RPG mit tigerr [Annie & Noah]

Noah
"Stimmt. Aber leider weiß ich nicht, was Du haben willst ... Hast Du irgendeinen bestimmten Wunsch?", fragte ich und blieb' vor der Flurtür stehen, während ich sie ansah', aber nur ahnen konnte, wo ihr Kopf war, hier im Flur sah' man so gut wie nichts.
Und wenn er uns schon sah', war doch egal. "Er wird uns schon nicht sehen, und wenn doch, dann rede ich", sagte ich grinsend, während ich langsam die Flurtür aufmachte.
Vorsichtig trat' ich aus dem Flur heraus und tastete den Boden nach der ersten Treppenstufe ab. Schließlich wollte ich nicht, dass wir hier runterfielen.
Kurz waren wir leise und man konnte ein leises, sehr leises Geräusch hören. Ich bildete Mir das alles wahrscheinlich nur ein.
Während meinen Gedanken, vergaß ich weiterzugehen ...

Annie

Ich schüttelte den Kopf, doch dachte mir, dass er es wahrscheinlich nicht sah, sagte ich: "Nein, mir ist es egal."
Dennoch wollte ich seinem Bruder nicht begegnen, sicher hasste er mich.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch, konnte es aber nicht wirklich zuordnen. War sein Bruder doch noch auf den Beinen? Oh bitte, lass niemanden in der Küche oder sonst wo sein!
"Trotzdem, ich meine...", ich seufzte, "Schön, dann redest du uns eben raus!"
Als er nicht mehr weiterging, nahm ich einen Arm von seinem Hals und schnippte neben seinem Ohr und vor seinem Gesicht.
"Was ist? Wieso gehst du nicht weiter?", meinte ich und versuchte seinen Ausdruck zu erkennen, was wegen der Dunkelheit nicht so gut ging und irgendwie bekam ich ein mulmiges Gefühl wegen den Stufen. Hoffentlich würden wir nicht runter stürtzen!

Noah
"Äh. Ich hab' nur kurz nachgedacht", erklärte ich und ging' weiter. Das Geräusch wurde lauter. Also doch mein Bruder oder nur Einbildungen? "Hörst Du das auch oder bilde ich Mir das ein?", fragte ich sie und war leise.
Es klang' wirklich realistisch. Mein Bruder mit 11 eine Freundin und dann ...? Ist das noch normal? Vorsichtig ging ich vor seine Zimmertür. Ich schluckte. "Okay. Keine Einbildung", sagte ich verwirrt.
Ich sah' sie an. "Er ist 11", meinte ich und war echt schockiert.
"Soll ich reingehen und ...?", fragte ich meine Freundin, da ich nicht wusste, was ich jetzt tun sollte. Es ist doch nicht normal ... mit 11.
Er war doch noch nicht Mal in in der Pubertät ...

Annie

Als ich erkannte, um was es sich bei dem Geräusch handelte, zog ich die Augenbrauen hoch und war sehr überrascht. Ich meine, mit elf?! Das...war das überhaupt möglich, dass er Lust darauf verspürte? Oder...sah er sich einen Porno an oder befriedigte sich selbst? Okay...diese Gedanken waren sehr abartig...
"Warten wir lieber oder lass mich runter und ich geh daweil in dein Zimmer und du könntest die Lage checken. Wenn du reingehst wäre es sicher noch immer besser als dass ich mit dabei bin", meinte ich.
Oder vielleicht tun lassen, was auch immer er tat? Verdammt, wie sollte man da reagieren?

Noah
"Dann geh' schon Mal in die Küche. Ich guck dann ... erst ... Mal ... hier", murmelte ich und ließ sie vorsichtig runter. "Ich komme gleich nach", murmelte ich und wartete bis sie Treppe runtergegangen war.
Wütend riss' ich die Tür auf und machte das Licht an.
Dieser Anblick schockierte Mich echt. Mein kleiner Bruder war gerade dabei ...
Er lag' mit einem Mädchen in seinem Alter unter der Bettdecke. "Was ist hier los?", fragte ich schockiert.
"Wir schlafen miteinander. Na und?", fragte er. Das Mädchen sah' die Sache nicht so locker, weshalb sie aufhörte zu stöhnen, sie nicht mehr bewegte und die Decke über ihren Körper zog'.
"IHR SEID ELF", schrie ich schockiert und wütend.
Meinen Bruder interssierte das garnicht, er wollte einfach weitermachen.
"Glaub' Mir, die Sache wird noch ein Nachspiel haben. Für euch beide", sagte ich wütend und knallte die Tür zu. Gut, wir waren auch gerade Mal 15. Wir waren aber in der Pubertät oder noch und verspürten Lust. Aber das ... mit elf ... war echt schockierend.
Langsam ging ich die Treppe runter, um nach Annie zu sehen.

