Privat-RPG mit Phiana :)

Freu mich schon drauf

Hier ist mein Steckbrief

David

Das nervtötende gepiepe meines Weckers weckte mich für meinen Geschmack viel zu früh und ich schlug ein paar mal auf ihn ein damit er endlich Ruhe gab. Für einen Augenblick blieb ich einfach liegen bevor ich seufzend aufstand und ins Bad schlürfte.Dort würde ich mich unter die Dusche stellen um wenigstens einigermaßen wach zu werden. Nach etwa zehn Minuten ging ich wieder zurück in mein Zimmer und suchte mir ein paar Klamotten raus. Ein einfaches schwarzes Shirt und meine verwaschende Jeans würden genügen. Um mein aussehen machte ich mir so gut wie nie Gedanken, auch heute am ersten Schultag nach dem Ferien nicht. Ich kannte genug Jungs welche sich die Haare so lange gelten bis sie aussahen als wären ihre Haare nass! Das musste echt nicht sein.
Etwas schwer fällig stopfte ich meine Schulsachen in meinen Rucksack und schnappte mir dann mein Handy von der Kommode. Auf den Weg nach unten in die Küche checkte ich schnell meine E-mails. Mein Basketball Trainer hatte geschrieben das das Training dies Woche ausfallen würde, da er mit einer Grippe zuhause im Bett lag. Eine Grippe? Es war Hochsommer! Sowas konnte aber auch nur dem Coach passieren. Belustigt schüttelte ich den Kopf und setzte mich an den Küchentisch.
Meine Mum war schon auf Arbeit und mein Vater würde erst in einer Stunde aufstehen also würde es auch niemanden stören wenn ich eine Schale Schokomüsli aß. Meine Mutter beschwerte sich nämlich immer das ich nicht so ungesundes Zeug essen sollte aber das störte mich reichlich wenig.
Als ich schließlich auf die Uhr sah hatte ich kaum mehr Zeit. Also schnappte ich mir mein Schulzeug, zog mir meine Sneakers an und trat aus die Tür.
In fünf Minuten kam mein Bus ich musste mich also beeilen.

Müde sah ich auf die Uhr, die im Wohnzimmer an der Wand hing. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen, da genau gegenüber ein Feuerwehreinsatz war.
Wir hatten das kleine Häuschen am Stadtrand seit drei Wochen, da mein Vater in einigen Tagen seine alte Arbeit wieder aufnehmen konnte. Unsere alte Wohnung war leider nicht mehr frei, doch seit meinem letzten Aufenthalt waren auch einige Jahre vergangen.
Ich war erst vor ein paar Tagen hierhergekommen, da meine Eltern wollten, daß das Haus schon fix und fertig eingeräumt war, wenn ich ankam, was ich sehr gut fand.
Doch seitdem war es ziemlich stressig, so daß ich noch gar nicht wirklich die Umgebung erkunden konnte. Es hatte sich sicher viel verändert. Zum Glück ging ich wieder auf meine alte Schule, die konnten sie ja nicht versetzen.
Da meine Mutter immer nur am Nachmittag arbeitete, leistete sie mir Gesellschaft und seufzend sahen wir zu, wie die Feuerwehr endlich abfuhr. Eine einfache Sache eigentlich, doch sie hatten die halbe Nacht gebraucht. Stöhnend erhob ich mich und ging ins Bad. Dort machte ich mich nur notdürftig zurecht, man sah mir sicher schon von weitem an, daß ich nicht geschlafen hatte und aß fast schlafend ein Brötchen mit Honig.
Dann zog ich mich an und schnappte mir meine Tasche und zog meine Sportschuhe an und ging nach draußen.

