Die Verblendung

Julian begrüßte Ann und Claire beide höflich und schlug dann grinsend bei Thomas ein. Er war froh dass er überhaupt da sein durfte heute.
"Ja besser ist es. Nicht dass du wieder bequem wirst.", meinte er zu Thomas.

"Du weißt doch gar nicht, was ich in meiner Freizeit alles mache, also kannst du wihl schlecht sagen, daß ich bequem bin. Ich bin in ner Sportscvhule, falls du das vergessen hast, ich hab auch noch andere Dinfge zu tun, als für die Jäger zu trainieren, außerdem hab ich gesatern genug auf dem Hof geschuftet, um Geld zu verdienen. Also faß dir lieber an die eigene Nase und überleg dir, wer von uns beiden der Bequemere ist," Thomas konnte Julians Aussage so gar nicht nachvollziehen und fand es schon ein wenig beleidigend, daß dieser so über ihn dachte.

"Das war nicht ernst gemeint. Ich weiß dass du dein bestes gibst und fleißig bist." er sah Thomas entschuldigend an. Vielleicht war das doch zu viel gewesen. "Sorry.", fügte er hinzu. Ihm war klar, dass sein Leben bequem war und er fühlte sich immer schuldiger deshalb. Als hätte er den ganzen Reichtum nicht verdient. Als wäre das alles falsch und als würde er faken und schummeln im Leben, weil er diesen Luxus genoss. Und er wusste dass niemand hier so viel Geld hatte. Er biss sich auf die Unterlippe. Besser sich solche Scherze sparen auf Kosten von anderen. Er sah kurz zu Ann. Ihre Worte verfolgten ihn noch immer. Er wandte den Blick wieder schnell ab.

Es dauerte nicht lange, bis die Tür der sporthalle von innen geöffnet wurde und die angekündigte Trainerin vor ihnen stand. Noch immer wirkte sie klein und unscheinbar, nichts war an ihr, was ins Auge oder sonstwie aufgefallen wäre. Trotzdem wollte sich Thomas von dieser Erscheinung nicht täuschen lassen.
"Wie ich sehe, sind Sie alle vollzählig," meinte sie mit fast sanft klingender stimme, die auch genau zu ihrem aussehen paßte.
"Gehen Sie sich bitte umziehen und kommen Sie dann in den Spoertsaal, Beeilung, wenn ich bitten darf," sie trat beiseite, damit die vier eintreten konnten.
Anhand von Schildern konnten sie sehen, wo es zu den Umkleiden und den Duschen ging und Thomas machte sich auf den Weg dorthin.

Julian erschauderte, als er die Frau hereinkommen sah. Unscheinbar wie eh und je, aber er wusste, was dahinter stand. Seine schlimmsten Albträume gingen gerade in Erfüllung, also zumindest ziemlich schlimme. Er merkte direkt, wie er sich anspannte. Julian gehorchte der Frau und folgte Thomas in die Umkleide, wo er sich blitzschnell umzog. Er tauschte mit Thomas einen kurzen, verängstigten Blick aus und sie gingen zurück zur Sporthalle, um auf die nächsten Anweisungen zu warten. Julian machte sich aufs schlimmste gefasst.

"Wie Sie sehen, habe ich dafür gesorgt, daß das Training etwas innovativer wurd," die Trainerin wies auf die Sporthalle, in der eine art Parcours aufgebaut worden war, der nicht ohne war. Dieser Parcours glich ein wenig dem, den Julian schon aus dem Basiskurs kannte, war allerdings um ein paar Stationen erweitert worden und bildete eine Art Kreis, der die ganze Sporthalle ausfüllte.
"Sie werden in Ihrem Basiskurs alle mit verstärkten Gewichten gearbeitet haben, schätze ich," meinte die Frau und sah Thomas und die beiden Mädchen an.
"Sie werden bisher vielleicht angenommen haben, daß Sie dies gemacht haben, um Kraft aufzubauen. Allerdings diente dieses Training eher dazu, eine Zusatzlast zu tragen, da Sie eventuell auch die Aufgabe von Ihrem gruppenleiter bekommen, bei einem Einsatz angegriffene Menschen außer Reichweite zu bringen."
Mit diesen Worten wies sie auf ein paar Sandsäcke mit Gurten, die vage die Form von kleinen Menschen hatten und die an der ersten Station lagen.
"Wir fangen heute mit den kleineren Gewichten an, zehn Kilo wiefgt so ein Sack ungefähr, es könnte natürlich auch ein wenig schwerer sein," sie lächelte bei diesen Worten schmal.
"Da die Mitte der Halle frei ist, werden Sie sich jeweils einen der Säcke auf den Rücken schnallen wie einen Rucksack und werden zur Erwärmung erst einmal zehn Runden laufen, damit Sie sich an das Gewixht gewöhnen. Da die säcke recht nachgiebig sind, wwrden Sie diese Gewöhnung brauchen."

