Privat-RPG mit Phiana :)

"Klar, gerne doch. Wann immer du Zeit findest," bot ich ihm an und sah ihm ins Gesicht. Das klang ja fast nach Date, schoß es mir durch den Kopf, doch er hatte das sicher nur so gesagt, aus Freundlichkeit einer alten Klassenkameradin gegenüber. Schade eigentlich.

"Morgen?" fragte ich und grinste sie schief an. Ich ließ mir nicht anmerken das mein Herz immer schneller schlug und ich leicht nervös wurde. Wie immer in solchen Momenten fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. Ich schaute sie abwartend an und versuchte ihre Antwort zu erraten.

Meine Augenbrauen zuckten leicht überrascht nach oben. Er hatte es doch tatsächlich ernst gemeint. Ich wurde ein wenig nervös und knetete meine Finger und nickte dann leicht.
"Klar, gerne doch," meine Stimme war nur ein heiseres flüstern und ich vermied es, ihn anzusehen, denn ich war sicher wieder rot. Dämliche Angewohnheit.

Ich lächelte leicht. Sie sah wirklich süß aus wenn sie rot wurde. "Soll ich dich dann gegen 16.00 Uhr abholen? Dann kannst du noch dein Schulzeug weg bringen." Wir hatten zwar schon eine Stunde früher Schluss, doch so hatten wir noch etwas Zeit. Ich hoffte das war okay für sie...
Ich sah wie ein Auto langsamer fuhr und vorsichtig in die Einfahrt der Schule einbog. Das musste ihr Dad sein... Ich unterdrückte ein Seufzen und schaute stattdessen wieder zu Melina.

"Klar, wenn irgend was sein sollte, können wir das ja morgen auch noch klären, oder?" Ich freute mich wirklich über die Einladung und grinste ihn leicht an, als schon mein Vater um die Ecke bog.
"Ja, dann, also bis morgen, David ..." sagte ich und sah ihn lächelnd an. "Viel Spaß dann noch."

Ich schaute ihr kurz hinterher ehe ich langsam zu meinen Motorrad schlenderte.
Ich traf mich mit meinen Kumpels und während wir ein paar Körbe warfen, redeten wir. Tom konnte gar nicht verstehen was ich von Melina wollte doch das musste er ja auch nicht. Er hatte sowieso aller zwei Wochen eine Neue. Jason zeigte da mehr Verständnis. Na gut das lag sicher an Marie.
Als ich schließlich völlig ausgepowert nach Hause fuhr dämmerte es bereits.
Meine Eltern waren schon da und saßen kuschelnd auf der Coach. Wahrscheinlich lief irgendeine von Mums Sendungen. Ich verzog mich leise in mein Zimmer.

"Na, hast du schon erste Kontakte zu Jungs geknüpft, muß ich mich jetzt wieder davor in Acht nehmen, daß der auf mich losgeht, wie der komische Typ von damals," grinste mir mein Vater entgegen. Ich verdrehte nur die augen und seufzte.
"Nein, du mußt dir da nicht den Kopf zerbrechen, ok?" Dann grinste ich und er fuhr mich sogar gleich in die Stadt, so daß ich gleich losbummeln konnte. So viel hatte sich ja nicht verändert, ich fand sogar das Eiscafe und mußte lächeln. Kaum war ich ein paar Tage hier, hatte ich schon meine erste Verabredung.
Nach einer Weile holte mich mein Dad auch wieder ab und ich packte nur noch die Mappe aus und vertiefte mich in die, bevor ich direkt auf ihr einschlief.

