Ich möchte gern ein neues RPG eröffnen und suche einen Partner

Noah


Ich zog eine Augenbraue hoch. Von wegen. Ich verstand ihn ja. Wer wollte schon als Schwach angesehen werden. Ich wollte das auch nicht. So konnte man sich halt weiter abquälen.
"Ist mir egal, wie alt du bist. Wenn du nicht klarkommst, kommst du nicht klar. Aber gut. Ich lasse dich." Ich legte mich in mein Bett. Manchmal wollte man auch alleine sein. So richtig kaufte ich ihm das allerdings nicht ab. Vielleicht musste ich mir noch mehr Mühe geben ihn mit einzubinden. Aber mehr als Fragen stellen und ihn in ein Gespräch verwikeln, konnte ich auch nicht. Ich zog mein Handy hervor und schrien Jenna, dass wir gut angekommen hatten, schilderte ihr kurz die Situation mit Leif. Vielleicht wusste sie Rat. Damals mit meinem Boss war es ihr ähnlich ergangen wie Leif.
Die nächste Nachricht ging an meinen Vater. Ich schrieb ihm, dass es uns gut ging, die Familie aber abstrengend und sehr laut war. Kurz schilderte ich ihm das Gespräch mit meinem Großvater und wie ich reagiert hatte. Mein Vater hätte auch so reagiert. Bestimmt. Ich konnte es vor mir sehen, wie er die Schulleiterin fertig machte. Kühl und konsequent, aber niemals unhöflich. 
Ich legte mein Handy weg und versuchte schonmal zu schlafen, auch wenn ich kaum müde war.

"Du weißt doch gar nicht, ob ich klarkomme oder nicht, okay? Laß das meine Sorge sein und kümmere dich um deine Angelegenheiten, Noah. Wenn ich sage, daß ich zurechtkomme, dann kannst du mir das schon glauben," erwiderte Leif schroff, schwieg dann für den Rest der Nacht.
Schlafen tat er dennoch nicht viel, wieder nur ab und an das schnelle Einnicken, ohne sich groß ausgeruht zu fühlen. Der Straßenlärm von draußen hielt ihn wach, bei jedem hupen schreckte er so oder so auf, so daß er sich irgendwann wieder ans Fenster setzte und in die Dunkelheit sah.

Noah


"Ich kümmere mich um meinen eigenen Kram kapiert. Dann muss ich dich nicht mehr damit vollmüllen, weil ich das ja so gut kann.", erwiderte ich nur. Er fühlte sich auch direkt wieder angegriffen.
Ich schlief nicht richtig in dieser Nacht. Leif tat es auch nicht. Das konnte ich hören. 
Ich sagte allerdings kein Wort mehr. Ich hatte schon kapiert. Ich sollte mich nicht einmischen. Bei anderen hätte ich genauso reagiert, wie er. Jenna hatte Recht, wir waren uns doch ähnlich manchmal.
Ich schlief dann doch irgendwann zwischendurch ein.

So viel also zu dem Thema, er wolle mit dem ewigen Selbstmitleid aufhören, schien für Leif, als hätte Noah das besonders gut im Griff, dabei war er derjenige, der andere öfter zurückwies, wenn er keinen Bock auf sie hatte. Aber sollte er doch, es war Leif in diesem Moment reichlich egal.
Er sah aus dem Fenster, bis der Berufsverkehr draußen einsetzte, die Lichter der Scheinwerfer glitten wie suchende Augen über die Straße. Er legte sich auf die Couch und zog die Decke eng um soch, um wenigstens noch ein wenig Ruhe zu haben.

Noah


Ich sprach am nächsten Tag mit Leif, als wäre nichts gewesen. Wenn er mich anlügen wollte, bitte. Er musste nicht ehrlich sein. Ich würde ihn nicht dazu zwingen. Die Vorbereitungen waren den ganzen Tag im Gange. Wenn meine Mutter schon viel gekocht hatte zu unserer Feier, so waren das fünffache Mengen von dem.
Leif und ich blieb es allerdings offen zu tun, was wir wollten. Wir mussten nicht mithelfen. Darauf bestand meine Tante jedenfalls. Meine Mutter half aber.
Am Abend wollten wir alle zur Messe fahren. Es war mehr als wichtig. Da konnte ich mich nicht rausreden. Das wusste ich. Ich wusste auch, dass Leif nichts davon hielt.
"Was willst du machen?", fragte ich Leif, während ich ein firsches Hemd anzog. "Willst du hier bleiben, oder kommst du mit zum Gottesdienst?"

