LOST || Privi mit Matiene

Alexis

Ich hustete und spuckte Wasser aus. Ein ekelhafter Geschmack breitete sich in meinen Mund aus und ich hatte höllische Kopfschmerzen. Was war passiert?! Alles um mir herum drehte sich, als ich meine Augen aufschlug, und mir wurde schwindelig. Ich musste eine Gehirnerschütterung haben. Stöhnend richtete ich meinen Oberkörper auf und versuchte mich zu erinnern. Stück für Stück kehrten die Bilder in meinen Kopf zurück. Scheiße! Verdammte Scheiße-das war mein erster Gedanke. Ich hatte gewusst das fliegen eine schlechte Idee gewesen war! Ich hatte es meinen Eltern gesagt.
Es hatte Turbolenzen gegeben als wir in ein Gewitter geraten waren. Direkt über den Pazifik. Ich musste mir irgendwo den Kopf angeschlagen haben als wir durch das Flugzeug geschleudert wurden waren, denn das letzte woran ich mich erinnern konnte, war das einer Stewardess Anweisungen in ein Megafon gebrüllt hatte. Danach war alles schwarz geworden.
Immer noch hustete ich, doch mittlerweile konnte ich wieder relativ klar sehen. Um mich herum war überall Sand und Wasser. Das war wie in einem schlechten Film. Ich war doch nicht wirklich Mutterseelenallein auf einer verlassenen Insel gelandet! Das durfte doch nicht wahr sein!. Ungläubig schloss ich die Augen, aber als ich sie einen Augenblick später wieder öffnete sah ich das gleiche Bild wie zuvor. Tränen stiegen mir in die Augen und meine Sicht verschwamm. Zitternd schlang ich meine Arme um meinen Oberkörper und fing an zu weinen. Heiße Tränen liefen mir die Wangen hinab, doch das machte meine Situation nicht besser.

Mitch: Als mir etwas über das Gesicht krabbelte, schlug ich die Augen auf und schrie auf. Rasch wischte ich mir das Insekt aus dem Gesicht. Insekten waren nun wirklich nicht meins! Ich richtete mich auf. Wo bin ich überhaupt? Bin ich tot? Ist das der Himmel? Ich sah mich um. Ach scheiße, stimmt ja! Wir sind mit dem Flugzeug abgestürzt. Ich stand auf und verzog mein Gesicht, als ich mein Bein sah. Es war aufgerissen. Ich muss wohl irgendwo hängen geblieben sein. Und verdammt, hier ist es sau warm! Ich zog meine kaputte Jeans und mein T-shirt aus. Boxershorts sind ja auch nicht wirklich anderes wir Badehosen! Wo ist eigentlich mein Freund? Bin ich alleine hier? Panisch sah ich mich um. Und was ist das überhaupt für eine Insel? So viele fragen, die ich nicht selbst beantworten konnte. Mein Magen knurrte. Ich muss mich erst mal um Essen kümmern. Und im Wasser. Das Satzwasser kann ich ja schlecht trinken!

Alexis

Nach einer Weile hatte ich mich einigermaßen beruhigt und stand auf. Ich sah prüfend an mir herunter und war froh das ich Hotpants und ein Top angezogen hatte. Soweit ich sah hatte ich nur ein paar Schrammen abbekommen und nichts größeres. Erst da wurde mir bewusst was für ein Glück ich gehabt hatte! Hoffentlich ging es meiner Familie gut!- dachte ich und musste schlucken. Natürlich wurden sie gerettet, andere Gedanken durfte ich gar nicht zulassen!
Ich blickte den Strand entlang und beschloss weiter ins Innenland zu gehen um etwas Essbares, oder noch besser-etwas zu trinken zu finden. Vielleicht war dieses Land ja gar nicht verlassen wenn ich noch mehr Glück hatte! Also lief ich weiter. Nach einer knappen Stunde in der Sonne erreichte ich einen Tropenwald. Ich verdrängte die Gedanken an all die gefährlichen Tiere welche dort lauern konnten und lief weiter. Für meinen Mut wurde ich belohnt! Ein schmaler Fluss mit klarem Wasser floss zu meinen Füßen entlang. Seufzend ließ ich mich nieder und schöpfte gierig Wasser mit meinen Händen. Wohlig kühl floss mir die Flüssigkeit die Kehle hinab und ich hätte vor Freude aufjubeln können!

