Die Verblendung

Ja ich war dagegen. Aber aus egoistischen Gründen. Ich war eben oft dort. Ich mochte den Ort und ich wollte den mit dir teilen. Wusste aber nicht, was das auslösen würde. Ich verstehe dein Argument. Es geht um Sicherheit. In dem Moment habe ich mich aber etwas verarscht gefühlt, um ehrlich zu sein. schrieb Julian.
Aber ich meins ernst, gut dass du was positives mit genommen hast. Und ich wünschte trotzdem es wäre anders gelaufen.

Nicht nur um Sicherheit, sondern auch um den schutz des Gebietes. Es hat wohl Ewigkeiten gedauert, das Geschmiere dort abzubekommen, ohne den Pflanzen dort zu schaden. Aber das gibt es dort ja jetzt nicht mehr und die Natur kann sich erholen. Und ich hab gemerkt, daß du sauer warst, aber das war mir egal, es gibt Wichtigeres, als jemandem zu gefallen und zu allem ja zu sagen, was der von sich gibt
Sandra hatte da ihre feste Meinung, sie war kein Püppchen, auch wenn viele sie für so jemanden hielten. Diese wurden dann aber meist schnell vom Gegenteil überzeugt.

Mir war nicht klar, dass das Natur ist. Es ist eben ein angelegter Park. Aber stimmt. Das hast du gesagt, ich erinnere mich. Julian hatte da nur gesehen dass einer seiner Lieblingsspots jetzt zerstört wurde, er Sandra sah da etwas ganz anderes.
Es gab wichtigeres. Ja das stimmte schon. Ich wollte dir gefallen und war nicht ganz aufrichtig. Das hast du sicher gemerkt. Ich wollte dir ein wenig imponieren, aber ehrlich gesagt war es unnötig. Ich finde es schon cool, dass du deine Prinzipien hast. das hatte Julian auch beim Date schon beeindruckend gefunden.

Dieses Imponiergehsber kannst du bei mir stecken lassen, entwder man ist ehrlich zu mir oder zieht Leine. Ich mag Leute nicht, die sich für sonstwas halten und denken, daß das, was sie sagen am tollsten ist. Deswegen mochte ich dich auch nicht mehr nach dem Date, ich war ziemlich enttäuscht von dir
Sansdra hatte sich das alles ganz anders vorgesttellt, vor allem nach dem ersten Treffen in der eishalle und dem Hin und Herschreiben vorher.

Okay. Verständlich. Das ist dein Recht. Ich hätte einfach so sein sollen wie immer. Ich glaube ich wollte unterbewusst, dass du mich für schlau und geistreich hältst, aber eigentlich bin ich ziemlich durchschnittlich. Ich habe von den meisten Sachen keine richtige Ahnung. Und das ist eigentlich die Wahrheit und das muss ich mir wohl eingestehen. Julian seufzte. Es war besser den Mund zu halten oder zumindest zuzugeben, wenn man eigentlich keine tiefe Ahnung hatte. So hatte er schon viele Weggeekelt. Das realisierte er gerade. Schon vor Jahren hatte Ann ihn dafür kritisiert, dass er klugscheißte.
Das einzige was ich sagen kann ist dass ich dich an dem Abend toll fand und dich kennenlernen wollte.

Ich kann mit Geistreichen nichts anfangen, vielleicht können das die Mäschen auf deiner schuler ja, bei mir bist du da falsch. Unnd sehr vie Schlaues hast du auch nicht gesagt, soweit ich mich erinnere, also war das wohl ein Fail. Aber gut, bringt auch nichts, weiter drüber zu reden, das macht die Sache auch nicht besser. Muß jetzt auch Schluß machen, ich muß gleich los
Sandra hatte heute noch einiges vor und da wollte sie nicht zu spät kommen.

Bis dann, Sandra. Danke fürs Zuhören und dir viel Erfolg beim Training. schrieb Julian ihr noch. Er war froh, dass sie nochmal geredet hatten. Es hatte ihn schon eine Weile beschäftigt, weil er sich schlecht fühlte. Am Ende war sie wirklich wütend und enttäuscht gewesen und das tat Julian leid. Er hatte das eben verbaut gewissermaßen. Aber er konnte versuchen es besser zu machen.

Ein paar Tage später kam eine Nachricht von Cassidy, die ihn wie gewöhnlich fragte, wann er das nächste Mal Zeit hatte, um sich mit ihr und ihrem Mann zu treffen. Es ginge um etwas, was Julian als eine art besonderes Weihnachtsgeschenk ansehen sollte, als nächsten Schritt seines mentorentrainings sozusagen.

Julian war in den nächsten Tagen viel mit seinem Training beschäftigt. Er versuchte retrospektiv nachzudenken in seinem freien Zeiten. Aber so viel war das nicht, weil er sich auf seinen ersten Wettkampf vorbereitete, der in zentral London stattfinden sollte. Gleichzeitig bewarb er sich auf ein paar Nebenjobs. Allerdings war es nicht so einfach etwas zu finden da Julian nur am Wochende Zeit hatte.
Als er Cassidys Nachricht las, schrieb er ihr, dass er am folgenden Samstag Mittags Zeit hatte. Er wartete auf ihre Antwort.

