Süße Fluffigkeit || mit Phiana

Wir gingen recht früh, weil ich noch die Katzen in der Seitenstraße besuchen wollte. Die schienen mich auch schon zu erwarten, denn sie schnurrten um meine Beine herum, als hätten sie mich sehnlichst vermißt.
"Euer Leckerligeber ist ja da," grinste ich und das Miauen wurde lauter, als hätten sie mich genauestens verstanden. Wieder hockte ich mich hin und strich durch die struppigen Fellbündel.

Eddie: Ich stöhnte genervt auf und legte mein Handy auf den Schreibtisch. Es war wohl doch am Besten, wenn ich mich nicht ablenken ließ. Ich richtete meine ganze Aufmerksamkeit wieder auf meine Zeichnung. Gott sei Dank konnte ich mich trotz der kurzen Pause darauf konzentrieren, sodass ich gut voran kam. Wenn ich so weiter machte, dann würde ich rechtzeitig mit allem fertig sein und hatte nicht so viele schlaflose Nächte bis zum Abgabetermin.

Als ich wieder ins Wohnheim kam, war es ruhig, die hatten sich alle auf ihre Zimmer verzogen, um ebenfalls noch zu lernen, also tat ich das auch. Also nicht lernen, sondern nur aufs Zimmer. Außerdem hieß es Oberteil wechseln wegen zu vieler Katzenhaare.
Die waren halt ziemlich anhänglich, vor allem die jungen, würde für die im Herbst und Winter sicher auch schwer werden. Aber ich hatte da schon nen Plan, nur mußte ich den irgendwie hinkriegen. Deswegen hoffte ich schon fast, Eddie am nächsten Tag zu treffen, damit ich mit ihm deswegen reden konnte.

Eddie: Bevor ich mich bettfertig machte, gönnte ich mir noch einen kleinen Vor-Mitternachtssnack und einen Gute Nacht Tee. Der half aber wie meistens nicht. Ich brauchte ewig, um einzuschlafen und als ich es endlich schaffte, klingelte gefühlt zwei Minuten später mein dämlicher Wecker. Ob ich irgendwann mal einen gesunden Schlafrhythmus finden würde?
Am Morgen machte ich mich fertig, um rechtzeitig zur ersten Vorlesung zu kommen.

Ich wachte noch vor meinem Weckerklingeln auf, immerhin hatte ich heute meinen ersten Job noch vor der Uni. Sachen in Regale räunen, das war nicht unbedingt die intelligenteste Arbeit, aber sie brachte Geld und für die Fitness tat sie auch noch was.
Man mußte es sich einfach nur schönreden und positiv bleiben, das war alles. So machte ich mich auch auf den Weg und fing dort an, als es gerade hell wurde. Aber die erste Vorlesung war auch erst am späten Vormittag, also würde ich gut hinkommen.

Eddie: Auf dem Weg lieferte Ich meine bockige kleine Schwester noch bei ihrer Schule ab, weil man manchmal aufpassen musste, dass sie wirklich hin ging. Sie war definitiv der Rebell der Familie.
Nachdem ich sichergegangen war, dass sie ins Schulgebäude ging, lief ich weiter zur Uni, wo ich gerade rechtzeitig zu meiner ersten Vorlesung kam.

Es war teilweise interessant, sich so das ganze soziale Gefüge anzusehen, wie so die Leute im Laden miteinander umgingen, ich war ja nicht alleine hier. Konnte schon fast fürn Psychologieprojekt ausreichen, immerhin sah man hier die unterschiedlichen Hierarchien deutlich. Mußte ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.
Als ich soweit fertig war, zog ich mich um und dackelte Richtung Uni, wo mich Marius schon erwartete. Dem erzählte ich gleich von meinem Vorhaben, was mir am Vorabend durch den Kopf gegangen war und der war ziemlich skeptisch.
"Na, ob das Café da mitmachen wird, bezweifle ich ja sehr," meinte er nachdenklich, ich wußte auch, daß das Ganze nicht leicht werden würde, aber einen Versuch war es wert.

Eddie: Nach der Vorlesung traf ich mich mit meiner besten Freundin in der Mensa, wo wir zusammen einen Kaffee tranken und frühstückten. Sie quasselte am laufenden Bande, aber ich hörte höheren zu. Ich war wahrscheinlich sowieso besser als Zuhörer geeignet. Immerhin sagte ich ziemlich schnell dumme Dinge, die ich am Ende häufig bereute.
„Was guckst du mich so an“, fragte sie mich und boxte mir gegen die Schulter.
Lachend schüttelte ich den Kopf. „Ach gar nichts…“

Wir gingen schon mal in Richtung Uni, als eine Generaldurchsage durchgegeben wurde. Scheinbar hatten es vor wenigen Minuten einige Marder durch die Belüftungsanlage geschafft und hatten wichtige Gerätschaften in der Uni zerstört, vor allem hatten sie es auf kabel aller art abgesehen gehabt, so daß die Uni quasi ohne Strom da stand.
Vor dem Haupteingang sammelten sich die Leute schon und wurden von den Ptofs in Gruppen weingeteilt, damit sie ne bessere Übersicht hatten.
"Scheint so, als würden die weiteren Vorlesungen heute ausfallen," seufzte Marius und gerafe als er dies gesagt hatte, wurde auch diese Info durchgegeben. Auch am folgenden Tag sollten wir zu Hause bleiben, da erstmal ein Kammerjäger antraben durfte.