Mitch: In dem... Wald dort muss es ja sicher irgendwo Süßwasser geben. Also machte ich mich auf den Weg. Nach einer ganzen Weile, fand ich einen Wasserfall. "Gott sei dank", sagte ich und kniete mich davor nieder, um meinen Durst du löschen. Bis jetzt habe ich noch niemand anderes gesehen. Nur irgendwelche Tier und... Insekten! Als ich den Fluss entlang sah, entdeckte ich jemanden. Waren das nur Halluzinationen oder war es wirklich ein Mensch? Ich richtete mich auf. "Hey! Hey du da!?", rief ich und winkte. Bitte sei echt, bitte sei echt! Ich setzte mich in Bewegung und lief zu ihr. Es war wirklich eine realistische Person! Ein Mädchen, ein hübsches Mädchen. Noch immer dachte ich an meinen Freund. Was wohl mit ihm ist. Ist er auch auf dieser Insel? Oder ist er tot? Wurde er gerettet?
Ich kam bei dem Mädchen an. "Hey..."
Ich verzog mein Gesicht. Ich hätte nicht laufen sollen! Mir entfuhr ein schmerzerfülltes aufstöhnen. Ich setzte mich hin und hielt mein aufgerissenes Bein ins Wasser. "So ein Scheiß."

Alexis

Ich schrie erschrocken auf als ich eine andere Stimme hörte und drehte mich um. Ein Junge? Oh Gott ich war nicht alleine! Schon wieder wollten Tränen in mir aufsteigen doch ich hielt sie zurück. Er musste auch im Flugzeug gesessen haben! "Hey." sagte ich mit leiser Stimme und beobachtete ihn mit großen Augen. Er hatte auch relativ wenig abbekommen obwohl er anscheinend am Bein verletzt war. Und wo ich schon dabei war ihn zu beobachten, er hatte fast nichts an. Und schlecht sah er nun wirklich nicht aus! Waren seine Klamotten beim Sturz verloren gegangen? "Alles...Alles okay?" fragte ich nun nach einigen Augenblicken.

Mitch: Ich sah das Mädchen an. "Alles okay... hab mir nur das Bein aufgerissen. Warst du auch in dem Flugzeug, was abgestürzt ist?", fragte ich und säuberte meine Wunde. "Wie heißt du eigentlich? Ich bin Mitch... Sorry, ich rede wieder mal zu viel. Tut mir leid."
Ich grinste schief und sah wieder zu ihr. "Hast du eigentlich schon andere gesehen? Also andere Menschen? Also... ich hab außer dir noch keinen gesehen."
Schon wieder... schon wieder rede ich so viel! Inzwischen verstehe ich meine Freunde. Ich finde mich schon selber nervig. "Ich... versuche weniger zu reden, tut mir leid."

Alexis

Immer noch etwas verblüfft antwortete ich auf alll seine Fragen: "Ich bin Alexis, und ja ich saß auch im Flieger." Ich schluckte kurz und fuhr mir durch meine zerzausten Haare. "Du bist der erste den ich hier sehe." Ein dicker Kloß bildete sich meinen Hals, als ich an meine Familie dachte. Aber wenn ich und Mitch überlebt hatten, lebten sie auch. Ob es noch mehr Menschen auf der Insel gab? Oder war sie verlassen? "Denkst du,...denkst du es gibt auch andere Überlebende auf der Insel?" fragte ich ihn mit brüchiger Stimme und sah ihn fragend an.

Mitch: Ich betrachtete mit leicht verzogenem Gesicht die Wunde an meinem Bein. "Ich hoffe doch, dass hier noch andere Menschen sind... Zumindest hoffe ich das alle überlebt haben. Und hoffentlich geht es meinen Freund gut", den Rest murmelte ich nur noch. Mein blick wurde traurig. Was ist, wenn er... nicht überlebt hat? Ich unterdrückte Tränen und holte tief Luft. "Wir sollten uns etwas zu Essen suchen, oder?"
Ich sah Alexis an und lächelte leicht.

Alexis

Ich nickte und stand auf. Er war also schwul? Hm, konnte mir auch egal sein. Ich wollte nur heil aus dieser Sache herauskommen!
Vielleicht gab es hier ja etwas Essbares. Im Unterricht hatten wir Exotische Früchte zwar nie angesprochen aber vielleicht gab es hier ja Bananen, Kokosnüsse oder andere mir bekannte Sachen.
Ich schaute mich um. Überall standen verschiedenste Baumarten und Pflanzen, und ohne Kompass konnte man sich hier sicher verdammt schnell verlaufen! "Ich vermute mal du hast keinen Kompass dabei?" fragte ich seufzend. Ich erwartete nicht wirklich eine Antwort. "Wir folgen am besten den Flusslauf." schlug ich vor.

