolles Thema... wieso konnte ich ihm nicht in die Augen sehen?! Da hatte ich mich ja in eine tolle Scheiße hinein geritten!
Meine Hände wurden schwitzig, und verschwanden schnell in meiner Hosentasche.
"Also... das... das kann ich nicht erklären." antwortete ich kurz und knapp.
Nein, das konnte ich wirklich nicht, auch aus dem Grund da ich es selbst für mich nicht erklärbar war.

"Genau so wenig, daß du nervös wirst, wenn ich in deiner Nähe bin, zumindest manchmal. Mach ich dir irgend wie Angst oder so?"
Sicherheitshalber ließ ich ihn los und setzte mich auf mein Bett. Dann verstand ich nur nicht, warum er vorhin mit mir so einfach unterwegs war, sogar mit mir in den Park wollte, bevor er diese dämliche Aktion wegen Alex riß.
Aber gut, durch mein etwas dunkleres Aussehen hatte ich schon einige abgeschreckt, da konnte er schon froh sein, daß er mich noch nicht in Konzertkluft gesehen hatte.

"Nein, du machst mir bestimmt keine Angst..." antwortete ich knapp.
Nein, Angst hatte ich nicht,... oder?
"Naja,... es ist halt ziemlich verwirrend wenn du mir so nahe kommst und ich dann halt denke dass du... halt gewalttätig werden könntest,... weil es ja fast schon mal so weit gekommen wäre, aber ist ja auch egal." redete ich mich heraus.
Viel mehr verwirrte mich eher die Nähe, die machte mich nervös, aber wieso? ich hatte keine Ahnung,... das war ja eigentlich noch nie so gewesen...!

Als er das sagte, richtete ich mich so ruckartig auf, daß ich fast vom Bett fiel.
"Du denkst, daß ich gewalttätig bin? ICH? Oh Mann, das kann doch nicht wahr sein."
Fassungslos sah ich ihn an.
"Mike, ich kann, abgesehen vom Ernstfall, keiner Fliege was zu leide tun, nur wenn ich mich wehren muß. Du bist absolut sicher vor mir, das kann ich dir garantieren."

War ja klar dass er gleich ausflippte,...
"Na wenn du über mir hockst, dann... denkt man das halt!" verteidigte ich mich weiter.
"Aber wenn du's mir versicherst, ist ja gut... dann ist es ja auch okay aber dann... " weiter kam ich nicht. Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte.
Schon schlimm genug dass ich mich gerade etwas öffnete,...

"Ich habe nur einmal ... über dir gehockt, aber da bist du auf mich losgegangen, wenn du dich erinnerst. Ich habe mich nur gewehrt, schlagen wollte ich dich nicht, maximal abwehren."
Jetzt wurde ich hier schon zum Schläger degradiert.
"Aber ... dann was ... Red ruhig weiter, ich bleib hier und tu dir schon nichts, versprochen."

Alleine an den Gedanken daran, hätte ich mich erneut auf ihn stürzen können, aber das hätte eh nichts gebracht...
Nein, das konnte ich nicht sagen,... aber wahrscheinlich würden wir in zehn Minuten sonst wieder in der gleichen beschissenen lage sein, wie gestern.
"Dann provozier mich einfach nicht, lächel mich nicht an und...." ich schämte mich jetzt schon für meine Wortwahl, trotzdem musste das jetzt sein, auch wenn ich mich total blamieren würde. "Dann mach mich um Himmels Willen nicht so nervös!"

"Du willst mir verbieten, dich anzulächeln?"
Warum das denn schon wieder, was war denn an einem lächeln so falsch, das zeigte doch eigentlich nur, daß man jemandem freundlich gegenüber gesinnt war.
"Wie soll ich das denn bitte machen, ich kann das nicht kontrollieren, außerdem bin ich ein Mensch, der gerne andere anlächelt. Das kannst du mir nicht verbieten, Mike."
"Oder soll ich dich lieber gar nicht mehr beachten. Dann sollten wir vielleicht doch versuchen, daß du mit jemand anderem ein Zimmer teilen kannst, dann kommst du nicht mehr in die Verlegenheit, mich zu sehen."
Dieses Mal verging mir das Lächeln, mein Blick wurde wirklich traurig, als ich ihn ansah.
"Ist mein Blick jetzt besser?"
Meine Stimme war leise.

