Die Verblendung

Gabriel

"Meinen eigenen Weg.", murmelte ich. Ich hatte es versucht in den letzten Jahren. Scheinbar vergeblich. Aber irgendwas musste mein Leben wert gewesen sein. Rückblickend. Selbst wenn Luca das sagte. Es war nicht möglich, dass mein Leben ein kompletter Reinfall gewesen war. Seine Kritik war hart, aber das konnte es nicht gewesen sein. Das ewige gekämpfte. Das ewige Ohmachtsgefühl, das ewige hinterhergejage.ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Mein Blick fiel auf die Uhr.

Luca chwieg, dieser plötzliche emotionale Schub hatte an ihm gezehrt, das spürte er deutlich. Vielleicht hatte er für so etwas seine Kraft zurückgehalten, die er in den letzten Monaten noch hatte, das wußte er nicht aber vielleicht hatte es auch sein Gutes gehabt.
Seine Körperspannung, die er bei seinen Worten aufrecht gehalten hatte, fiel nun wieder von ihm ab, er wirkte nun alt und müde, ein totaler Gegensatz zu seinem jungen Aussehen.

Gabriel

Ich war sofort an Lucas Seite und sah ihn besorgt an. "Wegen mir hast du dich verausgabt.", murmelte ich. Ich fühlte mich furchtbar. Ich hatte ihm wehgetan. Und die Klarheit von vorhin war weg. Ich kauerte mich neben Luca zusammen und versuchte verzweifelt wieder die gleiche Ruhe aufzubringen. Ich wollte der Sache beherrscht entgegentreten und nicht geplagt von Selbstzweifeln und Reue.

"Das hätte genau so aus anderen Gründen passieren können," winkte Luca entschieden ab, ohne Gabriel eines Blickes zu würdigen. Dessen Mitleid brachte ihm auch keine Stärkung oder Linderung seiner Schwäche.
Man könnte dir fast applaudieren, Gabriel. Du hast einen der ältesten Vampire in die Knie gezwungen. Du hast einen deiner Vorbilder eine psychologische Ohrfeige verpaßt, Glückwunsch. So wirds morgen leichter für uns sein, die Vampire abzutransportieren. Also, falls du noch immer an Flucht gedacht hast ... du kannst es gerne versuchen, aber die beiden wirst du dann wohl definitiv aufgeben müssen. Du hast noch ein paar Stunden Zeit, dies zu überdenken ... tick, tack, die Zeit läuft, Kleiner ertönte Noras Stimme zufrieden und fast schon heiter und verhallte.

Gabriel

Ich war mir nicht sicher, welche Gründe das sein sollten. Schließlich war Luca sonst die Ruhe selbst und ich hatte ihn auf die Palme gebracht.
Ich hörte Noras Stimme. Aber auch das war als eine weitere Provokation gemeint. Wie oft hatte ich mir im Leben schon gesagt, dass ich einfach den Mund halten solle. Und ich bekam es am Ende doch nie hin. Ich setzte mich in den Schneidersitz und schloss erneut die Augen zur Meditation, horchte meinem eigenen Atmen, bis die Ruhe einkehrte und die Akzeptanz.

Es waren mehrere Stunden vergangen, als sich die Klappe öffnete, dur h die ansonsten das Essen für Gabriel geschoben wurde. Eine dunkle Männerstimme ertöntte.
"Der Verbrecher, der sich Sohn des Feindes Dracula nennt, soll abgeholt werden. Also beweg deinen Hintern hierher, Bürschchen," bellte er und man hörte, daß er nicht alleine da war, da andere Männer über diese Ansage lachten. Luca selbst verzog bei dieser Abrede doch das Gesicht, erhob sich aber seufzend.
"Dann ist es wohl soweit," meinte er leise und sah noch einmal zu Gabriel und zu Kim, der sich noch immer nicht regte.

Gabriel

Luca war noch immer gefesselt und sie waren gekommen, um ihn zu holen.
Ich stand auf und umarmte ihn fest.
"Danke für alles, mein Freund.", flüsterte ich leise. "Danke für deine Gesellschaft, deine etlichen Ratschläge. Fürs Zuhören und fürs Dasein." ich wollte mir nicht vorstellen, was sie Luca antun würden, die Schweine. Er war einer der besten.