Mitch: "Einen Kompass? Nö... mein freund hatte einen dabei. Oder wir suchen am Strand nach einem Koffer oder so. Vielleicht ist da auch was bei, was man gebrauchen könnte. Denkst du, es wird kalt in der Nacht?"
Fragend sah ich sie an und stand auf. "Ja... wir können ja einfach mal dem Fluss folgen. Vielleicht finden wir ja noch was interessantes."
Leicht lächelte ich und schon meine Haare aus dem Gesicht.

Alexis

Wieder nickte ich. So konnten wir uns weniger verlaufen, wie viel Zeit war eigentlich seit dem Absturz vergangen? Ich konnte ja sonst wann aufgewacht sein! Natürlich, die Sonne schien, aber wir konnten genauso gut gestern Nachmittag abgestürzt sein...
Wir gingen am Fluss entlang und ich hielt nach Essbaren Früchten ausschau. Es gab zwar viele bunte Beeren und andere Früchte, aber ob man sie essen konnte? Ich wusste es nicht.

Mitch: Ich sah ganze viele Früchte und son Kram. "Und was kann man davon jetzt alles essen?", fragte ich und rieb mir den Nacken. "Du hast auch keine Ahnung, oder?"
Irgendwie fühle ich mich, als würde ich Selbstgespräche führen, da Alexis nicht so viel Sprach wie ich. "Sag, wenn ich zu viel reden, ja? Ich versuch dann meine Klasse zu halten, was mir ziemlich schwer fällt, weil ich immer so viel rede. Oh... schon wieder, tut mir leid."

Alexis

Mittlerweile war meine Freude über Gesellschaft etwas verebbt und ich stellte fest das Mitch ganz schön nerven konnte. Ihm schien das alles nicht so viel auszumachen, so munter wie er hier plapperte. "Ist schon okay." murmelte ich und fügte sogar noch hinzu: "Wenn es hier keine Bananen oder so gibt müssen wir Fisch fangen." Ich ekelte mich allein bei den Gedanken an das glitschige Getier, geräuchert und schon fertig mochte ich Fisch eindeutig lieber.
Im gesamten Wald waren die Geräusche der Tiere zu hören und ich hätte am liebsten die Augen geschlossen um keinen davon zu begegnen.
Keine der Pflanzen kamen mir bekannt vor und so langsam bekam ich das Gefühl, das wir wohl wirklich auf Fisch umsteigen mussten! Irgendwo weit entfernt brüllte irgendein Tier und die Nackenhaare stellten sich mir auf. "Oder wir suchen uns erst einmal einen sicheren Unterschlupf!" schlug ich etwas verängstigt vor. Gab es hier Raubkatzen? Tiger? Oh Gott ich wollte es lieber nicht raus finden!

Mitch: "Ich kann ja den Fisch fangen", grinste ich und sah mich etwas um. Wir kamen wieder am Strand an. Ich ließ meinen Blick schweifen. "Oh mein Gott! Da vorne liegt jemand!"
Ich rannte hin. D-das ist ja mein Freund! Ich lief noch schneller und lief mich neben ihn in den Sand sinken. Er war bewusstlos... oder tot? "Hey! Vic, wach auf!!"
Ich rüttelte ihn, doch er regte sie mich. Mir stiegen tränen in die Augen. Ich fühlte seinen Puls. "Scheiße...", kam es mit zittriger Stimme. Ich begann zu schluchzen. Wieso? Wieso musste er sterben? Wieso habe ich mich überreden lassen, in den Urlaub zu fliegen? Ich schlug meine Faust in den Sand und ließ meinen Tränen freien Lauf.

Alexis

Oh mein Gott! Wer war das?! Lebte er noch!? Ich rannte Mitch hinterher und als ich neben ihn auf die Knie sank und ihn weinen sah, wusste ich das es zu spät war. Ich hatte noch nie einen Toten gesehen. Ich blickte in das Gesicht des Jungen, welcher vor mir lag und versuchte die Tränen wegzublinzeln. Er sah nett aus... So jung. Scheiße! Es gab Tote. Der Absturz hat Menschen das Leben genommen! Das alles war ein einziger Albtraum!
Ich merkte nicht wie die Tränen mir über das Gesicht liefen, und so weinte ich still mit Mitch. Ich hatte eine Hand tröstend auf seine Schulter gelegt. Es musste sein Freund sein...
Ich könnte es nicht ertragen würde an des Jungen Stelle mein Bruder liegen.