Eddie: Unglaublich… Dann würde ich aber immerhin auf jeden Fall mit meinem Projekt fertig werden.
„Ed! Ich will diese kleinen Wiesel fotografieren!“, quiekte meine Freundin und wollte wieder zurück ins Gebäude hüpfen.
Ich konnte sie noch festhalten. „Marder. Und nein, du bleibst schön bei mir“, meinte ich lachend. „Ich sollte mit dir in einen Tierpark gehen. Da kannst du so viele Tiere fotografieren wie du willst.“ Gott, ich fühlte mich, als würde ich mit einem kleinen Kind sprechen.

"Ist ne gute Gelegenheit, mir n paar Pluspunkte bei meinem Boss zu holen, wenn ich anbiete, mehr zu arbeiten," meinte ich, immerhin hatte ich nix weiter vor und zusätrzliches Geld wäre auch nicht schlecht. Außerdem würde ich dann vielleicht nicht mehr so ne Standpauke bekommen von ihm wie das letzte Mal, konnte ich nun für mein Ego echt nicht gebrauchen.
"Ich mach mich gleich auf den Weg ins Café, je eher ich da bon, desto schneller können die mir irgendwas zu tun geben." meinte ich zu Marius und machte mich auf den Weg.

Eddie: „Komm, du aufgedrehtes Huhn.“ Ich hakte ihren Arm bei mir ein und zog sie sanft mit Richtig Heimat. „Du darfst bestimmt wieder Mamas Kuchen probieren, wenn du die armen Marder in Ruhe an ihren Kabeln knabbern lässt.“
„Du klingst, als würdest du mich entführen wollen. Wo steht der Transporter, mit dem zu mich verschleppst?!“
Ich musste lachen. „Jaja.“
„Aber Kuchen klingt super! Auf zu Mama!“, rief sie und sprang mir auf den Rücken. Zum Glück war sie ein Fliegengewicht.

Ich war recht schnell beim Café, immerhin hatte ich lange Beine und ne gute Ausdauer. Schien auch ziemlich viel los zu sein in dem Laden, also konnten sie vielleicht tatsächlich Hilfe gebrauchen, also hielt ich einen der Kellner an und bat ihn, daß´er drinnen mal nachfragen sollte, ob sie zwei zusätzliche Hände gebrauchen konnten, da ich heute und morgen Zeit hätte.

Eddie: Wir betraten das Grundstück über den Hinterhof, damit wir unsere Sachen in meinem Zimmer ablegen konnten. Danach gingen wir zu meiner Mutter in die Küche, die mich sofort mit Arbeit einspannte, als sie erfuhr, dass Uni ausfiel. Meine beste Freundin verdonnerte sie zum Probieren ihrer neuen Kreationen. Aber es war wohl kaum eine Strafe. Sie liebte Süßkram über alles und kostete alles mit der aller größten Leidenschaft.
„Hier, Ed! Bring das nach vorne. Heute ist die Hölle los“, meinte meine Mutter und drückte mir eine Torte für den Tresen in die Hand.

Da ne Menge los war, war es klar, daß ich warten würde. War halt nur seltsam, daß so viele Leute um die Uhrzeit da waren am Montag, wo eigemtlich alle arbeiten gingen. Aber da das hier ein nicht billiges Café war, waren die Gäste hier heute vielleicht auch solcher, die es nicht nötig hatten, Geld zu verdienen.
Den Klamotten nach zu urteilen definitiv gehobene Klasse, dem Benehmen nach ebenfalls.
Schon echt ätzend, daß man solche Leute bediente, die dann auch noch auf einen runtersahen.

Eddie: Ich stellte die Torte in den Tresen und ließ meinen Blick schweifen. Das war ein ganz normaler Anblick für mich. Ein volles Café. Voll mit Leuten, mit denen man normalerweise nie etwas zu tun hätte. Tatsächlich trafen sich auch öfter Anzugträger für geschäftliche Gespräche hier.
Ich schob die Tür der Kuchenvitrine wieder zu und ging zurück in die Küche.

Ich seufzte leise, scheinbar war der Kellner, den ich angequatscht hatte, entweder nicht der schnellste oder nicht der Hellste. Immerhin stand ich hier schon über ne halbe Stunde und wartete auf seine antwort. Aber gut, anscheinend mußte ich mal wieder selbst ran, wenn ich was wollte. Ich betrat das Café und ging Richtung Tresen und lehnte mich dort leicht an und sah hinter in die Küche.
"Wollte mal fragen, ob ihr Hilfe gebrauchen könnte, wäre frei," meinte ich dann.