Du kannst dir diese Liebesbekundungen auch gerne für die Kameras draußen aufsparen, Dramatik kommt live immer besser rüber ertönte Noras Stimme wieder und Luca schüttelte nur leicht den Kopf.
"Schon gut, Gabriel, ich werde es überstehen," sagte er leise und ging zur Tür, die sich kurz öffnete und sich dann hinter ihm mit einem leisen Klacken wieder schloß. Kurze Zeit später öffnete sie sich allerdings erneut und zwei Männer kamen herein, um Kim unsanft auf die Beine zu ziehen.
"Genug ausgeruht, Freundchen, der Service ist jetzt vorbeui," meinte einer der beiden und lachte heiser, bevor sie den reglosen Vampir mehr zur Tür zogen als daß er selber gelaufen wäre.

Gabriel

Ich sah Luca hinterher. Überstehen war gut. Niemand von uns würde es überstehen. So viel war klar. Von Kim konnte ich mich nicht mal richtig verabschieden. Er war nicht mehr in der Lage zu kommunizieren und jetzt war ich alleine in der Zelle. Ich holte tief Luft. Ich wollte nicht darüber nachdenken. Über nichts davon. Ich schloss erneut die Augen. Irgendwann würden sie mich holen kommen und dafür wollte ich bereit sein.

Nach einer Weile, die sowohl Stunden als auch nir Minuten hätte dauern können, öffnete sich die Tür erneut, dieses Mal etwas weiter. Wieder waren mehrere Männer davor, dieses Mal auch nora, die Gabriel hochmütig angrinste.
"Dann würde ich mal sagen, deine Zeit ist gekommen, hier herauszukommen, Kleiner. Dann los, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit," meinte sie mit kalter Stimme. Einer der Männer holte ein paar Fesseln heraus, diese sahen aber eher wie npormale Handschellen aus, die er Gabriel umlegte.
"Dann los," meinte Nora und der Troß nahm Gabriel in die Mitte, so daß es keine Möglichkeit gab, zu entfliehen.

Gabriel

"Was eine Ehre, dass du ganz persönlich hier reinkommst.", meinte ich zu Nora. "Zumindest ein freundliches Gesicht." ich stand auf und ließ mir die Fesseln anlegen. Ich begab mich in die Mitte der Truppe und folgte den dreien. Wohin auch immer. Sie hatten uns isoliert. Das war schlau. Aber ich hatte auch nichts anderes erwartet.

"Oh, ich mach das nicht für dich, Gabriel. Man hat mich darum gebeten, dies zu tun, da es wirksamer ist für die ganze Sache. Außerdem wurde es auch bekannt gemacht, daß du eine Mitschuld daran hast, daß meine ganze Familie durch die Vampire ausgerottet wurde ... keine ahnung, wer das rausgefunden hat, das kam tatsächlich mal nicht von mir," sie lachte freudlos bei diesen Worten auf, während Gabriel nach draußen geführt wurde.
Es war regnerisches Wetter, für London allerdings nicht untypisch. Einige Kameras waren dabei, einige Nachrichtensprevher warteten schon auf ihr Zeichen oder waren schon am Berichten, als die Gruppe das Center verließ. Ansonsten waren keine weiteren Menschen zu sehen außer die, die an diesem Morgen zur arbeit muußten oder gerade von der Arbeit kamen. Allerdings wurde dem Vorplatz des Centers keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt, als seien die reportwer und Kameras gar nicht da.

Gabriel

Ich folgte nach draußen. Ich kam mir wie ein Star vor. Ich hatte mir die Kapuze noch aufgezogen. Es war neblig und es regnete. Nein, ich war kein Star, höchstens ein Krimineller, der auf sein Urteil wartete . Die Presse schienen wir gekonnt zu ignorieren oder vielleicht war sie aus einem anderen Grund da.
Ich dachte nach, vielleicht hatte ich es tatsächlich verdient verurteilt zu werden. Wie auch immer. Wahrscheinlich mit der Todesstrafe. Ich war Mitschuld, dass Noras Familie draufgegangen war. Ich war Schuld, weil ich nichts gemacht hatte. Vielleicht war es jetzt aber auch der einzige und beste Zeitpunkt, um abzuhauen. Ich hatte Probeweise an den Fesselt gewackelt. Der Widerstand war zwar da, aber vermutlich hätte ich mich mit etwas Gewalt frei machen können. Drei Leute waren hier, vermutlich noch mehr im Gebüsch oder irgendwo auf Lauer. Nora wäre nicht dumm genug gewesen, um kein Backup zu haben. Das wusste ich. Jedenfalls konnte ich es mir denken. Zudem trugen ihre Lakaien diese Anzüge. Sie waren Kampferprobt. Ich schäzte meine Chancen auf zwanzig Prozent. Der vor mir wirkte etwas Hager und klein. Selbst wenn er ein äußerst guter Kämpfer war, würde ich ihn mit meinem Gewicht überwältigen können, aber der hinter mir war einen ganzen Kopf größer als ich und massig. Ich skannte die Umgebung. Wir waren noch zu nah am Gebäude. Wo führten sie mich hin?

