Privat-RPG mit Phiana :)

Der Himmel wurde dunkle und ich verfluchte mich, daß ich gerade die Klamotten angezogen hatte, denn nach ein paar Sekunden war ich auch schon naß, Ich folgte David einfach, ergriff dann seine Hand, um ihn nicht zu verlieren und ließ mich von ihm mitziehen, mir war egal, wohin, Hauptsache ins Trockene.

Ich achtete darauf das ich Melina nicht überforderte doch war ich froh als wir in einen kleinen, alten Buchladen standen. Eine alte Frau saß hinter einen kleinen Tisch und beobachtete uns freundlich. "Na ihr Süßen? Sucht ihr Schutz vor den Regen?" fragte sie und ihre Haut schlug kleine Fältchen als sie uns durch ihre Brille anlächelte. Ich nickte höfflich und antwortete: "Wenn es ihnen nichts ausmacht." "Ach für ein junges Paar ist hier immer Platz!" erwiderte sie sofort. Ich setzte gerade zu einer Antwort an doch sie schnitt mir die Worte ab indem sie meinte: "Schaut euch doch ein wenig um, vielleicht gefällt euch ja was." Dann wandte sie sich ihren Computer zu. Ich zog Melina ein Stückchen weiter damit wir nicht im Eingang herum standen. Erst dann viel mir auf wie durchnässt sie war und das sie zitterte. Sie hatte nur eine dünne Jacke an welche ihr nun an der Haut klebte. Da war ich mit meiner Lederjacke besser dran, der meiste Regen perlte ab und sie wurde auch nicht so leicht durchweicht. "Komm gib mir deine Jacke du kannst meine haben." meinte ich fürsorglich und schaute sie besorgt an. So konnte sie ja schlecht nach Hause! Außerdem würde sie sich noch den Tod holen! Der gebrochene Knochen war schon genug da konnte sie keine Erkältung gebrauchen.

Der kleine Laden machte einen gemütlichen Eindruck und ich war froh, daß wir im Warmen waren. Die Besitzerin oder Verkäuferin hatte nichts dagegen, doch als sie uns als Paar ansah, wurde ich wieder mal rot und wollte gerade etwas sagen, als David mich schon weiter nach hinten zog, zwischen die alten Bücherregale.
Asl mir David seine Jacke anbot, merkte ich erst, wie kalt mir war, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, das wird hier sicher schnell trocken, so warm, wie es hier ist, außerdem will ich nicht, daß du naß wirst. Außerdem ist es draußen ja jetzt kühler und auf dem Motorrad ist es doch windiger, als auf dem Rad. Aber danke trotzdem." Ich lächelte, sah ihm in die Augen und drückte kurz seine Hand, die ich noch immer hielt, aber das machte mir gerade nichts aus. Er hat schöne Augen, dachte ich mir.

Sie wollte mir doch nicht ernsthaft erzählen das sie nur von Wärme trocken wurde. Hätten wir einen Föhn wäre das etwas anderes doch so? Na ja, wenn sie es so wollte. Vielleicht war ich ihr zu aufdringlich. "Wir sehen mal wie das mit den Regen wird." antwortete ich unbestimmt denn wenn es in einer halben Stunde immer noch schüttete war es mir lieber wenn sie wenigstens etwas geschützter wäre, immerhin würde es mit dem Fahrrad länger bis zu ihr dauern als mit den Motorrad zu mir...

Ich nickte nur und tropfte vor mich hin. Leise lachte ich, ich mußte ja wirklich aussehen, wie ein begossener Pudel. Meine roten Haare klebten dunkel an meinem Gesicht und ich fuhr mir mit den Fingern hindurch, so daß sie nun alle nach hinten fielen.
Etwas ratlos stand ich nun vor ihm und sah ihn an. "Es ist trotzdem schön mit dir unterwegs zu sein, auch im Regen," sagte ich lächelnd. "Außerdem hat mir dein Kumpel gesagt, daß ich mich geehrt fühlen kann, daß du dich mit mir abgibst."

Ich rollte mit den Augen. "Sorry, Jason ist manchmal etwas aufdringlich." Meine Harre waren nass und ein paar Tropfen liefen mir über das Gesicht, welche ich mir mit einer schnellen Handbewegung wegwischte. Ich fühlte mich eher geehrt das sie sich auf das Treffen eingelassen hat obwohl sie mich von früher kannte. "Ich frage mal die Ladenbesitzerin ob sie zufällig ein Handtuch hat, damit wir nicht alles begießen." sagte ich lächelnd und verschwand. Die Frau hatte volles Verständnis und meinte das sie auch nicht wolle das ihre Bücher einen Wasserschaden bekamen oder wir aus versehen die Sessel durchnässten. Sie verschwand kurzzeitig in ein Hinterzimmer bevor sie mit zwei  kleinen Handtüchern welche wir benutzen konnten zurückkam. Auf den Weg zurück zu Melina rubbelte ich mir mit den einen so gut es ging meine Haare trocken, das andere reichte ich ihr als ich bei ihr ankam.