Julian sah sich um. Der Parkour kam ihm mehr als bekannt vor. Erst mit Hope dann mit der Trainerin hatten sie etliche Parkoure dieser Art durchmachen müssen. Immerhin war das nichts, was für ihn irgendwie neu oder überraschend kam. Überhaupt hatte er noch schlimmeres erwartet. Aber das mochte ja noch kommen.
Julian ging zu den Sandsäcken und band sich einen von ihnen auf den Rücken. Er richtete sich auf. Das Gewicht war nicht so unangenehm und er war schon daran gewöhnt. Nur war der Sack etwas klobig. Er und die anderen fingen an zu laufen. 10 Runden. Julian teilte seine Kräfte ein. Er würde es noch für später brauchen.

Ann und Claire folgten dem Kommsndo der Trainerin ohne weitere Widerworte, es hätte wahrscheinlich auch nicht viel Sinn gemacht, Thomas seufzte leise, wurde von ihr aber nicht mal beachtet. Sie liefen schweigend ihre Runden, ohne Pause oder Worte.
Als sie fertig waren, kam die Trainerin wieder zu ihnen, sie hielt vier kleine Röhrchen in der Hand, in denen eine klare Flüssigkeit schwappte.
"Da Sie alle diese Parcours oder ähnliche unter normalen Bedingungen schon absolviert haben, müssen wir das Ganze so nicht noch einmal durchlaufen, das wäre blanke Zeitverschwendung. Ich habe hier für sie ein sehr gut wirkendes Mittel gegen Schlaflosigkeit. Wenn Sie zu einem Einsatz gerufen werdfen, kann es durchaus vorkommen, daß Sie schon mehrere Stunden gearbeitet haben, vielleicht viel Sport gemacht haben oder sich in einer Situation befinden, in der Sie einfach nur müde sind. Trotzdem müssen Sie auch dann als Team funktionieren," sie reichte jedem davon ein Röhrchen.
"Bevor Sie Sorge haben, daß wir hier irgendwelche Mittel anwenden, die nicht legal sind ... in dieser flüssigkeit befinden sich nur rein pflanzliche Stoffe, denen das Wasser entzogen wurde und dessen Wirkung damit ein wenig erhöht wurde. Sie werden sich nur leicht schläfrig fühlen, allerdings werden Sie schnell merken, daß es Ihren gesamten Körper beeinflussen wird. Noch Fragen," wollte die Trainerin wissen und ann meldete sich.
"Welche Pflanzen sind hier drin," wollte sie wissen.
"Baldrian, Hopfen und Meliosse," war die knappe Anwort. "Weitere Fragen?"

Julian war mit dem Laufen fertig. Als die Trainerin erklärte, was der Haken an der Sache war, war er nicht einmal wirklich überrascht. Er sah dennoch skeptisch auf die Phiole. Was war es mit den Jägern, dass sie ständig irgendwelche Mittel einem gaben, die sie schlucken mussten. Er wartete ihre Antwort ab.
"Baldrian, Hopfen, Meliosse.", wiederholte er leise. Das würde er versuchen sich zu merken. Hopfen kannte er. Das war in Bier. Baldrian hatte er schonmal gehört. War ein Beruhigungsmittel soweit er wusste. Das letzte kannte er nicht. Es gab keine Fragen mehr, also trunken sie einer nach dem anderen die Flüssigkeit. Sie schmeckte bitter und Julian gab sich Mühe nicht die Miene zu verziehen. Er wollte vor der Trainerin keine Schwäche zeigen, weil das zu zusätzlichen Bestrafungen führen konnte.

"Hopfen, oh,das kann übel sein," meinte Thomas und schluckte die Flüssigkeit runter. "Der macht beim Einsammeln im schlimmsten Fall schon müde," seufzte er und verschloß das Gefäß dann wieder.
"Sie wwerden ein paar Minuten warten, bis die flüssigkeit ihre volle Wirkung entfaltet, wie gesagt werden Sie nur leicht müde, die Wirkung ist nach einer Stunde auch wieder verflogen. Und solange wird unser Training mindestens dauern," meinte die Trainerin und sah auf die Uhr.
"Dann können wir heute Nacht richtig gut schlafen," lächelte Claire leicht und Ann nickte leicht.
"So eine ähnliche Mischung haben meine Großeltern immer genommen, bevor sie sich schlafen gelegt haben, ihnen hat es immer geholfen."