"Da will wohl jemand abhauen, das wäre die beste Gelegenheit, nicht wahr," meinte Nora im ruhig neutralem Tonfall.
"Das könntest du natürlich tun, wäre nur dumm, wenn dies alle sehen, oder? Das wäre ein direktes schuldeingeständnis deinerseits, würde mich also im Prinzip nur unterstützen," grinste sie herausfordernd in Gabriels Richtung.
"Allerdings wäre eine Flucht deinerseits auch ein Zugeständnis, daß du deine Freunde, wenn es hart auf hart kommt, einfach so im Stich läßt und das wäre dann wohl ein nicht ganz so feiner Wesenszug, den du da von dir preisgeben würdest, nicht wahr," der Trupp bewegte sich Richtung Straße zu einem ziemlich normal aussehendem typischen Londoner Taxi, welches allerdings mit den verschiedensten technischen Sicherungen versehen war.
"Weit würdest du eh nicht kommen, du hast einen Sender in dir, der dich überall aufspüren wird, wenn du abhaust. Du würdest also nicht sonderlich weit kommen, zumal dein Gesicht jetzt von den meisten Leuten erkannt werden würde."

Gabriel

"Wie hast du.. habt ihr?", ich sah sie fragend an. "Das Essen richtig? Durch das Essen habt ihr mich gechippt. Luca hatte Recht. Es war zwar kein Gift, sondern so was. Anders geht es doch gar nicht. Ich war nie ohnmächtig. Ich hätte das gemerkt." Oder sie sagte das jetzt nur, damit sie mich bekam. Aber alles andere stimmte schon. Wenn ich jetzt weglief, war ich ein schuldiger Mann in den Augen aller. Aber ich war auch so ein schuldiger Mann, einer der vermutlich hingerichtet werden würde. Sie wusste mich zu manipulieren. Sie wusste auch, dass ich meine Freunde nicht im Stich lassen wollte. Im Stich war gut, denn was sollte ich denn schon tun, um ihnen zu helfen. Ich würde gerne, doch fühlte ich mich komplett machtlos. Deshalb ließ ich mich mitschieben, senke den Kopf und schwieg.

Die Männer rundherum lachten, als sie Gabriel hörten, von Nora bekam er nur ein schmallippiges Lächeln zu sehen.
"Nein, nicht durch das Essen, das wäre zu riskant gewesen, immerhin hättest du die Möglichkeit gehabt, es zu verweigern, oder? Aber vielleicht erinnerst du dich an die Wände ... die imprägniert waren und die deine Haut gereizt haben, obwohl du doch so unverwundbar bist. Dieser Stoff hält eine ganze Weile in deinem Körper an, je länger du ihn wirken läßt, desto tiefer gerät er in deinen Kreislauf und hinterläßt dort für uns ortbare Spuren. Ist wesentlich günstiger als ein GPS-Chip," erklärte sie ihm dann lächelnd, bevor er auf die Rückbank des Taxis verfrachtet wurde.
Nora nahm vorn neben dem fahrer Platz, während sich die anderen wachen in Autos setzten, die vor dem Taxi und gleich dahinter standen.
"Deswegen kann dein Freund Luca auch nocht abhauen, er hat noch wesentlich mehr von dem Zeug in sich. Er wußte übrigens davon, scheinbar hat er es dir aber nicht gesagt, hm? Wollte es wohl nicht schlimmer für dich machen oder es nicht riskieren, daß du dich selbst verletzt, um den Signalstoff abzubekommen," sie wandte sich an den Fahrer.
"Gut, wir können dann," merinte sie, ein kurzes Hupen erklang und der gesamte Korso setzte sich in Bewegung.