Ich dankte ihm und der Ladenbesitzerin, als ich das Handtuch bekam, die alte Frau war zwar nicht zu sehen, hatte mich aber gehört und winkte nur ab. Dann strich ich mir das Wasser aus den Haaren und sah David an und mußte lachen.
"So ähnlich hast du heute früh auch ausgesehen, als du in den raum kamst. Warte mal."
Ich ging zu ihm und strich ihm vorsichtig die Haare glatt, so daß sie nicht ganz so wirr aussahen. "Das ist schon besser," wieder lachte ich leise.

Mein Herz klopfte schneller und ich musste ohne es zu bemerken Lächeln. Ich beobachtete Melina und in diesen Moment sah sie so wunderschön aus das ich sie hätte küssen können! Ihre Haare waren zwar immer noch feucht und ihre Klamotten nicht wirklich trocken doch ihre Augen strahlten und ihr Lachen war so wunderbar ehrlich! Ich hätte mir kein schöneres Mädchen vorstellen können...
"Ja heute morgen war ging es bei mir schon etwas stürmisch zu." flüsterte ich und senkte leicht verlegen den Blick.

"Ja, das hat man deutlich gesehen," lachte ich und sah dann seinen Blick, der nach unten gerichtet war und trat einen Schritt zurück. "Alles ok, hab ich ... was Falsches gesagt," fragte ich leise.

"Nein gar nicht, ich war nur in Gedanken!" meinte ich und schaute sie wieder an als ich etwas gefasster war. Ich lächelte und meinte zuversichtlich: "Der Regen hört sicher bald auf." Wenn man nach draußen sah konnte man zwar nicht davon ausgehen aber das war sicher nur ein Platzregen, das ging normalerweise schnell.

"Dann bin ich ja beruhigt," seufzte ich erleichtert auf, immerhin hatte ich mir wirklich kurz Sorgen gemacht. "Nicht, daß ich dir zu aufdringlich war oder so," murmelte ich und sah nun meinerseits auf meine Füße. Eigentlich war es fast schade, ich hätte hier noch eine Weile mit ihm stehen können.

"Kein Bisschen!" antwortete ich perplex. Ich fragte mich ob ich es wagen konnte..? Doch im Grunde tat ich ja nur das selbe wie sie, nicht wahr? Also trat ich einen Schritt näher und strich ihr eine Strähne, welche ihr wieder ins Gesicht gefallen war, hinters Ohr. "Und schon sind wir quitt." meinte ich leise lachend.

Ich wurde mal wieder rot und lachte zitternd auf. "Sind wir wohl," sagte ich heiser und sah ihn an. Seine Hand war schön warm gewesen, ich fror, also ergriff ich wieder seine Hand und legte sie mir an die Wange. "Sorry, aber mir ist eben kalt," murmelte ich entschuldigend und schloß die Augen.

"Kein Problem." meinte ich flüsternd und zog sie zu mir. "Besser?" fragte ich leise und nahm meine Hand von ihrer Wange um sie sanft zu umarmen.

Ich zuckte erst leicht zusammen, legte dann aber meinen Kopf an seine Brust und umarmte ihn unter der Lederjacke, da sich unter ihr die Wärme schon gestaut hatte. "Viel besser," murmelte ich verlegen.

"Viel besser hört sich doch schon einmal gut an." flüsterte ich lachend und schloss meine Augen. Mein T-shirt wurde nass, doch das war so ziemlich das letzte woran ich in diesen Moment dachte. Ich legte meine Stirn auf ihren Kopf und murmelte: "Willst du wirklich nicht nachher meine Jacke nehmen? Selbst in der Sonne braucht es zwei Stunden bis deine Sachen trocken sind." Der Regen prasselte gleichmäßig an die Scheibe und ich dachte nur, er wäre das beste was mir bis jetzt passiert war.

"Mal sehen," murmelte ich nur an seiner Brust. Dann hörte ich aus dem Hintergrund das leise Lachen der Ladeninhaberin. "Also doch ein Paar," sagte sie und war schon wieder weg. Ich schwieg nur und wurde wieder rot, wollte ihn aber nicht loslassen.
Er war so schön warm und das Kribbeln, das in meinem Bauch eingesetzt hatte, war auch angenehm, leider wußte ich ja nicht, ob er auch so empfand und seufzte.