Am nächsten Tag war es, als wäre nichts geschehen und Leif redete auch nicht darüber, er hatte seine Meinung gesagt, ob Noah damit klarkam, mußte der wissen.
"Ich muß wohl mit, alleine lassen die mich sicher nicht hier. Ich wwürde auch keine Fremden bei mir alleine in der Wohnung lassen," meinte er auf Noahs Frage.
"Aber ich gehe nicht mit rein, ich warte draußen auf euch," fügte er hinzu, in die kirche würde ihn keiner kriegen.

Noah


Ich nickte. "Okay. Wie du magst. Aber du wirst lange warten müssen. Es ist kalt draußen. Ich frage meine Tante, vielleicht,darfst du ja doch hier bleiben." Vorher musste ich mich allerdings fertig machen. Das Bad war seit Stunden besetzt. Es musste auch so gehen in dem kleinen Spiegel im Zimmer.
"Ich gehe sie suchen.", ich knöpfte mein Hemd bis ganz nach oben zu.
Mit dem Worten ging ich aus dem Zimmer. Tatsächlich hatte meine Tante nichts dagegen, wenn Leif hier blieb. Ich konnte für seinen guten Charakter bürgen. Er würde nie etwas stehlen oder dergleichen.
Ich kam zurück zu Leif. "Kannst hier bleiben, wenn du willst." Wir mussten auch gleich schon los.

"Und was soll das bringen, wenn ich hier ganz allein bleibe? Ob ich nun hier auf euch warte oder dort, ist doch eigentlich auch so ziemlich egal, oder? Und wie du weißt, kann ich mit Kälte umgehen, auch wenn ich kein Vampir bin," immerhin war es nicht eisig draußen und selbst wenn, hätte Leif es auch ausgehalten.
"Wegen mir können wir gehen," meinte er, als Noah sich umgezogen hatte, er selbst blieb so, wie er war, er verstand diese ganze Umzieherei eh nicht, weil es in seinen Augen einfach eine Verschwendung an Zeit war, aber ihm war das auch egal. Selbst wenn andere dies an ihm kritisiert hätten, würde er sich nicht danach richten, er würde es maximal tun, um anderen einen Gefallen zu tun, nie aus eigener Motivation.
Ohne weiter auf irgendwelche Einwände von Noah zu warten, ging er nach unten in den Flur.

Noah


"Ja ich weiß doch. Du bist ein Überlebenskünstler. Ich meine ja nur.", er war wohl immer noch leicht reizbar. Wegen gestern vielleicht.
"Du könntest hier Fernsehen, an meinen Laptop, Lesen, so was halt.", erklärte ich ihm. "Falls du nicht willst, ist das auch okay." Ich seufzte. Er war schon los. Ich warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und folgte ihm dann.
Ich wusste schon, dass es Maria ganz und gar nicht gefallen würde, dass Leif in der Kälte vor der Kirche wartete. Nur war es unmöglich ihn davon zu überzeugen das nicht zu tun. 
Wir fuhren mit zwei Autos. So passten wir alle gerade so eben, auch wenn wir uns zu viert hinten hinquetschen mussten. Neben mir saß Leif, vorne mein Großvater, meine Tante am Steuer. Meine Mutter und meine Cousine neben Leif. Es war mehr als chaotisch. Die Musik dröhnte durch die Abendluft, die voll von Parfümgeruch war.
Zum Glück waren es nur zehn Minuten Autofahrt.

Leif schwieg während der gesamten Autofahrt, er hätte eh nicht viel sagen können, da durch die Musik eh alles übertönt worden wäre. Er zuckte nur leicht zusammen, als er eine Nachricht auf seinem Handy bekam, die nicht von Noah stammen konnte, da dieser ja neben ihm saß und sein Handy ja schwer via Gedanken steuern konnte
Jedoch sah Leif nicht nach, da er so oder so nicht an sein Handy herankam, da sie doch dicht auf dicht zusammensaßen, derjenige, der ihm gescvhrieben hatte, mußte eben warten, bis er vor derr Kirche war

Noah


Wir blieben vor dem Gemeindehaus stehen. Es war schwierig einen Parkplatz zu finden, also fuhren wir eine Weile herum.
Als wir ausstiegen, erklärte ich meiner Mutter leise, dass Leif nicht mit in die Kirche wollte. Sie nickte, als habe sie verstanden.
"Aber du kannst doch nicht draußen in der Kälte herumsitzen. Warum läufst du nicht ein wenig herum kn der Stadt oder setzt dich irgendwo in ein Café?", sie gab ihm ein wenig Geld. War mir nicht einmal sicher, ob er es annehmen sollte. Ich wäre ja mit ihm geblieben draußen, aber ein Teil von mir wollte das auch. So schien es jedenfalls. Unsere Verwandten hatten das alles nicht mitbekommen, wie es schien.