Den nächsten Tag verschlief ich und als ich aufwachte tat mein rechtes Ohr weh, da ich mit meinen Kopfhörern eingeschlafen war. So wurde ich zwar von 'Falling inside the Black' geweckt doch das machte es kein bisschen besser. Im Eiltempo zog ich mich an und stürmte aus den Haus.
Ich kam eine ganze halbe Stunde zu spät und musste furchtbar aussehen. Ich hatte mir weder die Haare gekämmt noch auf meine Klamotten geachtet. Das weiße Hemd was ich trug war leicht zerknittert und die Ärmel hatte ich bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt.
Als ich schließlich ins Zimmer stürmte empfing mich Herr Konrad zur Cemiestunde mit hochgezogenen Augenbrauen. Er gab mir einen Eintrag und meinte das er unsere Klassenlehrerin darüber in Kenntnis setzten wollte. Verdammt, das hieß Ärger!
Trotzdem ließ ich mir den Tag nicht vermiesen und lächelte Melina zu als ich an ihren Platz vorbei ging und mich etwas weiter entfernt hinsetzte.
Mit jeder Stunde die verging klopfte mein Herz schneller. Leider fing Tina Melina in der ersten Hofpause ab, somit sah ich sie nicht und in der Mittagspause musste ich zu Frau Karlsen welche mir eine Ellenlange Standpauke hielt. Na super...

Am nächsten Morgen wurde ich von Casper geweckt, der regelmäßiger war, als der beste Wecker und ich machte mich fertig, um mit ihm Gassi zu gehen. Ich hatte zwar noch einige Probleme, vor allem schlief ein Fuß andauernd ein, doch es ging und so schaffte ich zumindest die kleine Runde mit meinem Hund.
In der Schule fiel mir auf, daß David fehlte, doch gerade, als ich mir anfing, Sorgen zu machen, platzte er in den Unterricht und handelte sich Ärger ein. Aber ich war froh, ihn zu sehen, doch in den Pausen hatte ich keine Zeit, denn die Mädels belagerten mich und wollten alles über mich wissen. Und ich beantwortete geduldig jede Frage, sah nur hin und wieder auf die Uhr und war froh, als es endlich zur letzten Stunde läutete.
Und dann auch noch Deutsch bei der Karlsen ...

Oh Mann! Von der hatte ich heute genug! Doch nein natürlich ließ mich Frau Karlsen nicht in Ruhe und nahm mich so oft es ging dran. Die konnte mich echt nicht leiden. Noch dazu kam, das ich ständig abgelenkt war und meinen Gedanken hinterher hang. Kurz vor Ende der Stunde bekam ich gleich noch einen Eintrag hinterher gedrückt, wegen Mangelnden Unterrichtskenntnissen oder so etwas in der Art.
Als würde das jemanden interessieren!
Ich war verdammt froh als es schließlich klingelte.

Es klingelte und ich atmete erleichtert auf. Zum Glück war ich im Unterricht nicht dran, David allerdings umso mehr, die Karlsen schien einen richtigen Hass auf ihn zu haben. Ich hoffte nur, daß es nicht mit mir zusammen hing, und schon meldete sich auch das schlechte Gewissen bei mir
Langsam packte ich dann mein Zeug zusammen und ging zur Tür, dieses mal würde ich auf David warten, der noch immer mit der Karlsen beschäftigt war.

Die Frau hatte echt Probleme, dachte ich und packte mein Zeug weg. "David? Was soll nur aus dir werden?" fragte sie mich gerade mit verschränkten Armen. "Solange ich, ich bleibe muss aus mir nichts werden." antwortete ich und stand auf. "Schönen Tag noch." meinte ich und schloss damit diese Unterhaltung ab. Ich spürte förmlich ihren Blick in meinen Rücken doch ich war schon weit weg in meinen Gedanken. Plötzlich stieß ich mit Jemanden zusammen, Melina, ich konnte sie gerade noch rechtzeitig festhalten damit sie nicht fiel.

Ich hielt mich an David fest, als er mich fast umrannte. "Hey, nicht so stürmisch, David, ich bin noch nicht so fest auf den Beinen."
Dann lächelte ich ihn an und ließ ihn los. "Mach dir nichts draus, die ist halt so," damit wies ich mit dem Kopf Richtung Frau Karlsen. "Du hast dich heute ganz schön rar gemacht."

Ich wurde leicht rot und trat einen Schritt lachend zurück. "Tut mir leid." meinte ich und fuhr mir durch die sowieso zerstrubelten Haare.
Dann rollte ich mit den Augen. "Die war und bleibt immer so. Da kann man leider nichts ändern."