Annie

"Okay", sagte ich und ließ ihn los. Leise tapste ich die Treppe runter und fand die Küche. Kurz suchte ich nach dem Lichtschalter und als das Licht an war, sprang mir sofort ein Messer ins Auge. Wieder kam der Drang und ich ging darauf zu. Meine rechte Hand umfasste den Griff und ich nahm ihn. Vorsichtig legte ich ihn an mein anderes Handgelenk und fuhr zuerst einfach mit der Spitze leicht über meine Haut, dann begann ich etwas fester es auf meiner Haut zu spüren und leichte Rötungen bildeten sich. Nach und nach legte ich das Messer mit der scharfen Seite auf meine Adern und diesmal waren es richtige Kratzer, aus denen etwas Blut trat.
Es tat weh, aber ich brauchte es irgendwie, ich konnte nicht beschreiben wieso ich es wollte.
Als ich dann, aber Schritte hörte, versuchte ich das Messer zu reinigen und wieder zurückzulegen, doch schon erschien mein Freund im Türrahmen.

Noah
Als in die Küche kam' traute ich meinen Augen nicht. Was sah' ich? Hmm. Ein Messer mit Blut; ein Handgelenkt, dass blutete. Die Situation war klar.
"Ähm alles okay?", fragte ich misstrauisch und ging auf sie zu. Bevor sie sich noch etwas antun konnte, lief ich auf sie zu, packte sie und schleuderte sie zur Tür. "Was hast Du Dir dabei gedacht? Bist Du depressiv?", fragte ich wütend. Ich hielt sie genau in meinem Blickfeld. Waren denn jetzt alle verrückt geworden?
Ich betrachtete das Messer, was das schärfste im Haus war. "Ich hätte Dich nicht alleine runtergehen lassen dürfen", sagte ich wütend und spülte das Messer ab. Das Blut, was an dem Messer war, war noch warm, also war es von Annie. Als das Messer dann sauber war, legte ich es zurück und sah' meine Freundin drohend an. "Ich hätte gerne eine Erklärung?", forderte ich verzweifelt und wütend.

Annie

Scheiße! Wieso jetzt? Wieso in dem Moment?
Geschockt sah ich ihn an und wusste nicht was ich sagen sollte. Die Art, wie er mit mir redete, machte es auch nicht gerade besser, was mich dazu veranlasste mich auf den Boden zu kauern, die Beine fest anzuziehen und geradeaus zu starren. Ich hasste es einfach und war es von niemandem wirklich gewohnt. Es schnürte mir die Kehle zu und ich biss mir fest auf die Unterlippe.
Wieso musste ich es denn auch machen? Ausgerechnet in seinem Haus, wo er mich jederzeit erwischen konnte? Ängstlich sah ich zu rauf und dann gleich wieder auf meine Knie. Ich war nicht in der Lage dazu, kein bisschen.
Er sollte mich nie so sehen. Was hatte ich bloß getan?

Noah
Wahrscheinlich würde sie es jetzt sowieso nicht schaffen, etwas zu sagen. Wütend sah' ich sie an. Doch als sie da unten sah', konnte ich nicht wütend sein. Mein Wut schlug' zu Traurigkeit um. Ich wischte Mir schnell die Tränen aus den Augen und ging aus der Küche. Sowas hätte ich echt nicht von ihr gedacht. Verzweifelt ging ich die Treppe hoch. Ich hörte wieder Geräusche. "SEID LEISER", schrie ich agressiv, nachdem ich die Tür aufgerissen hatte. Wütend schmiss' ich die Tür zu und stapfte in mein Zimmer. Die Tür schloss' ich ab und traurig schmiss' ich Mich in mein Bett, wo ich dann ihren Duft einatmete. Das brachte Mich nun entgültig aus der Fassung. Ich fing' an zu weinen ... Ich war einfach nur traurig, wusste aber nicht warum.