Mir lief ein eiskalter Schauder den Rücken herunter.
"Nein!" wütend ballte ich meine Häünde zu Fäusten. Er verstand mich doch völlig falsch!
"Von mir aus lächel mich so viel an, wie du willst. Erfreue dich daran, aber lächel mich nicht an wie man es eigentlich bei Mädels macht... dieses Anmach-lächeln." ich biss mir auf die Lippe und hoffte verzweifelt dass er mich richtig verstand.
"Wahrscheinlich lächelst du ja ganz normal, aber... aber..." ich brach ab um mir meine Worte im Klaren zu werden. "Aber mein gehirn signalisiert es eben anders... und das kann ich nicht abstellen,... und... das macht mich so verrückt!"
Hatte ich mich denn jetzt genug geöffnet?!

"Aber du hast doch gesagt, daß du auf Mädchen stehst, also warum reagierst du auf mich ... so komisch? Mal abgesehen von den langen Haaren hab ich wenig Mädchenhaftes an mir, hoffe ich ... ."
Noch immer sah ich ihn keinerlei Emotion.
"Darf ich ... dich etwas fragen, Mike?"
Ich mußte nun wirklich vorsichtig sein, ansonsten reagierte er wirklich über und ich wollte das wirklich nicht.

Irgendetwas zog sich in mir zusammen.
Am Liebsten hätte ich mich in einer Ecke verkrochen und laut los geheult.
Ja, ich hatte auch immer gedacht dass ich auf Mädchen stand, aber was war denn wenn es nicht so war? Was ist wenn Lucien... wenn er... mich wirklich nervös machte...?!
Verdammter Mist, verdammte Scheiße!
Das durfte einfach nicht sein...!
"Ja, frag mich..." antwortete ich brüchig und stützte meinen Kopf ab. Ich fühlte mich gerade so schwach wie ein kleines Baby.

Ich überlegte, da ich nicht wußte, wie ich es richtig ausdrücken sollte. Ich wollte darüber mehr wissen, vielleicht war es ja auch gut, wenn er einfach mal alles aus sich herausließ, sich einfach mal Luft verschaffte, damit es ihm besser geht.
"Ich wollte dich nur fragen, ob du dich damit vielleicht mal an jemanden wenden kannst, damit es dir besser geht. Du fühlst dich doch unwohl, ich seh es dir doch an und du kannst mir glauben, ich will dich nicht so ... verzweifelt sehen. Also könntest du dir vorstellen, mit jemandem zu reden. Und ich meine damit nicht mich, keine Sorge."

"Das heißt du willst mir sagen dass ich schwul bin?!" fargte ich nach und rieb meine Hände aneinander, die zu jucken anfingen.
"Scheiße, Scheiße! Das darf aber nicht sein! Ich darf nicht schwul sein, Lucien! Ich darf nicht schwul sein, wenn überhaupt!" ich sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
"Ich brauche keinen zum reden,... das geht schon."

"Nein, ich will dir gar nichts sagen und so was schon gar nichts, das ist etwas, was man fühlen muß und nicht gesagt bekommt. Das wäre ansonsten so, als ob ich dir sage, daß deine Haare grün sind. Mach dir nicht so viele Gedanken, Mike, außerdem ist es nichts Schlimmes, wenn man auf Jungs in seinem Alter steht ... oder meinetwegen auch auf Ältere."
Immerhin kannte ich das ja auch von mir behaupten, ging mir früher ja ähnlich. Doch würde ich ihm nicht sagen, daß ich auf Jungs stand, dann wäre er ja vollkommen verunsichert und könnte mir gar nicht mehr in die Augen sehen.
"Gut, wenn du doch reden willst, dann sag bescheid, ich kenne da jemanden, der dir zuhören könnte. Wie gesagt, deine Entscheidung."
Wieder wollte ich ihn anlächeln und versuchte es, so normal wie möglich aussehen zu lassen.