Eddie: Meine Mutter ging einen Schritt zurück, sodass sie aus der Tür sehen konnte. „Hallo, Charlie! Es wäre ganz großartig, wenn du mithilfst. Danke dir!“
„Hi, Charlie!“, rief meine beste Freundin und futterte kichernd ihren Kuchen weiter.
Ich verdrehte nur schmunzeln die Augen und nahm meiner Mutter ein wenig Arbeit in der Küche ab.

"Gut," meinte ich nur und verschwand schnell in der Umkleide. In meinen studentenklamotten wollte ich nicht unbedingt bedienen. Als ich fertig war, ging ich in die Küche, wo Eds Mutter und seine verrückte Freundin waren.
"Gut, welche Tische soll ich übernehmen," fragte ich und schnappte mir schon mal einen der Blöcke, um die Bestellungen aufnehmen zu können.

Eddie: „Das weiß ich nicht genau. Da musst du dich mit den Kellnern besprechen“, beantwortete ihm meine Mutter deine Frage. „Schön, dass du da bist.“
Ich band mir meine Schürze für die Küche um und beobachtete meine Mutter und Charlie. Sie war ihm anscheinend vollkommen verfassen. Mama fand Charlie total großartig.
„Du kannst ja richtig ordentlich aussehen“, meinte meine beste Freundin zu ihm und grinste ihn an.

"Ich dachte eigentlich, daß ihr hier die Einteilung macht, weiß ja nicht, wie lange hier welcher Jellner noch arbeitet," ich sah sie fragend an, denn bei dem ganzen Gerenne hielt dieses Tempo wohl keiner auf Dauer durch.
"Außerdem wollte ich noch was mit euch besprechen, oder vielmehr fragen. Also ist was Wichtiges, zumindest finde ich das wichtig," führte ich dann noch an, immerhin hatte ich mir darüber eben Gedanken gemacht.
"Ich seh gerade nur so aus, weil ich muß, nicht weil ich will," meinte ich dann zu Eds freundin, Arbeit war eben Arbeit.

Eddie: Mama hatte nie eine Ahnung, welcher Kellner an welchen Tischen eingeteilt war. Für die Pläne war ihr Mann zuständig. Aber da ich den Plan selbst im Kopf hatte, mischte ich mich in ihr Gespräch ein und sagte Charlie, wo Hilfe benötigt wurde.
„Was liegt dir denn auf dem Herzen, Charlie?“, fragte meine Mutter.

"Ach, mir eigentlich nicht, aber ich hätte da eventuell nen Vorschlag, wie wir das Café für ne zeit etwas attraktiver machen könnten, um nicht nur so versnobte Leute da zu sitzen haben. Hab in der letzten Zeit öfter gehört, daß sich Leute hier nicht reinsetzen wollen, weil sie sich unwohl zwischen den ganzen Businessleuten fühlen, weil man von denen so komisch angeguckt wird, als sei man n Mensch zweiter Klasse," und teilweise wurde man als Kellner hier auch so behandelt, aber das sagte ich lieber nicht laut.
"Warum das Angebot also nicht erweitern und Leute aus allen Schichten anlocken? Meine Idee liegt im Trend und wir würden hier auch noch was Gutes tun. Und wir wären mit meiner Idee die ersten in der Stadt hier und DAS wäre doch was Werbewirksames für die Presse," grinste ich leicht, ich hatte mir das am Vorabend schon direkt zurechtgelegt, wie ich meine Idee am besten verkaufen konnte.

Eddie: Ich warf meiner Mutter einen Blick zu, sah dann wieder zu Charlie.
„Sprich weiter“, meinte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Meine Eltern waren manchmal etwas komisch, wenn man ihnen neue Ideen vorschlug. Aber sie hörten sie sich immer bis zum Ende an, bevor sie irgendwas ablehnten oder doch über etwas nachdachten.

"Katzen," sagte ich lächelnd. "Kleine, wuselnde, fellige, schnurrende Fellbündel. Und das müßten wir ja nicht mal in dem großen Raum vorne machen, wir könnten Katzennachmittage hinten im Bereich anbieten, das eh nur für Events offen ist, wie ich mitnekommen hab. Da könnten wir auch eher so die kleinen Saxchen anbieten, die nicht so ins Geld gehen, daß jeder sie sich leisten kann," redete ich weiter.
"Und Katzencafés sind gerade echt in, wenn man sich im Netz umsieht. Und wir wären hier die Ersten, die so was machen. Und wir könnten damit Straßenkatzen helfen, über den Winter zu kommen, denn sa draußen gibt es genug von denen, die total zahm sind und auch nur mal ein nettes Wort hören willen, anstatt immer nur wie Dreck behandelt zu werden," ich sah Ed, seine Mutter und seine Freundin eindringlich an.
"Und wir könnten eine Spendenaktion dafür einrichten, denn im Tierheim will die keiner haben. Und wir könnten die einladen, die sich so schon um die Miezen kümmertn und die könnten den Gästen über jede Katze sicher viele Geschichten erzählen, um das Ganze noch anschaulicher zu machen. Damit das Bild runder wird und sie sehen, daß hinter jedem Fellbündel ne Gesvhichte steht und wir die nicht einfach so rangeschafft haben."