Ich ließ mich auf einen freien Platz im Klassenzimmer fallen. Ich hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft, wäre ich nur ein paar Minuten später gekommen hätte ich wahrscheinlich einen Eintrag bekommen. Vor allem da wir als erstes Deutsch bei Frau Karlsen hatten. Sie mochte mich kein bisschen und war eine echte Schreckschraube! Letztes Jahr hatte sie mir eine sechs gegeben nur weil ich mich kurz zu Jason umgedreht hatte um ihn zu fragen ob er mir seinen Kulli leihen konnte!
Ich weiß nicht was bei dieser Frau schief gelaufen war, aber da das nicht der einzige Vorfall dieser Art war, würde ich mal sagen so einiges.
"Hey, David?" Ich drehte mich langsam um. Tom saß direkt hinter mir. Er war Kaptain der Fußballmannschaft und ich verstand mich eigentlich ganz gut mit ihm. "Was gibt's?" fragte ich.
"Wusstest du das wir wahrscheinlich eine Neue bekommen?" gebannt schaute er mich an. Ich schüttelte gerade den Kopf als die Schulglocke schrillte. Ich richtete meinen Blick nach Vorne, als gerade Frau Karlsen mit einem Mädchen im Schlepptau, herein kam.

Die Distanz zur Schule lief ich im Laufschritt, da ich bei einem Blick auf meine Uhr bemerkte, daß ich doch schon spät dran war. Aber was war nach so einer Nacht auch zu erwarten? Meine Augenringe konnte ich als Rucksack tragen.
Schnaufend kam ich an meiner Schule an und lächelte leicht, da mich viele Erinnerungen an früher einholten. Zum Glück hatte ich mich doch recht gut verändert, früher lief ich immer mit Zahnspange und zwei Zöpfen herum, was mir den Spott so einiger Mitschüler brachte.
Leider war ich bis heute zu schüchtern, um gleich dagegen vorzugehen und versteckte mich deswegen hinter einer Mauer aus falschem Selbstbewußtsein. Das hatte mir in meiner neuen Schule viele Freunde beschert, die mich aber gar nicht richtig kannten.
Nun war ich also wieder hier und suchte gleich mal die Direktorin, die zu meiner Verwunderung wohl nicht mehr da war, denn ein älter wirkender Herr, der sich als Direx vorstellte, schob mich gleich zu einer Lehrerin, die mir auf dem ersten Blick nichts sagte, doch als ich "Frau Karlsen, nehmen Sie die junge Dame doch gleich mit.", hörte, erkannte ich meine alte Klassenlehrerin wieder. Diese zog mich nun unter viel Gerede hinter sich her und gleich in ein schon voll besetztes Klassenzimmer, in dem zu meinem Entsetzen fast nur Jungs saßen. Auf dem ersten Blick sah ich nur drei oder vier Mädchen.
So stand ich nun verlegen vor der Klasse und wurde ein wenig rot.

Irritiert schaute ich das Mädchen an. Es kam mir irgendwie bekannt vor. Hatte ich es mal im Einkaufscenter getroffen? Oder Im Schwimmbad? Es wollte mir einfach nicht einfallen. >Vielleicht verwechsel ich sie ja auch mit jemand ganz anderen.< dachte ich und schüttelte leicht den Kopf. Das konnte immerhin jeden mal passieren!
"Guten Morgen Klasse! Das ist unsere neue Schülerin Melina. Einige von euch werden sie vielleicht noch von früher kennen." erklärte Frau Karlsen mit strenger Stimme. Melina? Das sagte mir etwas und ganz tief aus meinen Unterbewusstsein tauchte ein Bild, von einen kleinen, dünnen Mädchen welches ihre rot-blonden Haare fast immer zu zwei Zöpfen geflochten trug, auf. Wow! Was aus ihr geworden war. Sie war gar nicht mehr wieder zu erkennen. Selbst ihre Zahnspange war weg.
Interessiert musterte ich sie, so wie fast alle Schüler. Als ich sah wie rot sie wurde musste ich grinsen. Sie war also doch noch ein wenig schüchtern!

Immer noch sah ich etwas verunsichert in die Klasse, dann atmete ich einmal durch. Einfach wieder die Mauer aufbauen, dann wird das schon, darin hatte ich ja mittlerweile Übung.
Also setzte ich ein leichtes Lächeln auf und sah mich interessiert um.
Da Frau Karlsen mich so anschaute, als ob sie auf etwas wartete, verdrehte ich leicht die Augen. Sollte ich mich tatsächlich noch einmal vorstellen? Ein wenig kam ich mir vor wie im n, einmal nichts, bis es der Frau wohl zuviel wurde und sie mich auf einen Fensterplatz verfrachtete, auf dem ich mich niederließ.
Zum Glück war es ein Mädchen, das ich zur Nachbarin hatte, als ich sie grüßte, grummelte sie mich aber nur kurz an und musterte mich kritisch. Als ich an mir heruntersah, wußte ich nicht, was sie hatte.
Schwarze Jeans und dunkelblauer Pulli, was war daran so verkehrt?
Zumindest kannte ich sie nicht von früher, ihr Gesicht war mir vollkommen neu, aber einige hatte ich schon wieder erkannt.