Julian überlegte, ob er nicht nach so einem Mittel fragen sollte zum Einschlafen. Der Lavendel half schon ein bisschen von Thomas. Aber vielleicht wäre so etwas nicht schlecht und generell war es pflanzlich was dann auch vielleicht etwas besser war für die Gesundheit.
Obwohl er das nicht so genau wusste. Er und die anderen warteten. Julian spürte nicht wirklich eine große Müdigkeit, seine Glieder fühlten sich etwas schwerer an. Oft hatte er mit wenig Schlaf durchgepowert, weil er einfach keine Wahl hatte. Deshalb war ihm dieses Gefühl bekannt. Aber das Mittel hatte die gute Wirkung dass er sich auch entspannte.

Nach einer Weile kam die Trainerin wieder zu ihnen. "Guit, Sie werden diesen Parcours jetzt einmal umrunden. An jweder Station befibndet sich am Ende ein Knopf, den Sie drücken mpüssen, um zum nächsten Punkt zu kommen," sie hielt ihnen vier Kettarmbänder hin, die jeweils einen farbigen Punkt hatten, der leicht leuchtete: grün, gelb, blau oder rot.
"Jeder von Ihnen nimmt sivh eines davon und befestigt es an dem Handgelenk, das Sie am meisten benutzen. Mit dieser Hand werden sie dann auch die Knöpfe betätigen. Wenn Sie ihn exakt gertroffen haben, witrd sich die Schwere Ihres Sackes automatisch erhöhen, Ihre aufgabe ist es, diese zehn Stationen trotzdem zu schaffen, ohne daß Sie Ihre Kraft so vergeuden, daß Sie selbst zum Opfer werden könnten," erklärte die Trainerin ihnen weiter.
"Ist soweit alles klar oder sind noch fragen zu dem Ganzen? Wenn nicht, machen Sie unter sich aus, wer zuerst starten wird," forderte sie die Gruppe dann auf.

Julian war alles. Natürlich hatte die Sache noch einen Haken. Nur ein Parkour mit Gewicht wäre ja leicht gewesen. Nein, sie mussten auch noch mehr Gewicht und Zusatzaufgaben haben. Jetzt war er ganz froh, dass er bei Übungen immer mit Extragewichten arbeitete. Er straffte die Schultern.
"Um wie viel Kilo wird der Sack jeweils schwerer?", fragte Julian.

"Das hängt ganz davon ab, wie präzise Sie bei dem Parcours sind. Je ungenauer sie sind, desto weniger Gewicht wird Ihnen aufgebürdet, wie viel Sie am ende also zu tragen haben, hängt ganz alleine von Ihnen ab, Julian," die Trainerin klang fast so, als würde sie ihm fdamit einen Gefallen tun wollen.
"Ihre Armbänder sind mit verschiedensten Punkten des Parcours vwerbunden, die natürlich nicht sichtbar sind, aber so wird Ihre Fehlerrate ermittelt und dementsprechend das Gewicht ausgerechnet, das Sie zusätzlich dazubekommen. Wenn Sie schon zu Beginn Fehler machen, wird der Sack sogar leichter für Sie werden, nur präzise abgeschlossene Stationen führen zu einer Gewichtszunahme," fügte sie hinzu.

Julian nickte. Er hatte sich genaue Gewichtsangaben gewünscht, um sich ungefähr vorstellen zu können, wie viel er schaffen könnte, aber vielleicht wars auch besser so. So war er psychologisch nicht voreingenommen.
"Danke.", meinte er zu der Trainern und wandte sich den anderen zu. "Wer möchte zuerst?", fragte er.

"Ich geh schon," meintze Thomas und grinste Julian zu. "Nicht daß du dich noch übernimmst wegen du weißt schon warum," er klopfte Julian auf die Schulter und machte sich zum ersten Punkt auf. Als er das Zeichen von der Trainerin bekam, begann er. Er war nicht der Schnellste, je weiter er sich vorwärts bewegte, desto mehr schoß ihm die Müdigkeit in die Glieder, scheinbar entfalteten die Pflanzen ihre tatsächliche Hauptwirkung erst, wenn man sich belastete.
Er mochte sich auch nicht vorstellen, wie es den anderen gehen würde, wenn sie hier durchmußten, seine Kondition war gut, wie er wußte, aber man spürte den Sack schon immer mehr und auch jede Gewichstszu- und -abnshme machte sich bemerkbar und brachte einen aus dem Takt.
Thomas brauchte gut zehn Minuten, bis er die Runde einmal voll hatte und ging dann schon schweren Schrittes zu der Gruppe zurück und gab der Trainerin dann den Sack.
"So, dann würde ich sagen, eine der Damen," meinte sie und Clairew trat vor, bevor Ann sich regen konnte.
"Dann habe ich es hinter mir," meinte sie und das ganze Spiel ging von vorne los. Sie war langsamer als Thomas, obwohl sie sich bei einigen Stationen geschickter anstellte als er. Am Ende war sie dann doch sehr fertig und schaffte die letzte Station mit Müh und Not, achtete nicht mal drauf, wie genau soe den Knopf traf und war froh, als sie den Sack von sich nehmen konnte.
"Willst du zuerst oder soll ich," fragte Ann Julian, als Claire wieder bei ihnen war.