"Hatte mir schon Sorgen gemacht, als du heute zu spät gekommen bist. Ja, verschlafen ist schon so ne Sache, nicht? Gilt deine Einladung immer noch oder hast du es dir doch anders überlegt?"
Die letzten Worte fragte ich nur vorsichtig. Immerhin wußte ich ja nicht, wie das gestern gemeint war, vielleicht hatte er ja auch nur einen Scherz gemacht.

Bestürzt über ihre Frage zog ich die Augenbrauen zusammen. Was dachte sie von mir? Wenn sie mich nicht sehen wollte konnte sie mir das doch sagen, ich könnte damit umgehen. "Wenn du immer noch möchtest." antwortete ich genau so zögernd.

"Natürlich möchte ich das," strahlte ich ihn an. "Ansonsten hätte ich doch nicht gefragt. Und ich freue mich schon drauf, ich hab das Cafe gestern gesehen, scheint wirklich schön da zu sein. Und das Wetter ist doch super, dann können wir ja auch draußen sitzen, wenn du magst."

Als ich sie so fröhlich sah lächelte ich wieder. "Ja, da hast du recht. Solange es nicht anfängt zu regnen." Ab heute Nachmittag sollte das Wetter wieder schlechter werden doch das war so eine Sache mit den Vorhersagen. Es könnte genau so gut noch wärmer werden.

"Gut, wie machen wir das denn, erst schafft jeder sein Zeug weg und wir treffen uns am cafe oder wie hast du dir das gedacht?"
Heute war ich mit dem Fahrrad hier, wenn ich vorsichtig fuhr, ging das sogar und mit Rucksack wollte ich nicht ins Cafe.

"Wie du willst. Entweder ich hol dich ab und wir fahren, oder wir treffen uns dort." meinte ich lächelnd. "Außer du willst das ich dir beweise das das ich doch das beste Transportmittel überhaupt bin, dann könnte ich dich ja auch tragen." fügte ich frech hinzu und grinste sie an.

"Du willst mich den ganzen Weg tragen?" Etwas ungläubig sah ich ihn an, dann grinste ich ihn ebenfalls an. "Na, das will ich doch mal sehen," lachte ich frech und zwinkerte ihm zu. Jetzt hatte er sich was eingebrockt.

Oha, das hatte mich nun etwas überrascht aber mich sollte es nicht stören. Ich packte sie sanft, aber dennoch sicher an der Hüfte und hob sie hoch. Als ich sie sicher in den Armen hielt wirbelte ich sie kurz herum. "Du hast es so gewollt." meinte ich lachend und trat mit ihr in den Armen vor die Schule, damit wir nicht in den Korridor stehen mussten. Mein Herz klopfte lauter als mir bewusst wurde das sie mir so nah war das ich sogar ihren Atem spürte.

Als er mich hoch hob, setzte mein Herz für einen Moment aus, aber es war sicher nur wegen der Überraschung, ich hatte nicht gedacht, daß er wirklich darauf einging. Sicherheitshalber legte ich meinen Arm um seinen Hals, damit ich mich besser festhalten konnte und legte meinen Kopf an seine Schulter.
"Hm, daran könnte ich mich gewöhnen," murmelte ich vor mich hin, wußte nicht, ob er es gehört hatte oder nicht und lächelte nur.

Ich lachte leise und neigte meinen Kopf leicht dabei. Ich konnte gerade noch ein 'Ich mich auch' unterdrücken. Ich war einfach nur froh das sie hier war. Bei ihr konnte ich, ich sein. Über alles möglich konnte ich mit ihr reden ohne das mir langweilig wurde. Das war ein schönes Gefühl, und beängstigend zugleich da ich nicht genau wusste was sie für mich empfand. Ich wusste nicht genau was ich nun machen sollte. Eigentlich wollten wir ja erst noch einmal nach Hause, doch ich wollte diesen Moment nicht unterbrechen.

Als er ein wenig unschlüssig dastand und sich nicht rührte, lächelte ich, wurde jedoch auch wieder ein bisschen rot. Ihm schien es ... zu gefallen, mir allerdings auch und ich seufzte leicht auf. Meinetwegen könnten wir auch noch hier stehen bleiben, doch dann würde ich sicher zu schwer werden.
"Und jetzt," fragte ich leise.