"Keine Sorge, mir wird nicht kalt werden, ich bin das von früher gewöhnt," Leif zuckte mit den Schultern, er hatte nichts dagegen, draußen zu bleiben, allerdings wollte er sich nicht schon wieder rechtfertigen, das hatte er diesbezüglich ja schon genug bei Noah getan und er wollte nicht auch noch bei Maria anfangen müssen.
"Sie müssen sich keine Sorgen um mich machwn, ich komme klar," fügte er dann noch an Maria gewandt hinzu, schwieg dann, bis sie bei der Kirche angekommen waren.

Noah


Meine Mutter nickte. "Pass auf dich auf, Leif.", kurz drückte sie seine Hand.
"Noah! Komm." Ich folgte ihr. "Ja bis später.", rief ich Leif noch zu. Wenn er zurückbleiben wollte, sollte er doch. Selbst meine Mutter schien sich damit abgefunden zu haben. 
Wir fanden alle unsere Plätze. Die Gemeinde war recht klein. Gefühlt nahm meine Familie die Hälfte des Raumes ein. Auch was Lautstärke anging. Ich saß ganz am Rand einer der Bänke, neben meiner Mutter.
Erinnerungen kamen zurück. Erinnerungen an meine Kindheit, an die Gerüche und die Worte, die gesagt wurden. Ich hatte mich jedes Mal zu Tode gelangweilt. Dieses Leben war mir so fremd und doch fern vertraut.

Sobald Leif allein war, sah er nach, wer ihm eine Nachricht geschrieben hatte, die Nummer hatte ja nun wirklich kaum jemand, also war es wohl entweder jemand, der sich verwählt hatte oder einer der wenigen, die diese Nummer kannten.
Zu seiner Überraschung war es simon, der sich meldete und ihn fragte, wie es ihm ginge. Leif seufzte, wahrscheinlich hatte ihm Noah alles geschrieben. Er antwortete nur knapp, da er nicht wollte, daß alle Welt sich um ihn sorgen mache.
Die nächste Nachricht war schon etwas seltsamer, da Simon wissen wollte, wo er jetzt sei, da bei Marias Familie niemand zu hause sei. Allerdings konnte Leif sich nicht vorstellen, warum Simon dort war, schrieb aber zurück, daß Noah mit der Familie in der Kirxhe sei, er selbst aber draußen warten würde. Die letzte Nachricht von Siimon lautete dann auch noch Gut, bleib, wo du bist, wir sehen uns gleich, was Leif noch viel weniger verstand, allerdings vertraute er Simon und rührte sich nicht von der Stelle, schickte Noah noch eine Nachricht, daß sein Vater hierher unterwegs sei.

Noah


Mein Handy vibrierte leise in meiner Hosentasche. Als ich es rauszog, um die Nachricht zu lesen, schlug meine Mutter mir auf die Hand.
"Das ist unhöflich und respektlod!", zischte sie mich leise an. Ich warf ihr einen genervten Blick zu, ließ es aber doch wieder in der Hosentasche verschwinden. Dann musste ich wohl noch warten. Die Messe zog sich. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Pfarrer.

Es dauerte tatsächlich nur ungefähr eine halbe Stunde, bis Simon da war, er fuhr mit einem kleinen Wagen vor und parkte ihn etwas abseits, da der Parkplatz vor der Kirche einerseits voll und andererseits nur für die Kirchengänger war. Er hatte Leif recht schnell auf dem Mäuerchen, auf welches er sich gesetzt hatte, entdeckt und kam leicht lächelnd auf ihn zu, durch den dicken Daunenmantel wirkte er kräftiger als er war.
"Wir müssen wohl leider noch warten, bis das ganze Drama da drin vrbei ist, aber wir kommen auch noch ins Warme," meinte Simon und Leif nickte knapp, wagte dann aber doch zu fragen, was Simon denn hertrieb. "Keine Sorge, das wirst du noch früh genug erfahren. Es ist nichts wirklich Schlimmes, hoffe ich, aber das werden wir alles später klären. Erstmal warten wir darauf, daß Marias Familie rauskommt."

