Privat-RPG mit Phiana :)

"Meine Eltern sind beide nicht da und können nicht. Selbst, wenn ich alleine zurück fahren würde, wäre ich alleine, und ... das will ich nicht." Auf einmal strömten mir tränen übers Gesicht, die ganze Angst seit gestern brach hervor und ich klammerte mich an ihn. "Ich bleibe hier," schluchzte ich panisch.

Ich drückte sie näher an mich und schlang meine Arme um sie. Tröstend strich ich ihr über den Kopf, obwohl ich gar nichts mehr verstand. "Hey, es ist ja alles gut. Ich bin ja da." murmelte ich und hoffte sie etwas zu beruhigen. "Alles gut." wiederholte ich leise. "Du musst nicht weg. Und wenn komm ich mit. Ich lass dich nicht alleine."

"Danke," sagte ich leise und sah ihn an und drückte ihm einen sanften Kuß auf die Lippen. "Ich bin so froh, daß ich dich habe," murmelte ich stockend und sah ihm in die Augen.

Ich strich ihr sanft die Tränen von der Wange und ließ meine Hand dort ruhen. "Willst du es mir erzählen?" fragte ich leise und schaute sie besorgt an. Ich wollte das sie mit mir sprach. Ich wollte ihr helfen, irgendwie!

Ich schüttelte den Kopf. Es ... es ... ist nicht so wichtig," murmelte ich leise und sah zur Seite und löste mich von ihm. "Wahrscheinlich sitzt mir der Schreck von gestern noch in den Knochen, mehr nicht." War ja nicht mal gelogen, er war ja nachmittags dabei und wußte von den mails nichts.

Auch wenn sie sich wieder von mir löste zog ich sie wieder zu mir. Sie musste entscheiden was sie mir erzählte und was nicht, dennoch stimmte es mich traurig. "Wenn es nicht so wichtig ist, warum weinst du dann?" fragte ich... Gestern, das war doch nur der Wind gewesen!

"Vielleicht hat mich das gestern doch mehr mitgenommen, als ich dachte, oder gezeigt hatte," murmelte ich, als mein Handy schon wieder vibrierte. "Ich wollte dich nur nicht noch mehr beunruhigen, David."
Immerhin war es zumindest die halbe Wahrheit. "Und dann hab ich eben nicht wirklich geschlafen, bin wohl einfach übermüdet."

"Ja, wahrscheinlich. Trotzdem, wenn irgendwann mal etwas sein sollte kannst du immer zu mir kommen." versprach ich ihr. Es begann wieder leicht zu regnen und wir wurden etwas nass. "Gehen wir wieder rein?" fragte ich und schaute zum Himmel hinauf.

"Ich weiß das, David, danke," fest drückte ich mich an ihn und lächelte ihn an. "Es ist schön, jemanden zu haben, der auf einen aufpassen will." Dann zog ich ihn wieder Richtung Eingang, er hatte ja vorgeschlagen, wieder reinzugehen. "Können wir noch kurz in die Cafeteria, ich hab heute nicht wirklich was runtergebracht und ohne Essen kippe ich um."

"Natürlich." antwortete ich ihr und nahm ihre Hand während wir den Weg zur Cafeteria einschlugen. Dort konnte man nicht nur Mittag essen sondern sich auch etwas an einen kleinen Kiosk kaufen. Ein paar Zwölftklässler saßen an einen runden Tisch und lachten. Wahrscheinlich hatten sie eine Freistunde.

Ich drückte dankbar seine Hand und ging gleich auf den Kiosk zu und holte mir dort ein belegtes Brötchen. Dann sah ich ihn noch an und lächelte. "Willst du auch was haben, ich lad dich ein."

Ich schüttelte grinsend den Kopf. "Ich habe keinen Hunger, außerdem hab ich noch was mit für die Pause."antwortete ich und dachte an den Kuchen.

Ich nickte nur und setzte mich mit ihm dann an einen Tisch. Hunger hatte ich eigentlich nicht, aber ich wollte ihn ein wenig ablenken und so tun, als ob alles ok war. Vorsichtig biss ich in das Brötchen und lächelte ihn an. "Und, wo geht ihr heute abend essen?"

"Ich vermute mal irgendwo in der Stadt." antwortete ich Schulter zuckend. Mich hatte es nicht sonderlich interessiert also hab ich es mir auch nicht gemerkt. Mein Vater hatte die Plätze schon für 18.30 Uhr reserviert, meine Mutter wusste noch nichts davon.

Ich nickte nur nachdenklich. Plötzlich klickte etwas und durch die Lautsprecher kam die Stimme des Direktors, der mich umgehend aufforderte, zu ihm zu kommen. Etwas verwirrt sah ich David an und stand dann auf. "Dauert sicher nicht lange."