Annie

Als er weg ging fühlte ich mich wieder so, wie zu der Zeit, als ich mir das erste Mal mit der Schere übers Handgelenk fuhr: Allein, einsam, ungewollt, nutzlos, überflüssig.
Ich begann zu schluchzen und stand vorsichtig auf. Wenigstens waren die Kratzer nicht tief, eigentlich nur oberflächlich. Ansonsten wäre mir sicher schwindlig geworden und wer weiß, wie lange ich überlebt hätte.
Als ich die Treppe hochging, erfassten mich ab und zu leise Schluchzer. Das Stöhnen, das man hörte, konnte ich nicht mehr hören und hielt mir die Ohren zu. Schniefend ging ich zu seinem Flur und machte die Tür hinter mir zu.
Nun stand ich vor seiner Tür. Reingehen oder nicht? Aber was sollte ich sonst machen? Vielleicht sollte ich die Sache fürs erste auf sich beruhen lassen.
Ich setzte mich an die Wand vor seiner Tür, legte mich dann aber mit dem Blick zu seinem Zimmer auf die Seite in der Form eines Balles. Stumm rannten mir die Tränen aus den Augenwinkeln, doch ich machte keine Anstalten sie wegzuwischen.

Noah
Keine Ahnung, wo sie jetzt war. Wieso tat sie sich selber etwas an? Das verstand' ich nicht. Ich seufze und hörte Schritt in meinem Flur. Vorsichtig stand' ich auf und machte Mich bereit die Tür aufzuschließen. Doch es passierte ... nichts. Vielleicht lag' sie vor der Tür. Ich linste unter dem Türspalt hindurch und da lag' etwas. Annie.
Sie konnte reinkommen. Aber sie musste Mir sagen, wieso. Wieso wollte sie sich selber etwas antun. Oder sich vielleicht selber umbringen? Was wäre passiert, wenn ich später wiedergekommen wäre? Hätte ich sie tot in der Küche vorgefunden? Hätte ich eine Blutlaache um sie rum gesehen? Soviele Fragen, doch sie konnte sie Mir nicht beantworten. Zumindest nich jetzt.

Annie

Ich hörte Schritte deutlich auf mich zukommen, da ich auf dem Boden lag und setzte mich auf. Entweder wurde ich paranoid oder jemand beobachtete mich. Okay, sicher nur Einbildung.
Erschöpft wischte ich mir mit dem Handrücken die Tränen weg und stand auf. Unsicher schritt ich zur Tür und drückte die Klinge runter, doch die Tür ging nicht auf. Ich versuchte es nochmal. Abgesperrt.
Schreckliche Gedanken gingen mir durch den Kopf. Was, wenn er sich etwas antun wollte?
Mit der Schulter begann ich gegen die Tür zu rammen und schlug mit dem Fuß dagegen. Nichts.
"Noah, mach bitte auf!", bettelte ich und klopfte an die Tür.

Noah
Ich ließ auf meinen Schreibtischstuhl fallen. Ich musste einfach meiner Traurigkeit freien Lauf lassen. Kurzerhand nahm' ich Mir die Schere und zog' sie über meinen Arm. Kein gutes Vorbild aber Mir ging es etwas besser.
Es brannte fürchterlich. Es begann' zu bluten. Sehr stark.
Ich erschrak', als Annie die Türklinke runterdrückte und sich gegen die Tür stemmte. Schnell ließ ich die mit Blut beschmierte Schere auf den Schreibtisch fallen.
Dann ging ich nur zur Tür und drehte den Schlüssel im Schloss. Sofort ging ich von der Tür weg und wieder auf die Terrasse. Das Blut tropfte mittlerweile und der erste Bluttropfen tropfte in's Zimmer. Der nächste dann auf der Terrasse. Ich hielt meinen Arm nach unten und er tropfte im Sekundentakt. Eine Blutlaache bildete sich am Boden, die immer größer wurde. Ich traute mich nicht, zu meiner Freundin umzudrehen. Hoffentlich fiel ihr das Blut nicht auf.

endlich daheim!

Annie

Als ich das Klicken des Schlosses hörte, öffnete ich sofort die Tür und schaltete das Licht ein. Er stand auf der Terrasse und ich rannte zu ihm rüber. Auf dem Boden war ein Fleck und es war...Blut. Sofort drehte ich ihn an der Schulter zu mir und mein Blick fiel sofort auf seinen Arm. Entgeistert sah ich ihm ins Gesicht und ein kurzer Schmerz durchzuckte kurz meinen Arm.
"Wieso? Was willst du dadurch erreichen?", fragte ich verzweifelt und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich fasste seinen Arm und hielt ihn so hoch wie ich konnte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mit irgendetwas muss ich das Blut doch stoppen.
"Wir müssen ins Krankenhaus. Zieh dich schnell an, okay?", sagte ich, während ich ihn losließ mein Shirt auszog, das ich ihm auf die Wunde drückte.