Aber was war denn wenn ich doch ein Homo war?! Das wäre schrecklich,...!!
"Ist ja jetzt auch egal." nuschelte ich. ich verspürte jetzt keine weitere Kraft in mir noch weiter darüber zu diskutieren.
"Naja ne, aber danke totzdem. Tat mal ganz gut sich... aus zu sprechen."
jetzt machte ich Lucien doch tatsächlich noch ein Kompliment,...!
Wirklich total bescheuert, eigentlich.

"Ganz wie du meinst ..."
Überzeugt war ich nun wirklich nicht, doch ihn zu drängen wäre jetzt so gar nicht angebracht, obwohl ich nicht verstehen konnte, was er denn daran so schlimm fand. Aber vielleicht sagte er mir das ja auch irgend wann mal von selbst.
"Du mußt dich für gar nichts bedanken, Mike. Ist schon in Ordnung.
Mit geschlossenen Augen lag ich nun auf dem Rücken auf meinem Bett.
"Aber schön, wenn es dir jetzt wieder etwas besser geht."

Mit zitternden Beinen schaffte ich es gerade noch so ins bad, dass ich selbstverständlich abschloss.
Dann lies ich mich ganz langsam auf das Klo sinken und starrte die Tür mir gegenüber an.
Scheiße, was laberte ich denn für einen Mist?!
Lucien konnte es doch einen Scheiß Dreck angehen was ich dachte oder fühlte...!
Aber zugegeben, er sorgte sich was ihn unheimlich symptisch machte, aber wieso dachte ich gerade eientlich schon wieder an ihn? Konnte sein Lächeln mir nicht einfach aus dem Kopf gehen, oder diese Situation von gestern?! Wieso dachte ich verdammt nochmal immer wieder daran zurück.
Ich stand auf und ging zum Waschbecken rüber wo ich meingesicht erstmal mit kaltem Wasser abspülte.

Mein Blick folgte ihm, ich war wirklich besorgt, denn er war auf einmal so blaß. Nicht, daß er mir hier noch zusammen klappte, das wäre echt noch die Krönung. Aber ich beschloß, ihn erst mal vollkommen in Ruhe zu lassen, war sicher besser.
Unwillkürlich dachte ich an die Situation von heute Vormittag zurück. Da hatte es ihm doch auch nichts ausgemacht, daß ich ihm nahe war, dann kam die Sache mit der Massage dazu ... der Junge verwirrte mich wirklich.
Und ich bekam ihn nicht aus dem Kopf, was mich noch mehr verwirrte.

Vielleicht hätte ich das doch nicht machen sollen, denn jetzt hatte ich einen Kälteschock.
Ich versuchte mich so gut es ging wieder zu klimatisieren.
Eigentlich ging es mir jetzt schon wieder besser. Mein Herzschlag hatte sich beruhigt, ich zitterte nicht mehr ganz so stark und meine Gesichtsfarbe war wieder annehmbar.
ich stützte mich am Waschbecken ab, und versuchte so gut es ging mein eignes Spiegelbild anzu lächeln, hierbei merkte ich aber das meine Mundwinkel zitterten.
Wütend über mich selbst biss ich mir auf die Lippe und versuchte das Ganze gleich noch einmal.
Jetzt klappte es schon viel besser.
Und so würde ich jetzt raus gehen...!

Ich legte mich bequem hin und sah angestrengt zur Decke.
Nicht daß ich zur Badtür schaute, wenn er raus kam. Nein, ich würde schön unbeteiligt zur decke schauen.
Immerhin war es nur Mike, kein Adonis, der hier gleich herein schneite.
Seufzend schloß ich die Augen. Dann erhob ich mich schnell und schnappte mir meinen Player. Musik könnte mich gut ablenken.
Trotzdem ließ ich sie leise laufen, falls doch etwas war, oder Mike mich ansprach.

Leise schloss ich die Tür auf.
Meine Mundwinkel wanderten sofort nach unten als ich Lucien sah, ich wusste auch nicht warum,... es war zwar ein eigentlich schöner Anblick ihn da so auf seinem bett liegend zu sehen, aber ich konnte mich nicht wirklich darüber freuen.
Ich konnte mich im Moment über gar Nichts freuen!
Unschlüssig ging ich auf meinen Schreibtisch zu, nahm mir davon meinen Laptop herunter und setzte mich mit dem auf mein bett.
Ich lehnte mich an die Wand und fuhr ihn erstmal hoch.