Mitch: Ich krallte mich in sein Shirt. "Verdammt!!", schrie ich und wieder schluchzte ich. Wieso musste es Vic sein? Hätte es nicht ein Mensch sein können, den ich nicht kenne, der zum Beispiel eh nicht mehr leben wollte?? Ich nahm ihm seine Kette ab und betrachtete sie. Die hatte er schon getragen, als wir uns kennengelernt haben. Langsam stand ich auf und wischte mir die Tränen weg. "Komm... wir sollten und etwas essbaren und einen Unterschlupf suchen."
Meine Stimme zitterte noch immer. Ich band mir die Kette um und sah kurz zu Vic runter.

Alexis

Wollte er jetzt einfach gehen? Sollten wir ihn liegen lassen? Ich wusste es nicht. Der Junge gehörte zu Mitch also sollte es auch seine Entscheidung sein. Ich schluckte und stand auch auf. Meine Beine zitterten aber ich konnte stehen. Wie viele sind wohl gestorben? Ich schaute immer noch zu den Jungen hinunter, wandte mich dann aber ab um Mitch anzuschauen. ich sagte nichts sondern nickte nur. Ich wusste nicht ob es gut wäre etwas zu sagen. Ich wollte ihn Zeit geben zu trauern...

Matich: Ich wischte mir mit dem Arm über das Gesicht und holte tief Luft. Das ist echt mies. Wieso muss er mich weggenommen werden? Ich zog noch den Kompass aus seiner Hosentasche und klappte ihn auf. "Der funktioniert noch...", murmelte ich und band ihn an eines meiner Armbänder. Ich sah in Richtung Urwald. Ich möchte ihn irgendwo vergraben. Aber wo? Am Strand ist doof. Leise seufzte ich und sah wieder zu ihm runter. Dieser hübscher Körper... Wie er dort reglos im Sand lag. "Hast du eine Idee, wo man ihn begraben kann?", fragte ich Alexis.

Alexis

Ich schüttelte traurig den Kopf. "N-Nein." murmelte ich. Hier am Strand konnte der Sand weggespült werden... Vielleicht im Urwald. "Wir könnten ihn vielleicht im Wald-" meine Stimme versagte und ich musste schlucken. Wir mussten ihn begraben! Noch nicht einmal ein ordentliches Begräbnis würde es werden... "vergraben." beendete ich meinen Satz mit belegter Stimme.
Gestern hab ich noch mit meiner Freundin rumgealbert und über das geredet was wir in den Ferien machen würden und nun war ein Junge tot! ...Würden wir meine Eltern auch tot am Strand finden.?

Mitch: Leicht nickte ich. "Ja... vielleicht finden wir ja noch ein gutes Plätzchen für ihn."
Ich schluckte. "Gott, ist das scheiße."
Ein Kloß hing mir im Halse fest. Wieder holte ich tief Luft. Mein Blick wanderte zu dem Mädchen. "Am besten teilen wir die Arbeit auf... Du kannst ja nach etwas essbarem suchen und ich baue uns einen Unterschlupf."
Leise seufzte ich. "Und ich werde nach einen Platz für ihn Ausschau halten."

Alexis

"Ja." antwortete ich leise. Ich schaute zu Mitch und fragte leise mit zitternder: "Dann treffen wir uns wieder hier wenn wir alles haben?" Ich wusste nicht ob ich mich jetzt auf Essen konzentrieren konnte, doch wir mussten ja etwas essen.! Auch wenn ich nichts runter bekommen würde. Wie es da wohl Mitch ging? Scheiße am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen und ihm gesagt das alles wieder gut werden würde! Doch das konnte ich ihm nicht versprechen...

Mitch: Ich nickte leicht und machte mich dann auf den Weg in den Urwald. Dort nahm ich mir große Äste, welche auf dem Boden lagen und schleppte sie zurück an den Strand. Immer wieder lief ich hin und her. Plötzlich sah ich einen guten Platz, um Vic zu begraben. Ich suchte mich etwas, um ein Loch zu graben und ging zu ihm zurück. Ich nahm ihn auf die Arme und trug ihn dort hin. Ich vergrub ihn, legte Blumen auf sein Grab und ritzte in einen schönen Stein mit einem anderen Stein seinen Namen.
Als es langsam dunkel wurde, war ein toller Unterschlupf fertig gebaut.