Kannst Du jetzt wieder öfters schreiben?

Noah
"Ich fühle Mich jetzt besser ...", murmelte ich und sah' sie an. Den Schmerz konnte ich bei ihrem Anblick ausblenden.
"Nein. Wirklich. Ich fühlte Mich dadurch besser, dass ich das getan habe. Ich weiß nicht, warum, aber es hat Mir geholfen", erklärte ich.
Die Lache am Boden wurde immer größer und nun zu einem Fluss, der in Richtung Dachrinne führte.
Ich hatte keine Lust, jetzt ins Krankenhaus zu fahren, aber für Annie machte ich es.
Schnell zog' ich Mich an und ging wieder zu Annie, die immernoch ihr T-Shirt für Mich geopfert hatte. Blut ging nicht mehr rauszuwaschen, zumindest glaubte ich das.
Ich fand' es schön süß von ihr, wie sie sich um Mich sorgte, aber ... meine Laune veränderte sich nicht und ich war immernoch niedergeschlagen und traurig.
Als Annie anfing', zu weinen, wischte ich die Tränen weg.

ja

Annie

Ich schüttelte den Kopf und sagte darauf: "Du denkst es jetzt, aber dann wird es zur Angewohnheit und es hilft dir nur kurzzeitig."
Es war mir im Moment so egal, ob ich jetzt ein Shirt anhatte und ob es kalt war oder nicht. Verzweifelt hielt ich seinen Arm hoch und drückte das Kleidungsstück darauf.
"Wo sind deine Sachen für den Arzt und so?", fragte ich. Wobei...wenn wir ins Krankenhaus fuhren, würden uns unsere Eltern abholen müssen...Verdammt!
"Oder wo sind Verbandszeug?"

Noah
"Sie sind ...", sagte ich und schluckte. "Hinter dem Schrank", murmelte ich und Mir liefen Tränen über die Wangen. Ich erinnerte Mich an die Zeit, als ich Mir damals, fast täglich die Haut aufgeschnitten hatte. Ich fiel ihr in den Arm und fing' an zu weinen. Normalerweise können Männer oder männliche Teens nicht weinen, aber ich konnte es.
Mein Atem zitterte und ich schluchzte mehrmals. Dann tropfe schon die erste Träne von meiner Wange und landete in dem Blut-Fluss.
Ich bin wahrscheinlich schwach geworden und es wird wieder eine Sucht, mir täglich die Arme aufzuritzen. Bei diesem Gedanken weinte ich heftiger und war froh', dass meine Freundin in diesem Moment für Mich da war, und ihre Wärme mit Mir teilte.

Annie

Ich legte meine Arme um ihn, zu erst etwas verwundert, doch dann zog ich ihn fester an mich. Egal weshalb er weinte, es war total okay. Sollte er, wenn er sich dadurch besser fühlte. Einfach rauslassen.
"Alles wird gut. Schon in Ordnung. Lass es raus. Ich bin bei dir. Sch, komm setz dich", sagte ich leise zu ihm und drückte ihn drinnen auf sein Bett. Noch immer hielt ich ihn fest. Aber sein Arm blutete weiter und ich wurde nervös deswegen. Er durfte nicht zu viel Blut verlieren.
"Verbinden wir deinen Arm? Ich will nicht, dass es schlimmer wird", flüsterte ich nahe an seinem Ohr.

Noah
Ich nickte nur leicht und holte den Verbandskasten. Als ich dann wieder neben ihr saß, machte ich ihn auf und darin lag' das Messer, was ich immer benutzt hatte. Nachdem ich es sah', brach' ich noch heftiger in Tränen aus. Die Situation war einfach nur schlimm für Mich. Wieder umarmte ich sie und legte meinen Kopf auf ihre Schulter, während ich Mich bei ihr ausheulte. Ich hatte noch genau die Bilder im Kopf, von damals, wie ich Mir den Arm aufgeschlitzt hatte. Zu meinem Geflenne kam' dann noch ein regelmäßiges Schluchzen hinzu. Es war untragbar für meine Nerven. Sollte ich meiner Freundin erzählen, oder sollte ich es lassen? Naja, sie war meine Freundin, eigentlich konnte ich ihr das ja erzählen ... aber dazu musste ich Mich erst Mal wieder beruhigen.