Cassidy schrueb sofort zurück, da sie wußte, daß nicht wirklich viel Zeit zu aufschieben war. Nora würde nicht erfreut sein, wenn sie keine Fortschritte zeigen würde, da das Ganze souzusagen ein zeitliches Limit hatte. Sie würde im Falle eines Mißerfolges alles ausbremsen und dafür dann einen Jäger weniger anbieten können.
Julian sollte an dem Tag in dem Café aufkreuzen, wo er schon mit Leon gewesen war.
Bis zu unserem Treffen überlege dir, was für ein Tier magst, welches in England beheimatet ist und informiere dich darüber schloß sie die Nachricht

Julian wunderte sich nicht einmal mehr über Cassidys kryptische Nachricht. Es war noch eine merkwürdige Sache von vielen.
Allerdings hatte er keine wirklichen Lieblingetiere außer Hunde vielleicht und die waren jetzt nicht natürlich in England. Er recherchierte eine Weile und dachte viel nach.
Okay. Muss das Tier das ganze Jahr über in England sein oder reicht es, wenn es in England vorkommt, weil es weiterzieht, fragte Julian Cassidy.

Es sollte ein Tier sein, welches England nicht nur als Zwischenstation nimmt, wenn du verstehst. Also keine Tiere, die nur für eine kurze Zeit in England überwintern, falls du darauf hinaus wolltest
Cassidy hatte nicht fgedacht, daß die Wahl julian so viel Probleme machen würde, die artenvielfalt konnte man recht gut überall recherchieren.

Alles klar. Dann bereite ich mich vor. Schönen Abend euch noch.
Julian legte sein Handy weg und öffnete seinen Laptop, um sein Tier zu recherieren.

Cassidy hoffte, daß Julians Interesse geweckt war, sie wollte auch, daß er sachen tat, weil sie ihmwas bedeuteten und nicht nur, weil er mußte. Und dieses ganze mentorentraining schien ihr so, als würde er es nur machen, weil er es brauchte und nichts weiter. Er machte es nicht wirklich gerne, aber sie wollte das ändern.

Julian recherchierte klickte sich durch viele Seiten in denen es um Füchse ging. Wenn er schon keine Hunde nahm, dann nahm er das Tier, was am ehesten dran war. Aber viele der Tiere schienen eher ein Problem zu sein, weil sie sehr nahe an Menschen herankamen und extrem anpassungsfähig waren. Julian fand das recht faszinierend. Er sah sich die Familie der Füchse an und schaute sogar eine Doku zu dem Thema. Dabei machte er sich fleißig Notizen. Wenn es ums auswendig Lernen ging, war Julianein absoluter Streber. Aus diesem Grund war er auch so gut in der Schule. Er wollte immer alles wissen.

Am Samstag erwartete Cassidy Julian am Cafe. Ihr Mann war unauffällig gekleidet, da es kalt war, trugen beide eine Art Schneeoverall, der sie vor dem Wind schützte. Man sah auch, da0 diese nicht billig waren, da sie nicht so geschnitten waren, daß man darin plump und unbeweglich aussah.
Die beiden hatten sich einen Tisch im außenbereich genommen, wo man diie Einfahrt zum Cafe gut übersehen konnte, damit sie Julians Ankunft nicht verpaßten. Beide hatten Tee vor sich zu stehen und unterhielten sich leise, sie wirkten von außen wie ein komplett normales Paar

Julian fuhr mit der Bahn zum Café. Cassidy traf sich gerne an solchen Orten. Er trug selbst eine schwarze Daunenjacke und wie immer eine enge schwarze Jeans. Und dazu eine schwarze Strickmütze, dunkle Handschuhe. Es passte alles ganz gut zusammen. Erst neulich hatte er sich allerdings die Haare abrasiert, weil es sonst beim Sport doch nervte.
Er winkte Cassidy und Derek zu und setzte sich zu ihnen.
"Hey.", begrüßte er die beiden mit einem Lächeln.

Cassidy und Derek begrüßten ihn freundlich und nicht lange darauf kamv eine Kellnerin und fragte, was Julian haben wollte. "Es wäre gut, wenn du dir etwas zu essen bestellst, da wir das auch tun werden und es nicht schön für uns aussieht, wenn wir vor dir alleine essen," forderte ihn Cassidy auf, immerhin war es Mittagszeit und mit leerem Magen redete es sich nicht so gut.
Sie bestellte sich und ihrem Mann einen Salat und orderte noch einen Tee.

"Okay. Danke dass ist nett."Julian hatte seinen Veganismis schon aufgegeben, er suchte noch immer eine Lösung für sich selbst was dieses Problem anging.
Er bestellte bei der Kellnerin eine Tofubowl und Limonade und sah dann zu Cassidy und Derek.
" Und wie geht es euch? Irgendwas neues? ", fragte er die beiden.