Ich hob leicht den Kopf doch die Frau war schon verschwunden. "Alles in Ordnung?" fragte ich Melina. Ich wollte einen Schritt zurück treten um in ihr Gesicht zu sehen doch sie hielt mich fest, also versuchte ich es nicht erneut. "Soll ich vielleicht der Besitzerin ihren Irrtum erklären?" fragte ich leise.

Ich seufzte, doch sagte ich erst mal nichts dazu, dann sah ich ihn jedoch an. "Soll sie doch denken, was sie will, so wie wir hier gerade stehen, würde sie dir doch eh nicht glauben, oder?"
Leicht grinste ich ihn an.

Ich stimmte ihr nickend zu auch wenn sie es nicht bemerken konnte.Ich beobachtete den Regen durch das große Schaufenster bis er irgendwann aufhörte.
Der Tag war viel zu schnell vorbei gegangen, dachte ich als ich auf meinen Motorrad saß. Wir hatten eine halbe Stunde in der Buchhandlung verbracht und waren sogar noch eine Weile geblieben als sich das Wetter wieder gebessert hatte. Zum Abschied hatte ich sie umarmt bevor ich zu meinem Motorrad gelaufen war.

Der Tag war wirklich schön gewesen mit ihm. Leider war er viel zu schnell vorbei und ich war ein wenig traurig, als er zu seiner Maschine ging. Ich hatte es genossen, mit ihm unterwegs zu sein und freute mich schon auf morgen.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Die meisten Pausen verbrachte ich zusammen mit Melina, meinen Freunden machte das nichts aus immerhin traf ich mich am Nachmittag mit ihnen. Ich glaube ich lachte mit ihr zusammen mehr als in meinen bisherigen Leben. Zumindest kam es mir so vor. In der nächsten Sportstunde musste sie die Zeit für unsere Sprints messen und obwohl unser Sportlehrer es nicht leiden konnte wenn man sich in seinem Unterricht undiszipliniert benahm, bekam er es nicht mit wie ich trotzdem mit Melina redete und rumalberte.
Und auch wenn die Zeit schnell verstrich, verging sie nicht schnell genug. Nur quälend langsam rückte der Sonntag näher und allein weil mir das so vorkam konnte ich etwas feststellen.
Ich hatte mich verliebt...

Ich freute mich auf die folgenden Tage, freute mich, wenn ich David wiedersah. Trotzdem kam die schule nicht zu kurz, ich traf mich auch mit ihm, um die Liste seiner Deutschliteratur durchzugehen. Aber wir verbrachten auch viel zeit mit reden und Rumalbern, Gott sei Dank fiel es den Lehrern nicht auf, so daß wir eine schöne Restwoche hatten.
Auf das Wochenende freute ich mich schon, erstens waren wir dann auch mal wieder außerhalb der Schule zusammen und ich sah auch seine kleine Schwester wieder.

"Wann kommt Melina denn?" fragte mich meine kleine Schwester beim Frühstück ganz quengelig. "Oh? Ein Mädchen kommt zu Besuch?" fragte meine Mutter interessiert und schaute mich dabei fragend an. Ich nickte, doch da plapperte Olivia schon weiter. "Ja! Aber David will sie nicht heiraten!" Nun schaute auch mein Vater verwundert. "Aber dann kann David ja mich heiraten. Und dann hab ich so ein tolles Kleid wie als Elfe." warf Olivia wieder ein und schien mit dieser Lösung ziemlich zufrieden. "Wir machen ein Schulprojekt zusammen." erklärte ich meinen Eltern bevor mein liebes Schwesterchen etwas anderes ausplaudern konnte. Meine Mutter nickte verständnisvoll und mein Vater wandte sich nur kopfschüttelnd wieder seinen Brötchen zu.
Als meine Mum wie jeden Sonntag zum Treffen mit ihren Freundinnen aufbrach fuhr ich zu Melina um sie abzuholen. Ein bisschen später als verabredet klingelte ich bei ihr an der Tür und wartete das sich diese öffnete.

Ich war früh wach, wußte ich doch, daß wir heute den Kuchen backen würden. Deswegen schmiß ich mich auch nicht in Schale und hoffte, ihn würde das nicht stören. Ein dunkles Shirt, was weit an meinem Körper herunterhin und eine beigefarbene Leinenhose zog ich über und band meine Haare zu einem straffen Pferdeschwanz zusammen, da die Haare ansonsten im Weg wären beim Backen.
Das war eigentlich meine normale Wochenendkleidung, also würde es meinen Eltern kaum auffallen, doch sie wußten ja von David. Immerhin hatte mein Dad meiner Mum alles erzählt von meiner Gassiaktion.
Als er endlich klingelte, ging ich langsam zur Tür und öffnete lächelnd.