Annie

Es war so schrecklich ihn so zu sehen, dass ich selber wieder Tränen in den Augen bekam. Sanft strich ich ihm über den Kopf und streichelte seinen Rücken, damit er sich etwas beruhigte.
Was war bloß passiert, dass es ihn so fertig machte? Ich sah wieder zum Verbandskasten. Das Messer fiel mir auf. Was hatte das darin zu suchen?
Angst breitete sich in mir aus. Ich wollte ihn nicht drängen, aber sein Arm blutete weiter und ich spürte die warme Flüssigkeit auf meinem Rücken.

Noah
Ich hielt ihr meinen blutigen Arm hin, damit sie ihn verbinden konnte. Schließlich konnte ich später weiter heulen und ihr alles erklären. Doch selbst, während sie meinen Arm verband, konnte ich weder Tränen noch Schluchzen unterdrücken. Immer wieder tropfte eine Träne in die Wunde, was sie noch mehr brennen ließ.
Immerwieder sah' ich das Messer an, was ich früher benutzt hatte. Meine Eltern wussten damals auch davon, und deshalb haben sie Mir nur den Verbandskasten gegeben. Sie wollten Mir es nicht verbieten. Sie vertrauten Mir ...
Hoffentlich konnte meine Freundin Mich verstehen, wenn ich ihr erzählen würde, warum ich so aufgelöst bin.

Annie

Während ich seinen Arm verarztete, brach es mir das Herz ihn so zu sehen. Ab und zu wischte ich ihm die Tränen aus dem Gesicht. Sein Blick aufs Messer entging mir nicht, weshalb ich es nahm und unter das Bett schob. Dann machte ich wieder weiter und als sein Arm verbunden war, gab ich einen leichten Kuss auf das Verband und nahm seine Hand. Mit der anderen streichelte ich seine Wange und lehnte meinen Kopf an seinen.
"Ich habe das in der Küche aus Angewohnheit getan, weil ich früher schon leichte Kratzer oder oberflächliche Verletzungen gemacht habe. Es war, weil ich mich so hohl, leer, einsam, ungewollt, überflüssig und nutzlos gefühlt habe. Und nach und nach ist es eine Angewohnheit und ein Drang, wenn ich etwas spitzes sehe."

Noah
Endlich war das Messer nicht mehr in meinem Blickfeld.
"Danke", murmelte ich weinend, als sie meinen Arm verbunden hatte. Immernoch weinte ich und konnte Mich nicht beruhigen.
Ich musste es ihr aber langsam Mal sagen, sonst könnte sie vielleicht darüber nachdenken, ob ich eine andere Beziehung hatte.
"Also ...", begann' ich und schluckte.
"Es war damals so, dass", sagte ich, wurde aber von einem Schluchzer unterbrochen und fing' wieder stärker an zu weinen. Dann umarmte ich Sie wieder. Sie sorgte und kümmerte sich, sorgte sich liebevoll um Mich ...
Da ich nicht wolte, dass ihr Rücken nass wird, wischte ich die Tränen immer wieder weg.

Annie

"Gerne", erwiderte ich und wischte ihm die Tränen weg. Ich sah auf unsere Hände und streichelte seine.
Mir ging natürlich durch den Kopf, wieso er es getan hatte, aber ich wollte mir keine Meinung bilden, sondern abwarten. Und wenn er es mir nicht erzählen würde, dann...Dann kann man nichts machen.
Als er zu reden begann, sah ich auf und streichelte seine Wange. Doch er begann wieder heftig zu schluchzen und umarmte mich. Diesmal zog ich ihn gleich fest an mich und streichelte wieder seinen Kopf und seinen Rücken.
"Du musst es nicht erzählen. Es ist okay."
Ich küsste ab und zu seine Wange oder sein Haar.

Noah
"Ich möchte Dir aber erklären, wieso ich das getan habe ...
Und warum da ein Messer drin liegt ...", erklärte ich meiner Freundin weinend und schniefte immer wieder.
Ich fand' es nett von ihr, wie sie sich um Mich kümmerte, aber sie musste in diesem Moment auch einfach für Mich da sein ...
Vorsichtig streichelte ihren, mittlerweile etwas nassen Rücken. Wer weiß, wieviele Tränen ich noch vergoss. Aber wie schaffte ich es ihr das zu erklären, ohne wieder weinen zu müssen ...?
"Also. Früher ... War ich ...", fing ich wieder an und Mir liefen wieder Tränen an der Wange entlang.
"... Depressiv", nuschelte ich leise und so, dass man es nicht verstehen konnte. Sie würde bestimmt noch Mal nachfragen.
Mittlerweile war ich ziemlich aufgelöst und traurig, über meine Vergangenheit, was ich früher alles erleben musste ...