"Nicht, was die Jäger angeht, da kann ich dir nichts Neues berichten. Es gab wohl letzte Woche vermehrt Vampiraktivitäten, aber darum habe ich michgekümmert," lächelte Derek, er hatte ein paar gute Mahlzeiten bekommen, was ihm sichtlich gut getan hatte.
"Und du scheinst jetzt wohl auf Fleisch zu verzichten, nicht wahr," fragtre Cassidy ihn, nachdem die Kellnerin weg war.
"Ich kenne zumindest wenig Fleischesser, die sich freiwillig Tofu bestellen, wenn sie andere Auswahl haben."

"Und generell?", fragte Julian. "Wie läuft es sonst so?" Julian hörte Derek zu. Er hatte von den Vampirvorfällen gehört. Er versuchte sich das was Derek ihm gesagt hatte zu Herzen zu nehmen und weniger oft Nachts alleine unterwegs zu sein.
Er nickte. "But." dann wandte er sich Cassidy zu.
"Ja. Zumindest versuche ich es stark zu reduzieren. Tofu ist ziemlich lecker, finde ich wenn man es gut mariniert." am Ende des Tages fand Julian dass Fleisch auch eher Würzung und Konsistenz war. Aber das war auch nur sein Eindruck.

"Was genau meinst du mit generell? Ich weiß nicht genau, was dich da direkt interessieren würde und wir sind ja nicht hier, um dich mit Smalltalk zu langweilen, der dich nicht interessiert," Cassidy war nicht unbedingt eine Befürworterin des Geplauders ohne Sinn, ihre Gespräche mußten auf irgend eine Weise produktiv sein.
"Ich wollte dir nicht vom Tofuessen abraten, keine Sorge. Jedem das seine, denke ich," fast klang es so, als würde sich Julian für sein Essen verteidigen, obwohl es Cassidy neutral angesprochen hatte.
"In der asiatischen Küche ist Tofu auch ein wichtiger Bestandteil, alles was mit Soja zu tun hat sowieso. Und du hast ja gesagt, daß du gerne sushi und dergleichen ist, also wirst du auch schon öfter mit tofu in Kontakt gekommen sein, schätze ich," meinte Derek, der sich da gut auskannte.
"Ist halt nur leider nicht sonderlich gut für die Umwelt, aber gut, was ist das heutzutage schon."

"Wie du möchtest, Cass. Ich hab ja nur nachgefragt." Julian sah sie an. Nein, freundschaftlich war ihr Verhältnis nicht. Auch wenn Julian Cassidy und Derek schon als Vorbilder und Ansprechpartner sah.
"Okay. Ich mein ja, ich ess auch Tofu. Und du hast Recht Derek. Es ist schlecht für die Umwelt. Ich habe gelesen wie viel Wasser für Sojapflanzen verschwendet wird." Julian hätte gerne gewusst, was okay war zu essen. Was nicht. Vielleicht musste man am Ende wirklich eigenes Essen, Obst und Gemüse anbauen und selber Hühner züchten und schlachten und das wäre das einzig korrekte. Aber wie Thomas sagte. Julian konnte sich nicht nur von Gemüse und Obst ernähren, was bei ihm im Garten wuchs. Dafür trieb er viel zu viel Sport und musste viel zu viele Proteine zu sich nehmen. Es war jedenfalls noch ein Thema über das Julian viel nachdachte.

"Glaub mir, das Wasser ist bei Sojapflanzen das geringste Problem. Das größte Problem ist der Platz dafür, weil immer mehr Menschen so etwas essen wollen. Es gibt noch immer Länder, wo Leute aus ihren Wohngegenden ausgesiedelt oder vertrieben werden, um dort Felder anzulegen. Genau so, wie Tausende von Tieren sterben müssen, weil man ihnen die Wälder nimmt, in denen sie leben, von den Düngemitteln im Boden gar nicht erst zu reden. Das Wasser ist da schon fast die kleinste Ausgabe, im schlimmsten Falle werden Böden sogar unfruchtbar gwmacht, weil man solange dort pflöanzt, bis sämtliche Nährstoffe daraus verschwunden sind," erklärte Derek ihm, er hatte auf seinen Reisen scohn viel davon gesehen und gehört.
"Dabei wäre umweltbewußtes Essen so einfach, aber man bekommt eben keine Unterstützung," Cassidy zuckte mit den Schultern, sie konnte schon nicht mal mehr zählen, wie viele Umweltskandale es in den letzten Jahren gegeben hatte.

Julian nickte. Soja wurde großflächig in Ländern angebaut und damit wurden Leute und lokale Landwirtschaft verdrängt. Vielleicht war es wirklich keine gute Idee Sojaprodukte zu essen. Jetzt hatte er auch schon bestellt. Aber insgesamt gab es immer das eine oder andere Problem.
"Was meinst du, Cass. Lokaler Anbau oder Selbstverplfegung? Zurück zu ursprünglichen Getreideformen und Samen?" Julian sah sie fragend an.