Gabriel

"Du kennst mich doch. Ich verweigere niemals essen.", murmelte ich. Es war fast ein reflex. Wenn man hungern kannte, konnte man kein Essen verweigern, wenn es vor einem stand.
Ich hatte keinen blassen Schimmer gehabt. Das war wirklich absurd, klang aber nicht so, als würde sie lügen. Wahrscheinlich stimmte es wirklich. Ich setzte mich ohne ein weiteres Wort ins Taxi. Ich sah mich um. Sie hatten das Auto modifiziert. Es war sehr gut gemacht worden, es fiel fast nicht auf. Aber ich merkte es sofort, weil ich an etlichen solcher Autos geschraubt hatte. Alles lag etwas höher, der Motor summte ein wenig anders, er hatte mehr Power und es gab versteckte Gerätschaften, die in den Innenraum eingearbeitet worden waren. Auch das Material der Karosserie war nicht gewöhnlich.

"Nein, du bist eher gerade so drauf, als hättest du es in der Hoffnung gegessen, daß du dich vergiftest und dann einfach so nen Abgang machen kannst und dich damit schnell aus der Verantwortung ziehen kannst. Das hätte ich dir voll und ganz zugetraut, wäre vielleicht auich ein schönes Szenario gewesen, wenn dein Freund dabei hätte zusehen müssen," lachte Nora trocken auf.
"Aber das wäre zu nett von mir gewesen, außerdem will ich dem Mordklischee einer Frau nicht unbedingt entsprechen," fügte sie hinzu und sah auf die Straße, in der sich der Berufsverkehr wie eine zähe Masse fortbewegte.
"Scheint so, als würde das wohl etwas dauern," meinte der fahrer und Nora nickte.
"Keine Sorge, wir stwehen nicht unter Zeitdruck, unser Flieger wartet, bis wir da sind."

Gabriel

"Wow Privatflieger. Das macht ganz schön was her.", meinte ich.
"Wow, wirklich nett. Und was hast du mit mir vor? Wie willst du mich hinrichten lassen?", fragte ich sie dann und sah aus dem Fenster. Ich war monatelange in Haft gewesen und jetzt das Leben draußen zu sehen, das war schon surreal irgendwie. Alles ging wie immer weiter, egal, ob man nun da war oder nicht. Die anderen und den Rest der Welt interessierte dein persönliches Schicksal nicht. Sie hätten nicht einmal etwas gemerkt.

"Ich hatte keine andere Wahl, mit solchem Geesindel wie Vampiren und deren schoßhündchen will eben keiner fliegen. Aber glaub mir, es ist nur ein Transportflugzeug, normalerweise wird das für Abfälle und dergleichen verwendet, also genau richtig für euch," während sie sprach, drehte Nora sich nicht um, sie konnte Gabriel auch vorne im Spiegel die ganze Zeit sehen, dies reichte ihr.
"Was wir mit dir machen werden, wirst du schon früh genug erfahren, keine Sorge. Erst sind die anderen dran, die sind wixhtiger als du. Du spielst eigentlich keine rolle, das ist nur meine persönliche Vergeltung. Du hättest mich bei unserem letzten Treffen nicht so behsndeln sollen, aber was soll man auch von einem wie dir sonsrt erwarten?"

Gabriel

"Clever", murmelte ich. Müll. Ja das war ich wohl in ihren Augen. Aber ich sah mich da auch nicht wirklich anders die meiste Zeit über. Von daher war das vielleicht gar nicht so verkehrt.
"Ich meine ich hätte nicht wissen können, dass du von einer Kopfnuss umkippst. Ich habe noch dafür gesorgt, dass dir nichts passiert." meinte ich. "Ich meine du drohst mir und so weiter. Wie soll ich denn reagieren? Freudig?" ich zuckte mit den Schultern.
"Werde ich heute sterben?", fragte ich weiter.