Julian nickte. Aber er würde trotzdem alles geben. Er machte hier beim Training keine halben Sachen. So viel stand fest.
Julian sah den anderen beiden zu und wunderte sich nicht sonderlich. Diese Parkoure waren schon schwer genug auch ohne zusätzliche Gewichte und Müdigkeit. Julian fand dass die anderen sich wirklich sehr gut schlugen.
Als Ann ihn ansprach drehte er sich um "Ich kann als nächstes machen, wenn es dir nichts ausmacht", er nickte ihr kurz zu und ging dann Richtung Parkour. Die gewohnte Routine setzte ein, weil er derartige Parkoure schon so oft gemacht hatte, dass jeder Griff und jede Station ihm sehr bekannt vorkam. Aber auch er spürte die Schwere in seinem Körper und das zusätzliche Gewicht, was ihn immer mehr runter zog. Er biss die Zähne zusammen und machte weiter, versuchte sich zu bemühen sein Tempo beizubehalten, auch wenn sein Körper sich spätestens bei der letzten Station wie Blei anfühlte. Er betätigte das letzte Mal mit der linken Hand den Knopf und sprang dann runter. Er ließ einmal die Schultern kreisen, gab der Trainerin den Sack und gesellte sich zu den anderen. Jetzt war Ann an der Reihe.

Bei Ann war nicht einmal wirklich zu merken, daß sie den sack auf dem Rücken hatte. Wie ein kleiner affe kletterte sie nach oben, wenn es betrlangt war, der Sack auf dem Rücken schien sie nicht im Gerichsten zu behindern, ebenso wenig die Müdigkeit, die sie spüren mußte.
Sie war in der Hältze von Thomas Zeit am Ziel und nicht einmal außer Puste, die Trainerin nahm ihr den Sack ab, der ziemlich schwer zu Boden fiel.
Sie öffnete die Säcke nacheinander und wentnahm diesen ein kleines Gerät, welches eine Zalgh anzeigte.
"Ann, Sie haben den schwersten Sack, das heißt, Sie haben präziser gearbeitet als die anderen, Thomas und Julian, Sie sind ähnlich vom Gewicht her, Sie müssen noch an Ihrewr Genauigkeit arbeiten, Claire, Sie haben den leictesten Sack, er wiegt laut Anzeige gerade einmal sechs Kilo mehr als zu Beginn. Sie müssen an sich arbeiten, ansonsten sind Sie als Jägerin auf Level zehn ungeeignet," war das Fazit der Trainerin und Claire nickte und senkte den Kopf, damit hatte sie schon gerechnet.

Sie sahen Ann zu, die Krass unterwegs war. Wie konnte jemand so kleines son unglaublich stark sein. Das war ihm wirklich ein großes Rätsel. Und gleichzeitig war sie flink und Präzise. Jeder Griff saß.
Julian ärgerte sich ein wenig, aber er zeigte es nicht, dass er selbst seine Leistung als unzureichend empfand. Das war schon bei der Abschlussprüfung sein Problem gewesen, dass er nicht Präzise genug arbeitete. Aber gut, auch dafür gab es sicher eine Lösung. Er würde sich da was ausdenken müssen, um an seinen Defiziten zu arbeiten. Aber wirklich die Worte der Trainerin waren ziemlich klar. Claire tat ihm etwas leid, aber er war sich sicher, dass sie sich nicht entmutigen lassen würde davon.

