LOST || Privi mit Matiene

Alexis

Ich ging zurück zu den Fluss und sah mich noch einmal nach Früchten um. Als es langsam dämmerte und ich immer noch nichts gefunden hatte suchte ich mir einen langen Stock welchen ich ein wenig mit einen Stein bearbeitete, sodass er nun ein spitzes Ende hatte. Ich zog mir meine Converse Turnschuhe aus und watete in den Fluss bis mir das Wasser bis zu den Knien ging. Ich wusste nicht wie man das am besten anstellte, wahrscheinlich eher mit einer Angel, aber so eine stand mir ja leider nicht zur Verfügung. Ich probierte Ruhig zu bleiben und spähte in das Wasser, immer darauf achtend ob ein Fisch vorbei schwamm. Wenn ich etwas sah was sich bewegte stach ich mit meinen Stock blitzschnell zu. Es war anstrengend und so weniger Sonnenlicht zu mir durch die Bäume drang, desto weniger sah ich. Als ich schließlich fünf mickrige Fichlein zusammen hatte machte ich ich auf den Rückweg. Mein Herz schlug wie wild, zu sehr hatte ich Angst vor den Tieren welche hier im Gestrüpp auf mich lauern könnten.
Die ersten Sterne leuchteten am Himmel auf und ich trat aus den Wald. Etwas weiter entfernt sah ich ein größeres Gebilde und ich lief darauf zu. Das musste der Unterschlupf sein!

Mitch: Ich suchte Feuerholz und machte ein Feuer. Es wurde langsam frisch. Ich hatte meine Kleidung eingesammelt, die ich am Strand hatte liegen lassen. Sie hingen über ein paar Ästen. Wieder weinte ich. Es tat echt weh in meiner Brust. Es ist ja schon schlimm zu wissen, dass er tot ist. Aber... noch schlimmer ist es, ihn zu finden. Ich winkelte meine Beine an und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Alexis

Ich sagte nichts und legte die Fische, welche ich in ein großes Blatt gewickelt hatte neben den Feuer ab. Mitch bekam mich noch nicht einmal mit... Ich konnte es ihm nicht verübeln.
Er hatte in kurzer Zeit ein Unterstand gebaut welcher uns für die Nacht zumindest etwas Schutz spenden würde und ein kleines Feuer entfacht. Ich ging zu Mitch hinüber, er schluchzte und weinte. Ich setzte mich ruhiger als ich gedacht hätte neben ihn und legte ihn meine Hand auf die Schulter. "Ich weiß das es weh tut." murmelte ich und stand wieder auf. Ich wusste nicht ob es ihm half, aber ich wollte ihn zeigen das ich ihn verstand und er nicht alleine war.
Ich ging langsam aufs Meer zu und ließ das Feuer hinter mir. Essen wollte ich nicht...und Mitch hatte wahrscheinlich auch keinen Nerv dafür. Die Wellen rauschten und Wasser benetzte meine Füße. Irgendwo dort draußen waren meine Eltern... Irgendwo mein Bruder.

Mitch: Ich hielt den Kettenanhänger von Vic fest in der Hand. Das Alexis ein paar Worte zu mir sagte nahm ich nur so halb war. Ich starrte ins Feuer. Wären wir doch nie in den Urlaub geflogen! Verdammter Mist. Wie lange ist der Absturz eigentlich her? Ich bin ja heute aufgewacht. Wie lange war ich bewusstlos? Alles Fragen, die ich nicht beantworten konnte, die gerade gar keiner beantworten konnte. Wir waren bis jetzt nur zu zweit. Zwei, die sich gar nicht kennen, die sich völlig fremd sind. Mein Freund... tot und fliegt mit den Engeln. Meine Eltern... wissen von nichts. Sie denken, wir feiern irgendwo am Strand und haben unseren Spaß. Wieder schluchzte ich. Ich war gerade echt am verzweifeln.

Alexis

Ich setzte mich in den Sand und schlang meine Arme um meine Knie. Eine einsame Träne ran mir still über die Wange. Energisch wischte ich sie weg. Ich durfte jetzt nicht weinen! Ich musste stark bleiben, wir würden hier weg kommen und ich würde meine Familie wiedersehen! Das zumindest versuchte ich mir einzureden...
Angespannt starrte ich aufs Meer hinaus, als ob jeden Moment ein Schiff vorbeifahren würde und uns rettete. Aber ich wartete vergebens. Heute Nacht würde wohl keins mehr kommen.
Irgendwann schlief ich am Strand ein. Ich war zu erschöpft von den heutigen Tag als das ich noch länger wach hätte bleiben können.