Ob sie mich erkannt hatte? Immerhin sah ich nicht mehr aus wie früher. So wie sie hatte ich mich im laufe der Jahre verändert. Ich hatte einen Wachstumsschub, hatte meinen Stimmbruch hinter mir und meine grässliche Kurzhaarfrisur war ich auch los.
Nun hatten wir also unser sechstes Mädchen in der Klasse. Wir hatten enormen Mädchenmangel- so nannte es Jason zumindest. Er fand das in eine normale Klasse mindestens zehn Mädchen gehörten. Das war mir relativ egal und ich konnte zu diesen Thema nur mit den Schultern zucken. War doch nicht wichtig.
Frau Karlsen ließ nicht lange auf sich warten und erklärte die Themen mit welchen wir uns dieses Jahr beschäftigen würden. Außerdem meinte sie das es ja so wichtig wäre, dass wir die Grundlagen aus dem letzten Jahr beherrschten. Ich seufzte und rollte mit den Augen.
In Deutsch war ich gut, und genau das war das Problem! Ich verstand alles aber die Themen interessierten mich kein Stück und es viel mir schwer nicht schon in der ersten Stunde einzuschlafen.

Ich packte mein Zeug aus und legte es ordentlich vor mich hin. Als die neugierigen Blicke endlich wieder nach vorne wanderten, atmete ich auf. Ich wollte nicht immer im Mittelpunkt stehen, vor allem bei Leuten, die mich schon von früher kannten.
Zumindest ein paar Jungs hatte ich schon erkannt, die mich früher immer auf dem Kieker hatten und mich die ganze Zeit hänselten.
Als Frau Karlsen die Themen vorgab, stöhnte ich innerlich auf. Unsere Lehrer hatten nicht die üblichen Themen im Deutschunterricht genommen, wir hatten viele literarische Werke gelesen, die wir uns später auch im Theater angesehen hatten, doch keines war hier bei der Liste dabei.
Das würde für mich heißen, daß ich in der nächsten Zeit kaum bis gar keine Freizeit haben würde, da ich alles nachholen müßte.
Seufzend ließ ich meinen Kopf auf die Tischplatte sinken.
"Ist alles in Ordnung?"
Die Stimme neben mir ließ mich aufschrecken und ich sah das Mädchen erstaunt an, das mich jetzt mitleidig ansah. Ich nickte nur schwach mit dem Kopf und sah wieder nach vorn. Die blöße wollte ich mir nun nicht geben, gleich am ersten Tag als Versagerin da zu stehen.

Die gesamte Stunde über warf mir Frau Karlsen giftige Blicke zu, da ich halb auf der Bank lag und nur mit mühe die Augen offen hielt. Die anderen Schüler benahmen sich nicht viel besser, ich wusste echt nicht was sie gegen mich hatte. Seit der fünften mochte sie mich nich,t dafür aber die Mädchen um so mehr. Ständig wurden sie gelobt!
Irgendwann am diesen Tag würde wie jedes Jahr eine Feueralarmprobe durchgeführt werden. Die Lehrer dachten doch echt das es uns nicht auffallen würde wenn sie immer am selben Tag, nur zu anderen Uhrzeiten durchgeführt wurde. Sie hielten uns echt für ganz schön dumm.
Ich überlegte also wann der Zeitpunkt gekommen wäre nach draußen auf dem Schulhof zu stürmen, als auch schon das dröhnen der Alarmanlage einsetzte.