Noah


Nach etlichen Segnungen, kamen wir endlich aus dem Gebäude. Es war schon lange dunkel. Alle waren irgendwie leicht benommen vom herumsitzen und Beten.
Ich sah mich sofort nach Leif um, der hier ja auf uns warten wollte. Meine Mutter war ein wenig weiter hinten, um meinem Großvater zu helfen, der Probleme beim Gehen hatte.
Ich sah Leif auch gleich. Er stand ganz in der Nähe es Eingags. Zu meinem Erstaunen war da allerdings auch eine andere Gestalt. Mein Vater stand neben ihm, die Hände in den Jackentaschen eines alten, schwarzen Mantels. Ich ging zu ihnen rüber.
"Hey. Hab's geschafft. Ich sehe du hast Gesellschaft.", ich grinste Leif und meinen Vater an. "Hast du es ohne uns nicht ausgehalten, oder was?", fragte ich meinen Vater, umarmte ihn doch zum Gruß kurz.

Simon nickte seiem Sohn leicht lächelnd zu, als er die Umarmung dann etwas linkisch erwiderte, sich dann auch recht schnell von seinem Sohn löste, damit es ihm nicht peinlich sein würde vor all den Menschen, immerhin hatte er keine Ahnung, wie sein Sohn zu dieser Familie stand.
"Es gibt wenige Orte, an denen ich zur Zeit noch weniger sein möchte als hier, die Familie deiner Mutter ist nicht unbedingt gut auf mich zu sprechen, zumindest war sie das früher nicht und ich kann mir kaum vorstellen, daß sich das großártig geändert hat, zumal ich ja auch bei denen als verstorben registriert war," seufzte Simon und schüttelte den kopf.
"Nein, ich bin im Auftrag von Finn hier, ich soll Leif wieder mit zurücknehmen. Ich kann dir nicht sagen, warum, aber Finn will ihn so schnell wie möglich wieder in der Stadt haben," erklärte Simon und Leif sah ihn völlig verständnislos an.

Noah


"Ouhh. Sie sind abee hier. Wirst ihnen wohl kaum entgehen können. Der Tote ist wieder auferstanden. Wie ein Prophet. Jawohl. Ihr beide, nicht wahr?", sagte ich leise scherzend. Ich war froh meinen Vater zu sehen, wenn auch nur sehr kurz. Das war besser als gar nichts.
"Gut für dich, was?", ich stieß Leif an. Dann kam er endlich hier weg, ohne dass ich wegfuhr und mich für immer vor meiner Familie entehrte. Na ja, zunindest so ähnlich.
Meine Mutter hatte inzwischen meinen Vater entdeckt. Sie kam herübergeeilt, ihre Absätze klackerten über den Steinboden, da war sie meinem Vater schon in die Arme gefallen. Subtiler ging es ja echt nicht mehr. Auch die Familie wurde sofort auf ihn aufmerksam. Ein Murmeln ging durch die Runden, bis mein Großvater langsam hervortrat. Diplomatisch reichte er meinem Vater die Hand. Sonderlich überrascht wirkte er nicht. Da wurde mir klar, dass meine Mutter wohl schon mit ihm geredet hatte. Ansonsten hätte er anders reagiert. Er gab sich sichtlich Mühe. Ich wusste nicht, weshalb.
"Willkommen, Simon.", er blinzelte leicht. Es war still geworden. Aber nur kurz, bis die Verwandtschaft um uns herum wuselte. Es schien als würde die Neugierde das Misstrauen überwiegen.

"Vielleicht hat ihnen Maria ja auch vorhwer schon gesagt, daß es mich wieder gibt, dazu kann ich nicht wirklich etwas sagen. Du kannst dir sicher denken, daß ihre Familie nicht zu unseren Lieblingsthemen gehören," seufzte Simon, er hoffte nicht, daß es noch zu irgendwelchen Auseinandersetzungen kommen würde, bei dieser Familie war ja so ziemlich alles drin, wenn der was nicht in den Kram paßte. Und Simon war in den augen vin Marias Familie sicher nicht unbedingt "vorzeigefreundlich"
"Ich weiß nicht, ob es gut für mich ist, weiß ja nicht, was auf mich zukommt. Wenn ich wieder in so nen Glasbehälter gesperrt werde ist das sicher nicht sonderlich toll," Leif zuckte mit den Schultern und sah Simon fragend an, dieser schüttelte jedoch bedauernd den Kopf.
"Warum Finn dich sehen will, hat er nicht gesagt, tut mir leid, aber es scheint ihm wichtig zu sein," konnte er nur als auskunft geben, der Vampir hatte ihm nichts weiter gesagt und Simon hatte ihm soweit vertraut, daß er nicht weiter gefragt hatte.
Viel weiter kamen sie nicht im Gespräch, denn Maria kam schon auf sie zugeeilt, kurze Zeit später auch der Rest der Sippe.
Simon ergriff die Hand des alten Mannes und nickte ihm verhalten zu, er traute diesen Leuten nicht wirklich über den Weg. "Keine Sorge, ich werde nicht lange die Feierlichkeiten stören," meinte er ruhjig, bevor man sich darüber und überhaupt über sein auftauchen beschwerte.