Mitch: Als es anfing zu regnen, stand ich auf und ging zu Alexis. Sie schlief. Ich nahm sie hoch und trug sich zum Unterschlupf. Sie sollte nicht so nass werden. Es begann zu donnern und Blitze erhellten den Himmel. Langsam bekam ich Angst. Das ist ein richtiges Unwetter. Es stürmte ziemlich. Zum Glück flog unser Unterschlupf nicht weg. Ich winkelte meine Beine an und legte meinen Kopf auf die Knie. Bei jedem Grummeln zuckte ich zusammen. Gewitter mochte ich noch nie wirklich.

Alexis

Mein Schlaf dauerte nicht lange an. Schreiend war ich aufgewacht. Wo war ich? Verwirrt sah ich mich im dunkeln um, doch als ein Blitz die Nacht für einen Bruchteil einer Sekunde erhellte sah ich Mitch und das Holz um uns herum. Ich war im Unterschlupf. Aber wieso? Nur vorsichtig begann mein Gehirn wieder zu arbeiten und ich setzte mich zögernd auf. Ich hatte einen schrecklichen Traum gehabt in welchen ich und Mitch meine gesamte Familie tot am Strand gefunden hatten... Draußen stürmte es und der Regen peitschte gegen das Holz. Mir war kalt und ich zitterte leicht. Wo waren wir hier bloß gelandet? "Entschuldigung." sagte ich leise zu Mitch. Hatte er das durch den Lärm des Gewitters überhaupt gehört? Hm, das ich geschrien hatte hatte er bestimmt gemerkt...

Mitch: Ich erschrak total, als Alexis aufschrie. "Hey, alles okay?", fragte ich und sah sie an. Sie zitterte. Entweder war es Angst oder ihr ist kalt. "Ist dir kalt?", fragte ich und schob meine Haare aus dem Gesicht. Ich saß noch immer nur in Boxershorts im Sand. Ich fror auch nicht so schnell. Das Feuer war durch den Regen erlischt. Noch immer sah ich das Mädchen an und wartete auf eine Antwort. Im Moment scheint es aber viele Unwetter zu geben.

Alexis

"Hab nur... nur schlecht geträumt." antwortete ich und sagte dann: "Es geht schon." Vielleicht nicht sehr überzeugend aber naja. Es war ja keine Lüge, denn darin war ich extrem schlecht!
Ich fasste suchend in meine Hosentaschen, fand aber nicht das was ich suchte. Verdammt normalerweise hatte ich doch immer einen Haargummi dabei! Ich fuhr mir mit der Hand durch meine Haare und stoppte mitten in der Bewegung. Da war ja einer! Ich zog den ausgeleierten Haargummi von meinen Handgelenk und band mir meine Haare nervös zu einen geflochtenen Zopf zusammen. Nicht perfekt, aber besser als nichts zu tun.

Mitch: Plötzlich krabbelte etwas über meinen Fuß. Als ein Blitz den Himmel erhellte, verzog ich mein Gesicht. "Spinne!!", schrie ich und trat sie weg. Ich mochte Insekten und Spinnen überhaupt nicht. Ich sah zu Alexis und grinste schief. "Ehe..."
Ich musterte sie etwas. Sie hatte Gänsehaut. "Ist dir wirklich nicht kalt?"

Alexis

Es war doch nur eine kleine Spinne...
Ich spielte nervös an meinen Haarspitzen und schaute nach draußen in den Regen. "Ähm... nur ein wenig." murmelte ich und sah ihn kurz an bevor ich wieder nach vorne schaute. Als es wieder donnerte zuckte ich zusammen. Ich hasste Gewitter! Früher hatte ich solche Angst gehabt das ich immer zu meinen Bruder gerannt war wenn es stürmte.

Mitch: Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ach komm her", sagte ich und zog sie zu mir. Ich legte meinen Arm um mich. Sie war wirklich ziemlich kalt. Und wie war das? Körperwärme ist die beste Heizung.