Ann nahm das Lob der Trainerin ohne weitere Regung hin und Thomas war nur froh, daß er nicht der Letzte gewesen war. Langsam ließ auch die Müdigkeit etwas nach, nur die teilweise sogar angenehme Schwere in den Armen und Beinen blieb bestehen.
"Sie werden den Parcours noch einmal machen," meinte die Trainerin zu Claire.
"Und zwar solange, bis Sie es geaschafft haben, Ihre Bewegungen zu präzisieren. Ich erspare Ihnen das zusätzliche Gewicht, ansonsten bleibt alles so wie eben. Die anderen gehen solange in den Nebenraum. In diesem Raum werden Sie ebenfalls einen Paecours vorfinden, allerdings werden Sie ihn nicht sehen, da es kein Licht in diesem Raum gibt. Sie werden dort auf einen anderen Jäger treffen, der Ihnen weitere Instruktionen geben wird," forderte sie die anderen drei auf und Claire machte sich mit hoffnungslosem Gesicht wieder auf zur ersten Station.

Julian sah noch einmal kurz hinterher und folgte dann den anderen in den nächsten Raum. Das konnte ja heiter werden, wenn sie nichts sehen konnten. Sie hatten den Teat mit Sora ja nicht durchgeschafft leider.
Tatsächlich war es im Raum Stockduster, aber Julian konnte schnell umschalten, weil er mit der Brille oft genug geübt hatte, dass sein Körper daran gewöhnt war und er es nicht mehr als so desorientierend empfand.

Die Stimme eines Mannes ertönte, sie wurkte nicht nah und nicht weit weg, eher so, als würde sie um die drei herumwabern.
"Wie ich sehe, ist schon einer von euch ausgeschieden, nun ja, das war zu erwarten. Eure Aufgabe wird es jetzt sein, euch durch den Raum zu bewegen und dort," für ein paar Sekunden war in einiger Entfernung von ihnen ein Licht zu sehen, " hinzugelangen. Das mag vielleicht für euch nicht sonderlich schwer erscheinen, aber dieser Parcours besteht aus einem kleinen aber feinen Irrgarten aus Stein und Holz. Der Vorteil für euch, ihr habt hoffentlich gut gelernt, blind und taub zu agieren. Der Vorteil für mich - ich kann die Wände des Labyrinths jederzeit verstellen und euch vom Weg abbringen. Eure Aufgabe wird es sein, trotzdem die Orientierung nicht zu verlieren, die Richtung zu merken, in die ihr müßt und trockene Füße zu behalten, es könnte durchaus sein, daß ich ein paar Wasser- und Schlammlöcher mit eingeplant habe." die Stimme klang fast ein wenig amüsiert, als würde sie sich auf ein Spiel freuen.
"Ich kann übriegens jede eurer Bewegungen sehen, also strengt euch an. Gibt es noch Fragen?"

Das hatte Julian nicht erwartet, aber er würde es auch versuchen. Dieses Mal hatte er keine Fragen also schüttelte er den Kopf auch wenn das im Dunkeln etwas komisch war. Aber der Typ konnte sie ja sehen. Sie stimme schien über Lautsprecher zu kommen also musste er wohl entweder woanders sitzen und sie über Kameras beobachten oder er war im Raum aber weiter weg.

"Gut, wie ich sehe, ist alles soweit klar," da das Ziellicht erloschen war, war es nun wieder undruchdringlich dunkel in dem Raum, doch aucvh mit dem Licht hatte man nicht einmal erahnen können, wie groß er war.
"Kleine Anmerkung noch von mir, es könnte sein, daß ihr auf eine Falltür tretet und eine Etage unter uns aufkommtz, keine Sorge, es ist alles abgesichert, aber dann dürft ihr an der Leuter, die ihr finden werdet, wieder nach oben klettern und weitermachen. Also wer angst vorm Fallen hat, sollte diese überwinden," ertönte die Stimme wieder.
Kurz waren in einigen abständen drei Linien zu erkennen, wieder eingefärbt.
"Ihr geht bitte jeder zur Linie, die die Farbe eures Armbandes entspricht und dann könnt ihr loslegen."

Julian hatte keine Höhenangst. Trotzdem war es natürlich keine tolle Vorstellung im Dunklen ins Nichts zu fallen. Aber es gab Schlimmeres.
Julian stellte sich auf seine Startposition. Er sah nur das Licht, konnte jedoch nicht erkennen, wo die anderen waden. Er hatte sich gemerkt wo ungefähr das Ziel. Sofort ging er auf alle Viere herunter und begann sich abzutasten und voranzustasten. Gleichzeitig lauschte er den anderen, um sich räumlich ein wenig orientieren zu können. Er hatte ja die Lichter am Anfang gesehen und konnte einigermaßen einschätzen wo welches gewesen war. So kam er ganz gut voran. Er schaffte es Abgründe zu ertasten, bevor er fallen konnte. Allerdings kam er doch das eine oder andere Mal mit seinen Händen in Matsch oder Wasser. Er versuchte immer das Ziel vor dem inneren Auge zu behalten.