Als ich gerade dabei war, etwas von der Tafel abzuschreiben, was mir vielleicht helfen würde, dieses Jahr zu überstehen, ertönte ein schrilles Klingeln und ließ mich aufschrecken. Der erste Tag in der alten Schule und schon ein Herzinfarkt.
Dann dröhnte auch schon die laute Stimme der Lehrerin über das Klingeln.
"Keine Panik, das ist nur eine Übung, wir gehen jetzt zügig, aber geordnet auf den Hof und verhalten uns ruhig."
Hätte sie nicht sagen müssen, denn Aufregung sah anders aus, wenn ich mich so umsah. Die Jungs grinsten sich nur gegenseitig an und schon setzten wir uns fast alle auf einmal in Bewegung. Schon war ich von Jungs umgeben, was mir so gar nicht paßte, da ich mit meiner Größe fast in der Menge unterging und sogar ins Stolpern kam und schön im Rücken eines Jungen landete, der vor mir lief und sich genervt umdrehte.
"Entschuldige bitte," sagte ich und sah beim Laufen auf meine Füße.

Ich stieß Jason gerade den Ellenbogen in die Seite und wir lachten, als plötzlich jemand in ihn hinein lief. Verwirrt schaute ich mich um und entdeckte Melina welche so viel kleiner war als wir, Jason seufzte nur genervt als sie sich entschuldigte. Ich rollte mit den Augen. Wie konnte man nur so unhöflich sein?
Auf den Gängen lachten und brüllten die Schüler rum und die Lehrer gingen genau wie Melina in dem Gedränge fast unter! Wir machten uns jedes Jahr einen Spaß daraus und spielten sozusagen ein Spiel. Wer stiftete am meisten Unruhe?
Letztes Jahr hatte Tom gewonnen. Er hatte einige "Rauchbomben" aus einen Scherzartikelladen gekauft und diese unauffällig vor dem Computerraum runter geschmettert. Die Rauchmelder waren angesprungen und die Lehrer waren total verwirrt, immerhin sollte es eigentlich nur ein PROBE- arlam sein!

Die Schülermassen erdrückten mich fast, das Dumme war, daß es mir schwer fiel, in dem Gedränge die Ruhe zu bewahren, da ich jetzt schon meine Raumangst merkte, die mir die Kehle zuschnürte. Verzweifelt versuchte ich noch, einen freien Platz zum Atmen zu finden, doch überall drängten und lachten die anderen nur.
Ich merkte schon, wie mir alle Farbe aus dem Gesicht wich und drängte mich an eine der Wände des Flures und blieb dort einfach mit geschlossenen Augen stehen. Ganz ruhig, tief einatmen und warten, bis fast alle draußen waren.

Ich weiß nicht genau warum und wieso, aber irgendwann schaute ich nach hinten und musste verblüfft feststellen, dass Melina nicht mehr hinter uns her lief.
Wo war sie? Beunruhigt ließ ich meinen Blick über die Menschenmenge streifen.
Man konnte schnell in der Masse verschwinden und wenn man neu war konnte man sich zusätzlich verlaufen. "Geh schon mal vor!" sagte ich zu Jason. "Wieso man?" fragte er verwirrt. Doch die anderen Schüler drängten uns in Richtung Ausgang und ich hatte keine Zeit mehr ihm irgendetwas zu erklären. Ich drehte mich um und versuchte mich durch die Menge zu schlängeln. Ich wurde von allen seiten angerempelt und einige der Schüler schnauzten mich voll von wegen das ich nicht im Weg stehen solle.
Ich entschuldigte mich knapp und lief weiter. Unruhig flog mein Blick über die Köpfe vor mir. Nirgendwo sah ich rotblond glänzende Haare. Ich ging immer schneller und wurde nervöser.
Jemand hätte auf sie aufpassen sollen! Wenigstens die Lehrerin- dachte ich wütend.
Ich bog in den Korridor ein wo ich Melina das letzte mal gesehen hatte. Nur noch einzelne Nachzügler hielten sich hier auf. Plötzlich blieb mein Blick an einer kleinen Gestalt hängen.
Im Schatten des Gangs stand sie an eine Wand gedrängt. Die Augen fest zusammengepresst und die Hände zu Fäusten geballt. Ihr Gesicht war aschfahl und ich hatte Angst das ihr übel war.
Zügigen Schrittes lief ich auf sie zu. Hoffentlich ging es ihr gut!