Alexis

Was machte er denn da?! Etwas verblüfft sah ich ihn an. Aber er war wirklich warm. War ihn nicht kalt? Immerhin hatte er weniger an als ich. Okay, ein verdammt dünnes Top und eine Hotpants waren nicht viel wärmer... Als wieder eine Windböe hereinwehte erschauderte ich und rückte sogleich näher an Mitch heran. Verdammt, normalerweise war es auf Inseln doch warm!

Mitch: Ich sah in die Dunkelheit. Hoffentlich geht es schnell vorbei. "Ich frag mich echt, wo wir sind...", murmelte ich und sah kurz zu Alexis. Meine Haare wurden mir aus dem Gesicht geweht. Ich senkte meinen Kopf, da mir bei dem starken Wind die Luft weg blieb. Stand wurde in unsere Gesichter gewirbelt.

Alexis

Ich kniff die Augen zusammen und drehte meinen Kopf weg. Als hätte ich nicht schon genug Sand in meinen Klamotten! "Ich weiß es nicht." antwortete ich nachdem der Wind sich wieder einigermaßen gelegt hatte. Doch nicht nur der Sand wurde zu uns hereingetragen, sondern auch der Regen. Meine Haare wurden etwas nass und meine Sachen auch. "Hoffentlich hört es bald auf zu regnen." murmelte ich wie zu mir selbst.

Mitch: "Ja, hoffe ich auch."
Schon fast automatisch legte ich meinen Kopf auf ihre Schulter. Das hatte ich bei meinem Freund auch oft gemacht. Mein Blick wurde traurig. Mitch, jetzt nicht wieder heulen! Ich holte tief Luft und schloss kurz die Augen. Das ist echt hart! Ich hab ihn wirklich geliebt.

Alexis

Ich war etwas überrascht darüber das er seinen Kopf auf meine Schulter legte aber er hatte wahrscheinlich nicht so wie ich schon geschlafen und war nun völlig fertig. Er hatte auch mehr zu verkraften als ich... Ich glaube ich hätte auch nicht schlafen können. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie kurz. "Wir kommen hier weg." Nicht dir richtigen Worte, doch in trösten war ich auch nicht wirklich gut...

Mitch: "Hoffe ich doch mal."
Leise seufzte ich und sah sie an. "Mit wem warst du eigentlich unterwegs?", fragte ich und sah wieder in die Dunkelheit.

Alexis

"Mit...mit meiner Familie. Also meinen Eltern und-" ich stockte kurz, "meinen Zwillingsbruder." Mein Bruder war genau eine viertel Stunde älter als ich. Wo er jetzt wohl war? Ich hoffte irgendwo in der Zivilisation. Wenn er tot wäre, das würde ich nicht verkraften!

Mitch: Ich nickte leicht. "Ich habe keine Geschwister...", sagte ich und seufzte leise. "Hoffen wir mal, es geht deiner Familie gut."

Alexis

"Ja..." antwortete ich und seufzte leise. Wir schwiegen eine Weile ehe ich fragte: "Wie hieß er?" Wenig später wurde mir mein Fehler bewusst. Oh Gott, am liebsten hätte ich das sofort wieder rückgängig gemacht! Wie Gefühlslos war ich eigentlich?!

Mitch: Ich sah sie an. "Vic... Eigentlich Victor aber alle haben ihn Vic genannt."
Ich senkte meinen Blick. Machte sie das mit Absicht?

Alexis

"Es tut mir leid! " rief ich und sah ihn mit großen Augen an. "Das wollte ich nicht!" Verdammt noch mal,  jetzt sah er wieder so traurig aus. "Ich bin nicht sehr einfühlsam. Ich... Ich wollte wirklich nicht-" mir fielen die richtigen Worte nicht ein und ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.  "Oh Gott."  murmelte ich.  Alexis kannst du blöde Kuh nicht einmalnachdenken ?

Mitch: "Ach mach dir nichts draus...", murmelte ich und seufzte. Ich zog sie etwas näher zu mir und legte meinen Kopf wieder auf ihre Schulter.

Alexis

Ich seufzte nur, denn was hätte ich jetzt noch sagen können? Natürlich machte ich mir etwas daraus! Um genau zu sein hatte ich echt Angst in den nächsten Tagen einen Nervenzusammenbruch zu kriegen wenn das so weiter ging. Noch hinzu kam das ich Hundemüde war und mir die Augen beinahe zu vielen, wäre ich nicht zu aufgewühlt gewesen. Gleichzeitig hatte ich Angst dass wenn ich wieder einschlafen würde, der Traum von vorhin wieder käme..