Noah


"Scheinbar hat sie das.", flüsterte ich ihm leise zu. Wenn sie ihrer Familie wieder näher stehen wollte, dann sollte diese wissen, dass sie wieder mit meinem Vater zusammen war.
"Das wird er sicher nicht. Aber musst es wohl auf dich zukommen lassen.", meinte ich dann zu Leif.
Meine Verwandten wuselten um uns beide herum.
"Ah dem Vater ganz aus dem Gesicht geschnitten. Unglaublich!", rief meine Tante.
Alle wollten ihm zum Gruß die Hand schütteln.
"Du bleibst sicherlich noch zum Abendessen. Sei unser Gast! Gut siehst du aus mein Junge.", mein Großvater führte ihn von dem Kircheneingang weg. Auch andere Besucher der Gemeinde sahen uns bereits an. Ich wusste, das würde noch eine Weile das Gesprächsthema nummer eins sein hier.
"Ja bitte. Blein doch, Schatz.", meine Mutter sah ihn an. "Bist du mit dem Auto hier? Fahren wir doch gemeinsam, dann können wir dir zeigen, wohin du musst."

Simon sah nicht sonderlich glücklich aus, er war nicht der Mensch, der unbedingt im Mittelpunkt stehen wollte, was er nun gezwungenermaßen doch tat. Er wußte nicht, wie viele Leute um ihn herumstanden, es waren gefühlt Hunderte.
Auch daß Marias Vater den Anstand zumindest wahrte, sicher wollte er kein sonderlich großes aufsehen, wenn er ihm jetzt und hier eine Szene machte. Deswegen blieb Simon auch weiterhin mißtrauisch, auch als er das Kompliment aus dem Mund von Noahs Großvater hörte. Er selbst konnte sich nicht wirklich mehr an die Familie erinnern, weswegen sämtliche Gesichter auch aus seinem Gedäcchtnis verschwunden waren, man konnte nicht sagen, daß er hier ein gerngesehener Gast war, als er Maria kennenlernte.
"Ich weiß, wo wir hinmüssen, ich war dort, um Leif abzuholen, aber ihr wart ja hier," meinte er und wies auf den Parkplatz etwas abseits, wo er sein Auto abgestellt hatte.

Noah


"Na dann. Komm, Schatz.", meine Mutter ließ sich zu Simons Wagen führen, allerdings erst nachdem sie allen versichert hatte, dass er zum Abendessen bleiben würde. Es wurde schließlich gefeiert.
Wir stiegen zu viert in das Auto und hatten das erste Mal seit Tagen etwas Ruhe. Meine Mutter atmente erleichtert auf.
"Es freut mich, dass du hier bist. Aber du hättest doch zumindest kurz Bescheid geben können.", es war kein Vorwurf. So klang es jedenfalls nicht.
Ich las die Nachricht auf meinem Handy. Es war eh nur Leif gewesen. Jenna hatte noch immer nicht geantwortet.

Simon startete den Wagen und fuhr ihn geschuckt auf die Straße, schloß sich dann den anderen Autos an, indem er sich in die Reihe einfädelte.
"Ich habe erst heute seit heute früh gewußt, daß ich hierherkomme, tut mir leid. Aber ich habe Leif Bescheid gegeben, es kann allerdings auch sein, daß ihr da schon in der Kirche wart," erklärte er er Maria dann.
"Daß ich hierherkomme, war nicht wirklich von mir geplant."

Noah


"Ja. Habe Leifs Nachricht jetzt erst gelesen.", bestätigte ich.
"Na dann.", meine Mutter lächelte. "Schön, dass du da bist. Wenn auch nur kurz und geschäftlich, wie es scheint.", sie hatte uns also reden gehört. Natürlich.
Ich sah kurz zu Leif, aber seine Miene war unergründlich. Zumindest musste er sich hier nicht sehr viel länger abquälen. Ich fragte mich aber doch, was Finn von ihm wollte auf einmal. Er hatte noch immer keine Papiere. Es würde wohl noch ein paar Wochen dauern.
Wir fuhren zurück zur Wohnung. Es war nicht leicht einen Parkplatz zu finden, bei den ganzen Gästen. Die ganze Familie war jetzt versammelt. Auch die, die es nicht zur Kirche geschafft hatten.