"Ähm...okay." antwortete ich etwas verwirrt. Als erstes dachte ich daran sie zu begleiten, ich wollte ja nicht das sie noch einmal umkippte, doch dann entschied ich mich dagegen. Wenn ich ihr helfen sollte würde sie es mir sicher sagen.

Ich ging schnell nach oben zum Zimmer des Direx und klopfte an die Tür. "Herein," ertönte es von drinnen und ich trat ein.
"Ah, Melina, das ging ja schnell. Deine Mutter hat gerade angerufen, dein Vater hatte einen Autounfall und mußte ins Krankenhaus." Erschrocken sah ich ihn an und wurde blass.
"Für heute kannst du nach hause gehen, deine Mutter wartet dann auf dich, um zu ihm zu fahren."
Stumm nickte ich und ging schnell wieder in die Cafeteria und sah, daß David noch da war.
"Ich ... ich muß nach Hause, David, mein Dad hatte einen Unfall," sagte ich mit zitternder Stimme und setzte mich zu ihm.

Ich lächelte als Melina wieder ins Zimmer kam. Doch mein Lächeln verschwand sofort als ich ihren besorgten Gesichtsausdruck sah. "Soll ich mit kommen?" fragte ich als ich den kleinen Schock verkraftet hatte. Melina ging es schon nicht gut und dann sollte sie auch noch alleine gehen?

Ich zuckte mit den Schultern. "Ich bin entschuldigt, du aber nicht, also muß ich alleine ..." Die ersten Tränen rollten mir über die Wangen und ich begann schon wieder zu zittern. Erst jetzt realisierte ich, was passiert war, ich wußte ja noch nicht einmal, wie es meinem Dad ging.

"Mir egal." murmelte ich und stand auf. Ich umarmte sie kurz und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn. Die Jugendlichen vom Nachbartisch schauten uns schon komisch an aber das interessierte mich nicht. Dann ergriff ich Melinas Hand und ging mit ihr hinaus in die Schulflure. "Von mir aus geh ich auch wieder zur Schule wenn ich dich zu deiner Mutter gebracht habe." Aber mitkommen würde ich jetzt auf jeden Fall!

"Danke," flüsterte ich nur mit brüchiger Stimme, ich konnte gerade nicht mehr sagen. Noch immer zitternd folgte ich ihm und holte meine Sachen aus dem Unterricht, wo man mich zwar komisch ansah, ich das jedoch gerade nicht wichtig genug fand, um zu reagieren.
Draußen holte ich mein Handy aus der Tasche und sah, daß ich eine Menge Nachrichten von der gleichen Nummer bekommen hatte. Stimmt, vorhin, als ich mit David draußen war, hatte es ja ein paar Mal gepiept.
Zitternd las ich die letzten Nachrichten

Wenn du nicht auf mich hören willst, müssen andere drunter leiden, ich fand das Auto deines Vaters eh zu schrottig.

Ich war an allen Schuld.

"Melina?" fragte ich und sah meine Freundin besorgt an. Sie war noch blasser als zuvor und ich hatte Angst das sie wieder ohnmächtig wurde. Hatte sie schlechte Nachrichten von ihrer Mutter bekommen? "Komm lass uns schnell gehen, damit du rechtzeitig im Krankenhaus ankommst." meinte ich und überlegte ob wir mit meinen Motorrad fahren sollten.

Ich nickte nur und sah, daß David schon Richtung Motorrad schielte und hielt ihn am Arm zurück. Woher sollte ich wissen, daß die Maschine in Ordnung war und nicht auch schon manipuliert?
"Können wir vielleicht zu Fuß nach Hause, oder du fährst mit meinem Rad und ich setz mich hinten drauf. Ich hab Angst, daß wir auch einen Unfall haben könnten," fragte ich leise.

"Ja, okay." murmelte ich. Ich konnte sie verstehen, wenn mein Dad einen Unfall gebaut hätte und im Krankenhaus läge würde ich auch lieber laufen. Auch wenn ich nicht wusste ob Melina solange durchhalten würde. Also nahm ich ihre Hand in meine, ich würde sie nicht loslassen.

Ich klammerte mich schon an ihn, als wir losgingen. Immer wieder sah ich mich erschrocken um, ich fühlte mich echt beobachtet und zuckte bei jedem kleinen Geräusch zusammen. Schon aus angst beschleunigte ich meine Schritte immer mehr, mein Knöchel schmerzte, doch war mir das egal, ich wollte einfach nur dieses Gefühl los sein, als ob man mich verfolgte.
"Könntest du vielleicht heute auch nicht mehr dein Motorrad nehmen, wenn du nach hause fährst und es vielleicht durchsehen, ob alles ganz ist?"