Die Masse rauschte an mir vorbei, lärmte, stieß mich an und keiner achtete darauf, wie es mir dabei ging, was mir aber auch lieb war, denn bisher kam ich immer ganz gut allein zurecht. Auch in meiner alten Schule gab es solche Feuerübungen, doch da wußten die Leher schon Bescheid, vielleicht sollte ich dem Direx das bei Gelegenheit mal sagen.
Ich brauchte kein Mitleid, doch bevor ich mich gar nicht mehr rührte und in einem echten Notfall nicht von der Stelle kam.
Langsam legte ich den Kopf an die kühle Wand und kniff die Augen zusammen, so lange konnte das ja nicht mehr dauern, oder wie viele Schüler gab es hier?

Ich stand nun direkt vor ihr.
Keine Menschenseele befand sich mehr hier.
Man konnte den Lärm von draußen gedämpft hören, dennoch war es weitaus leiser als noch vor fünf Minuten.
Ich beobachtete das Mädchen einige Sekunden bevor ich leise fragte: "Melina? Geht es dir gut?"

Ich zuckte zusammen, als ich jemanden vor mir hörte und riß die Augen auf. Vor mir stand ein Junge, mußte wohl aus meiner Klasse sein, da er ja sonst nicht wirklich meinen Namen wissen konnte. Etwas verwirrt sah ich ihn an, da niemand anderes mehr zu sehen war.
Die waren jetzt sicher alle draußen, vermißte uns überhaupt jemand? Er kam mir irgendwie leicht bekannt vor, doch fiel mir nicht ein, wer es sein konnte, dennoch nickte ich leicht.
"Hm, alles gut, hatte nur ein bisschen Panik bei der Herde, die hier gerade durch ist."
Wieder besann ich mich auf mein Selbstbewußtsein, welches mein wahres Ich versteckte und sah ihn lächelnd an.
"Alles wieder gut, danke."

Panik bei der Herde... Sie hatte also Angst in großen Menschenmengen?
Plötzlich setzte sie eine relativ heitere Miene auf. Sie hatte ein echt hübsches Lächeln stellte ich fest und unwiderruflich musste ich grinsen.
"Dann bin ich ja froh. Ich hatte mir schon sorgen gemacht." ich fuhr mir mit der Hand durch meine Haare und überlegte was ich nun sagen konnte. "Komm wir gehen zu den Anderen. Wenn wir Glück haben, haben sie noch nicht bemerkt das wir fehlen."

"Danke ... Wie heißt du eigentlich? Ich glaube, ich kenn dich noch von früher, komm aber nicht auf deinen Namen. Sorry, ist ja auch schon ne ganze Weile her."
Dann strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte wieder.
"Klar, lass uns gehen, Frau Karlsen flippt sonst sicher aus, wenn sie noch so ist, wie ich sie in Erinnerung habe."

"Ich bin David." stellte ich mich lächelnd vor und musste bei ihren Worten lachen. "Wo du recht hast, hast du recht. Frau Karlsen hat sich kein bisschen verändert. Mich kann sie immer noch nicht leiden."
Wir liefen den Korridor entlang und unsere Schritte hallten durch die Flure. Wir waren die einzigen innerhalb des Gebäudes und ich hatte das Gefühl das wir nicht mehr lange Zeit hatten bevor die Schüler durchgezählt wurden.

"David?"
Ich stoppte abrupt, denn auch er hatte früher dazugehört ... zu den Leuten, die sich über mich lustig gemacht hatten. Doch ich lächelte weiter, nur nichts anmerken lassen. Verwunden hatte ich das nie, so etwas nagte noch immer an mir.
Doch lief ich dann weiter, ihm hinterher, nach draußen. Ich wollte nicht schon an meinem ersten Schultag Ärger bekommen.

An was hatte sie wohl gedacht, als sie meinen Namen sagte? An früher?
Ich schüttelte geistesabwesend den Kopf.
Nein... Das war vorbei. Sie dachte sicher nicht mehr daran. Fehler passieren jeden, oder?
An der Glastür nach draußen angekommen, hielt ich Melina die Tür auf.

Draußen erwartete man uns schon und Frau Karlsen kam wütend direkt auf mich zu. Sicherheitshalber legte ich mir in Gedanken schon mal eine Entschuldigung zurecht, während ich sie breit anlächelte, doch zu meiner Verwunderung lief sie direkt an mir vorbei, strich mir sogar noch kurz über die Schulter und ging dann direkt auf David zu, um ihm eine Standpauke zu halten.