"Du hast mich der Frau überlassen, die dich jahrelang irgendwelchen Experimenten ausgesetzt hat. Du hast also einer Frau vertraut, die dich über ein Jahrzehnt dem tode ausgesetzt hat ... scheinbar hat dein Hirn bei diesen Experimenten wirklich sehr stark gelitten," meinte Nora schnippisch und schnaubte leise.
"Aber das hast du ja schon öfter durch, nicht wahr? Eine Frau lächelt dich an und du frißt ihr aus der Hand, egal, ob sie dich vorher wie Dreck behandelt hat. Aber gut, daß du absolut kein Talent hast, dich verbal mit anderen zu beschäftigen, wußte ich ja auch schon eher. Du schlägst lieber gleich zu, wenn sich dir die Gelegenheit bietet, wenn dein Gegenüber wehrlos ist, umso besser. Ist ja auch nicht das erste Mal gewesen, daß du zugeschlagen hast, ohne vorher angegriffen zu werden," sie verdtrehte die augen und sah weiterhin auf den zähen Verkehr, Gabriels letzte Frage ignorierte sie einfach.

Gabriel

"Sie hätte dir nichts getan. Das wusste ich. Sonst hätte ich dich nicht dort gelassen.", meinte ich. "Und woher ich das weiß, ich weiß es einfach. Das hat nichts damit zu tun, dass sie eine Frau ist. Bitte, was soll das jetzt schon wieder heißen, Nora?" Ich seufzte.
"Ich sehe ein, dass ich dich nicht hätte angreifen sollen. Aber du hast mir gedroht, dass du mir wehtun würdest. Ich dachte du packst es wirklich. Sieh es so, ich traue es dir zu. Und siehst du, ich hatte Recht. Jetzt bin ich hier und zu ermordest alle Leute, die mir etwas bedeuten. Das hast du damals übrigens schon angedroht. Was denkst, wie ich das finde?" sie konnte doch wohl die Antipathie verstehen. "Das solltest du doch verstehen."

"Richtig, du weißt es einfach, weil du es weißt. Deine Therapietabletten haben dir scheinbar auch das letzte bisschen Hirn weggeätzt," winkte Nora ab. "Weils Bianca Black durch das Gerichtsurteil zum wahren Engel geworden ist, nicht wahr? Weil sie geläutert wurde und sich guten Taten der Menschheit gegenüber verschrieben hat ... meine Güte, weißt du was das Beschämenste an der sache ist? Daß du das, was du da für gequirtlten Mist von dir gibst, auch tatsächlich glaubst," sie machte ein Gesicht, als ob sie bei dem gedanken Kopfschmerzen bekommen würde.
"Im Prinzip hast du triotzdem ziemlich bescheuetrt gehandelt, wenn du es dir recht überlegst, oder? Du schlägst jemanden nieder, der dir mit dem Tod droht, der dir und deinen Letuten das Leben zur Hölle machen will und läßt ihn tatsächlich am Leben? Hast du geglaubt, daß ich durch deinen Angriff meine Meinung ändere? Komm schon, so dämlich kann man doch gar nicht sein, Gabriel. Wenn du wirklich gewollt hättest, daß ich dem Vampirismus kein Ende mache, dann hättest du mich da nicht einfach davonkommen lassen. Oder war es wieder dein weiches Herz gewesen, dein Mitleid und deine übertriebene Fürsorge? Tja, im Prinzip kannst du dir die schuld daran geben, daß es alles so gekommen ist, sogesehen bist du allein an jedem einzelnen Vampirtod schuld, denn du hättest es verhindern können, wenn du den Mumm dazu gehabt hättest. Was würden nur deine vampirischen Freunde dazu sagen, wenn sie das erfahren würden, hm? Wenn sie wüßten, daß du es in der Hand gehabt hättest?"

Gabriel

"Du kannst dich gerne über Therapie oder sonst was lustig machen." ich schüttelte den Kopf. Sie war ganz schön rückständig. "Und? Ist dir was passiert, Nora? Hat sie dir was getan?", fragte ich sie. Das war doch Beweis genug.
"Ich hätte dich niemals umbringen können. Das weißt du genau! Niemals. Und ich würde es auch heute nicht tun. Wir kennen uns seit wir Teenager sind. Ich kann dich doch nicht umbringen. Ich möchte nicht, dass dir was passiert.", meinte ich ehrlich. "Ich habe alle vor dir gewarnt. Wiederholte Male. Aber niemand wollte mir glauben. Und jetzt ist es so. Ich kann mir gerne die Schuld daran geben. Gar kein Problem. Das kannst du auch, wenn du möchtest. Benutz mich ruhig als deinen Sündenbock, Nora. Wenn du dich dadurch besser fühlst. Bald ist es eh vorbei."